Alte Datums- und Zeitangaben / Monatsnamen

In alten Quellen werden oft Datums- und Zeitangaben (wie zum Beispiel) Monats- und Wochentagsnamen verwendet, welche heute in dieser Form nicht mehr gebräuchlich sind. Diese Seite soll helfen, die alten Begriffe richtig zuzuordnen.

Tage:

Der römische Kalender wurde erst in christlicher Zeit übernommen (siehe 'Julianischer Kalender' unten). Er orientierte sich nicht an der ursprünglichen Neun-Tage-Woche der italisch-etruskischen Tradition, sondern war bereits der jüdischen Sieben-Tage-Woche angeglichen, die mit dem Sabbat (Samstag) endet. Der Merkur- / Wodanstag war somit der vierte (mittlere) Wochentag. Damit konnte sein störender Name durch die Kirche durch 'Mittwoch' ersetzt werden. Erst später wurde der Wochenbeginn auf den ersten Arbeitstag (Montag) verlegt. Der Odinic Rite England betrachtet den Wodanstag als ersten Tag der Woche. Ausserdem ist die Bezeichnung der Wochentage nach Planeten geordnet.

Die Wochentage wurden früher Gestirnen zugrordnet:

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samsatag

Sonntag

Mond

Mars (frz.: mardi)

Merkur(frz.: mercredi)

Jupiter

Venus (frz.: vendredi)

Saturn (engl.: Saturday)

Sonne

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samstag

Sonntag

Um 1000 v. Chr. hatten sich die Babylonier intensiv mit den Gestirnen befasst. Was die Planeten betrifft, kannten die mesopotamischen Gelehrten allerdings lediglich Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn. Zusätzlich haben sie auch Sonne und Mond zu den Planeten gezählt. Damit konnten sie jedem Tag der Woche einen "Planeten" zuordnen.

Monate:

Das Jahr begann im altrömischen Kalender (153 v. Chr. eingeführt) mit dem 1. März ('Martius') und es endete im 'December' (die 61 Wintertage zwischen 'December' und 'Martius' wurden dabei keinem Monat zugeordnet). Erst nach der Korrektur durch Gaius Iulius Caesar (46 v. Chr.) begann das Jahr mit dem 1. Januar (siehe 'Julianischer Kalender' unten). Die Folge ist eine aus heutiger Sicht "falsche" Benennung der Monate September bis Dezember. Julius Cäsar zu Ehren wurde dabei ein Jahr nach der Reform der Monatsnam 'Quintilis' in 'Iulius' geändert. Die Umbenennung des 'Sextilis' in den Namen Augustus wurde im Jahre 8 v. Chr. vorgenommen, da Augustus in diesem Monat sein erstes Konsulat angetreten hatte.

Die althochdeutschen Bezeichnungen entsprachen Tätigkeiten des Jahresflusses. Als die germanischen Völker in den Jahrhunderten nach der Völkerwanderung den römischen Kalender übernahmen, ersetzten sie die lateinischen Namen der Monate und Wochentage durch geeignete Bezeichnungen in ihren eigenen Sprachen.

Nach den Römern unternahm Karl der Grosse erstmals den Versuch, neue, deutsche Monatsnamen einzuführen. Beginnend mit Januar setzte er fest: Wintarmanoth, Hornung, Lenzinmanoth, Ostarmanoth, Wunnimanoth, Brachmanoth, Hewimanoth, Aranmanoth, Witumanoth, Windumemanoth, Herbistmanoth, Heilagmanoth. Im Jahre 1927 versuchte es der Deutsche Sprachverein nochmals: Eismond, Hornung, Lenzmond, Ostermond, Mai, Brachet, Heuet, Erntemond, Herbstmond, Weinmond, Nebelmond, Julmond.

Im Jahre 1582 führte Papst Gregor XIII eine Kalenderreform durch und löste dadurch den Kalender von 46 v. Chr. ab (siehe 'Gregorianischer Kalender' unten). Der Wechsel vom Julianischen zum Gregorianischen Kalender hatte unter anderem zur Folge, dass auf den 4. Oktober 1582 zehn Tage ausfielen und gleich der 15. Oktober 1582 folgte.

Die folgende Liste enthält diese und andere Bezeichnungen und erläuternde Erklärungen dazu.

Sprachepochen:

Althochdeutsch: Frühalthochdeutsch (bis 800), Normalalthochdeutsch (9. Jh.), Spätalthochdeutsch (10. und 11. Jh.). Mittelhochdeutsch ist die Bezeichnung für eine Phase der deutschen Sprache etwa zwischen 1050 und 1350. Für die Zeit von etwa 1350 bis 1650 spricht man von Frühneuhochdeutsch. Neuhochdeutsch bezeichnet die heutige Periode der hochdeutschen Sprache (seit etwa 1650).

Index

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

 


A


Adventmonat

Dezember.

Aelius

Juni. Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

Aires

August (Frankreich).

Amazonius

Januar. Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

Ander Augst

September.

Ander Herbst

Oktober.

Andreas-Monat

Dezember.

Andreismaent

Dezember (Andreas-Monat).

Antonius

September. Kurzfristige Bezeichnung für den September, welche sich aber nicht bewährte.

Apostelmonat

Juli.

In 'Apostelmond' sieht man den Einfluss der Kirche auf das Germanische: Heidnische Begriffe wurden oft mit christlichen Begriffen "überschrieben".

April

Althochdeutsch 'abrello', mittelhochdeutsch 'aberelle' / 'abrille' / 'aprille' und lat. 'Aprilis' (ital. 'aperire') bedeuten 'eröffnen'. Der Name geht zurück auf die lat. Monatsbezeichnung 'aprilis' (deren Herkunft jedoch nicht geklärt ist). Eine Deutung geht auf das Wort 'aprire' (öffnen); d.h., mit dem April wurde das römische Jahr eröffnet. Evtl. ist der Name auch abgeleitet von 'aper' (Eber) - die Römer opferten in diesem Monat jeweils Eber.

Zu Beginn des Mittelhochdeutschen entlehnt statt althochdeutsch 'Ostarmanod' / 'Ostarmanoth'.

Bauernregeln:

  • Der heilige Ambrosius (4. April) schneit oft dem Bauer auf den Fuss.

  • Bauen im April die Schwalben, gibt's viel Futter, Korn und Kalben.

  • Je eher im April der Schlehdorn blüht, je früher der Bauer zur Ernte zieht.

  • Siehst du im April die Falter tanzen, kannst du getrost im Garten pflanzen.

  • Wind, der von Ostern bis Pfingsten regiert, im ganzen Jahr sich nicht verliert.

  • Wenn der April Spektakel macht, gibt's Heu und Korn in voller Pracht.

  • Wohl huntertmal schlägt's Wetter um, das ist dem April sein Privilegium.

  • Der April ist ein launischer Gesell, bald ist er trüb, bald ist er hell.

  • In Walpurgisnacht (30. April) Regen und Tau, auf ein gutes Jahr vertrau. Um Walpurgisnacht tut's wirken, es fährt der Saft ein in die Birken.

Aprilis

Lateinische Form (römischer Kalender) von 'April'.

Aranmanod / Aranmanoth / Aranmânôt

Althochdeutsche Form von 'August' (Erntemonat; von 'aran' = Ernte).

Arnemonat

August (Erntemonat).

August

Chronologisch: Augustus, Aranmanod, Augusto, Ougest, Augst.

Im altrömischen Kalender hiess der Monat 'Sextilis' (sechster Monat). August heissf lat. '(mensis) Augustus' zu Ehren des ersten Kaisers Octavian (63 v. Chr. - 14 n. Chr.) (resp. nach nach dessen Beiname Augustus und dessen Geburtsmonat).

Nachdem Karl der Grosse althochdeutsch 'Aranmanod' / Aranmanoth (Ähren- oder Erntemonat) nicht hatte einbürgern können (wurde jedoch bis ins 16. Jh. verwendet), wurde das lat. Wort von Klosterschulen und Kanzleien (Kanzleisprache) durchgesetzt und ergab althochdeutsch 'a(u)gusto', mittelhochdeutsch 'ougest(e)', was mundartlich in 'au(g)st' (Ernte) fortlebt (vgl. frz. 'août'). Zesen versucht es vergeblich durch "Erntmond" zu ersetzen.

Bauernregeln:

  • Dem August sind Donner nicht Schande, sie nützen der Luft und dem Lande.

  • Bläst im August der Wind auf Nord, dauert das gute Wetter fort.

  • Ostwind bring Heuwetter, Westwind bring Krautwetter, Südwind bringt Hagelwetter und Nordwind bringt Hundewetter.

  • Wenn im August der Kuckuck noch schreit, gibt es eine teure Winterzeit.

  • Wenn im August viele Goldkäfer laufen, braucht der Wirt den Wein nicht zu taufen.

  • Wenn St. Rochus (16. August) trübe schaut, versteckt sich die Raupe in dem Kraut.

  • Bleiben Störche und Reiher noch nach Bartholomä (24. August), kommt ein Winter, der tut nicht weh.

  • Fängt der August mit Hitze an, bleibt sehr lang die Schlittenbahn.

  • Im August viel Regenschauen, ist Verdruss für jeden Bauer.

  • Richt' Äcker im August zur Wintersaat, sammle Eier ein, soviel der Vorrat hat!

  • An Augustin (28. August) geh'n die warmen Tag dahin.

Augustus

Lateinische Form (römischer Kalender) von 'August'.

Augustus

September!!! Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

Aurelius

Juli. Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

Auwest

August.

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B


Barigtmuun

Juli.

Der Wortbestandteil 'muun' weist auf einen germanischen Dialekt hin. Dort enden Monatsnamen beinahe immer in '-mond' oder '-manoth', was Monat (Mond) bedeutet.

Barmonat

Januar (Schweiz).

Beerenmonat

Juli.

Bisemonet

August.

Brachet

Juni.

Brachmanoth

Althochdeutsch für 'Juni' (der Monat, in dem das Feld umgegraben wurde).

Brachmond / Brachmonat

Juni.

Das frühneuhochdeutsche 'Brachmond' übernimmt die althochdeutsche Bezeichnung 'Brachmanoth'.

Braemaent

Juni.

Braimaint

Juni.

Brauchmonat

Juni.

Broimaent

Juni.

Broumaent

Juni.

Top


C


Claudius

Mai. Bezeichnung für den Mai, welche durch Nero eingeführt wurde, sich aber nicht bewährte.

Commodus

August. Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

Christmond / Christmonat

Frühneuhochdeutsch (Bauernkalender) für 'Dezember'.

Versuch der Kirche germanische / heidnische Namen mit christlichen Begriffen zu "überschrieben".

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D


December

Lateinische Form (römischer Kalender) von 'Dezember'.

Dezember (Xber, Xbris)

'Dezember' kommt aus dem Lateinischen, von 'decem' (zehn), da nach alter Zählweise der Dezember der zehnte Monat im altrömischen Kalender war. Nach der Julianischen Kalenderreform blieb der Monatsname erhalten.

Der Begriff 'Dezember' erscheint im Deutschen erst nach Mitte des 16. Jahrhunderts (also viel später als 'März', 'April', 'Mai' und 'August') wieder. Er verdrängte dann ältere Bezeichnungen wie 'Christmonat' (Volksmund), 'Heiligmonat' (von Karl dem Grossen eingeführt), 'Hartmonat', 'Schlachtmonat', 'Wintermonat' oder 'Wolfmonat'.

Bauernregeln:

  • Im Dezember soll der Frost klirren, dann macht der Sommer keine Wirren.

  • Dezember kalt mit Schnee, gibt Korn auf jeder Höh.

  • Wenn's im Dezember nicht wintern tut, so wird der Sommer selten gut.

  • Dezember mild mit vielem Regen, ist für die Saaten kein Seegen.

  • Hat die Dezembersonn' morgens ihren Schein, bringt das nächste Jahr viel Wein.

  • Eine gute Decke Dezemberschnee, bringt's Winterkorn in die Höh.

  • Wenn Winde wehen im Advent, dann wird uns reiche Ernt' geschenkt.

  • Läuft viel herum die Haselmaus, bleibt Schnee und Eis noch lange aus.

  • Glatter Pelz beim Wilde, dann wird der Winter milde.

  • Schlacht im Dezember das wohlgemästete Schwein, und räuch're Fleich, es wird für dich zur Speise sein.

  • Knospen an St. Barbara (4. Dezember), sind zum Christifest Blüten da.

  • Regnet's an Sankt Nikolaus (6. Dezember), wird der Winter streng und graus.

  • Wenn St. Thomas (21. Dezember) dunkel war, sorgt er für ein schönes, neues Jahr.

  • Ist die Christnacht (24. Dezember) hell und klar, folgt ein höchst gesegnet Jahr.

  • Wenn es grün ist auf Weihnachten (25. Dezember), wir die Ostern weiss betrachten.

  • Ist's um Christfest feucht und nass, so gibt es leere Speicher und Fass.

Dickkopp

Januar.

Diebeltmonat

Juli.

Der Wortbestandteil 'monat' weist auf einen germanischen Dialekt hin. Dort enden Monatsnamen beinahe immer in '-mond' oder '-manoth', was Monat (Mond) bedeutet.

Dienstag

Der deutsche Name 'Dienstag' kommt vermutlich von Thingstag. Tiu war der Schutzgott des Things ist und sein Tag war der Gerichtstag. Lateinischer Stamm: Tag des Mars (d.h., der Tag ist dem Kriegsgott Mars geweiht).

Dies Iovis

Lat. für 'Donnerstag'.

Dies Lunae

Lat. für 'Montag'.

Dies Martis

Lat. für 'Dienstag'.

Dies Mercurii

Lat. für 'Mittwoch'.

Dies Saturni

Lat. für 'Samstag'.

Dies Solis

Lat. für 'Sonntag'.

Dies Veneris

Lat. für 'Freitag'.

Domitianus

Oktober. Bezeichnung für den Oktober, welche durch Domitian eingeführt wurde, sich aber nicht bewährte.

Donarestag

Althochdeutsch für 'Donnerstag'.

Donarstag

Heidnisch-deutsch für 'Donnerstag'.

Donnerstag

Lateinischer Stamm: Tag des Jupiters. Dem römischen Göttervater 'Iuppiter' und dem germanischen Donnergott 'Donar' geweiht.

Dreschmonat

Januar.

Dritter Herbst

November.

Dustermant

Dezember.

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E


Eismond / Eismonat

Bauernkalender: Januar.

Epperle / Eppilre

April.

Eppurele

April.

Erne

August.

Erntemond / Erntemonat

August.

Das frühneuhochdeutsche 'Ern(d)temond' übernimmt die althochdeutsche Bezeichnung 'Aranmanoth'. Bauernkalender: 'Erntemonat'.

Ernting

Altdeutsch (allgemeine Tradition) für 'August'.

Erster Herbst

September.

Evenmant

September (niederrheinisch, niederländisch).

Exsuperatorius

Dezember. Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

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F


Fallow

Englisch für 'Juni' (von fallow = Brachland).

Faustina

November. Kurzfristige Bezeichnung für den November, welche sich aber nicht bewährte.

Feber

Februar (Begriff wird noch zum Teil in Österreich verwendet).

Februar

'Februar' kommt aus dem Lateinischen (siehe 'Februarius'). Der Name ist vom altrömischen Gott Februus abgeleitet.

Bei den alten Römern war der Februar der letzte Monat im Jahr (Februare heisst 'reinigen': das Reinigungs- und Sühnefest diente dazu sich für das neue Jahr seelisch und körperlich vor der Einwirkung böser Geister abzusichern). Der Februar wurde dann im Jahre 452 v. Chr. an die zweite Stelle im römischen Kalender gesetzt. Ursprünglich hatte der Februar 29 Tage, im Jahr 8 n. Chr. wurde dann ein Tag davon in den Monat August übernommen. Jetzt hat der Februar in einem normalen Jahr 28 Tage, in Schaltjahren wird ein 29. Tag hinzugefügt.

Der Schalttag ist eigentlich der 24. Februar, d.h. in Schaltjahren wird nach dem 23. Februar ein Tag eingeschoben, was jedoch nur für die kirchlichen Feiertage und Namenstage von Bedeutung ist, die sich vom 24. Februar und den folgenden Tagen in Schaltjahren auf den 25. Februar etc. verschieben.

Bauernregeln:

  • Friert es nicht im Hornung ein, wird's ein schlechtes Kornjahr sein.

  • Besser im Hornung frieren als in der Sonn spazieren.

  • Liegt im Februar die Katz' an der Sonne, liegt sie im März hinterm Ofen mit Wonne.

  • Spielen die Mücken im Februar, frieren Schafe und Bienen das ganze Jahr.

  • Wenn die Februarsonne den Dachs nicht weckt, schläft er im April noch fest.

  • Im Februar muss die Lärche auf die Heid', mag's ihr lieb sein oder leid.

  • Die weisse Kappe im Februar bringt Glück und Segen fürs ganze Jahr.

  • Februar, der kürzeste der Mondenzahl, ist auch der schlimmste hundertmal.

Februarius

Lateinische Form (römischer Kalender) von 'Februar'. Ein altitalienischer Gott der Unterwelt soll Februus geheissen haben. Das Wort 'februare' bedeutet "reinigen" ("Reinigungsmonat"): Gegen Ende des letzten Monats im römischen Kalender fanden Sühneopfer für die Lebenden und Verstorbenen statt (zur Befreiung und Reinigung von den "Altlasten" des vergangenen Jahres).

Felix

März. Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

Fogmoon

Englisch für 'November'.

Freitag

Tag der Venus (d.h., der Tag ist der Liebesgöttin Venus geweiht).

Friatag

Althochdeutsch für 'Freitag'.

Frijatag

Heidnisch-deutsch für 'Freitag'.

Die römische Venus gleicht zwar eher Freyja; die Nordleute übernahmen aber die deutsche Gleichsetzung mit Wodans Gemahlin Frija (Frigg). Weil die Römer Venus auch als Stammesmutter (Venus Genetrix) ihres Volkes verehrten, wurde ihr Tag der germanischen Stammesmutter geweiht.

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G


Germanicus

Juni oder September. Bezeichnung für den September, welche durch Caligula eingeführt wurde, sich aber nicht bewährte. Bezeichnung für den Juni, welche durch Nero eingeführt wurde, und sich ebenfalls nicht bewährte. Domitan versuchte es danach nochmals mit Germanicus für den September (dafür reklamierte er den Oktober für sich selbst).

Gerstmaend

September (niederländisch).

Gieskerec

Juni.

Gil(b)hart

Altdeutsch (allgemeine Tradition) für 'Oktober' von (der Wald vergilbt).

Gillismaent

September.

Gisserèche

Juni.

Glückstage

Januar: 1., 3., 10., 27. und 31.
Februar: 7., 8. und 18.
März: 5., 9. , 12. und 25.
April: 5. und 17.
Mai: 1., 2., 4., 9., und 14.
Juni: 3., 5., 7., 9., 12. und 25.
Juli: 2., 6., 10., 23. und 30.
August: 5., 7., 10., 14. und 20.
September: 6., 10., 18. und 30.
Oktober: 15., 16., 25. und 31.
November: 10., 20. und 29.
Dezember: 10. und 20.

Quelle: Das sechste und siebente Buch Moses - neu überarbeitet von F.H. Masuch.

Grasmond

Frühneuhochdeutsch für April.

Grünetmont

Mai.

Quelle: Taufrodel der Kirchgemeinde Zweisimmen, BE (« 22. Grünetmont 1636 »). Eingereicht vom Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen, e.V.

Gunck

Juni (Lothringen).

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H


Haberougst

September.

Hartmonat

Januar.

Hartung

Altdeutsch (allgemeine Tradition) für 'Januar'.

Harvest

Englisch für 'August'.

Hasenmaen

Dezember (holst., 16. Jh.).

Hau

Juli.

Hauwemant

Juli.

Havermaent

September.

Haymoon

Englisch für 'Juli'.

Heilagmanoth / Heilagmânôt

Althochdeutsch für 'Dezember'.

Heiligmonat

Dezember.

Versuch der Kirche germanische / heidnische Namen mit christlichen Begriffen zu "überschrieben". Zunächst wurde die althochdeutsche Bezeichnung 'Heilagmanoth' übernommen. Im 15. Jh. wurde der Begriff dann verdrängt.

Herb(i)stmanoth / Herbstmânôt

Althochdeutsch (altfränkisch / Karolingerzeit) für 'November'. Später auf den September übertragen.

Herbstmond / Herbstmonat

In den Herbst fallender Monat: September, Oktober, November. Oft für September verwendet.

Herbstsaat

September.

Herculeus

Oktober. Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

Heuerntmonat

Juli, siehe auch 'Heumond'.

Der Wortbestandteil 'monat' weist auf einen germanischen Dialekt hin. Dort enden Monatsnamen beinahe immer in '-mond' oder '-manoth', was Monat (Mond) bedeutet.

Heuert

Altdeutsch (allgemeine Tradition) für 'Juli'.

Heumond / Heumonat

Juli.

Naturereignis: Heuernte.

Der Wortbestandteil 'mond' weist auf einen germanischen Dialekt hin. Dort enden Monatsnamen beinahe immer in '-mond' oder '-manoth', was Monat (Mond) bedeutet.

Der frühneuhochdeutsche 'Heumond' übernimmt die althochdeutsche Bezeichnung 'Hewimanoth'.

Heuuimanoth

Althochdeutsch für 'Juli'. Siehe auch 'Hewimanoth'.

Heuvimânôt

Altfränkisch (Karolingerzeit) für 'Juli'. Siehe auch 'Hewimanoth'.

Heuwet

Juli.

Hewimanoth

Althochdeutsch für 'Juli', siehe auch 'Heumond'.

Der Wortbestandteil 'manoth' weist auf einen germanischen Dialekt hin. Dort enden Monatsnamen beinahe immer in '-mond' oder '-manoth', was Monat (Mond) bedeutet.

Hoimanot

Juli.

Honigmonat

Juli.

Der Wortbestandteil 'monat' weist auf einen germanischen Dialekt hin. Dort enden Monatsnamen beinahe immer in '-mond' oder '-manoth', was Monat (Mond) bedeutet.

Horning

Englisch für 'Februar'.

Hornung

Februar (selten auch für 'Januar' oder 'Oktober').

Der althochdeutsche und frühneuhochdeutsche Monatsname 'Hornung' ist der einzige Monatsname aus Kaiser Karls Liste, der sich erhalten hat. Er war schon zu dessen Zeit alt.

Der Begriff spiegelt die Verkürzung des Monats, also römischen Einfluß, wider. Die lautliche Entsprechung angelsächsisch 'hornungsunu', afriesisch 'horning', mlat. 'ornungus', althochdeutsch 'hornunc' bedeutet nämlich 'Bastard ohne Erbanspruch' (der Begriff beruht auf 'Horn', 'Winkel' im Sinne von 'der im Winkel / Geheimen gezeugte Bastard'). Damit beruht der Monatsname möglicherweise auf dem Vergleich des verkürzten Februars zu den elf anderen Monaten. Der Name 'hor' bedeutete 'Kot' - dies könnte auch eine Anspielung auf das im Februar einsetzende Tauwetter sein.

Andere Interpretation (basierend auf 'Horn'): Im Februar wirft der Rothirsch sein "Gehörn" (Geweih, Stangen) ab und beginnt ein neues Geweih zu schieben.

Im Elsass wird der Februar heute noch mit 'Hornung' bezeichnet.

Houmaen

Juli.

Houw / Houwet

Juli.

Hoymaent

Juli.

Hundemaen

Juli.

Der Wortbestandteil 'maen' weist auf einen germanischen Dialekt hin. Dort enden Monatsnamen beinahe immer in '-mond' oder '-manoth', was Monat (Mond) bedeutet.

Humand

Juli.

Hunting

Englisch für 'Oktober'.

Huwemaint

Juli.

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I


Ianuarius

Lateinische Form (römischer Kalender) von 'Januar'.

Invictus

Februar. Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

Iulius

Lateinische Form (römischer Kalender) von 'Juli'.

Iunius

Lateinische Form (römischer Kalender) von 'Juni'.

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J


Jahrmonat

Januar.

Jänner

Frühneuhochdeutsch für 'Januar' (bis zum 18. Jahrhundert verwendet). Wurde aus der vulgärlateinischen Form 'ienuarius' zunächst zu 'Jenner' und danach zu 'Jänner'. 'Jänner' ist in Österreich die noch heute gültige Bezeichnung für den ersten Monat im Jahr.

Januar

'Januar' kommt aus dem Lateinischen und ist entweder abgeleitet vom Kaisernamen 'Januarius' oder von 'Janus', dem altitalischen Gott des Jahresanfangs.

Janus war ein römischer Gott mit zwei Gesichtern: Ein Gesicht blickt ins neue, das andere Gesicht ins alte Jahr. Janus gilt außerdem als Gott für Tore und Türen, was möglicherweise ebenfalls die Funktion als den das Jahr eröffnenden Monat verstärkt.

Bauernregeln:

  • Wächst das Gras im Januar, ists's im Sommer in Gefahr.

  • Ist der Jänner von Anfang bis zum Ende gut, so hat das Ganze Jahr einen guten Mut.

  • Ist der Januar feucht und lau, wird das Frühjar trocken und rau.

  • Ist Antoni (17. Januar) und die Luft ist klar, gibt es ein trockenes Jahr.

  • Wenn die Füchse im Hartmond bellen, wird sich Milde vorerst nicht einstellen.

  • Ein schöner, kalter Januar bringt ein gutes Jahr.

  • Im Januar viel Regen, wenig Schnee, tut Saaten, Wiesen und Bäumen weh.

  • Neujahrstag mit Sonnenschein, lässt das Jahr recht fruchtbar sein. Am Neujahrstag kalt und weiss, wird der Sommer später heiss.

Jonne

Juni.

Jugin

Juni.

Jugnet

Juli.

Juing

Juni.

Juiognet

Juli.

Julet

Juli.

Juli

Chronologisch: 'Quintilis', 'Barigtmuun', 'Ormemaaned', 'Hundemaen', 'Hunshochzeit', 'Rödmanoth', 'Wärmemond', althochdeutsch 'Hewimanoth', 'Heumond', 'Diebeltmonat', 'Apostelmonat', 'Honigmonat', 'Heuerntmonat', 'Henet', 'Heuert', 'Heuertin', 'Heumonat', 'Jakobsmonat', 'Bärenmonat', 'Juli', 'Julei'.

Der 153 vor Christus gebildete altrömische Kalender nannte den fünften Monat schlicht quintilius (lat. der Fünfte, der fünfte Monat). Zu Ehren von Julius Caesar (am 10. Juli geboren), der diesen altrömischen Kalender 46 vor Christus reformierte, wurde der nun siebte Monat zu Ehren Caesars 'iulius' genannt.

Karl der Grosse schlug 'Hewimanoth' (Heumonat) vor.

Im 16. Jahrhundert verdrängte zu Juli eingedeutschte iulius wiederum den Namen Heumonat.

'Julei' ist eine Nebenform, welche dann angewendet wird, wenn es zur Verwechslung mit dem ähnlich klingenden Monatsnamen 'Juni' kommen könnte. Daher hat 'Juni' in denselben Situationen die Nebenform 'Juno'.

Bauernregeln:

  • Des Juli warmer Sonnenschein, macht die Früchte reif und fein.

  • Im Juli den Regen entbehren müssen, das hilft nur kräftigen Kernen und Nüssen.

  • Dreht zweimal sich der Wetterhahn, so zeigt er Sturm und Regen an.

  • Sieben Brüder (10. Juli) Regen, bringt weder Nutzen noch Segen.

  • Türmt im Juli die Ameise den Haufen, so magst Du noch Holz für den Winter kaufen.

  • Wenn die Schwalben Ende Juli schon ziehen, sie vor der baldigen Kälte fliehen.

  • Wenn Spinnen emsig weben im Freien, lässt sich lang' Schönwetter prophezeien.

  • Werfen die Ameisen Haufen auf am Annatag (26. Juli), ein strenger Winter folgen mag.

  • Auf drei Julitage Sonne einen Tag Regen, gereicht Berg und Tal zum Segen.

  • Ist's zu Jakobi (25. Juli) hell und warm, macht zu Weihnachten der Ofen warm.

Julle / Jullet

Juli.

Julmond

Altdeutsch (allgemeine Tradition) für 'Dezember' (Monat des Julfestes).

Junet

Juni.

Jung / Jungo

Juni.

Juni

Formen: Juni, Juno.

Chronologisch: Brachmonat (bis ins 16. Jh.), Juni.

Juni nach röm. 'Iunius' (Genitiv: Iunii), vermutlich durch Widmung des Monats an die Göttin Juno. Juno ist die römische Götterkönigin und die Gemahlin des Jupiters. Sie steht für Geburt, Fruchtbarkeit und Ehe.

Der Begriff wird ab dem 16. Jahrhundert durchgesetzt und verdrängt den deutschen Namen 'Brachmonat' (bei der früheren Dreifelderwirtschaft wurde in diesem Monat das Brachfeld für die Aufnahme der Wintersaat erstmals gebrochen / gepflügt).

Die Schafskälte bezeichnet einen Kälteeinbruch in der ersten Hälfte des Juni (typischerweise 11. Juni), bei welchem, aufgrund von feucht-kühler Lufteinströmung aus Nordwesten, ein Absinken der Temperatur um 5 bis zu 10 Grad Celsius erfolgt. Ihren Namen verdankt sie den Schafen, welche für gewöhnlich in dieser Zeit geschoren wurden. Darum werden die Mutterschafe sowie ihre Lämmer inzwischen erst gegen Ende des Juni geschoren.

'Juno' ist eine Nebenform, welche dann angewendet wird, wenn es zur Verwechslung mit dem ähnlich klingenden Monatsnamen 'Juli' kommen könnte. Daher hat 'Juli' in denselben Situationen die Nebenform 'Julei'.

Bauernregeln:

  • Wie der Holder Blüten tut geben, so blühen auch die Reben.

  • Im Juni, Bauer, bete, dass der Hagel nicht alles zertrete.

  • Nordwind im Juni, weht Korn und Wein ins Land.

  • Regnet's am Mäderlitag (8.Juni), so regnet's 21 Tag.

  • Wie St. Medardus wittert (8.Juni), solch Wetter dreißig Tag zittert.

  • Sollen Feld und Garten wohl gedeih'n, dann braucht der Juni Sonnenschein.

  • Solange im Juni der Kuckuck schreit, fürchtet die Trockenheit.

  • Der Kuckuck kündet teure Zeit, wenn er nach Johanni (24. Juni) schreit.

  • Werden die Siebenschläfer (27. Juni) nass, regnet's noch lang' Fass um Fass.

  • Wenn kalt und nass der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr.

  • Bläst der Wind zu Sonnwend', im Juli die Sonne heiss brennt.

Jusserèche

Juni.

Top



K


Top


L


Lasmant

Januar.

Laubreise

November.

Laubrost

November.

Laugtag

Heidnisch-deutsch für 'Samstag' (siege dort).

Die Bezeichnung 'Laugtag' folgt dem nordischen Vorbild von isländisch 'Laugardagur' und dänisch 'Lördag' (was soviel wie 'Bad' - mit deutsch 'Lauge' verwandt - bedeutet. Einige Heidengruppen halten die nordischen Bezeichnungen für die christliche Verfälschung eines ursprünglichen Loki-Tags.

Laumant

Januar.

Launing

April.

Lauwe

Januar.

Lestemant

Dezember.

Lenting

Englisch für 'März'.

Lenz

März.

Lenzing

Altdeutsch (allgemeine Tradition) für 'März'.

Lenzinmanoth / Lenzimânôt

Altfränkisch (Karolingerzeit) für 'März' (Bauernkalender: Lenzmonat).

Lenzmonat

Bauernkalender: März.

Letzter Herbstmond

Dezember.

Leuge

Juli.

Lismant

Januar.

Lobrise

November.

Loemant

Januar.

Lofrote

November.

Loimaent

Januar.

Losmant

Januar.

Loufrise

November.

Lugius

Juli.

Luio

Juli.

Luzius

Mai. Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

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M


Mai

Mai lat. Maius, benannt nach dem altitalischen Gott Juppiter Maius, dem Wachstum bringenden / beschützenden Gott (zu lat. maior 'grösser') oder auch nach Maia (Mutter des Hermes und des römischen Gottes Merkur).

Kaiser Karl der Grosse ersetzte diesen Namen durch Winnemanoth ("Wonnemonat"). Der Mai ist indes, nicht so gut wie sein Ruf als Weide-, Blumen-, Rosen- oder Wonnemonat: oft bringt er doch mehr schlechtes als gutes Wetter und da sind ja auch noch die "Eisheiligen" Mamertus (11.), Pankratius (12.), Servatius (13.), Bonifazius (14.) und die kalte Sophia (15. März). In Norddeutschland gilt Mamertus als erster Eisheiliger, in Süddeutschland, Schweiz und Österreich Pankratius. Dies kann damit erklärt werden, dass die von Norden her kommende Kaltluft im Süden etwa einen Tag später eintrifft.

Mittelhochdeutsch 'meie', althochdeutsch 'meio'.

Bauernregeln:

  • Regnet's am ersten Maientag, viel Früchte man erwarten mag.

  • Kühler Mai ist, 'ne Regel, beschert viel Arbeit für Kelter und Flegel.

  • Ist der Monat Mai trocken wird das Wachstum im Juni stocken.

  • Wenn im Mai die Bienen schwärmen, kann der Bauer vor Freuden lärmen.

  • Fliegen viele Käfer im Mai, kommt ein gutes Jahr herbei.

  • Fliegt Kiebitz tief und Schwalbe hoch, bleibt das trockene Wetter noch.

  • Wenn im Mai die Wachteln schlagen, singen sie von Regentagen.

  • Donnert es im Mai recht viel, hat der Bauer gutes Spiel.

  • Wenn's auf kahle Bäume wittert, kommt noch Kälte angeschlittert.

  • Der Mai bringt Blumen dem Gesichte, aber dem Magen keine Früchte.

  • Der Mai in der Mitte, hat für den Winter stets eine Hütte.

  • Erst Mitte Mai ist der Winter vorbei.

  • Pankratius' Mund der Ostwind ist, hat schon manch Blümchen tot geküsst.

  • War vor Servatius kein warmes Wetter, so wird es nun von Tag zu Tag netter.

  • Zogen die Eisheiligen ohne Frost vorbei, freuen sich Bauern und Winzer einerlei.

  • Was die drei Wetterheiligen nicht verderben, wird nicht mehr an grosser Kälte sterben.

  • Vor Nachtfrost bist Du sicher nicht, bis Sophie vorüber ist.

Mand na de arne

September.

Martini

Der Martinstag am 11. November ist der Festtag des Heiligen Martin von Tours.

Der Martinstag lag am Beginn der vierzigtägigen Fastenzeit ab dem 11. November. Am letzten Tag vor Beginn dieser Fastenzeit konnten die Menschen – analog zur Fastnacht – noch einmal schlemmen. Daneben war der Martinstag auch der traditionelle Tag des Zehnten. Die Steuern wurden früher in Naturalien bezahlt, auch in Gänsen (Martinigans), da die bevorstehende Winterzeit das Durchfüttern der Tiere nur in einer eingeschränkten Zahl möglich machte. An diesem Tag begannen und endeten auch Dienstverhältnisse, Pacht-, Zins- ("Zinstag") und Besoldungsfristen.

März

Im altrömischen Kalender war der Martius der erste Monat des Jahres. Der dritte Monat des römischen Kalenders nach der julianischen Kalenderreform war dem Kriegsgott Mars ('Martius') geweiht. Karl der Grosse verwendete den Namen Lentzimanoth (mit 'lenzo' = 'Frühling'). Entlehnt wurde der Name 'Martius' mittelhochdeutsch zu 'merz(e)', althochdeutsch 'marceo', 'merzo' und dann zu 'März'.

Bauernregeln:

  • Wie die letzten Tage im März wird die Herbstzeit allerwärts.

  • Viel Märzennebel, das glaube mir, bringt viel Gewitter im Sommer dir.

  • Goldes wert ist Mertzenstaub, er bringt reichlich Gras und Laub.

  • Wenn sich heiter zeigt der März, freut sich auch des Landmanns Herz.

  • Wenn im März noch viel Winde wehn, wird's im Maien warm und schön.

  • Der März soll kommen wie ein Wolf und gehen wie ein Lamm.

  • Willst Gerste, Erbsen, Zwiebel dick, so sä' sie am St. Benedikt (21. März).

Maius

Lateinische Form (römischer Kalender) von 'Mai'.

Mausermonat

August.

Mensis Septimus

September.

Merte

März.

Mertemant

März.

Messons

August (Frankreich).

Midsomermonat

Juni.

Mittwoch

Lateinischer Stamm: Tag des Merkur.

Manatag

althochdeutsch für 'Montag'.

Martius

Lateinische Form (römischer Kalender) von 'März'.

März

'März' (Martius) kommt aus dem Lateinischen und ist abgeleitet vom 'Mars'.

Mensis Plutonis

Februar.

Mensis Purgatorius

Februar.

Merrymoon

Englisch für 'Mai'.

Mois de l’Air

August (Frankreich).

Mois des Messons

August (Frankreich).

Mois Fènal

Juli.

Moissons

August (Frankreich).

Mondtag

Heidnisch-deutsch für 'Montag'.

Montag

Tag des Mondes. Der Tag ist der Mondgöttin Luna geweiht.

Mörsugar

Dezember (isländ. Mörsugar = 'Schmersauger'; Schmer = 'Fett').

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N


Narrenmond

Februar. Im Februar wurden die alten Vorfrühlings- und Fruchtbarkeitsrituale abgehalten, um die Dämonen des Winters zu vertreiben. Unter dem Einfluss der Christianisierung wurden diese Feierlichkeiten als Fastnacht auf die Tage vor dem Aschermittwoch beschränkt, so dass die Narrenzeit meist im Februar endet.

Nebelung

Altdeutsch (allgemeine Tradition) für 'November' (Monat mit den meisten Nebeltagen).

Negeder Mand

November

Neroneus

April. Bezeichnung für den April, welche durch Nero eingeführt wurde, sich aber nicht bewährte.

November (9ber, 9bris)

'November' kommt aus dem Lateinischen, von 'novem' (neun), da nach alter Zählweise der November der neunte Monat im altrömischen Kalender war.

Bei der julianischen Kalenderreform blieb der Monatsname erhalten. Der Monatsname wurde bereits im Mittelhochdeutschen entlehnt. Karl der Grosse führte den Namen 'herbistmanoth' ein. Dieser Begriff wurde später auf den September übertragen, und der November erhielt neu die Bezeichnung 'widunmanoth' (Windmonat).

Bauernregeln:

  • Allerheiligen-Reif (1. November) macht den Winter starr und steif.

  • Wenn im Wintermonat die Wasser schwellen, gibt's jeden Monat im Jahr hohe Wellen.

  • Im November die Buche starr und fest, sich grosse Kälte erwarten lässt.

  • Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.

  • Wenn der November blitzt und kracht, im nächsten Jahr der Bauer lacht.

  • November tritt oft hart herein, doch muss nicht viel dahinter sein.

  • Ist die Martinsgans (11. November) am Brustbein braun, wird man mehr Schnee als Kälte schaun.

  • Ist an Mariä Opferung (21. November) das Wetter schön bestellt, dass die Biene Ausflug hält, so ist das nächste Jahr fürwahr, ein böses, teures Hungerjahr.

  • Bauen Ameisen emsig an ihrem Haufen, kommt ein strenger Winter gelaufen.

  • Wirft herab Andreas (30. November) Schnee, tut's dem Korn und Weizen weh.

Top



O


Octembre

Oktober (Frankreich).

October

Lateinische Form (römischer Kalender) von 'Oktober'.

Oechstmoaent

August.

Oegstin

September.

Oest

August.

Oigst

August.

Oigstin

September.

Ogst

August.

Oktober (8ber, 8bris)

'Oktober' kommt aus dem Lateinischen, von 'octo' (acht), da nach alter Zählweise der Oktober der achte Monat im altrömischen Kalender war. Bei der julianischen Kalenderreform blieb der Name des Monats erhalten.

Bereits im Mittelhochdeutschen wurde der lateinische Monatsname entlehnt. Der Oktober verdrängte den Monatsnamen 'Weinlesemonat' (althochdeutsch windumemanoth von lat. vindemia = Weinlese) von Karl dem Grossen.

Bauernregeln:

  • Hocken im Oktober die Birnen fest am Stiel, so bringt der Winter Kälte viel.

  • Bringt der Oktober viel Frost und Wind, so sind der Januar und Hornung gelind.

  • Wenn's im Oktober Wetterleuchtet, noch mancher Regen die Äcker feuchtet.

  • Regnets an St. Dionys (9. Oktober) wird der Winter nass gewiss.

  • Graben die Mäuse im Oktober tief in den Erden, wird's ein strenger Winter werden.

  • Ziehen die Wolken dem Wind entgegen, gibt's am andern Tage Regen.

  • Ist der Oktober kalt, so macht er für's nächste Jahr dem Raupenfrasse halt.

  • Ein kalter Oktober den Bauern freut, es bringt den bösen Raupen Leid.

  • St. Wendelin (20. Oktober) verlass' uns nie, schirm unsern Stall, schütz unser Vieh.

  • Sind noch Drosseln im Wald, wird es lange nicht kalt.

  • Herrscht im Oktober zuviel Sonn', hat in der Fasnacht die Kält' ihr Wonn.

Oost

August.

Ormemaaned

Juli.

Der Wortbestandteil 'maaned' weist auf einen germanischen Dialekt hin. Dort enden Monatsnamen beinahe immer in '-mond' oder '-manoth', was Monat (Mond) bedeutet.

Ostara

Enflisch für 'April'.

Ostarmanod / Ostarmanoth / Ôstarmânôt

April.

Ostarmanoth ist althochdeutsch und wurde etwa im 11. Jh. verwendet. Der Begriff ist altfränkisch (Karolingerzeit).

Der Wortbestandteil 'manod' weist auf einen germanischen Dialekt hin. Dort enden Monatsnamen beinahe immer in '-mond' oder '-manoth', was Monat (Mond) bedeutet. Hier: 'Ostermonat'.

Ostermond / Ostermonat

Ostermond: Altdeutsch (allgemeine Tradition) für 'April'. 'Ostermonat' wurde im Bauernkalender verwendet.

Ougestmaent

August.

Ougstin

September.

Ougst

August.

Owest

August.

Owestman

August.

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P


Picmaent

September.

Pius

April. Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

Prachmanet

Juni.

Prillemant

April.

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Q


Quintilis

Juli.

'Quintilis' kommt aus dem Lateinischen, von 'quinque' (fünf), da nach alter Zählweise der Juli der fünfte Monat im römischen Kalender war. Julius Cäsar zu Ehren wurde ein Jahr nach der Reform (also um etwa 45 v. Chr.) der Monatsnam 'Quintilis' in 'Iulius' geändert.

Top


R


Rebmonat

Februar.

Redmonat

Februar.

Remeins Maint

Oktober.

Romanus

November. Commodus (* 31. August 161 in Lanuvium als Lucius Aurelius Commodus; † 31. Dezember 192 in Rom) war von 180 bis 192 römischer Kaiser und benannte alle 12 Monate nach seinen angenommenen Namen. Januar bis Dezember: Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Augustus, Herculeus, Romanus und Exsuperatorius.

Rödmanoth

Juli.

Der Wortbestandteil 'manoth' weist auf einen germanischen Dialekt hin. Dort enden Monatsnamen beinahe immer in '-mond' oder '-manoth', was Monat (Mond) bedeutet. Der Wortbestandteil 'röd' könnte auf das Wort 'rot' hinweisen und eine Anspielung auf die im Juli herrschende Wärme sein.

Ruselmaent

Oktober.

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S


Samstag

Lateinischer Stamm: Tag des Saturns. Der traditionelle Badetag.

Saterdach

Mittelhochdeutsch für 'Samstag'.

Scheiding

Altdeutsch (allgemeine Tradition) für 'September (von Jahresscheide im Sinne von helle / dunkle Monate)'.

Schlachtmonat

Dezember.

Schmelzmonat

Februar.

Schneemonat

Januar.

Schnittmonat

August.

Selle

Februar.

Senner

Januar (Schwaben).

September (7ber, 7bris)

'September' kommt aus dem Lateinischen, von 'septem' (sieben), da nach alter Zählweise der September der siebte Monat im römischen Kalender war. Karl der Grosse wollte die Bezeichnung 'Witumanoth' von 'Witu' (Holz) ableiten, da um diese Zeit in den Wäldern das für den Winter notwendige Brennholz angestockt wurde.

Der im Mittelhochdeutschen bereits belegte September verdrängte ältere deutsche Monatsnamen: den 'Witumanoth' und den - besser etablierten - Herbstmonat (althochdeutsch 'herbistmanot').

Bauernregeln:

  • Bleiben die Schwalben im September lange, sei vor dem Winter nicht bange.

  • Gibt es viele Eicheln im September, fällt viel Schnee im Dezember.

  • Septemberrosen im Garten, lassen den Winter noch warten.

  • Schaffst Du im September nichts in den Keller, blickst Du im Winter auf leere Teller.

  • Wenn der September noch donnern kann, dann setzen die Bäume viele Blüten an.

  • Einer Traub' und einer Geiss, wird's im September nie zu heiss.

  • Sind die Krähen nicht mehr weit, ist es zum Säen höchste Zeit.

  • Wenn im September viel Spinnen kriechen, sie einen harten Winter riechen.

  • Sind im September noch viele Fliegen an der Wand, so hält die Sonne dem Froste stand.

  • In Septembernebel, seh ein Zeichen von viel Winterschnee.

  • Tritt Matthäus (21. September) stürmisch ein, wird's bis Ostern Winter sein.

  • Ist Matthäus (21. September) klar und hell, wird's ein gutes Jahr, ganz schnell!

  • Nebelt's an St. Kleophas (25. September) wird der ganze Winter nass.

  • Wenn die Zugvögel nicht ziehen vor Michael (29. September) furt, wird es nicht Winter vor Christi Geburt.

  • Stehen an Michaelis die Fische im Wasser hoch, folgt viel schönes Wetter noch.

Sextilis

August.

'Sextilis' kommt aus dem Lateinischen, von 'sextus' (sechs), da nach alter Zählweise der August der sechste Monat im römischen Kalender war. Die Umbenennung des 'Sextilis' in den Namen 'Augustus' wurde im Jahre 8 v. Chr. vorgenommen, da Augustus in diesem Monat sein erstes Konsulat angetreten hatte.

Shedding

Englisch für 'September'.

Sille

Februar.

Silmaent

Februar.

Smeremaent

Dezember (Brügge; Schmer = 'Fett').

Snowmoon

Englisch für 'Januar'.

Sollman

Februar.

Somertras

Juni.

Somertraz

Juni (Frankreich).

Sonntag

Tag der Sonne (die Sonne wurde ursprünglich auch zu den Planeten gezählt). Der Tag ist dem Sonnengott gewidmet.

Speckmaen

Dezember.

Speltmant

September.

Sporkel (auch Spörkel oder Spurkel)

Februar. Der Begriff wurde bis zum 16. Jahrhundert verwendet.

Sprokille

Februar.

Sulle

Althochdeutsch für 'Sonntag'.

Sunnuntag

Althochdeutsch für 'Sonntag'.

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T


Tacticus

September. Kurzfristige Bezeichnung für den September, welche sich aber nicht bewährte.

Taumond / Taumonat

Februar (Begriff, welcher von Gärtnern verwendet wurde).

Tiustag

Heidnisch-deutsch für 'Dienstag'.

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U


Uffelre

April.

Ufrelle

April.

Unglückstage

Januar: 13. und 23.
Februar: 2., 10., 17. und 22.
März: 13., 19. , 23. und 28.
April: 18., 20., 21. und 30.
Mai: 10., 17., und 20.
Juni: 4. und 20.
Juli: 5., 13., 17. und 31.
August: 2., 13., 27. und 31.
September: 13., 16., 19. und 26.
Oktober: 3., 9. und 27.
November: 6. und 23.
Dezember: 15., 26. und 31.

Auf keinen Fall unternehme man etwas Wichtiges an einem Freitag, den auf den 13. Tag eines Monats fällt, das wird fast immer Unglück bringen.

Quelle: Das sechste und siebente Buch Moses - neu überarbeitet von F.H. Masuch.

Uuindumemanoth

Althochdeutsch für 'Oktober' (siehe 'Windumemanoth' von 'Weinlese').

Uuinnemanoth

Althochdeutsch für 'Mai' (Wonnemonat, in dem das Vieh nach dem Winter wieder auf die Weide gerieben wurde).

Uuitumanoth

Althochdeutsch für 'September' (siehe auch 'Witumanoth').

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V


Vierter Herbstmonat

Dezember.

Volborn

Februar.

Volmant

September.

Volrot

Dezember.

Vulmant

September.

Vulneborn

Februar.

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W


Wärmemond

Juli.

Der Wortbestandteil 'mond' weist auf einen germanischen Dialekt hin. Dort enden Monatsnamen beinahe immer in '-mond' oder '-manoth', was Monat (Mond) bedeutet.

Wedemaent

Juni.

Weibermonat

Februar.

Weidemaent

Juni.

Weinmond / Weinmonat

Oktober.

Wendelmaent

Dezember.

Widunmanoth

November.

Wimmant

Oktober.

Wimmet

Oktober.

Windmond / Windmonat

Frühneuhochdeutsch / Bauernkalender für 'November'.

Windumemanoth / Windumemânôt

Oktober (lat. 'vindemia' = Weinlese; Karolingerzeit: 'wintemod' = Weinlese).

Winmond / Winmonat

Oktober.

Winnemânôt

Altfränkisch (Karolingerzeit) für 'Mai'.

Winnemonat

Mai.

Wintarmanoth (Wintarmânôt)

Althochdeutsch für 'Wintermonat', Dezember (altfränkisch in der Karolingerzeit auch für 'Januar').

Wintermonat

Altdeutscher Name. Heute November oder Dezember (früher auch für 'Januar').

Witumanoth / Witumânôt

Karolingerzeit von 'witu' = Wald (Holzmonat): September.

Wodanstag

Heidnisch-deutsch für 'Mittwoch'.

Wolfmonat

Dezember (selten auch für 'Januar'). (Wölfe haben vom Ende Dezember bis Mitte Februar Ranzzeit.)

Wolfmoon

Englisch für 'Dezember'.

Wonnemond / Wonnemonat

Mai.

Mit dem Frühneuhochdeutschen 'Wonnemond' wurde die althochdeutsche Bezeichnung 'Uuinnemanoth' übernommen. Bauernkalender: 'Wonnemonat'.

Wunnimanoth

Evtl. von vermutl. von 'wunni' (Wiese) abgeleitet für 'Mai'.

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X


Top


Y


Top



Z


Zelle

Februar.

Ziestag

Alemannisch für 'Dienstag'.

Zille

Februar.

Ziostag

Althochdeutsch für 'Dienstag'.

Zulle

Februar.

Top

Kalender

Der Julianische Kalender

Der julianische Kalender ist der Vorläufer des bei uns heute gebräuchlichen gregorianischen Kalenders. Er wurde im Jahr 45 v. Chr. von Julius Caesar – daher auch der Name 'julianischer Kalender' – im Römischen Reich eingeführt. Er wurde beginnend mit dem Jahr 1582 schrittweise durch den gregorianischen Kalender ersetzt. Während der Umstellungsphase bezeichneten die Zeitgenossen die beiden Kalender als "alten" bzw. "neuen Stil".

Das julianische Jahr ist gegenüber dem Sonnenjahr um 11 Minuten und 14 Sekunden zu lang. Dies führte zu einer zunehmenden Abweichung vom Sonnenlauf, die im 14. Jahrhundert schon mehr als sieben Tage betrug. Weiterer Anlass für die Gregorianische Reform (siehe 'unten') war der mit der alten Osterformel fehlerhaft ermittelte Frühlingsvollmond, von dem der Ostertermin abhängt.

Seit März 1900 (und noch bis zum 28. Februar 2100) besteht zwischen beiden Kalendern eine Differenz von 13 Tagen, um die der julianische dem gregorianischen Kalender "nachläuft". Wenn zum Beispiel laut dem gregorianischen Kalender der 7. Januar ist, hat man laut dem julianischen erst den 25. Dezember.

Der Gregorianische Kalender

Papst Gregor XIII. (* 7. Januar 1502 als Ugo Boncompagni in Bologna - † 10. April 1585 in Rom) führte im Jahre 1582 den gregorianischen Kalender mit einer verbesserten Schaltregel ein. Diese besagt, dass volle Jahrhunderte (wie 1700, 1800, 1900 usw.) nur dann Schaltjahre sind, wenn sie durch 400 teilbar sind. Daher war beispielsweise das Jahr 2000 ein Schaltjahr, das Jahr 1900 dagegen nicht.

Für den Übergang bestimmte Gregor XIII., dass auf Donnerstag, den 4. Oktober 1582 (julianisch) direkt Freitag, der 15. Oktober 1582 (gregorianisch) zu folgen hatte, womit 10 Tage übersprungen wurden (unter Beibehaltung der Wochentagfolge). Da der neue Kalender vom Papst eingeführt wurde, benutzten ihn zunächst überwiegend die römisch-katholischen Staaten. Die meisten protestantischen Staaten behielten den julianischen Kalender bis ins 18. Jahrhundert bei, was in konfessionell gemischten Gebieten zu einem umständlichen Nebeneinander von "altem Stil" neben "neuem Stil" führte. In den protestantischen Reichsständen des Heiligen Römischen Reiches erfolgte die Umstellung am 18. Februar des Jahres 1700, dem sogleich der 1. März "neuen Stils" folgte. Die meisten reformierten Orte der Schweizerischen Eidgenossenschaft stellten nach dem 31. Dezember 1700 "alten Stils" auf den 12. Januar 1701 "neuen Stils" um; die letzten Graubündner Gemeinden Schiers und Grüsch folgten allerdings erst im Jahre 1812.

Mit den Umwälzungen zur Helvetik akzeptierten 1798 auch die (Appenzell) Ausserrhoder den neuen gregorianischen Kalender. Der 1722 gegründete, alte Traditionen hochhaltende Appenzeller Kalender führte volle 236 Jahre lang zwei Kalendarien auf, wobei dies letztmals in der Ausgabe für das Jahr 1958 der Fall war.

Appenzeller Kalender (1958)

Trotz dieser Anpassung wird im Appenzeller Hinterland noch heute zweimal Silvester gefeiert, wobei der Brauch des Chlausens 1663 erstmals schriftlich erwähnt wird.

Sonstiges Wissenswertes

Römische Zahlen

Zeichen

Zahlwert

alternative Darstellung

I

1

i oder j

II

2

ii oder ij (ÿ)

III

3

iii oder iij

IV

4

iv, iiii oder iiij

V

5

v

VI

6

vi oder vj

VII

7

vii oder vij

VIII

8

viii oder viij

IX

9

ix oder viiii oder viiij

X

10

x

L

50

l oder Ↄ

C

100

c

D

500

|Ↄ

M

1000

|ↃↃ oder Φ oder C|Ↄ oder DD

10000

CC|ↃↃ

100000

CCC|ↃↃↃ

Die Subtraktionsregel erlaubt die Darstellung von IV statt IIII für 4. Die Schreibweisen treten auch kombiniert auf: Auf Uhrenzifferblättern wird die Zahl 9 in der Regel nach der Subtraktionsregel als IX geschrieben, die Zahl 4 aber oft als IIII. Die Subtraktionsregel in ihrer Normalform besagt, dass die Zahlzeichen I, X und C einem ihrer beiden jeweils nächstgrösseren Zahlzeichen vorangestellt werden dürfen und dann in ihrem Zahlwert von dessen Wert abzuziehen sind. Zahlzeichen der Fünferbündelung (V, L, D) werden generell nicht in subtraktiver Stellung einem größeren Zeichen vorangestellt. Abweichungen von der Normalform: 1) IIL statt XLVIII für 48 (das Zeichen in subtraktiver Stellung wird verdoppelt). 2) I oder X werden in subtraktiver Stellung nicht nur vor den beiden jeweils nächstgrößeren Zeichen, sondern vor noch höheren Zeichen verwendet (z.B. IL statt XLIX für 49, IC statt XCIX für 99 oder XM statt CMXC für 990). Beide Abweichungen können kombiniert auftreten (z.B. IIL statt XLVIII für 48, IIC statt XCVIII für 98).

Die Multiplikationsschreibweise wird für Jahreszahlen selten verwendet. Ein Beispiel wäre die Jahreszahl 1519 geschrieben als XVCXIX analog zum Deutschen 'fünfzehnhundertneunzehn'.

insbesondere bei handschriftlichen Aufzeichnungen, werden römische Zahlen zur Unterscheidung von normalen Buchstaben durch einen Überstrich oder Über- und Unterstrich gekennzeichnet (zum Beispiel IX = 9).

Bei Jahreszahlen wurden zum Teil die Tausend ('M') oder sogar das Jahrhundert weggelassen.

Moderne "arabische" Zahlen

In Nordindien entstand ursprünglich der Vorläufer unseres modernen Zahlensystems. Die Anordnung der Zahlen folgte dem Prinzip der zunehmenden Potenz (z.B. «sieben, zwei Zehner, fünf Hunderter» = 527). Im weiteren Verlauf wurde auf die Nennung der Basis verzichtet; je nach Position des Symbols musste es noch mit 10, 100 etc. multipliziert werden. Dazu brauchte es jedoch die Zahl 'Null'.

Schrift

Beispiel

Indisch (Brahmi) - 3. Jh. v. Chr.

Indisch (Brahmi)

Indisch (Gwalior) - 8. Jh.

Indisch (Gwalior)

Westarabisch (Gobâr) - 11. Jh.

Westarabisch (Gobar)

Europäisch - 15. Jh.

Europäisch

Europäisch (Dürer) - 16. Jh.

Europäisch (Dürer)

Der Ursprung der Brahmi-Ziffern ist unbekannt. Nach einer Hypothese entstanden die Symbole aus der vom aramäischen Alphabet abstammenden Kharoshthi-Schrift, nach einer anderen aus den hieratischen Ziffern.

Die arabischen Ziffern sind die heute gebräuchlichen Ziffern, d.h. die zehn von den Arabern übernommenen, ursprünglich indischen Zahlzeichen. Sie entstanden im 10. Jahrhundert in Katalonien aus den westarabischen Gobâr- oder Staubziffern und wurden von dem Mönch Gerbert (dem späteren Papst Silvester II.) auf den Rechensteinen (Apices) ins Abendland eingeführt (damals noch ohne das Zeichen für die Null). Im Geschäftsleben setzten sie sich wegen der Fälschungsgefahr nur langsam gegen die römischen Ziffern durch (in Europa teilweise erst im 15. Jahrhundert).

Beispiel aus Rheintalischen Belehnung 1491

Beispiel aus der Rheintalischen Belehnung aus dem Jahre 1491. Die links rot eingekreiste arabische Ziffernfolge stellt die Zahl 1491 dar. Die links grün eingekreiste römische Zahl ('xxvj') besagt, dass Rotmonten ab Seite 26 beschrieben und die Zahl rechts ('ccclxxxij') besagt, dass Kriessern ab der Seite 382 zu finden ist.

Auszeichnen von Datumsbegriffen (Paläografie)

In alten Texten wurde manchmal ein Datumsbegriff (insbesondere wenn römische Ziffern verwendet wurden) mit einer geschweiften Klammer als Überstrich gekennzeichnet.

Abbreviatur (Paläografie)

Als Abbreviatur (lat. abbreviare = 'abkürzen') bezeichnet man Schriftzeichen, die als Abkürzung für Silben oder ganze Wörter stehen. Es handelt sich hier um einen Fachbegriff der Paläographie, der vor allem bei mittelalterlichen Handschriften, aber auch noch in frühen Drucken insbesondere in lateinischer Sprache verwendet wird.

Suspension bezeichnet die Weglassung von Buchstaben am Wortende, die durch Punkt (früher Doppelpunkt), Überstreichung und Ähnliches ersetzt werden können. Dabei bleibt oft allein der erste Buchstabe (Initiale) erhalten, der Rest wird gekürzt. Beispiele: Anno Domini → A.D., et cetera → etc.

Kontraktion bezeichnet die Weglassung von Buchstaben im Mittelteil eines Begriffs, die durch Überstrich ersetzt werden können. Beispiele: Iesus Christus → ihs xps, omnibus → oiby², November → 9ber.

Ligaturen (ÿ für ij¹, y für us², etc.) gehören nicht zu den Abbreviaturen, da bei Ligaturen kein Buchstabe wegfällt, die Buchstaben werden nur verbunden geschrieben. In längeren Zeiträumen können sich Ligaturen aber in der Art weiterentwickeln, dass im Ergebnis Zeichen eingespart werden. Ein Beispiel hierfür ist das Zeichen '&' (für 'et').

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¹ Im Frühneuhochdeutschen und im Mittelniederländischen wurde der lange i-Laut bisweilen als ij wiedergegeben. Dies entspricht einem ii, doch die Verdoppelung des Buchstabens i wurde vermieden, indem an zweiter Stelle das j verwendet wurde, das damals noch eine freie Variante des i war (dies wurde zum Teil auch für römische Ziffern verwendet; z.B. 'vij' für 7). Dieses ij sah gleich aus wie ein ÿ und konnte deshalb durch dieses ersetzt werden. In der Folge wurde ÿ mit dem griechischen Ypsilon gleichgesetzt. Zuweilen wurde auch bewusst zwischen y in Wörtern griechischer Herkunft und ÿ in Wörtern deutscher Herkunft unterschieden.
² Im Schreibgebrauch der Kanzleien wurde bis ins 19. Jahrhundert der Buchstabe y auch als Kürzel für die lateinische Endung -us verwendet.

Chronogramme

Ein Chronogramm (oder Eteostichon) ist ein Satzteil, ein Satz, ein Sinnspruch oder eine Inschrift (meist ein Vers in lateinischer Sprache), in dem diejenigen Buchstaben, die auch als römische Zahlzeichen gelesen werden können (I, V bzw. U, X, L, C, D, M), in ihrer Summe die Jahreszahl des Ereignisses angeben, auf das sich der Text bezieht. Dabei sollte jedem Buchstaben, der eine Entsprechung als römisches Zahlzeichen besitzt, auch tatsächlich eine Bedeutung für die Ermittlung der Jahreszahl zukommen. Die Buchstaben müssen dabe nicht unbedingt in der üblichen Sequenz vorkommen.

Chronogramme, bei denen als Zahl lesbare Buchstaben ignoriert werden, um die gewünschte Jahreszahl zu erreichen, werden als "unsauber" bezeichnet. Entscheidend ist allein die Summe der Zahlenwertbuchstaben, die sonst bei römischen Zahlen übliche Subtraktion kleinerer Zahlenwerte von folgenden größeren erfolgt nicht. Die Zahlbuchstaben sind meist hervorgehoben, etwa durch Grossschreibung oder Verdickung der Buchstaben bzw. durch farbliche Abhebung mittels Rötung oder Vergoldung. Eine Besonderheit bilden Krypto(chrono)gramme, bei denen die Zahlbuchstaben nicht gekennzeichnet sind und "verborgen" bleiben.

Chronogramme finden sich insbesondere als Inschriften von Portalen, Grabsteinen, Orgeln, Glocken, Kelchen, Medaillen etc.

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Nachführung am 11. Oktober 2024)