Alte Masseinheiten

Alte Masseinheiten

In alten Quellen werden oft Masseinheiten verwendet, welche heute in dieser Form nicht mehr gebräuchlich sind. Die folgende Liste erläutert einige dieser Masseinheiten.

In Deutschland wurden die Masseinheiten bis ca 1577 im altkulmischen Mass, von 1577 bis 1721 im neukulmischen Mass, von 1721 bis 1755 im oletzkoischen Mass, von 1793 bis 1813 im duodezimalen magdeburgischen Mass, und ab 1813 im dezimalen magdeburgischen Mass (ab 1816 auch Preussisches Mass genannt) gemessen.

Maria Theresia war um die Einführung eines einheitlichen Messsystems bemüht. Sie erliess 1756 das Messpatent, basierend auf neuen, genauen Originalien. In der ganzen Monarchie und in den Erbländern werden die 'Wiener Masse' für verbindlich erklärt. Der Wiener Fuss mass 31.61 cm.

Mit dem Konkordat vom 17. August 1835 (in Kraft zwischen 1838 und 1876) konnte in der Schweiz noch keine uneingeschränke Zustimmung ver Vereinheitlichung der Masse gefunden werden. Erst die definitive Einführung des dezimalen Meter-, Liter-, und Kilogramm-Systems auf den 1. Januar 1877 beendete die unterschiedlichen kantonalen und schweizerischen Systeme.

Geldwerte: Münzen von Städten und Ländern (wie z.B. Zürcher Taler und Reichstaler, etc.) hatten ungleichen Gehalt an Edelmetall und daher auch ungleiche Kaufkraft. Im Mittelalter hatte das Geld auch noch einen zeitlich ungleichen Wert und floss zumeist nur spärlich in die breite Masse des Volkes. Die Schweizer Frankenwährung wurde erst 1799 von der Helvetischen Republik eingeführt und 1850, nach dem Erlöschen der kantonalen Münzhoheit, zur eidgenössiechen Münzeinheit.

Für Währungen in St. Gallen / im Rheintal siehe Währungen ganz unten.

Index

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

 


A


Acker

Flächenmass.

1 Acker (Sachsen) = 5'534.2 m2.

Ackerjuchart

Flächenmass.

Siehe →Mannwerk.

Ångström (Å)

Längenmass.

1 Å = 10-10 m.

Apothekergewicht

Gewichtsmass.

Siehe →Medicinalpfund.

Ar (a)

Flächenmass.

1 Ar = 100 m2.

Arpent

Flächenmass.

Der Arpent royal war ein französisches Flächenmass und entsprach dem Morgen oder Juchart. Das Mass wurde später dem Metrischen System angepasst: 1 Arpent = 10'000 Quadratmeter.

1 Arpent = 100 Quadrat-Perche.

Arschin

Längenmass.

Russland: 1 Arschin = 28 Zoll = 71.12 cm.

As, Aß

Gewichtsmass

Niederlande: 1 Livre [Pond Troy / Pfund] = 2 Mark = 16 Once = 320 Esterlin = 1280 Felins = 10240 Aß
1 Aß = 0.004806169921875 Zentigramm

Aune (→Stab)

Längenmass.

1 pariser Aune (Bern, Genf) = 1.188446 m = 526.833 pariser Linien = 1.012167 Stab in Lyon.
1 Aune (Genf) = 1.1437 m = 507 pariser Linien = 0.97406 Stab in Lyon.
1 Aune (Lausanne) = 1.2 m.
1 Aune (Neuchâtel) = 11/9 m = 492.551 pariser Linien = 0.9463 Stab in Lyon.
1 Aune (Schweiz) = 1.2 m.

Aureo

Gewichtsmass.

1 Aureo (Königreich Neapel ) = 11.1386 Gramm

Top


B


Top

Batzen

Münzwert.

Unter den Schweizer Münzen ragen aus dem gesamten Geldumlauf vier Sorten besonders hervor: Die Batzen herrschen bis ungefähr 1530, die Basler Münzen von 1530 bis 1550 vor. Während der folgenden zwanzig Jahre dominieren die schweizerischen Dickpfennige. Ab 1570 jedoch setzen sich die infolge der Münzreform massenhaft geprägten Kreuzer durch.

Oberriet: 1 Batzen = 1/15 Gulden = 4 Kreuzer.

Becher

Hohlmass für feste Stoffe.

1 Becher (Österreich) = 0.480366 Liter.

Bener

Hohlmass und Gewichsmass.

Der Bener war im Kanton Graubünden ein Volumen- und Gewichtsmass. Gemessen wurden vorrangig Flüssigkeiten, insbesondere Milch (daher auch 'Milchmass' genannt).

1 Bener (Hohlmass) = 2 Mass = 4 Quärtlein = 8 grosse Löffel = 16 Kleine Löffel = 67 Pariser Kubikzoll = 1⅓ Liter.
1 Bener (Gewicht) = 4 Krinnen = Pfund (leichte Graubündner) = 2773 g.

Braccio, Brazetto (→Elle)

Längenmass.

1 Braccio (Lugano, Feldmass) = 0.5 m = 221.468 pariser Linien.
1 Braccio (Lugano, Gewebe) = 12 Once à 12 Punti à 12 Atomi = 0.625 m = 277.06 pariser Linien = 0.5323 Stab in Lyon.
1 Braccio lungo (Lugano, Tuch) = 0.6775 m.
1 Braccio corto (Lugano, Seide) = 0.53 m = 0.45138 Stab in Lyon.

Brente

Hohlmass und Gewichtsmass für Wein.

Tragmasse für Wein in der Schweiz, ähnlich dem →Eimer. Brente und (franz.) 'brante' im Raum Bern-Freiburg-Neuenburg zu 20-25 lokalen Mass fassten ca. 40-50 l. Die 'brenta' der ital. Schweiz war grösser: Im Tessin enthielt sie mit 60-109 l 60-66 ortsübliche Pinten (→Mass), im Puschlav mit 72 l 90 Boccali (→Mass).

Die Brente blieb nach der Einführung des Liters 1877 als Traggefäss ohne Massfunktion erhalten.

1 Brenta (Lugano) = 6 Staja = 48 Pinten.

Bosse

Hohlmass.

1 Bosse (Neuchâtel, Flüssigkeiten) = 480 Pots = 914.06016 Liter.

Brochet (Stütze)

Hohlmass.

1 Brochets (Neuchâtel, Flüssigkeiten) = 8 Pots = 15.234336 Liter.


C


Carga

Hohlmass / Getreidemass.

1 Carga (Lugano, für Hafer) = 9 Staja.

Centinajo (→Zentner

Gewichtsmass.

1 Centinajo (Lugano) = 10 Rubbia à 10 Libbre.

Char (→Fuder)

Hohlmass.

1 Char (Genf) = 12 Setiers zu 24 Quarterons = ca. 648 Liter.
1 Char (Lausanne) = 16 Setiers à 3 Brocs à 10 Pots.
1 Char (Sitten, Fuder) = 16 Setiers = 48 Brocs = 480 Pots.

Cicero

Längenmass.

Cicero heisst im Bleisatz eine der mittleren Schriftgrössen. Sie hat eine Kegelhöhe von zwölf Didot-Punkten (→Punkt), das entspricht 4.512 mm. Die Entsprechung in zwölf DTP-Punkten misst 4.233 mm. Doppelcicero heisst die Grösse von zwei Cicero, also 24 Punkten.

1 Cicero = 12 Punkt.

Coupé (→Sack)

Hohlmass / Getreidemass.

1 Coupé (Freiburg) = 1/12 Mütt = 1/4 Sack = 2 Bichets = 201¼ Pariser Kubikzoll = 4 Litre
1 Coupé (Genf) = 2 Bichets zu 2 grosse oder 8 kleine Quarts = 78.95 Liter (auch 78.05 Liter und 77.66 Liter).
1 Coupé (Genf) = 110 Pfund Weizen (Genfer grosses Gewicht)
1 Coupé (Genf) = 103 Pfund Roggen (Genfer grosses Gewicht)
1 Coupé (Savoyen und Turin) = 1/40 Sack = 1/8 Emmini = 1/4 Quartieri = 144 7/8; Pariser Kubikzoll = 2 7/8 Litre

Top


D


Daumen

Längenmass.

Grafschaft Mark: 1 Daumen = 2.6 cm.

Denar (d)

Münzwert.

Die älteste, noch von Rom ausgehende Währungsregel, besagte, dass aus einem Pfund Silber 240 Denare (d = Pfennig) geschlagen wurden. 12 d ergaben einen Schilling (s = solidus).

Die ersten st. gallischen Münzen liess Abt Cralo aufgrund eines kaiserlichen Diploms im Jahre 947 in Rorschach prägen.

Oberriet: 1 Denar = ½ Kreuzer = 1/12 Schilling.

Denar

Gewichtsmass.

1 Denar (Frankreich, 'denier') = 1/24 Unze = 1.2748 g.

Drachme (ʒ)

Gewichtsmass.

1 Drachme = 1/96 Pfund (→Medicialpfund) oder 1/8 Unze.

Dutzend

Zählmass.

1 Dutzend = 12 Stück.

Top


E


Écu

Münzwert

Der rheinische Goldgulden (15. Jh) wurde in der Schweiz im 16. Jh. durch die französische Goldsonnenkrone («écu d'or au soleil de France») abgelöst (obwohl italienische und spanische Münzen bereits um 1500 in der Schweiz zirkulierten, spielten sie im Laufe des 16. Jh. keine bedeutende Rolle). Der Begriff 'Goldsonnenkrone' war in Anspielung auf die ab 1703 auf den Münzen abgebildete Sonne als Symbol des Sonnenkönigs.

1 Écu entsprach in Frankreich ursprünglich (1577) 3 Livres oder 60 Sous. Jedoch ließ sich die gesetzliche Parität zur silbernen Livre (Münzgewicht) nicht lange halten, so dass sehr bald 1 Écu in Gold mehr als 70 Livres (in Sou und Denier) in verschlechtertem Silbermünzfuss galten. Damals waren Scheidemünzen (innerer Münz-Metallwert geringer als gesetzlich aufgeprägter Währungsnominalwert) noch nicht gebräuchlich. Die silbernen Deniers und Sous unterlagen ab 1589 einer fortwährenden Abwertung, die sich bis zur Einführung des Franc hinzog.

Siehe →Gulden.

Eimer

Hohlmass.

Der Eimer (französisch 'setier', italienisch 'staio') war eine Tragmasse für Wein in der Schweiz in Form offener Holzgefässe, teils mit Tragschlaufen oder Ausguss, von verschienenen Grössen. Der Eimer, auch →Brente (Bern) oder Zuber (Graubünden) genannt, der Deutschschweiz fasste von Bern bis zur Reuss 24-25 lokale Mass (= ca. 33-48 l), in der Ostschweiz 30-32 Mass (= ca. 35-54 l), im Korridor Zürich-Graubünden 60-80 Mass (= ca. 96-132 l). Der setier in der Westschweiz (Wallis, Waadt, Genf, teilweise Neuenburg), auch als 'brante' (Freiburg, Neuenburg) und 'tinne' (Fürstbistum Basel) bezeichnet, enthielt 18-48 lokale pots (= ca. 32-72 l), der staio (staro) im Tessin 8-22 ortsübliche pinte (= 11-20 l), im Puschlav 15 boccali (= 12 l). Die Waadt setzte 1822 den 'setier' (zu 30 pots) auf 40.5 l fest.

Die Begriffe 'Eimer', 'setier' und 'staio' blieben nach Einführung des Liters 1877 als Traggefässe ohne Massfunktion erhalten.

1 Eimer (Altdorf) = 60 Mass.
1 Eimer (Appenzell) = 4 Viertel (zu 8 Maas) = 42.9069 Liter.
1 Eimer (Glarus) = 30 Kopf zu 2 Mass = 106.76 Liter.
1 Eimer (Oberriet) = 25 Mass ~ 40 Liter.
1 Eimer (Österreich, Flüssigkeiten) = 40 Mass = 160 Seidel = 56.589 Liter.
1 Eimer (St. Gallen) = 4 Viertel oder 32 Mass = 41.98976 Liter.

Elle

Längenmass.

Der Kupferstab Cubit von Nippur definiert die sumerische Elle zu ca. 0.5185 m (im dritten vorchristlichen Jahrtausend weit verbreitet; sie wurde geteilt in 30 Finger). Die babylonische (oder Salamis-) Elle mass etwa 0.484 m.

Die preussische Maass- und Gewichtsordnung vom 16.5.1816 vereinheitlicht die Grössen unter Zugrundelegung des Pariser Normalmeters. Die Maass- und Gewichtsordnung des Norddeutschen Bundes führt 1869 das metrische System ein. Danach gilt nun: 1 Elle = 25½ Zoll = 0.66694 m.

1 Elle (Aarau) [1781] = 0.593 m.
1 Elle (Aarau) [1809] = 0.59387 m = 263.26 pariser Linien = 0.5058 Stab in Lyon.
1 Elle (Altdorf) = 2 Fuss = 0.60276 m = 267.2 pariser Linien = 0.51335 Stab in Lyon.
1 lange Elle (Appenzell, für Leinen) = 0.733619 m = 325.21 pariser Linien = 0.6246 Aune in Lyon.
1 kurze Elle (Appenzell, für Tuch) = 0.609615 m = 270.24 pariser Linien = 0.51914 Aune in Lyon.
1 Elle (Baden) [1823] = 0.6012 m.
1 grosse Elle (Basel, auch 'Stab', 'Aune') = 1.1789 m = 522.6 pariser Linien.
1 kleine Elle (Basel, auch 'Braccio') = 0.5398 m = 239.29 pariser Linien = 0.45973 Stab in Lyon.
1 berner Elle (Bern) = 0.541715 m = 240.14 pariser Linien = 0.46136 Stab in Lyon.
1 langenthaler Elle (Bern) = 0.62317 m = 276.25 pariser Linien = 0.53074 Stab in Lyon.
1 Elle (Bremgarten) [1823] = 0.6006 m.
1 Elle (Brugg) [1823] = 0.6035 m.
1 Elle (Chur) = 0.6632 m = 294 pariser Linien = 0.56483 Stab in Lyon.
1 Elle (Glarus) = 0.60276 m = 267.2 pariser Linien = 0.51335 Stab in Lyon.
1 Elle (Laufenburg) [1806] = 0.597 m.
1 Elle (Laufenburg) [1823] = 0.5975 m.
1 Elle (Lausanne) = 0.6 m.
1 Elle (Luzern) = 0.62815 m = 278.458 pariser Linien = 0.53413 Stab in Lyon.
1 Elle (Oberriet) = 2 Fuss oder Schuh resp. 20 Zoll ~ 64 cm.
1 Elle (Rheinfelden) [1823, 1836] = 0.5480 m.
1 Elle (Sarnen) = 0.57044 m = 252.875 pariser Linien = 0.48584 Stab in Lyon.
1 Elle (Schaffhausen) = 1 Fuss = 0.5956 m = 264.027 pariser Linien = 0.50726 Stab in Lyon.
1 Elle (Schweiz, Sitten) = 0.6 m.
1 Elle (Schwyz) = 1 Fuss = 0.60276 m = 267.2 pariser Linien = 0.51335 Stab in Lyon.
1 Elle (St. Gallen, 'Leinenelle') = 0.7354 m = 326 pariser Linien = 0.62632 Stab in Lyon.
1 Elle (St. Gallen, 'Wollenelle') = 0.6109 m = 270.8 pariser Linien = 0.52029 Stab in Lyon.
1 Elle (Stein am Rhein, kurze Elle) = 0.5907 m = 261.855 pariser Linien = 0.50308 Stab in Lyon.
1 Elle (Stein am Rhein, lange Elle) = 0.6995 m = 310.086 pariser Linien = 0.59575 Stab in Lyon.
1 Elle (Wiener Leinenelle) = 0.896 m.
1 Elle (Wiener Masselle 1871) = 0.777558420 m (0.047% unter dem modernen sieben-glatten Wert von 0.777924 m).
1 Elle (Wiener Tuchelle) = 0.776 m (im Stephansdom, ½√3 der Leinenelle).
1 Elle (Zofingen) [1823] = 0.5973 m.
1 Elle (Zurzach) [1823] = 0.6026 m.

In St. Gallen rechnete man 13 Leinenellen = 15 Wollenellen = 8 Stäbe.

Die Wiener Masselle gelangte unter Karl V. nach Spanien, wo sie z.B. in Barcelona als katalanische Elle (vara) bis Ende des 19. Jahrhunderts legales Längenmass blieb.

Émine

Hohlmass.

Die Émine (italienisch: Emina, in der Schweiz auch Immi genannt) ist ein Getreidemass, das in Frankreich, in der Schweiz sowie im Piemont und auf Sardinien (dort auch als Fruchtmass) verwendet wurde. Der Begriff leitet sich über das Lateinische vom griechischen 'hemina' ab. In der Schweiz bildeten 100 Immi einen Malter.

1 Émine (Neuchâtel) = 8 Pot = 15.234 Liter.
1 Émine (Marseille) = 1943 Pariser Kubikzoll = 38.541 Liter.
1 Émine (Toulon) = 5157 Pariser Kubikzoll = 102.294 Liter.
1 Émine (Turin) = 1159 Pariser Kubikzoll = 22.989 Liter.
1 Immi (Waadt) = 68 Pariser Kubikzoll = 1.348 Liter.
1 Émine (Novara) = ⅛ Sacco = 15.81 Liter.
1 Émine (Sardinien) = ⅕ Sacco = 8 Coppi = 192 Cucchiari = 23.01 Liter.
1 Immi (Schweiz [1838-1876]) = 0.475 Liter.

Esterlin

Gewichtsmass

Niederlande: 1 Esterlin = 4 Felins = 32 Aß = 0.1537974375 Zentigramm

Top


F


Fach

Längenmass.

Mecklenburg: Ein Fach misst 10 bis 12 Fuss (also etwa 3 bis 3.50 Meter).

Münsterland: Ein Fach misst 4½ bis 5½ Fuss.

Faden (fm)

Längenmass.

Von 'Fathom' (deutsch: nautisch Faden, sonst Klafter). In der Schifffahrt für Tiefenangaben gebräuchlich. Ursprünglich die Spannweite der Arme eines Mannes, historisch sechs Fuss gleichgesetzt.

1 fm = 2 yd = 6 ft = 72 in = 1.8288 m.

Eine neuere, nicht genormte Definition lautet auf:

1 fm = 1/100 Kabellänge = 1/1000 Seemeile = 1.852 m

Fass

Hohlmass / Flüssigkeitsmass.

1 Fass (Aachen) = 24.708 Liter = 1245.6 Pariser Kubikzoll.
1 Fass (Fribourg) = 16 Eimer (Brenten) zu 25 Mass.

Faust

Längenmass.

1 Faust (Österreich 1876) = 4 Zoll = 105.360213 mm

Faux (→Juchart)

Flächenmass / Feldmass.

1 Faux (Neuchâtel) = 2 Poses zu 8 Perches à 16 Pieds (oder Quadratfeldruten à 16 Quadratfeldfuss) = 54.03732 Aren.

Felin

Gewichtsmass

Niederlande: 1 Felin = 8 Aß = 0.038449359375 Zentigramm

Finger

Längenmass.

Erstmals erwähnt vor etwa 5000 Jahren im Zweistromland und im alten Ägypten ("Djeba"). Auch die alten Griechen und Römer benutzten den daktylos bzw. digitus als kleinste Haupteinheit. Diese konnte noch unterteilt werden (z.B. einen halben Fingerbreit oder ein Drittel Fingerbreit). 18 Fingerbreit ergaben eine →Pygme.

1 Finger beträgt 0.63 Schweizer →Zoll. Als römisches Mass wurde er als 'digitus transversus' bezeichnet und mass 0.61 Schweizer Zoll.

1 Finger = 1/16 Fuss (oder im mesopotamischen System auch 1/30 Elle)

foot

Längenmass.

1 foot (Grossbritannien) = 1' = 30.48 cm.

Franken

Münzwert.

Bis zur Gründung der Helvetischen Republik im Jahr 1798 war die Ausgabe von Münzen Sache der Kantone (Orte), Städte, Abteien und einzelner Herrschaften. 1798 wurde von den Franzosen die Frankenwährung ("franc de Suisse") eingeführt. Ein Franken entsprach 10 bernischen Batzen oder 6.614 Gramm reinem Silber oder 1.4597 französischen Franken. Unterteilt war die Währung in 10 Batzen oder 100 Rappen.

Mit der Mediation von 1803 ging die Münzhoheit an die Kantone zurück. Die Tagsatzung legte jedoch den Schweizer Franken als einheitliche Währung fest (6.77025 Gramm Feinsilber oder 1.5 französische Francs). Die Kurantmünzen der Kantone orientierten sich an dieser Einheit, während die Scheidemünzen oft noch in den alten Einheiten geprägt wurden. Nachdem 1848 die Schweiz als Bundesstaat geschaffen worden war, war wieder der Bund für die Währung zuständig. Mit dem «Bundesgesetz über das eidgenössische Münzwesen» vom 7. Mai 1850 wurde der Franken, der sich nun am französischen Silber-Franc orientierte, als Währung der Schweiz eingeführt. Ab 1850 wurden neue Münzen geprägt und im Jahr darauf herausgegeben.

1855 betrug 1 Franken: 0.47144 Gulden (Bayern, Frankfurt, Hessen, Württemberg), 0.38485 Gulden (Wien, Innsbruck, Triest), 0.53398 Mark Banco (Hamburg), 0.93005 Lire (Bologna), 1.15456 Lire (Bergamo, Mailand), 100 Lire nuove (Sardinien, Genua, Nizza), 1.19304 Lire (Toskana), 0.26939 Taler (Preussen, Sachsen, Leipzig).

Basler Wechselkurszettel von 1855 (neue Schweizer Franken): Amsterdam: 100 Gulden holländ. Courrant = 213 Franken; Augsburg: 100 Gulden augsburg. Cour. = 256½ Franken; Berlin: 100 Thaler preuss. Cour. = 380 Franken; Frankfurt a. Main: 100 Gulden südd. W. = 214¼ Franken; Genua: 100 Lire nuove = 99½ Franken; Hamburg: 100 Mark Banco = 188 Franken; Leipzig: 100 Thaler im 14 Thalerfusse = 380 Franken; Livorno: 100 Lire di Toscana = 83½ Franken; London: 1 Pfund Sterling = 25 Franken; Lyon: 100 Francs in Lyon = 99¾ Franken; Mailand: 100 Lire austriache = 85 Franken; Marseille: 100 Francs in Marseille = 99½ Franken; Neapel: 100 Ducati = 435 Franken; Paris: 100 Francs in Paris = 99¾; Strasbourg: 100 Francs in Strasbourg = 99¾ Franken; Turin: 100 Lire nuove = 99½ Franken; Wien: 100 Gulden in B.-N. = 200 Franken.

Genfer Wechselkurszettel vom 2. Mai 1855 (für Wechsel kurzer Sicht): Amsterdam: 100 Gulden holländ. Courrant = 211½ Franken; Antwerpen: 100 Francs in Antwerpen → ⅛% Verlust und 4% Disconto; Augsburg: 100 Gulden augsburg. Cour. = 256½ Franken; Basel: 100 Franken in Basel → ⅛% Verlust und 4% Disconto; Bern: 100 Franken in Bern → ⅛% Verlust und 4% Disconto; Bologna (Silber): 100 Scudi romani = 527½ Franken; Brüssel: 100 Francs in Brüssel → ⅛% Verlust und 4% Disconto; Florenz: 100 Lire di Toscana = 83⅝ Franken; Frankfurt a. Main: 100 Gulden südd. W. = 213⅜ Franken; Genua: 100 Lire nuove = → ¼% Verlust und 4% Disconto; Hamburg: 100 Mark Banco = 188 Franken; Lausanne: 100 Franken in Lausanne → ⅛% Verlust; Livorno: 100 Lire di Toscana = 83⅝ Franken; London: 1 Pfund Sterling = 25 Franken 17½ Rappen; Lyon: 100 Francs in Lyon → 1/16 % Verlust und 4% Disconto; Mailand: 100 Lire austriache = 85⅜ Franken; Marseille: 100 Francs in Marseille → 1/16 % Verlust und 4% Disconto; Neapel: 100 Ducati = 461½ Franken; New York: 100 Dollars ± 525 Franken und 4% Disconto; Rom (Silber): 100 Scudi = 527½ Franken; Triest: 100 Gulden in B.-N. ± 200 Franken; Turin: 100 Lire nuove → ¼% Verlust und 4% Disconto; Venedig: 100 Lire austriache = 84⅞ und 4% Disconto; Wien: 100 Gulden in B.-N. = 198½ Franken;
Zürich: 100 Franken in Zürich → ⅛% Verlust und 4% Disconto.

Preise von Gold zum Einschmelzen (2. Mai 1855): Gold in Barren, 1000/1000 fein, 1 Unze (30.594 Gramm) = 94 Franken 80 Rappen; Gold von 20 Frankenstücken und Louisd'or 900/1000 fein, 1 Unze = 94 Franken 90 Rappen; Gold von englischen Sovereigns, 1 Unze = 94 Franken 90 Rappen; Gold von lomb.-ven Soverani u. Willemd'or 900/1000 fein, 1 Unze = 94 Franken 80 Rappen; Gold von Friedrichsd'or u. 10 Thalerstücken 898/1000 fein, 1 Unze = 94 Franken 90 Rappen; Gold von Rusponi 999/1000 fein, 1 Unze ± 94 Franken 80 Rappen; Gold von venet. Duc. 997/1000 fein, 1 Unze ± 94 Franken 80 Rappen; Gold von österr. Duc. 987/1000 fein, 1 Unze = 94 Franken 80 Rappen; Gold von holländ. Duc. 984/1000 und 982/1000 fein, 1 Unze ± 94 Franken 80 Rappen; Gold von neapolit. Duc. 996/1000 fein, 1 Unze ± 94 Franken 80 Rappen. Gold nach dem Stück: 20 Frankenstücke und 100 Francs in Gold: pari mit ⅛% Agio. Vollwicht. engl. Sovereigns: 25 Franken 12½ Rappen.

Wechselkurse US Dollar 1940 (Quelle: Bank für Internationale Zahlungen): Der Wert des U.S. Dollars war von Januar-Mai 1940 auf 4.45⅞ festgelegt. Vom Oktober 1940 an war der Kurs dann 4.30⅞.

Fuder

Hohlmass.

1 Fuder (Chur) = 8 Zuber zu 10 Viertel à 8 Mass = 850.56 Liter.
1 Fuder (Oberriet) = 30 Eimer = ca. 1200 Liter.
1 Fuder (Schaffhausen) = 8 Saum zu 4 Eimer à 4 Viertel à 8 Mass = 1346.10944 Liter.
1 Fuder (St. Gallen) = 7½ Saum = 30 Eimer = 1259.6928 Liter.

Füllfass

Hohlmass.

Unter einem Füllfass wurde im Bergbau ein Fass von einer bestimmten Grösse verstanden, mit dem die Kohlen in die Kübel gefüllt wurden.

Fuss (engl. 'ft')

Längenmass.

Noch vor der IV. Pharaonen-Dynastie teilten ägyptische Geometer die Nippur-→Elle nur noch in 28 Teile (megalithisches Fussmass: 30 Teile), um der trigonometrischen Approximation (20·√2 / 28 ≥ 1) zu entsprechen. Dadurch wuchs der Fuss auf 51.8 cm / 28 · 16 ~ 29.6 cm (römisches Fussmass). Ein Fuß (lat. pes) ist vier Handbreit (lat. palmus) bzw. sechzehn Fingerbreit (lat. digitus). Neben dem offiziellen pes monetalis wurde in einigen Teilen der römischen Nordwestprovinzen auch der sogenannte pes drusianus (~ 33.27 cm) verwendet, der gegenüber dem offiziellen Fussmass um etwa 2 digiti länger war. Das Vier-Fuss-Mass nannte man in der Spätantike ulna (Elle). Das Mass von 1½ Fuss ist die natürliche Elle (lat. cubitus). Das Fünf-Fuss-Mass ist der Doppelschritt (lat. passus). Das englische →yard hat genau drei Fuss. Im alten Griechenland gab es neben dem eigentlichen Fuss (griech. pous) zu 16 Fingerbreit auch eine sogenannte →Pygme zu 18 Fingerbreit.

Mecklenburgisches Fuss: 1 Fuss = 28.7 cm.

Die preussische Maass- und Gewichtsordnung vom 16.5.1816 vereinheitlicht die Grössen unter Zugrundelegung des Pariser Normalmeters. Die Maass- und Gewichtsordnung des Norddeutschen Bundes führt 1869 das metrische System ein. Danach gilt nun: 1 Fuss = 1' = 12 Zoll= 0.31385 m.

1 Fuss (Aarau, Bern) = 12 Zoll = 29.3258 cm (130 pariser Linien).
1 Fuss (Altdorf) = 12 Zoll (zu 12 Linien) = 30.138 cm (133.6 pariser Linien) - auch dekadisch eingeteilt!
1 Fuss (Appenzell) = 12 Zoll (zu 12 Linien) = 30.67 cm (135.97 pariser Linien).
1 Fuss (Basel) = 12 Zoll (zu 12 Linien) = 30.454 cm (135 pariser Linien).
1 Fuss (Chur) = 30 cm ("schweizer Fuss").
1 Fuss (Genf) = 48.7936 cm = 216.3 pariser Linien.
1 pariser Fuss (Genf) = 32.48394 cm.
1 Fuss (Glarus) = 12 Zoll (zu 12 Linien) = 30.138 cm (133.6 pariser Linien) - wird beim Feldmessen dekadisch eingeteilt
1 Fuss (Lausanne) = 30 cm.
1 Fuss (Luzern) = 12 Zoll (zu 12 Linien) = 28.423 cm (126 pariser Linien).
1 pariser Fuss (Luzern) = 32.48394 cm.
1 Pied (Neuchâtel) = 12 Pouces zu 12 Lignes à 12 Points = 29.326 cm = 130 pariser Linien.
1 Pied de champ (Neuchâtel) = 28.715 cm = 127.292 pariser Linien.
1 Fuss (Oberriet) = 1 Schuh ~ 32 cm.
1 Fuss (Österreich 1876) = 12 Zoll = 31.6080640 cm.
1 Fuss (Paris) = 32.48394 cm ("pied du roi").
1 Fuss (Sarnen) = 12 Zoll (zu 12 Linien) = 28.423 cm = 126 parser Linien.
1 Fuss (Schweiz [1838-1876]) = 30 cm = 10 Zoll = 100 Linien = 1000 Striche.
1 Fuss (Schwyz) = 12 Zoll (zu 12 Linien) = 30.138 cm = 133.6 pariser Linien.
1 Fuss (St. Gallen) = 12 Zoll (zu 12 Linien) = 30.75 cm = 136.333 pariser Linien.

Deutschland: 281.98 mm in Weimar, 283.19 mm in Sachsen, 284.61 mm in Frankfurt am Main, 286.49 mm in Württemberg, 286.5715 mm in Hamburg, 288.14 mm in Darmstadt, 289.35 mm in Bremen, 290.50 mm in Aschaffenburg, 291.86 mm in Bayern, 292.10 mm in Hannover, 296.17 mm in Augsburg (Römischer Fuss), 296.41 mm in Oldenburg (Römischer Fuß), 303.75 mm in Nürnberg, 303.95 mm in Meiningen-Hildburghausen, 313.85 mm in Preußen (Rheinfuss), 316.102 mm in Wien, Österreich (Pous metrios). Reformierte Fussmasse im Rheinbund (ab 1806) bzw. nach dem Wiener Kongress (1814/15): 25 cm in Hessen, 30 cm in Baden, 33⅓ cm in der Pfalz.

Heute (internationaler Fuss oder 'angelsächsischer Kompromissfuss' von 1959): 1 ft = 1' [Zoll, Bogenminute] = 12 in. [inch] = ⅓ yd. [yard] = 30.48 cm. Der US survey foot (Landesvermessung) misst genau 1200/3937 m = 12 survey inch ~ 0.304800609 m. Der Pariser Fuss misst genau 9000 / 27706 m ~ 0.32484 m.

Futtermassel

Hohlmass (für feste Stoffe).

1 Futtermassel (Österreich) = 2 Becher = 0.960732 Liter.

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G


Gebind

Längenmass.

Längenmass bei Gebäuden. Ein Haus ist immer ein Fach weniger als Gebinde lang.

Gros

Gewichtsmass.

1 Gros (Frankreich) = ⅛ Unze = 3.8243 g.

Gros

Zählmass.

1 Gros = 12 Dutzend = 144 Stück.

Groschen

Münzwert.

Oberriet: 1 Groschen = 12 Pfennig.
Deutschland: 1 (Guter, Silber-) Groschen = 12 Pf.
Deutschland: 1 Groten = 4 Pf = 5 Schwaren.
Grossbritannien: 1 groat = 4 pence (penny).

Gulden (fl.)

Münzwert.

Die reguläre Abkürzung ist fl. oder ƒ für Fiorino, lat. florenus aureus, französisch Florin, ungarisch Forint. Sie leitet sich vom Florentiner Fiorino d'Oro ab, der im 13. bis 16. Jahrhundert als Goldmünze geprägt wurde. Seine Nachahmungen in anderen Ländern Europas waren zunächst auch Goldmünzen. Später wurden die Bezeichnungen 'Gulden' und 'Florin' auch für Silbermünzen übernommen.

Für das Rheintal galt: aus einem Pfund Gold wurden 72 Gulden (fl) geprägt. 1 fl war 40 Denare (d) wert (Umrechnung: 6 Pfund Silber galten ½ Pfund Gold).

Oberriet: 1 Gulden (17. Jh.) = 15 Batzen = 60 Kreuzer.

Gran

Gewichtsmass.

1 Gran (Frankreich, 'grain') = 1/24 Denar = 53.1148 mg.

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H


Haken

Flächenmass.

1 Haken = 20 altkulmische Morgen = 43.893 preussische Morgen = 11.206 ha.

Haspel

Mass für gesponnenen Faden.

Eine Runde auf einem Haspel entspricht
- Hunsrück: 1.90 m
- Hessen: 2.19 m (4 Ellen)
- Leinengarn in Lippe als "lange Haspel": 2.02 m
- Wolle in Lippe als "kurze Haspel": 1.30 m

Für das Zählen der Runden am Haspel gab es unterschiedliche Mechanismen: Umdrehungszähler (sog. "Uhrenhaspel"), Klopfzeichen (ein hölzerner Hammer schlägt auf eine Platte) oder ein Klicken (eine Blattfeder / "Zunge" aus Holz oder Metall wird durch eine Splint am Zahnradgetriebe angehoben) - beim Erreichen der vorgeschriebenen Zahl der Umdrehungen schnellte diese "Zunge" zurück und erzeugte somit einen schnarrenden Warnton.

Hektar (ha)

Flächenmass.

1 Hektar = 100 Ar = 10'000 m2.

Heller

Münzwert.

Bei Bedarf konnte ein 1-Pfennig-Stück in zwei Halbstücke geteilt werden, daher auch Helbing, Hälbling, Helblinger oder Helling genannt. Der Heller taucht oft auch unter dem Namen Obol oder Obolus auf.

Deutschland: 1 Heller = ½ Pfennig.

Heller

Gewichtsmass.

Deutschland: 1 Heller = ½ Pfennig = ⅛ Quentchen.

Hube

Flächenmass.

Eine Hube, Hueb oder Huob ist ein Bauerngut von der Fläche, die zur Selbstversorgung einer Bauernfamilie notwendig ist (typischerweise etwa 30 bis 45 Joch; je nach Land und Bodentyp konnte die Grösse aber auch zwischen 10 und 50 Joch variieren).

Oberriet: Fläche eines Hofs.

Hufe

Flächenmass.

1 alt-kulmische Hufe = 30 altkulmische Morgen = 65.840 preussische Morgen = 16.81 ha.
1 neukulmischer Hufe = 67 preussische Morgen = 163.75 preussische Quadratruten = 17.338896 ha.
1 oletzkoische Hufe = 61 preussische Morgen oder 51.95 preussische Quadratruten = 15.648351 ha.

Quelle GenWiki:
1 kulmische Hufe = 173'386 m2 = 30 Morgen = 100 Scheffelsaat
1 westpreussische Hufe = 170'208 m2 = 66.67 Morgen

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I


Imi / Immi

Hohl- / Gewichtsmass bei Getreide.

Siehe →Émine.
1 Immi (Schweiz [1838-1876]) = 0.475 Liter.

inch (in)

Längenmass.

1 in (Grossbritannien) = 2.54 cm.

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J


Joch / Jochacker

Flächenmass
(ursprünglich 1 "Tagbau" = Fläche, die mit vier Pferden an einem Tag bearbeitet werden kann; daher konnte der Wert zum Teil auch - je nach Gelände und Bodenbeschaffenheit - zwischen 4'000 und 6'000 m2 variieren).

1 Joch (Niederösterreich 18. Jh.) = 1600 Quadratklafter = 5'754.642 m2
1 Joch (Ostmark) = 5'755 m2.
1 Joch (Ungarn) = 4'316 m2.

Joon, Jaan

Flächen"mass"
Diminutiv: Jööli, Jönli. Mittelhochdeutsch: 'iân'. Ein kleiner Teil eines Rebbergs (z.B. ein schmaler Streifen). Der Begriff wird auch für einen gemähten Streifen Gras oder Korn verwendet. Ein 'Joon' ist also nicht messbar und damit keine eigentliche Masseinheit.

Juchart / Juchert

Flächenmass / Feldmass.

1 Juchert = 3'407 m2.
1 Juchart (Altdorf) = 360 Quadratruten = 32.698 Aren (auch 400, 320 oder 280 Quadratruten).
1 Juchart (Basel) = 360 Quadratruten (à 100 Quadratfuss) = 33.3874 Aren.
1 Juchart (Bern, für Äcker) = 40'000 Quadratfuss = 34.4 Aren.
1 Juchart (Bern, für Wiesen) = 35'000 Quadratfuss = 30.1 Aren.
1 Juchart (Bern, für Waldungen) = 45'000 Quadratfuss = 38.7 Aren.
1 Juchart (Fribourg) = 50'000 Quadratschuh = 43 Aren.
1 Juchart (Glarus) = 360 Quadratruten = 32.698 Aren (auch 400, 320 oder 280 Quadratruten).
1 Juchart (Luzern) = 450 Quadratruten zu 100 Quadratfuss = 36.355 Aren.
1 Juchart (Oberriet) an Kulturland = 40 Aren.
1 Juchart (Oberriet) an Ackerland = 36 Aren = 3'600 m2.
1 Juchart (Oberriet) an Rebgelände = 32 Aren.
1 Juchart (Sarnen) = 450 Quadratruten zu 100 Quadratfuss = 36.355 Aren.
1 Juchart (Schaffhausen) = 252 Quadratruten = 36'288 Quadratfuss = 32.197 Aren.
1 Juchart (Schweiz [1838-1876]) = 36 Aren = 3'600 m2.
1 Juchert (Schwyz) = 360 Quadratruten = 32.698 Aren.
1 Juchart (St. Gallen) = 36'000 Quadratfuss = 40.05 Aren.

1855 betrug 1 Juchart in Aarau, Appenzell, Chur und Thurgau: 0.88961 Acres in England, 0.64988 Acker in Sachsen und Leipzig, 0.36 Ettare in Genua, 0.66621 Faux in Neuchâtel, 0.36 Hectares in Frankreich, 0.62546 Joch in Wien und Triest, 1.10098 Juchart in Altdorf, 1.05656 Juchart in Bayern, 1.07825 Juchart in Basel, 1.04651 Juchart in Bern und Solothurn, 0.83721 Juchart in Fribourg, 1.10098 Juchart in Glarus, 0.99023 Juchart in Luzern und Sarnen, 1.11812 Juchart in Schaffhausen, 1.05727 Juchart in St. Gallen, 1.10098 Juchart in Schwyz, Zürich und Zug, 0.99901 Juchart in Zurzach, 1.39969 Morgen in Bremen, 1.77771 Morgen in Frankfurt, 0.37276 Morgen in Hamburg, 1.44 Morgen in Hessen und Nassau, 1.40998 Morgen in Preussen, 1.14222 Morgen in Württemberg, 1.6 Pertiche in Lugano, 5.5023 Pertiche in Bergamo und Mailand 1.33269 Poses in Genf, 0.8 Poses in Lausanne und Sitten, 1.05682 Quadrati in der Toskana, 0.40307 Stochiacah in Onnsbruck, 1.73035 Tornature in Bologna, und 35.8422 Trabuchi in Nizza.

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K


Kanne

Hohlmass.

1 Kanne = 2 Pott = 2 Liter.

Kanonenschussweite

Längenmass.

1 Kanonenschussweite (Österreich) = 3 Seemeilen, ~ ¾ der deutschen geografischen Meile = 5.556 km.

Klafter

Längenmass.

Franz.: 'toise', ital.: 'tesa'. Mass für die Länge ausgestreckter Männerarme. Das Mass wurde verwendet bei der Feldvermessung sowie im Bauhandwerk.

Neuenburg und Waadt kannten grosse Klafter ('toise de Berne', 'toise de commissaire') zu zehn Fuss, das Wallis neben der toise zu sechs 'pieds de roi' auch alte Grössen von auf der Basis lokaler Fussmasse. In der Waadt wurde die toise 1822 auf 3 m (10 pieds), im schweizerischen Masssystem das Klafter 1838 auf 1.8 m (sechs Fuss) vereinheitlicht und 1851 auch im Tessin eingeführt (eine tesa entsprach sechs piedi).

Klafter und toise bestanden auch als Flächenmass (Quadratklafter, toise carrée) zur Feldvermessung sowie als Raum- oder Kubikmass zum Messen von Heu, Torf und Kohle. Vom Kubikklafter mit gleichen Seitenlängen (6 x 6 x 6 oder 7 x 7 x 7 Fuss) wichen die Brennholzmasse, nämlich Holz- und Waldklafter (toise pour le bois, moule, corde), mit kürzerer Scheitlänge ab (z.B. 6 x 6 x 2 oder 3 Fuss). Im metrischen System von 1877 (Masse und Gewichte) behielt das Holzklafter in der Forstwirtschaft offizielle Geltung: Es entsprach drei Raummetern und diese wiederum drei Ster (analog dazu ein moule drei bis vier stères).

Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz.

1 Klafter = 6 Fuss = 1.8288 m.

1 Klafter (Aarau) = 8 Fuss.
1 Klafter (Altdorf) = 6 Fuss.
1 Klafter (Bern, Bernerklafter) = 6 Bernfuss.
1 Klafter (Bern) = 8 Schuh = 2.346 m.
1 Klafter (Chur) = 7 Fuss (bei Bauten: 6 Fuss).
1 Klafter (Glarus) = 6 Fuss = 1.8083 m.
1 Klafter (Luzern) = 3 Ellen = 6 Fuss = 72 Zoll = 3.14077 m.
1 Klafter (Oberriet) = 3 Ellen = 6 Fuss oder Schuh ~ 1.9 m.
1 Klafter (Österreich 1876) = 6 Fuss = 1.896483840 m (Wiener Klafter).
1 Klafter (Sarnen) = 3.14077 m.
1 Klafter (Schaffhausen) = 6 Fuss = 1.7868 m.
1 Klafter (Schweiz, Schweizerklafter) = 6 Fuss.
1 Klafter (Schwyz) = 6 Fuss = 1.80828 m. 1 Klafter (St. Gallen) = 6 Fuss = 1.84527 m.

Klafter

Hohlmass (für feste Stoffe).

1 Klafter (Österreich, Holzmass für 1/2 Klafter lange Scheite) = 1/2 Kubikklafter = 3.410496 Raummeter.
1 Klafter (Schweiz [1838-1876]) = 1.8 m.

Kopf

Hohlmass.

Schweizer Flüssigkeitsmass (vor allem in den Kantonen Glarus und Zürich), vor allem für Wein. In Aachen war der 'Kopf' ein Getreidemass.

1 Kopf (Aachen) = 1/4 Fass oder 1/24 Malter
1 Kopf (Glarus) = 1/7½ Viertel = 2 Mass
1 Kopf (Zürich) = 1/8 Viertel trübes Mass oder 1/7½ Viertel lauteres Mass = 2 Mass = 8 Schoppen.

Kreuzer

Münzwert.

Unter den Schweizer Münzen ragen aus dem gesamten Geldumlauf vier Sorten besonders hervor: Die Batzen herrschen bis ungefähr 1530, die Basler Münzen von 1530 bis 1550 vor. Während der folgenden zwanzig Jahre dominieren die schweizerischen Dickpfennige. Ab 1570 jedoch setzen sich die infolge der Münzreform massenhaft geprägten Kreuzer durch. Neben der wachsenden Menge der ausländischen Silbersorten wirkt jedoch das Vordringen der Kreuzer bescheiden.

1810 kostete die Mass (1.5 Liter) Weisswein im Wirtshaus 16 und Rotwein 24 Kreuzer. Das Pfund Kuhfleisch kostete 10 und Kalbfleisch 12 Kreuzer, ein Pfund Weissbrot 5 Kreuzer und 1 d.

Oberriet: 1 Kreuzer = 1/4 Batzen = 2 Denare = 4 Pfennig.
Deutschland: 1 Kreuzer = 4 Pf.

Krinne

Hohlmass und Gewichtsmass.

Die Krinne als Hohlmass entsprach dem Quärtlein. Eine halbe Krinne war einem grossen Löffel und eine viertel Krinne einer grossen Krinne einem Kleinen Löffel gleich. Die Krinne hatte zwei Wertbereiche: die kleine und die grosse Krinne. Dabei waren 4 kleine Krinnen = 3 Grosse Krinnen.

Rechenwerte (Approximationen) für das Gewichsmass waren: 1 kleine Krinne = 520⅜ g und 1 grosse Krinne = 693⅘ g.

1 kleine Krinne (Chur) = 520.429 g.

Krone

Gewichtsmass.

1 Krone (Basel, für Gold) = 3.371 g.

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L


Lädi

Hohlmass.

1 Lädi (Chur) = 8 Mütt oder 44 Viertel zu 4 Quartanen.

Last

Hohlmass.

1 Last = 60 Scheffel.

Lautermass

Hohlmass.

1 Lautermass (Aarau) = 4 Schoppen = 1.440557 Liter.

Leuga / Leuge

Längenmass.

Die Leuga wurde in Europa und Lateinamerika verwendet. Das Wort stammt von lat. 'leuca', einem Lehnwort aus dem Gallischen (Keltisch: lieska). Ursprünglich bezeichnet eine Leuga die Entfernung, welche ein Pferd in einer Stunde zurücklegen kann (Synonym 'Wegstunde').

Eine keltische Leuge beträgt 2'450 m (± 50 m).

Unter dem römischen Kaiser Septimius Severus (146-211) wurde die römische Meile (ca. 1'478 m) durch die keltische Leuga als offizielles Längenmass in den gallischen und germanischen Provinzen ersetzt.

Es gibt mehrere jüngere Leugen:

  • Die allgemeine oder metrische Leuga entspricht exakt 4 km.
  • Die Landleuga entspricht 1/25 des Grads eines Längenkreises
    (also 4.4448 km).
  • Die Seeleuga entspricht 1/20 des Grads eines Längenkreises
    (also 3 nautischen Meilen oder 5.556 km).
  • Die französische Postleuga entsprach 2000 Körperlängen
    (etwa 3.898 km).
  • Die englische Landleuga (land league) entspricht 3 Meilen (4.828 km).

Libbra (→Pfund)

Gewichtsmass.

1 Libbra (Bellinzona) = 30 Oncie = 779.189 g.
1 Libbra (Locarno) = 30 Oncie = 839.422 g.
1 Libbra grossa (Lugano, "Handelspfund") = 32 Oncie à 24 Denari à 24 Grani = 860.818 g.
3 Libbre grosse (Lugano) = 8 Lirette.
1 Libbra (Lugano) = 30 Oncie = 763.287 g.
1 Libbra (Lugano, alternatives Mass) = 787.782 g.

Liretta (→Pfund)

Gewichtsmass.

1 Liretta (Lugano, "Seidenpfund") = 12 Oncie = 322.807 g.

Linie (‴)

Längenmass.

Die Linie ist ein Mass für die Feinmechanik. Ihre Länge unterschied sich in den einzelnen Ländern geringfügig und entsprach meist einem Zwölftel des jeweiligen Zolls. Nachdem im Jahr 1799 der Meter zu einer Länge von exakt 443.296 pariser Linien definiert wurde, wurde die pariser Linie zu einem Referenzwert. Die pariser Linie misst 2.2558 mm (noch auf diversen Messgeräten zu finden). Bis etwa 1950 basierte die Pars-Einteilung auf dem Glaskörper von Libellen auf Linien. Die neueren Libellen werden hingegen in Einheiten von genau 2 mm graviert.

1 Linie = 2.18 mm = 12 Skrupel.
1 Linie (Österreich 1876) = 12 Punkte = 2.195004 mm
1 Linie (Schweiz [1838-1876]) = 0.3 cm = 10 Striche.

Livre (→Pfund)

Gewichtsmass.

1 Livre (Frankreich) = 10184.62 As (Niederlande)

Lot / Loth

Gewichtsmass.

1 Lot = 4 Quentchen = 15 Gramm.

1 Lot (Oberriet) = 1/32 Pfund = 15.625 Gramm.
1 Lot (Österreich) = 4 Quentchen = 17.5402500 g (Meyers Konversationslexikon, 1892) = 17.500 g (Reformwert).
1 Lot (Schweiz [1838-1876]) = 1/32 Pfund = 15.625 Gramm.

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M


Mahlmitze / Mahlmetze

Hohlmass.

Die Mahlmitze ist der dem Müller zustehende materielle Lohn für das Mahlen von Getreide (oft 1/16 der Mahlgutmenge oder je Scheffel dieser 1/16 Teil). In Notzeiten oder für Bäcker gab es Ausnahmen von diesen Festlegungen: man nahm dann nur 1/32 oder 1/24 von der Getreidemenge. In Dinkelsbühl betrug das Mass 1/21. Die Mahlmitze betrug in Bayern vom Scheffel Getreide 1/32.

Siehe →Setier.

Malter

Hohlmass bei Getreide / Landmass ('Maltersaat')
Althochdeutsch maltar (Neutrum), mittelhochdeutsch malter (Neutrum), altsächsisch maldar (Maskulinum), mittelniederdeutsch malder, molder (Neutrum), mittelniederländisch molder, mouder, mauwer (Maskulinum und Neutrum), neuniederländisch malder, molder, auch latinisiert maldrum.

Vor 1872 wurde das Malter in der Schweiz zum Teil auch auch in Sester geteilt. 1 Malter von 150 l wurde in diesen Orten geteilt in 10 Viertel oder Sester (à 15 Liter). In Baden (Baden Württemberg) hatte das Malter 150 Liter à 10 Sester zu 10 Messlein. Im übrigen Deutschland rechnete man oft in Scheffel um.

1 Malter = 4 Mütt.

1 Malter (Aarau) = 4 Mütt à 4 Viertel zu 4 Vierling zu 4 Mässli = 360.2968 Liter.
1 Malter (Appenzell) = 2 Mütt zu 4 Viertel = 147.7264 Liter.
1 Malter (Chur) = 115 Mässlein.
1 Malter (Luzern) = 4 Mütt zu 4 Viertel à 10 Immi = 554.169 Liter.
1 Malter (Oberriet) = 4 Mütt ~ 224 kg.
1 Malter (Sarnen) = 4 Mütt zu 4 Viertel à 10 Immi = 554.169 Liter.
1 Malter (Schaffhausen, Getreidemalter für glatte Frucht) = 2 Mütt à 4 Viertel à 4 Vierling à 4 Mässlein = 180.824 Liter.
1 Malter (Schaffhausen, für rauhe Frucht) = 4 Mütt à 4 Viertel à 4 Vierling à 4 Mässlein = 407.584 Liter.
1 Malter (Schwyz, Getreidemalter) = 2 Mütt zu 4 Viertel à 4 Mässlein = 138.386 Liter.
1 Malter (Schwyz, rauhe Frucht) = 16 Viertel à 4 Vierling à 4 Mässlein = 333.6 Liter.
1 Malter (St. Gallen, Getreide im Kornhaus) = 2 Mütt zu 4 Viertel à 4 Mässlein = 165.2 Liter.
1 Malter (Stein am Rhein, Getreidemalter für glatte Frucht) = 2 Mütt à 4 Viertel à 4 Vierling à 4 Mässlein = 130.304 Liter.
1 Malter (Stein am Rhein, für rauhe Frucht) = 4 Mütt à 4 Viertel à 4 Vierling à 4 Mässlein = 300.512 Liter.

Malter

Hohl- und Getreidemass.

1 Malter (Schweiz [1838-1876]) = 10 Viertel = 150 Liter.

Malter

Raummass für geschlagenes Holz

Siebenbürgen: In Hammerwerken und Kohlenbrennereien war 'Malter' 1832 ein Holzmass von 48 - 80 Kubikfuss.

Mandel

Zählmass.

1 Mandel = 15 Stück.

Mannsmahd, Mannsmad

Flächenmass.

Ein Mad, Mannsmad, Mattenjuchart entspricht dem, was ein Mann in einem Tag mähen konnte.

Bern: 1 Mattenjuchart = 35'000 Quadratfuss.

Bern: 1 kleine Mattenjuchart = 32'000 Quadratfuss.

Oberriet: 1 Mannsmahd an Wiesland = 32 Aren.

Mannwerk

Flächenmass.

Ein Mannwerk oder Ackerjuchart entspricht dem, was ein Mann in einem Tag mit einem Ochsen pflügen konnte.

Bern: 1 Ackerjuchart = 40'000 Quadratfuss.

Mark (ℳ)

Münzwert.

1 Mark (Oberriet) = 16 Schilling.

Mark, Marc

Gewichtsmass.

Im 11. Jahrhundert dringt aus dem Norden (Skandinavien und England) die besonders für die Wägung von Metall verwendete Mark in Mitteleuropa ein. Dadurch wurde das früher geltende Pfundgewicht immer mehr verdrängt. Der wichtige Handelsplatz Köln hat schon kurz vor der Jahrhundertmitte dieses neue Gewicht von rund 230 Gramm, das etwa zwei Dritteln des früheren Pfundes entsprach, aufgenommen. Von dort aus hat es sich dann rasch verbreitet und bei dieser Wanderung auch schon differenziert, und zwar mit einer Tendenz zur Gewichtszunahme. Es wog zum Beispiel im 13./14. Jahrhundert in Konstanz etwa 232.2 Gramm, in Basel 234.3 Gramm und in Zürich rund 237 Gramm. [Quelle]

In den deutschen Ländern und im grössten Teil der Eidgenossenschaft galt 1 Mark = 16 Lot = 32 Setin = 64 Quentchen = 256 Richtpfennige. In Frankreich und z.B. in Genf galt 1 Livre = 2 Marc = 16 Onces = 128 Gros = 384 Deniers = 9'216 Grain. Im Gebiet der heutigen Schweiz waren unterschiedliche Markgewichte in Verwendung. Nur für wenige münzprägende Orte sind verlässliche Angaben über die genauen Gewichte verfügbar. Die Zürcher Mark soll 237.1 g gewogen haben und ist wohl auf die Nürnberger Mark zurückzuführen. In Bern galt vor 1717 entweder die Kölner oder die Nürnberger Mark (238.378 g), danach die Pariser Mark (Mark von Troyes). Freiburg benutzte vor 1500 die Mark von Troyes, die auch in Lausanne und Genf verwendet wurde, danach die Nürnberger Mark. Die Luzerner Mark soll 238.6 g gewogen haben, in Basel war die Kölner Mark in Gebrauch. Für das Münzwesen der Helvetischen Republik war die Pariser Mark massgebend.

1 Mark (Altdorf, für Gold und Silber) = 16 Lot zu 4 Quintli à 4 Pfennig à 18 Grän = 234.87 g.
1 Mark (Appenzell, für Gold und Silber) = 16 Lot à 18 Grän = 233.75 g.
1 Mark (Basel) = 234.3 g.
1 Mark (Bern, für Gold, Silber, Seide und Salz) = 16 Lot à 18 Grän = 244.7529 g.
1 Mark (Bern) wird als Probiergewicht bei Gold in 24 Karat zu 32 Teilen eingeteilt.
1 Mark (Bern) wird als Probiergewicht bei Silber in 16 Lot à 18 Grän eingeteilt.
1 Marc (Frankreich) = ½ Pfund = 244.7529 g.
1 Mark (Freiburg, für Gold und Silber) = 16 Lot zu 4 Quentchen à 4 Pfennig à 18 Gran = 244.7529 g.
1 Mark (Genf, für Gold und Silber) = 8 Onces zu 8 Gros zu 3 Deniers zu 24 Grains = 244.7529 g.
1 Mark (Genf) wird als Probiergewicht eingeteilt in 24 Carats à 24 oder 32 Parts.
1 Mark (Genf) wird als Probiergewicht auch eingeteilt in 12 Deniers à 24 Grains.
1 Mark (Glarus, für Gold und Silber) = 16 Lot zu 4 Quintli à 4 Pfennig à 4 Sechszehntel = 234.8698 g.
1 Mark (Köln) = 160 Pfennige = 233.856 g.
1 Mark (Konstanz) = 232.2 g.
1 pariser Mark (Luzern, für Gold und Silber) = 8 Unzen zu 24 Pfennigen à 24 Grän = 244.7529 g.
1 Marc (Neuchâtel, für Gold und Silber) = 244.7529 g.
1 pariser Mark (Sarnen, für Gold und Silber) = 8 Unzen zu 24 Pfennigen à 24 Grän = 244.7529 g.
1 Mark (Schwyz) = 16 Lot zu 4 Quintli à 4 Pfennig à 18 Grän = 234.87 g.
1 Mark (Troyes) = 244.753 g.
1 Mark (Zürich) ˜ 237.1 g.

Spanien:
1 castilianische Mark = 8 Ongas = 64 Drachmen = 192 Escrupulos = 384 Obolos = 1152 Caracteres = 4608 Gran = 230 Gramm

Mass

Hohlmass / Flüssigkeitsmass.

1 Mass (Altdorf) = 4 Schoppen = 0.8067 Liter.
1 Mass (Appenzell) = 1.34084 Liter.
1 altes Mass (Basel) = 4 Schoppen = 1.4221 Liter.
1 Mass (Basel, für Öl) = 1.55 Liter.
1 Mass (Bern) = 4 Vierteli = 1.6712 Liter.
1 Mass (Chur) = 4 Quärtlein = 1.329 Liter.
1 Mass (Fribourg) = 4 Schoppen = 1.562 Liter.
1 Mass (Glarus) = 4 Schoppen = 1.77932 Liter = 89.7 Pariser Kubikzoll.
1 Mass (Luzern, für Wein) = 4 Schoppen = 0.7683 Liter.
1 Mass (Luzern, für Milch) = 1.1625 Liter.
1 Mass (Oberriet) = 10 Dekaliter ~ 1.5 Liter.
1 Mass (Österreich) = 4 Seidel = 0.0448 Kubikfuss = 1.414724 Liter.
1 Mass (Sarnen, für Wein) = 4 Schoppen = 0.7683 Liter.
1 Mass (Sarnen, für Milch) = 1.1625 Liter.
1 Mass (Schaffhausen) = 4 Schoppen = 1.31456 Liter.
1 Mass (Schweiz [1838-1876]) = 1.5 Liter.
1 Mass (Schwyz) = 4 Schoppen = 1.8065 Liter.
1 Mass (St. Gallen) = 4 Schoppen = 1.31218 Liter.
1 Mass (Stein am Rhein) = 4 Schoppen = 1.24 Liter.
1 Mass (Zürich) = 4 Schoppen = 1.8249 Liter.

In St. Gallen entsprachen 8 Mass 9 Schenkmass.

Massel

Hohlmass (für feste Stoffe).

1 Massel (Österreich) = 4 Futtermassel = 3.842926 Liter.

Mattenjuchart

Flächenmass.

Siehe →Mannsmahd.

Medicinalpfund

Gewichtsmass.

Auch unter dem Begriff 'Apothekergewicht' bekannt.

1 Medicinalpfund (Altdorf, Appenzell) = 12 Unzen zu 8 Drachmen à 3 Skrupel à 20 Gran = 357.8538 g.
1 Medicinalpfund (Basel) = 12 Unzen zu 8 Drachmen à 3 Skrupel à 20 Gran = 357.78 g.
1 Medicinalpfund (Bern) = 12 Unzen zu 8 Drachmen à 3 Skrupel à 20 Gran = 357.62183865 g.
1 Medicinalpfund (Genf, 'livre') = 16 Onces zu 8 Drachmes zu 3 Scrupules zu 24 Grains = 500g.
1 Medicinalpfund (Glarus) = 12 Unzen zu 8 Drachmen à 3 Skrupel à 20 Gran = 357.8538 g.
1 Medicinalpfund (Lausanne) = 12 Unzen zu 8 Drachmen à 3 Skrupel à 20 Gran = 357.8538 g.
1 Medicinalpfund (Luzern) = 12 Unzen zu 8 Drachmen à 3 Skrupel à 20 Gran = 357.951 g.
1 Medicinalpfund (Sarnen) = 12 Unzen zu 8 Drachmen à 3 Skrupel à 20 Gran = 357.951 g.
1 Medicinalpfund (Schwyz) = 12 Unzen zu 8 Drachmen à 3 Skrupel à 20 Gran = 357.8538 g.
1 Medicinalpfund (Sitten) = 12 Unzen zu 8 Drachmen à 3 Skrupel à 20 Gran = 357.8538 g.

Deutschland. Setzt man 1 Apothekergewicht (deutsch) mit 500 Gramm an, dann sind
1.388889 A'gewicht (bayerisch) = 1 A'gewicht (deutsch)
1.333333 A'gewicht (belgisch, holländisch) = 1 A'gewicht (deutsch)
1.425382 A'gewicht (preussisch) = 1 A'gewicht (deutsch)
1.190451 A'gewicht (wiener) = 1 A'gewicht (deutsch)

In Frankreich war das Medizinalpfund (Markgewicht) in 16 anstatt in 12 Unzen und die Drachme nicht in Scrupel, sondern gleich in 72 anstatt in 60 Grau geteilt. Das ältere französische Medizinalpfund enthielt:
1 Pfund = 489 Gramm (älteres)
1 Pfund = 500 Gramm (neues eingeführt 1818)

Italien:
1 Pfund (Königreich beider Sizilien) = 320 Gramm
1 Pfund Medizinalgewicht (Kirchenstaat, Großherzogtum Toskana) = 339 Gramm
1 Pfund Medizinalgewicht (Venedig ) = 301 Gramm

Österreich:
1 Pfund = 420 Gramm (Verordnung vom 11. April 1761)

Königreich Niederlande:
1 Pfund Medizinalgewicht = 375 Gramm (eingeführt am 1. Januar 1820)

Königreich Polen: 1 Pfund = 357.853 Gramm

Portugal:
1 Medizinalpfund = 344 Gramm

Schweden:
1 Medizinalpfund = 356 Gramm

Spanien:
1 Pfund (1½ Castilianische Mark) = 345 Gramm

Meile

Längenmass.

Wegstrecken wurden nach Meilen gemessen (½ Meile = eine Reisestunde). Anfangs des 16. Jh. mass eine 'gemeine deutsche Meile' 2 Stunden Fussmarsch (Quelle: Landtafeln des Johannes Stumpf).

1 Meile (Österreich 1876) = 4000 Klafter = 2400 Ruten = 7.585935360 km.
Die Österreichische Post- / Polizeimeile umfasst etwa 3910 Wiener Klafter.
1 Meile (Preussen) = 2000 rheinische Ruten zu 3.766 m = 7.532 km.
1 Meile (Russland) = 7 Werst = 7.4676 km.

Bei Vorspanndiensten wurde nur die einzelne Strecke berechnet (also ohne die Rückfahrt).

1 Statute Mile (USA, terrestrische Meile) = 1.609344 km.

Metze

Flächenmass.

1 Metze (Österreich) = 1'918.21 m2

Metze

Hohlmass.

1 Metze = 3.435 Liter, 1 Metze = 3 Stof, 1 Stof= 1.145 Liter.

Metzen

Hohlmass (für feste Stoffe).

1 Metzen (Österreich) = 16 Massel = 61.48682 Liter
(im 18. Jahrhundert als Stockerauer Metzen bezeichnet).

Moggio (→Malter)

Hohlmass / Getreidemass.

1 Moggio (Lugano) = 8 Staja = 138.3784 Liter.
1 Moggio (Lugano, alternatives Mass) = 8 Staja zu 16 Quartine = 153.51 Liter.

Morgen (M)

Flächenmass.

Während bis 1793, 1 Morgen = 300 Quadratruten hatte, wurde ab diesem Zeitpunkt (1793) der preussische Morgen mit 180 Quadratruten gerechnet.

Damit hatte ein Morgen altkulmisch 0.5603 ha, neukulmisch 0.5780 ha, oletzkoisch 0.5216 ha und preussisch 0.25532 ha.

Ein münsterländischer Morgen entsprach etwa 1.15 preussischen Morgen.

Die preussische Maass- und Gewichtsordnung vom 16.5.1816 vereinheitlicht die Grössen unter Zugrundelegung des Pariser Normalmeters. Die Maass- und Gewichtsordnung des Norddeutschen Bundes führt 1869 das metrische System ein. Danach gilt nun: 1 Morgen = 180 Quadratrute und 1 Quadratrute = 14.185 m2. Damit ist ein Morgen = 0.25532 ha.

Quelle GenWiki:
1 Morgen = 2'553.2 m2
1 Morgen (Baden) = 3'600 m2
1 Morgen (Bayern) = 3'407 m2
1 Morgen (Hamburg) = 2'500 m2
1 Morgen (Hannover) = 2'620 m2
1 Morgen (Kulm bis 1721) = 300 Quadratruten = 5'779.55 m2
1 Morgen (Magdeburg ab 1755) = 300 Quadratruten = 2'553.22 m2
1 Morgen (Oletzko ab 1721) = 300 Quadratruten = 5'216.12 m2
1 Morgen (Preussen 1813 bis 1872) = 180 Quadratruten = 2'553.22 m2
1 Morgen (Sachsen) = 2'770 (2'767.1) m2
1 Morgen (Wien) = 5'760 m2
1 Morgen (Württemberg) = 3'152 m2

Muid (Zuber)

Hohlmass.

1 Muid (Lausanne) = 10 Sacs.
1 Muid (Neuchâtel, für Getreide) = 3 Sacs zu 8 Émines zu 24 Copets = 365.6241 Liter.
1 Muid (Neuchâtel, für Hafer) = 380.8584 Liter.
1 Muid (Neuchâtel, Flüssigkeiten) = 12 Setiers = 24 Brochets = 192 Pots = 365.6241 Liter.
1 Muid (Sitten, Zuber) = 10 Sacs.

Muth

Hohlmass (für feste Stoffe).

1 Muth (Österreich) = 30 Metzen = 1.844605 m3.

Mütt

Hohlmass / Getreidemass.

1 Mütt = ¼ Malter = 4 Viertel.

1 Mütt Kernen entspricht ca. 70 kg. 1 Mütt Korn sind 36 bis 39 kg. 1 Mütt Roggen sind ca. 66 kg und 1 Mütt Hafer sind etwa 42 bis 49 kg.

1 Mütt (Aarau) = ¼ Malter = 4 Viertel (zu 4 Vierling zu 4 Mässli) = 90.0742 Liter.
1 Mütt (Altdorf) für glatte Frucht = ¼ Malter = 4 Viertel (zu 4 Vierling zu 4 Mässli) = 82.8 Liter.
1 Mütt (Altdorf) für rauhe Frucht = 16 Viertel (zu 4 Vierling zu 4 Mässli) = 333.6 Liter.
1 Mütt (Bern) = 12 Mäss = 48 Immi = 96 Achterli = 192 Sechzehnerli.
1 Mütt (Bern) = 12 Mäss zu 4 Immi à 2 Achterli à 2 Sechzehnerli = 168.135 Liter.
1 Mütt (Bern) = 8465⅞ Pariser Kubikzoll = 167¾ Liter).
1 Mütt (Chur) = 22 Quartanen à 4 Mässlein = 164.96 Liter.
1 Mütt (Glarus, Schwyz, Uri und Zürich) = 4 Viertel = 16 Vierling = 64 Mässli.
1 Mütt (Glarus) für glatte Frucht = 4 Viertel (zu 4 Vierling zu 4 Mässli) = 82.8 Liter.
1 Mütt (Glarus) für rauhe Frucht = 16 Viertel = 333.6 Liter.
1 Mütt (Oberriet) = ¼ Malter = 4 Viertel (entspricht ca. 56 kg Korn).
1 Mütt (Schwyz, glatte Frucht) = 4 Viertel à 4 Vierling à 4 Mässli = 82.8 Liter.

Die Werte waren
Eglisau: 1 Mütt = 4646 Pariser Kubikzoll = 91 31/40 Liter.
Winterthur: 1 Mütt = 4873 Pariser Kubikzoll = 96⅔ Liter.
Zürich: 1 Mütt = 4140 Pariser Kubikzoll = 82 Liter.

Top


N


Napoleon

Münzwert.

1 Napoleon (Oberriet) = 20 Franken.

Top


O


Ohm

Hohlmass / Flüssigkeitsmass

1 Ohm (Basel) = 8 Viertel zu 4 Mass.
1 Ohm (Luzern, für Wein) = 30 Mass.

Ouvrier

Flächenmass / Feldmass.

1 Ouvrier (Neuchâtel, für Weingärten) = 16 Pieds (Quadratruten) = 0.09785 Juchart (schweiz.) = 3.5226 Aren.

Top


P


Perche (→Rute).

Längenmass.

1 Perche de champ (Neuchâtel) = 16 Pieds de champ = 4.5944 m.
1 Perche de vigne (Neuchâtel) = 16 Pieds du pays = 4.69213 m.

Pertica

Flächenmass / Feldmass.

1 Pertica (Lugano) = 360 Trabucchi quadrati = 22.5 Aren.

Pfennig (₰)

Münzwert.

Der Pfennig (ursprünglich abgeleitet vom 'Denar', daher die Abkürzung 'd' für den Penny in Grossbritannien) war der Ursprung für eine ganze Reihe späterer Münznominale, welche Teile oder Vielfache des späteren eigentlichen Pfennigs wurden: Rappen ("Raben-Pfennig"), Stä(e)bler, Witten ("weisser Pfennig"), Schwaren ("schwerer Pfennig"), leichter Pfennig, gute Pfennig, Zollpfennig, Albus ("Weisspfennig", von lat. 'albus' = 'weiss'), Heller ("Haller Pfennig"), Groschen ("Dickpfennig", von lat. 'denarius grossus'), Schilling, etc.

Die älteste, noch von Rom ausgehende Währungsregel, besagte, dass aus einem Pfund Silber 240 Denare (d = Pfennig) geschlagen wurden. 12 d ergaben einen Schilling (s = solidus).

Die 1873 im Deutschen Reich als Währung eingeführte Goldmark erhielt als dezimale Einteilung den Pfennig mit 1 Mark = 100 Pfennig.

Deutschland: 1 Pfennig = 2 Heller = 1/100 Mark.
Deutschland: 1 Schock-Pfennig = 60 Pf, auch 'Schockgroschen'.
Deutschland: 1 Pfund (Silber) = 240 Pf (bis 1873).
Grossbritannien: 1 Pound Sterling = 20 Shilling = 240 d.
Oberriet: 1 d = 1/12 Schilling.

Pfennig

Gewichtsmass.

Deutschland: 1 Pfennig = 2 Heller. = ¼ Quentchen.
Silbergewicht: 1 Pfennig = 1/256 Silber-Gewichtsmark.

Pfiff

Hohlmass / Flüssigkeitsmass.

1 Pfiff (Österreich) = 176.841 ml.

Pfund (℔)

Gewichtsmass.

1 Pfund (Aarau, "Handelspfund") = 32 Lot zu 4 Quintli = 476.586 g.
1 leichtes Pfund (Altdorf, für Seide) = 32 Lot zu 4 Quintli = 469.74 g.
1 schweres Pfund (Altdorf) = 36 Lot zu 4 Quintli = 528.457 g.
1 leichtes Pfund (Appenzell) = 32 Lot zu 4 Quintli = 465.332 g.
1 schweres Pfund (Appenzell) = 40 leichte Lot = 581.554 g.
1 Pfund (Basel, 'schweres Eisengewicht') = 493.24 g.
1 Pfund (Basel, 'kleines Eisenpfund' für den Kleinhandel) = 32 Lot zu 4 Quintli = 486.2 g.
1 Pfund (Basel, 'Messingpfund' für Seide') = 4 Vierling à 8 Lot = 480.235 g.
1 Pfund (Basel, 'Silbergewicht') = 32 Lot = 467.711 g = 2 Vereinsmark.
1 Pfund (Bern, 'Handelspfund') = 32 Lot (zu 4 Quintli à 4 Pfennig à 18 Gran) = 520.035 g.
1 Pfund (Chur, 'Handelspfund Schwergewicht', "kleine Krinne") = 36 Lot = 520.429 g.
1 Pfund (Chur, 'Handelspfund Leichtgewicht') = 32 Lot = 4 Quentchen zu 4 Drachmen zu 2 Heller = 462.603 g.
1 Pfund (Frankreich, 'livre', 'poids-de-marc') = 16 Unzen = 489.5058466 g.
1 Pfund (Freiburg, 'Handelspfund') = 32 Lot zu 4 Quentchen = 528.811 g.
1 Pfund (Genf, 'livre petit poids' für Seide) = 12 Onces à 24 Deniers = 458.9117 g.
1 Pfund (Genf, 'livre gros poids') = 18 Onces à 24 Deniers = 550.6941 g.
1 Pfund (Genf, 'livre', 'poids-de-marc') = 16 Onces à 24 Deniers à 24 Grains = 489.5058 g.
1 Pfund (Glarus, 'Handelspfund Schwergewicht') = 36 Lot zu 4 Quintli = 528.457 g.
1 Pfund (Glarus, 'Seidenpfund' / 'Leichtgewicht') = 32 Lot zu 4 Quintli = 469.7396 g.
1 Pfund (Kaiserstuhl AG) = 40 Lot = 573.9 g.
1 Pfund (Laufenburg) = 32 Lot = 473.0 g.
1 Pfund (Lausanne, 'Handelsgewicht') = 16 Onces à 8 Gros à 72 Grains = 500 g.
1 Pfund (Luzern, 'Handelsgewicht', teilw. auch für Gold und Silber) = 36 Lot zu 4 Quentchen = 528.898 g.
1 Pfund (Neuchâtel, 'livre') = 2 Marcs = 16 Onces = 128 Gros = 384 Deniers à 24 Grains = 520.1 g.
1 Pfund (Oberriet) = 32 Lot = 500 g.
1 Pfund (Österreich) = 32 Lot = 561.2880000 g (Meyers Konversationslexikon, 1892) = 560.000 g (Reformwert).
1 Pfund (Rheinfelden) = 32 Lot = 504.6 g.
1 Pfund (Sarnen, 'Handelspfund', teilw. auch für Gold und Silber) = 36 Lot zu 4 Quentchen = 528.898 g.
1 Pfund (Schaffhausen, leichtes Pfund) = 4 Vierling zu 8 Lot = 459.972 g.
1 Pfund (Schaffhausen, schweres Pfund) = 4 Vierling zu 10 Lot = 574.965 g.
1 Pfund (Schweiz [1838-1876]) = 500 g = 32 Lot.
1 Pfund (Schwyz, leichtes Handelspfund) = 32 Lot zu 4 Quintli = 469.74 g.
1 Pfund (Schwyz, schweres Handelspfund) = 36 Lot zu 4 Quintli = 528.457 g.
1 Pfund (Sitten, 'Handelspfund') = 16 Onces zu 8 Gros à 72 Grains = 500 g.
1 Pfund (St. Gallen, leichtes Pfund) = 32 Lot = 465.127 g.
1 Pfund (St. Gallen, schweres Pfund) = 40 Lot = 577.702 g.
1 Pfund (Zurzach) = 36 Lot = 528.5 g.

In Genf rechnete man (approximativ) 6 leichte Pfund = 5 schwere Pfund und 16 leichte Pfund = 15 Pfund Markgewicht, sowie 8 schwere = 9 Pfund Markgewicht. In schaffhausen entsprachen 5 leichte = 4 schwere Pfund.

Die Libra (das römische Pfund) wog nach heutigem Mass 327.45 Gramm. Eine grössere Einheit gab es damals nicht. Hingegen wurde die Libra weiter unterteilt: 1 Libra = 12 Unciae = 48 Sicili = 96 Drachmae = 576 Oboli = 1728 Siliquae. Nach anderer Berechnung, basierend auf einen willkürlich festgelegten Wert zu genau 47.04000 Milligramm für das römische Gerstenkorn 'granum' (wobei 1 granum / Gran = ⅔ Chalkus und 1 chalcus / Chalkus = ⅛ Obolus ist) mass das Pfund 325.14048 Gramm.

Nach derm Zerfall des römischen Reiches erhielt das Pfund zunächst unterschiedlichste Werte. Das Initialgewicht des Karlspfunds kann heute vor allem durch das Wiegen von erhaltenen karolingischen Münzen der frühen Zeit bestimmt werden, wobei aber eine Streuung von mehreren Prozent auftritt. Oft wird in der Literatur das Karlspfund mit 408.25 Gramm oder auch mit ca. 408 g angegeben. Letzteres entspricht einem Denar zu genau 1.7 g. Nach Karl dem Grossen geriet das Messwesen erneut schnell wieder in Unordnung.

Das Pariser Pfund (Libra parisi) zu knapp 460 g ist seit Ludwig VI., dem Dicken bezeugt und beträgt neun Achtel des Karlspfundes. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts galt in Frankreich das Livre tournois, das Pfund der Stadt Tours. Dieses war mit dem zeitgleich in Troyes geltenden, frühen Livre de Troyes identisch. Die Ratio des Livre tournois beträgt genau 9:10 bezüglich des Karlspfundes. Gleichzeitig entstand in Troyes ein neues System, das spätere Livre de Troyes. Dieses galt seit spätestens 1266 in ganz Frankreich, bis zum 1. August 1793. Es wird offiziell und unzweideutig auch "das Pfund der poids-de-marc" (Markgewichtspfund) genannt. Seine Ratio bezüglich des Karlspfundes beträgt 12:10. Der Wert in der Tabelle oben enthält eine kleine Korrektur ("französisches Gewichtskomma"): Der Wert des Pfunds der poids-de-marc entspricht aber sehr genau einem siebzigstel der Wassermasse eines französischen Kubikfusses. In Frankreich kam es daher zu einer leichten Erhöhung des Gewichtsmasses. Diese beträgt etwa 3136:3125, also etwa +0.35%.

Pfund Pfennig (lb)

Münzwert.

Die älteste, noch von Rom ausgehende Währungsregel, besagte, dass aus einem Pfund Silber 240 Denare (d = Pfennig) geschlagen wurden. 12 d ergaben einen Schilling (s = solidus). Somit resultiertem 20 Schilling für ein Pfund Pfennige (lb = libra).

Oberriet: 1 Pfund Pfennig (lb) = 20 Schilling (s).

Pica

Längenmass.

Bis zum Ende des gewerblichen Buchdrucks mit Bleilettern Ende des 20. Jahrhunderts war die Masseinheit →Cicero ein allgemeingültiges Schriftsatzmass. Nach Einführung der modernen EDV-Satztechnik wurde das Mass von der metrischen Einheit (mm) weitgehend abgelöst. Lediglich die Untereinheit, der typografische Punkt (1 Cicero = 12 Punkt) hat als Bezeichnung für Schriftgrössen überlebt. Das ungebräuchliche DTP-Cicero wird auch DTP-Pica genannt oder oft sogar nur kurz Pica.

Die amerikanischen Drucker verwendeten einen eigenen, amerikanischen "Druckerfuss", der recht genau 1024/1000 römischem Fuss entspricht (also etwa 303.5 mm). Von drei konkurrierenden, fast gleichen Definitionen verabschiedete das 15. Treffen der US-Type Founders Association of the USA (1886) das sogenannte Johnson Pica zu genau 0.166 Zoll. Der Vorschlag von Nelson C. Hawks (1200/7227 in/pt ≈ 0.166044 in/pc) sowie die direkte Bezugnahme auf das metrische System (83/350 pc/mm ≈ 0.1660184 in/pc) blieben unberücksichtigt. Analog zum Verhältnis von Cicero zu Didot-Punkt wird hier ein Pica in 12 Punkt geteilt. Daher misst der traditionelle amerikanische Printer's Point 351.36 µm. In manchen Quellen wird der amerikanische Punkt als (näherungsweise) 100/7227 inch angegeben, das wäre ca. 351.4598 µm und entspricht der Definition nach Hawks. Der Punkt mit metrischem Bezug wäre etwa 351.4056 µm gross.

Siehe →Punkt.

Pied

Längenmass.

Siehe →Fuss.

Pinta / Pinte

Hohlmass.

1 Pinte (Bern) = 1 Mass.
1 Pinta (Lugano, Tabellen) = 2 Boccali = 1.72164 Liter.
1 Pinta (Lugano) = 1.8158 Liter.

Pose (→Juchart)

Flächenmass / Feldmass.

1 Pose (Genf, auch 'Journal') = 8 Ouvrées = 400 Quadratruten = 27.013 Aren.
1 Pose (Lausanne) = 10 Fossoriers zu 50 Toises carrées = 45 Aren.
1 Pose (Sitten, Juchart) = 10 Fossoriers = 500 Toises carrées = 45 Aren.

Pot, Pott (→Mass)

Hohlmass.

1 Pott = ½ Kanne = 1 Liter.
1 Pot (Lausanne) = 10 Verres = 1.35 Liter.
1 Pot (Neuchâtel) = 1.904292 Liter.
1 Pot (Sitten, Mass) = 10 Verres = 1.35 Liter.

Prime

Gewichtsmass.

1 Prime (Frankreich) = 1' = 1/24 Gran = 2.2131 mg.

Punkt

Längenmass.

Längenmass, welches in der Typografie Verwendung findet (Masszeichen: p oder • oder pD). Das weltweit gebräuchliche typografische System geht zurück auf den französischen Schriftgiesser Firmin Didot. Dieser legte im Jahr 1780 die kleinste typografische Einheit (den Französischen Punkt) in ihrer heutigen Dimension fest. Sie beruht auf der Teilung des damaligen französischen Längenmasses, dem Pariser →Fuss (1 Fuss = 12 Zoll = 144 Linien = 864 Punkt). Nach Einführung des einheitlichen metrischen Masssystems (in Deutschland im Jahr 1872), stellte der Schriftenhersteller Herrman Berthold im Jahr 1879 fest, dass das Didotsche System auch im metrischen System aufging: Der Meter (Platinmeterstab bei 0 °C) ergab genau 2660 Punkte. Dieses auf dem metrischen Mass aufgebaute System wurde in der Typografie als Normalsystem eingeführt und wird heute von allen Schriftenherstellern verwendet, mit Ausnahme der englischen und amerikanischen, die mit dem Pica-System arbeiten.

Durch Einführung US-amerikanischer Programmiertechnik in die computergestützte Typografie wurden die Schriftengrade des angloamerikanischen nichtmetrischen Zolls (Inch) übernommen und der Pica-Punkt (Maßzeichen: pp) auf 0.3527 Millimeter festgelegt.

Im Desktop-Publishing (DTP) wird heute nahezu ausschliesslich eine vereinfachte Definition des amerikanischen Punktes verwendet. Der DTP-Punkt (pt), gelegentlich auch Postscript-Punkt genannt, wurde als der 864. Teil des englischen foot von 1959 definiert. Er misst also exakt 1/72 Zoll, d.h. 0.0138 Zoll oder 0.3527 mm. Dies gilt für die meisten Anwendungen (Druckerkommunikation, MS Word, Photoshop, etc. – CorelDraw hingegen wurde metrisch programmiert). Das Satzsystem TeX verwendet pt als Abkürzung für den standardmäßigen Printer's Point und nennt den DTP-Punkt entsprechend big point (bp), da er etwas grösser ist. In CSS wird dieser Punkt auch in ein einfaches Verhältnis von 4:3 zum Referenzpixel (px) gesetzt, der nicht unbedingt dem Gerätepixel entspricht. Bei einer im Heimdruck häufig anzutreffenden Punktdichte von 300 dpi entspricht ein DTP-Punkt dann ungefähr vier Bildpunkten in der Reproduktion. Ein Schriftzeichen mit 12 pt wird in der Höhe unter diesen Voraussetzungen mit 50 Bildpunkten gedruckt.

1 p = 0.376065 mm
1 pp = 0.352778 mm = 1/72 in (im Druckereigewerbe).
1 p (Österreich 1876) = 1/12 Linie = 0.182917037 mm (der Fuss wurde mit 316.1023 Millimeter gerechnet.)

Pygme

Längenmass.

Im alten Griechenland gab es neben dem eigentlichen →Fuss (griech. pous) zu 16 Fingerbreit auch die Pygme zu 18 Fingerbreit. Die Pygme entspricht der Länge vom Ellbogen bis zu den Fingerknöcheln der zur Faust geballten Hand

1 Pygme = 33.3 cm

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Q


Quadratfuss

Flächenmass.

1 Quadratfuss = 144 Quadratzoll.

Quadratklafter

Flächenmass.

1 Quadratklafter (Wien) = 3.596652 m2.

Quadratrute (QR)

Flächenmass.

1 Quadratrute = 144 Quadratfuss.

Altkulmisch 18.678 m2, neukulmisch 19.265 m2, oletzkoisch (1721-1755) 17.387 m2, magdeburgisch (preussisch) 14.185 m2, Hannover (bis 1836) 21.73 m2, Hannover (ab 1836) 21.84 m2.

Quarteron

Hohlmass / Flüssigkeitsmass.

1 Quarteron = 2 Pots zu 8 Cuillers = 2.25 Liter.

Quentchen

Gewichtsmass.

1 Quentchen = 3.75 Gramm.
1 Quentchen (Österreich) = 4.3850625 g (Meyers Konversationslexikon, 1892) = 4.375 g (Reformwert).

Quintal (→Zentner)

Gewichtsmass.

1 Quintal (Neuchâtel) = 100 Livres = 52.01 kg.
1 Quintal (Frankreich) = 100 Pfund = 48.9506 kg.

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R


Rasta

Längenmass.

Germanisches Längenmass: ⅔ einer geografischen Meile.

rood

Flächenmass.

1 rood (Grossbritannien) = 1'011.71 m2.

Rubbia

Gewichtsmass.

1 Rubbia (Lugano) = 10 Libbre.

Rupp

Gewichtsmass.

1 Rupp (Chur) = 12.5 grosse Krinnen.

Rute / Ruthe (R)

Längenmass.

Altkulmisch 4.322 m, neukulmisch 4.389 m, oletzkoisch 4.170 m, preussisch 3.7662 m.

1 magdeburgische (duodezimal, ab 1793 - 1813) = 3.776 m entspricht der Rheinischen Rute (3.776 m). Damals waren in Preussen 2000 Ruten = 1 Meile = 7.532 km.

Die preussische Maass- und Gewichtsordnung vom 16. Mai 1816 vereinheitlicht die Grössen unter Zugrundelegung des Pariser Normalmeters. Die Maass- und Gewichtsordnung des Norddeutschen Bundes führt 1869 das metrische System ein. Danach gilt nun: 1 Rute = 12 Fuss und 1 Fuss = 12 Zoll = 0.31385 m. Damit ist eine Rute 3.7662 m. (In Frankreich mass eine Rute zum Teil 22 Fuss = 7.146 m.)

1 Rute (Aarau) = 10 Fuss.
1 Rute (Altdorf) = 10 Fuss.
1 Rute (Basel) = 16 Fuss (als Feldmass nur 10 Fuss).
1 Rute (Bern) = 10 Schuh = 2.93258 m.
1 Rute (Glarus) = 10 Fuss = 3.0138 m.
1 Rute (Luzern) = 10 Fuss = 2.8423 m.
1 Rute (Oberriet) = 10 Fuss oder Schuh ~ 3.2 m.
1 Rute (Österreich 1876) = 10 Fuss = 3.160806400 m.
1 Rute (Sarnen) = 10 Fuss = 2.8423 m.
1 Rute (Schaffhausen) = 12 Fuss = 3.5736 m (auch dekadisch eingeteilt).
1 Rute (Schweiz [1838-1876]) = 3 m.
1 Rute (Schwyz) = 10 Fuss = 3.0138 m.
1 Rute (St. Gallen) = 10 Feldschuh = 3.2484 m.

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S


Sabbatweg

Längenmass.

Jüdisches Mass: 2000 Ellen (etwa 1 km).

Sack / Sac / Sacco

Hohlmass / Getreidemass.

1 Sack (Basel) von 4 grossen zu 2 kleinen Sestern = 136.656 Liter.
1 Getreide-Sack (Fribourg) = 4 Kopf (Coupes) zu 2 Mäss (Bichets) zu 2 Quarterons zu 6 Immi = 127.746 Liter.
1 Sac (Lausanne) = 10 Quarterons à 10 Émines à 10 Copets = 135 Liter. 1 Sacco (Lugano) = 6 Staja ~ 103.7838 Liter.
1 Sac (Sitten) = 10 Quarterons à 10 Émines à 10 Copets = 135 Liter.

Saschen

Längenmass.

1 Saschen (Russland) = 3 Arschin = 2.1336 m.

Satel

Flächenmass.

Ackermass, welches sich nach der Breite des Saatwurfs richtete. Das Mass richtete sich nach der Länge des Ackers (die Breite war um die 9 m herum).

Saum

Gewichtsmass.

1 Saum (Österreich) = 2¼ Zentner = 126.2898000 kg (Meyers Konversationslexikon, 1892) = 126.000 kg (Reformwert).

Saum

Hohlmass / Flüssigkeitsmass.

1 Saum (Aarau) = 4 Eimer = 100 Lautermass = 108 Schenkmass.
1 Saum (Basel) = 3 Ohm.
1 Saum (Bern) = 4 Brente à 25 Mass.
1 Saum (Chur) = 90 Mass.
1 Saum (Luzern) = 100 Mass.
1 Saum (Oberriet) = 100 Mass ~ 150 Liter.
1 Saum (Sarnen, für Milch und Wein) = 100 Mass.
1 Saum (Sarnen, für Milch) = 3⅓ Ohm.
1 Saum (Schweiz [1838-1876]) = 100 Mass = 150 Liter.
1 Saum (Schwyz) = 100 Mass = 180.65 Liter.

Scheffel

Hohlmass.

Der Berliner Scheffel, war in ganz Preussen gültig und enthielt 16 Metzen = 54.964 Liter.

Der Königsberger Scheffel hatte 38 Stof à 1.43 Liter = 54.34 Liter. Die Amtsscheffel enthielten z.B. 40 - 45 Stof. Der Kornschreiber erhielt hiervon 1 Stof und 2 Stof wurden als Krümpf-(Schwund)mass abgerechnet.

Der Münsterländer Scheffel entsprach etwa 0.42 Berliner Scheffel (preussischer Scheffel).

Scheffelmass

Flächenmass.

Akerfläche für die 1 Scheffel Saatkörner benötigt wird.

1 Scheffelmass (Lipper Land) ~ 1'717 m2.

Scherf

Münzwert.

Ein Serf, Schärff (scharfer Pfennig) war eine in Erfurt und anderen Städten vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert genutzte geringwertige Silber-, später auch Kupfermünze mit dem Wert von etwa einem halben Pfennig. Der einfache Scherf wurde nur selten geprägt, häufiger gab es Münzen zu 3, 6 und 12 Scherf, zuletzt 1777 in Lüneburg.

Ein Scherflein ist die Verkleinerungsform von Scherf. Es existiert aber auch der Ausdruck verscherbeln für "unter Wert verkaufen", welcher ebenfalls von spätmittelhochdeutsch scher(p)f abgeleitet ist.

Schiffstonne

Gewichtsmass.

1 Schiffstonne (Österreich) = 20 Zentner = 1'122.5760000 kg (Meyers Konversationslexikon, 1892) = 1'122.000 kg (Reformwert).

Schilling (s)

Münzwert.

Rheintal: Schillinge wurden in frühen Zeiten noch in Gold, Denare bereits in Silber gegossen. Umrechnung für das Münzgewicht: 6 Pfund Silber galten ½ Pfund Gold.

Oberriet: 1 Schilling = 12 Pfennig.
Deutschland: 1 Schilling = 12 Pf (im Mittelalter teilweise nur 6 Pf).
Grossbritannien: 1 Shilling (à 3 groat) = 12 pence (penny).
Oberriet: 1 Schilling = 12 Denare = 1/20 Pfund.

Schock

Zählmass.

1 Schock = 5 Dutzend = 4 Mandel = 60 Stück.

Schoppen

Hohlmass.

1 Schoppen (Aarau) = 0.36013925 Liter.
1 Schoppen (Basel) = 0.355525 Liter.

Schuh

Längenmass.

1 Schuh (Bern, Fribourg) = 12 Zoll (zu 12 Linien) = 29.326 cm = 130 pariser Linien.
1 Werkschuh (Schaffhausen) = = 12 Zoll (zu 12 Linien) = 29.78 cm = 132.014 pariser Linien.

Schuppose

Eine Schuppose ist ein kleineres, abgabepflichtiges Bauerngut (losgelöst von einem Hof oder Teile eins Hofs nach dessen Auflösung). Eine Schuppose umfasste typischerweise eine viertel Hube (seltener einen drittel Hube). Eine Schuppose konnte bis in 11 Teile geteilt werden, deren Inhaber eine 'Schupposen-Gemeinschaft' bildeten. Ein Bauer konnte mehreren Schupposen-Gemeinschaften angehören.

Thurgau: Ein Hof kann mehrere Huben umfassen, und eine Hube kann auf mehrere Schuposen (Lehen) aufgeteilt sein.

Flächenmass.

1 Schuppose (Kloster Erlach) = eine viertel Hube.

Seidel

Hohlmass / Flüssigkeitsmass.

1 Seidel (Österreich) = 2 Pfiff = 353.681 ml.

Sester

Hohlmass.

Siehe →Setier.

Setier (Eimer)

Hohlmass.

Hohlmass für Getreide und Flüssigkeiten. Die Bezeichnung leitet sich vom lateinischen "sextarius" ab.

Das Sester-Molzermass war eine im Großherzogtum Baden verbreitete Bezeichnung für die Mahlmitze (die dem Müller zu entrichtende Menge an "gestrichenem" Getreide als Lohn). Das war 1/14 von jedem angelieferten Sester Getreide. Der Masszylinder für sogenannte 'sackfähige Dinge' in der Grösse von einem Sester sollte den Durchmesser 11 Zoll plus 2 Linien plus 2.5 Punkte und für die Höhe 5 Zoll plus 6 Linien plus 1.3 Punkte haben. Für den Sester, Doppelsester, Halbsester, Messlein und Becher waren diese Masse im Paragraphen 9 der Massordnung für das Grossherzogtum vom 2. Januar 1829 festgelegt.

1 Sester (Baden [Baden-Württemberg]) = 15 Liter.
1 kleines Sester (Basel) = 4 Köpflein = 8 Becher = 32 Mässlein = 861.145 Pariser Kubikzoll = 17.082 Liter.
1 Setier (Neuchâtel, Flüssigkeiten) = 2 Brochets = 16 Pots = 30.4687 Liter.
1 Setier / Septier (Paris, vor 1791) = 240 poids de marc ~ 150 Liter.

Setine

Flächenmass / Feldmass.

1 Setine (Genf) = 500 Quadratruten = 33.76625 Aren.

Sextier

Hohlmass.

Siehe →Setier.

Skrupel (℈,
s.ap. [ap = apothecary])

Gewichtsmass.

1 Skrupel = 1/288 Medicinalpfund.
1 Skrupel (Nürnberg) = 1.24416 g (7-glatter Wert), 1.2425 g (historisch), 1.25 g (Reformwert)
1 Skrupel (Grossbritanien) = 1.296 g (7-glatter Wert), 1.2959782 g (1958)

Skrupel

Längenmass.

1 Skrupel = 0.18 mm.

Somma

Hohlmass / Getreidemass.

1 Somma (Lugano) = 12 Staja.

Spanne

Längenmass.

1 Spanne = 1/2 Elle.
1 Spanne (Österreich 1876) = 2 Faust.

square foot

Flächenmass.

1 square foot (Grossbritannien) = 0.09290304 m2.

square inch

Flächenmass.

1 square inch (Grossbritannien) = 0.00064516 m2.

square yard

Flächenmass.

1 square yard (Grossbritannien) = 0.83612736 m2.

Stab

Längenmass.

1 Stab (Appenzell, für Musselin) = 1.2119 m = 537.24 pariser Linien = 1.03214 Aunes in Lyon.
1 Stab (Appenzell, für Baumwollwaren) = 1.1941 m = 529.36 pariser Linien = 1.017 Aunes in Lyon.
1 Stab (Fribourg) = 1.0696 m = 474.15 pariser Linien = 0.91095 Stab in Lyon.
1 Stab (St. Gallen) = 1.179 m = 522.66 pariser Linien = 1.00412 Stäbe in Lyon.

Stadion

Längenmass.

1 Stadion = 600 Fuss (regional unterschiedlich zwischen 158.5 m und 211 m).

Im mesopotamischen System: 1 Stadion = 148.5 m.

Staja (→Scheffel)

Hohlmass / Getreidemass.

1 Staja (Lugano) = 17.2973 Liter.

Stallung

Flächenmass (für Wald).

1 Stallung (Böhmen) = 115'092.80 m2.

Stein

Gewichtsmass (für Hanf).

1 Stein (Chur) = 4 grosse Krinnen = 2.77562 kg (Hanf).

Steinbrecherfuss

Längenmass.

1 Steinbrecherfuss (Bern) = 1 Schuh + 1 Zoll = 31.77 cm = 140.833 pariser Linien.

Stich

Längennmass (Schuhbranche).

Länge des Leistens und somit auch die Schuhgrösse des fertigen Schuhs. Es gibt den französischen Stich (auch Pariser Stich genannt), der auf den Meter und den englischen Stich, der auf dem englischen Zoll basiert.

In Deutschland wurden Leistengrössen ursprünglich direkt in Zentimetern angegeben, z.B. Grösse '26 [cm]' enstpricht 39 französischen Stich (etwa 30.7 englische Stich). Die Schweiz verwendet den französichen Stich als Basis.

1 französischer Stich = ⅔ cm = ca. 0.787 engl. Stich.

1 englischer Stich = ⅓ in = 0.84666667 cm = 1.27 franz. Stich.

Stof

Hohlmass.

1 Stof= 1.145 Liter.

Preussen: Bier und Honig wurden nach Stof gemessen. Bei Butter waren 12 Stof = 17.16 Liter (d.h. ein Stof = 1.43 Liter) = ein Achtel (wobei 8 Achtel = 1 Tonne = 137.28 Liter waren).

Strich

Längenmass.

1 Strich (Schweiz [1838-1876]) = 0.03 cm.

Strich

Flächenmass.

1 Strich (Böhmen) = 2'877.32 m2.

Stuck

Geldmass.

1 Stuck (Schweiz) entspricht dem Wert von: 1/10 Mark Silber, oder 1 Mütt Kernen (entspelztes Korn) = ca. 70 kg Kernen, 1½ Mütt Roggen = ca. 100 kg Roggen, oder 1½ MüttGerste, Hirse, Erbsen, Bohnen, etc., oder 1 Malter Hafer = 170 bis 200 kg Hafer. Beim Münzgeld muss der Geldwertschwund berücksichtigt werden. Für den Aargau galt etwa 1 Stuck etwa 6 Schilling (um 1300) resp. etwa 9 Schilling (um 1350). Ein Streitross kostete um 1350 etwa 20 Mark Silber oder 200 Stuck (etwa ein Jahreseinkommen eines Ritters). Um 1400 konnten mit einem Stuck an Münzgeld etwa 6 Taglöhne bezahlt werden (vorausgesetzt, die Verpflegung wurde dazugeliefert).

Stunde / Wegstunde

Längenmass.

1 Stunde (Altdorf) = 15'000 Fuss = 4.52068 km.
1 Stunde (Bern) = 18'000 Bernerfuss / Schuh = 5.27864 km.
1 Stunde (Glarus) = 15'000 Fuss = 4.52068 km.
1 Stunde (Schweiz) = 16'000 Schweizerfuss = 4.8 km.

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T


Tagwerk / Tagewerk

Flächenmass.

1 Tagwerk (Bayern) = 3'407 m2.
1 Tagwerk (Hannover) = 2'602 m2.

Taler

Münzwert.

Oberriet: 1 Taler = 5 Franken = 24 Groschen.

Tertia (‴)

Winkelmass, Zeitmass.

1/60 Sekunde.

Toise (→Klafter)

Längenmass.

Ursprünglich war die 'Toise Carlovingienne' oder 'Toise des Maçons' 1.9603 m lang und hatte 6 pieds (Fuss). 1668 wurde sie um 5 pariser Linien gekürzt und hiess neu 'Toise de l’Académie' oder 'Toise de Paris'. Sie war als eisernes Eichmass in die Treppe des Grand Châtelet de Paris eingelassen (daher auch 'Toise du Grand Châtelet'). Diese Toise hatte 6 alte Pariser Fuss = 864 Pariser Linien. Die Toise de l’Académie war 27000/13853 m (etwa 1.949036 m) lang. 1735 wurden eine Toise du Pérou (Peru-Toise) und eine Toise du Nord als Massverkörperungen angefertigt. Die Toise du Pérou diente ursprünglich der Vermessung der Erde in Äquatornähe im heutigen Ecuador und wird in Paris aufbewahrt. Am 16. Mai 1766 führte Ludwig XV. die Toise gesetzlich ein. Sie ersetzte die 'Toise du Grand Châtelet' und war auch etwa 1.949 Meter lang. Am 10. Dezember 1799 wurde die Toise neu definiert. 1 Meter sollte jetzt bei 0 Grad Celsius gleich 443.296 Linien der Peru-Toise bei 16.25 Grad Celsius (= 13 Grad Réaumur) sein. Das waren etwa 1.949093 m. Mit der Einführung des metrischen Systems wurde 1812 von Napoléon als Übergang vom alten zum neuen Masssystem die exakt 2 Meter lange Toise usuelle oder Toise métrique mit 6 pieds usuels eingeführt. Sie galt bis zum 1. Januar 1840 (in Haiti noch länger). Die (metrische) Toise der französischsprachigen Schweiz hatte bis 1876 sechs pieds (Fuss) und war exakt 1.8 m lang. Die folgenden Masse galten 1855:

1 Toise (Genf) = 8 pariser Fuss = 2.598715 m.
1 Toise (Lausanne) = 10 Fuss = 3 m.
1 Toise (Neuchâtel) = 10 Fuss = 2.9326 m.
1 Toise (Sitten, Klafter) = 10 Fuss = 3 m.

Tonne

Hohlmass.

Preussen: 1 Tonne = 96 Stof (bei Kleinsalz, Bier und Hopfen). Grobsalz und Schmeer (Schmalz), wurden mit 84 Stof auf eine Tonne gerechnet.

Trabucco

Längenmass.

1 Trabucco (Lugano, Feldmass) = 5 Brazetti (→ Braccio) = 2.5 m.

Truche

Hohlmass.

Die Truche, böhmisch Truhla für Trog, war ein Volumenmass in böhmischen Bergwerken für Kohlen. Ähnlich war in den sächsischen Bergwerken der Begriff für Truhe oder Truhne, einem viereckigen Kasten. Auch Truche, Druche, Droho, Truhne oder Trohne lässt sich daher ableiten.

1 Truche = 20 Füllfass.

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U


Unze (℥)

Gewichtsmass.

Als Zeichen für die halbe Unze (Apothekergewicht: 4 Drachmen) wurde '℥β' verwendet.

1 Unze (Frankreich, 'once') = 1/16 Pfund = 30.5941 g.
1 Unze (Königreich beider Sizilien) = 10 Drachmen (früher 8 Drachmen)

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V


Vierling

Hohl- / Gewichtsmass bei Getreide.

1 Vierling (Schweiz [1838-1876]) = 4¾ Liter = 10 Immi.

Viertel (auch Vierzel, Vienzel)

Hohl- / Gewichtsmass bei Getreide.

1 Viertel = ¼ Mütt.
1 Viertel (Aarau) = 22.51 Liter
1 Viertel (Basel) = 2 Sack mit entweder 4 großen Sester oder 8 kleinen Sester.
1 Viertel (Laufenburg) = 22.07 Liter
1 Viertel (Luzern) à 10 Immi = 34.636 Liter.
1 Viertel (Luzern) à 16 Becher zu 10 Primen = 34.636 Liter.
1 Haberviertel (Muri) = 23.94 Liter
1 Kernviertel (Muri) = 22.53 Liter
1 Zuger-Gewäss (Muri) = 22.54 Liter
1 Viertel (Rapperswil, Getreideviertel) = 21.046 Liter.
1 Viertel (Rheinfelden) = 24.63 Liter
1 Viertel (Rorschach, Marktviertel) = 19.12 Liter.
1 Viertel (Rorschach, Kornhausviertel) = 20.65 Liter.
1 Viertel (Schaffhausen, glatte Frucht) à 4 Vierling à 4 Mässlein = 22.603 Liter.
1 Viertel (Schaffhausen, rauhe Frucht) à 4 Vierling à 4 Mässlein = 25.474 Liter.
1 Viertel (Schweiz [1838-1876]) = 15 Liter = 4 Vierling = 10 Immi.
1 Viertel (St. Gallen, altes Marktviertel) = 19.44 Liter.
1 Viertel (St. Gallen, Kornhausviertel) = 20.65 Liter.
1 Viertel (Stein am Rhein, glatte Frucht) à 4 Vierling à 4 Mässlein = 16.288 Liter.
1 Viertel (Stein am Rhein, rauhe Frucht) à 4 Vierling à 4 Mässlein = 18.782 Liter.
1 Viertel (Zofingen) = 26.02 Liter

Preise 1803 im Kanton St. Gallen.

Vierzel

Hohlmass.

1 Vierzel (Basel) = 2 Sack.

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W


Waldjuchart

Flächenmass.

1 Waldjuchart (Bern) = 45'000 Quadratfuss.

Wegstunde

Längenmass.

Siehe →Stunde.

Werkklafter

Längenmass.

1 Werkklafter (Fribourg) = 10 Schuh = 2.93258 m.

Werst

Längenmass.

Die Werst wurde im zaristischen Russland verwendet.

1 Werst = 500 Saschen = 1'066.8 m.

Wirtsmass

Hohlmass.

1 Wirtsmass (Basel) = 1.1377 Liter.

Wispel

Hohlmass (v.a. Deutschland).

1 Wispel = 24 Scheffel.

1 Wispel (Braunschweig) = 4 Scheffel ~ 310.42 Liter.
1 Wispel (Hannover) = 6 Malter (heute: 1.12146 m3).
1 Wispel (Preussen) = 6 Tonnen ~ 1319.1 Liter.
1 Wispel (Sachsen) = 2 Malter ~ 2491.7 Liter.

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X


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Y


yard (yd)

Längenmass.

1 yd (Grossbritannien) = 0.9144 m.

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Z


Zentner

Gewichtsmass.

1 Zentner (Aarau, Appenzell, Basel, Bern, Freiburg, Glarus) = 100 Pfund.
1 schwerer Zentner (Chur) = 75 grosse Krinnen à 48 Lot (oder à 6 Rupp).
1 schwerer Zentner (Chur) = 100 Pfund (kleine Krinnen).
1 Zentner (Oberriet) = 100 Pfund = 50 kg.
1 Zentner (Österreich) = 100 Pfund = 56.1288000 kg (Meyers Konversationslexikon, 1892) = 56.000 kg (Reformwert).
1 Zentner (Österreich, 'Meterzentner') = 100 kg.
1 Zentner (Schaffhausen) = 100 Pfund.
1 Zentner (Frankreich, "quintal") = 100 Pfund = 48.9506 kg.

Zoll ('')

Längenmass.

1 Zoll = 12 Linien = 2.615 cm.

1 Zoll (Aarau) = 12 Linien = 2.4438 cm.
1 Zoll (Oberriet) = 10 Linien ~ 3.2 cm.
1 Zoll (Österreich 1876) = 12 Linien = 26.340053 mm
1 Zoll (Schweiz [1838-1876]) = 3 cm = 10 Linien = 100 Striche.

Der Pariser Kubikzoll war im 17. und 18. Jahrhundert europaweit eine Referenzeinheit für Flüssigkeiten. Nachdem im Jahr 1799 das Meter zu einer Länge von exakt 443.296 Pariser Linien definiert wurde, hat das Pariser Zoll eine Länge von exakt 375 / 13853 Meter (~ 27.07 mm). Vorher unterlag das Mass regionalen Schwankungen.

1 Pariser Fuß = 12 Pariser Zoll = 144 Pariser Linien ~ 32,48 cm.
1 Pariser Kubikfuß = 1728 Pariser Kubikzoll.
1 Pariser Kubikzoll = 1728 Pariser Kubiklinien = 52'734'375 / 2'658'468'401'477 Kubikmeter ~ 19.836 Kubikzentimeter.
1 Liter ~ 50.412438 Pariser Kubikzoll.
1 Zentiliter ~ 0.50412438 Pariser Kubikzoll, gerundet wenig über ½ Pariser Kubikzoll.
1 Salzmäß = 4638 Pariser Kubikzoll

Viele Maßangaben, die regional sehr unterschiedlich waren, wurden mit dieser Einheit vergleichbar.

Zolle

Vermutlich Gewichtsmass.

In Montlingen erhielt der Pfarrer um 1900 herum für die Segnungen der Alpen von jeder Alp eine Zolle Butter. Die Masseinheit wurde auch für Schmalz verwendet.

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Währungen in St. Gallen / im Rheintal

Die ältesten, von Rom ausgehenden Währungsregeln, die in ihren Grundzügen auf das gesamte Norschweizer Münzwesen von bestimmendem Einfluss waren, bestanden darin, dass aus einem Pfund Silber 240 Denare (d Pfennig) geschlagen wurden, deren 12 einen Schilling (s = solidus) ergaben, so dass 1 Pfund (lb = libra) 20 Schilling zählte. Aus einem Pfund Gold wurden 72 Gulden (fl = florenus) geprägt, deren jeder 40 Denare wert war. Schillinge wurden damals noch in Gold, Denare in Silber geschlagen. 6 Pfund Silber galten dabei ½ Pfund Gold.

Die ersten st. gallischen Münzen liess Abt Cralo auf Grund eines kaiserlichen Diploms (Kaiser Otto) im Jahre 947 in Rorschach prägen. Im Jahre 1353 bestätigte Kaiser Karl der IV. dem Abt unter anderem das Recht der Stadt St. Gallen einen Münzmeister zu setzen. Einen weiteren Markstein im ostschweizerischen Währungswesen bildete die kleine, zwischen den Städten Zürich, Schaffhausen und St.Gallen vereinbarte Münzunion vom Jahre 1424. Weitere Förderungen brachten der Stadt und ihrem Einzugsgebiet die auf das Münz-, Mass- und Gerichtswesen bezüglichen Freibriefe des Königs und späteren Kaisers Friedrich III. von 1451 und 1475.

Seit dem ausgehenden Mittelalter erscheinen hier als wichtigste Münzen der Goldgulden zu 2 Pfund, das Pfund zu 20 Schillingen, der Schilling zu 12 Pfennigen (auch Haller genannt) und neben diesen der Angster (2 Haller), der Kreuzer (8 Haller), der Groschen (2 Schilling = 24 Haller) und der Batzen (2½ Schilling = 30 Haller).

1836 wurde der Gulden nach einer Abwertung (etwa 30%) wie folgt gehandelt: 1 Gulden (= 15 Batzen oder 60 Kreuzer) zu Fr. 3.09. Im Jahre 1837 war der Gulden 3.03 Franken wert.

Bei der Einführung des Schweizerfrankens wurden die bis dahin gängig gewesenen, mit dem Jahre 1850 verfallenden Sorten wie folgt umgetauscht: 1 Kreuztaler zu Fr. 5.67, 1 Gulden (60 Kreuzer oder 480 Haller) zu Fr. 2.10, 1 Kreuzer (8 Pfennige oder Haller) zu 3½ Rappen, (1 Haller galt 0,437 Rp.), 1 Groschen (3 Kreuzer) zu 10½ Rp., 1 Batzen (4 Kreuzer) zu 14 Rp., 1 Biessli (6 Kreuzer) zu 21 Rp. Sechsbatzenstücke zu 84 Rappen.

Aufgrund von massiven Wertverschiebungen ist es nicht erlaubt den Schluss zu ziehen, dass ein Gulden dem heutigen Gegenwert von 2 Franken entsprechen würde. Ein Gulden um 1600 bedeutete an Kaufkraft und Geltung ein Vielfaches von dem, was ein heutiges Zweifrankenstück an Verkehrswert besitzt.

Währungen im grenznahen Österreich

Die Reichswährung basierte ursprünglich auf dem rheinischen oder süddeutschen Gulden, einer Silbermünze. 1753 hatte Maria Theresia mit dem Königreich Bayern ein Münzabkommen geschlossen, wonach der 20-Guldenmünzfuss in beiden Territorien gelten sollte. Für die neue in beiden Gebieten gültige Währung wurde der Begriff 'Conventionsmünze' eingeführt. Die am meisten geprägte Conventionsmünze war der sogenannte Maria-Theresien-Taler (moderne Nachprägungen erkennt man an den Perlen in der Brosche und am 'X' nach der Jahreszahl).

Maria-Theresien-Taler Maria-Theresien-Taler (Kopie)

Sowohl Bayern als auch Österreich veränderten das Zahlungsmittel aber in der weiteren Folge. Bayern wertete die Conventionsmünze ab, indem es sich bald nach dem Münzabkommen wieder dem alten 24-Guldenmünzfuss zuwandte. Dabei wurden aus 233.77 Gramm Silber 24 rheinische Gulden geprägt, ein Gulden enthielt also 9.7404 Gramm Silber. In den habsburgischen Ländern hingegen wurde der 20-Guldenmünzfuss beibehalten. Hier wurden aus 233.77 Gramm Silber 20 Gulden zu je 11.6885 Gramm Silber geprägt.

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Nachführung am 13. Oktober 2023)