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*** Josef (Sepp, "Sprützasepp") Savary ***
Henri (Heinrich)
Savary
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Maria Paulina (Maria, Marie)
Savary-Kobler
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*** Report ***
Personalien
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Name | Josef (Sepp, "Sprützasepp") Savary |
Bürger von | Payerne, VD |
Geboren am | 1921-04-19 in Montlingen, Oberriet, SG
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Taufe in | Montlingen, Oberriet, SG
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Gestorben am | 2019-01-30 in Römerweg 10, Montlingen, Oberriet, SG
Begräbnis: Montlingen, Oberriet, SG
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Titel | Dr. med. |
Beruf(e) | Dorfarzt in Montlingen |
Wohnort(e) | Montlingen, Oberriet, SG (1921); Römerweg 10, Montlingen, Oberriet, SG (2019) |
Eltern
| Vater | Henri (Heinrich) Savary (1879-08-26 bis 1961-01-20)
| Mutter | Maria Paulina (Maria, Marie) Savary-Kobler (1881-02-09 bis 1959-11-28)
| Partner
| Ehefrau | Olga Savary-Weber (?) |
Eröffnete 1948 seine Praxis in Montlingen (nachdem er zuvor noch zwei Jahre den alten Dr. Zäch im Oberriet vertreten hatte).
Herzpatienten hatten geschwollene Füsse und Wasser im Bauch.
Geschwollene Füsse wurden behandelt, indem Patienten auf einem Stuhl sassen und ihre Füsse in einen Zuber hielten.
Dann steckte man entlang dem Unterschenkel etwa 20 Drainage-Röhrchen (etwa 5 mm breite Holnadeln mit Dainage-Löchern, sogenannte 'Trokar') unter die Haut. Es ging etwa 2 Stunden bis das Wasser draussen war. Das gab dann für etwa 2 Nächte Ruhe. Bei Wasser im Bauch liess man es durch ein Röhrchen aus dem Bauch laufen.
Leute mit Leberverhärtung hatten zum Teil 15 bis 17 Liter Wasser im Bauch. Die Person musste dabei gestützt werden, damit sie keinen Kollaps erlitt. Bei einem Oberrieter (ein fester Mann mit Zucker), welcher in Zürich wohnte und dort Liegenschaften hatte, kam Savary nicht durch die Fettschicht. Da ging Savary zu einem Veterinär um einen längeren Trokar (für Kühe) zu kaufen. Das funktionierte dann (bis zu 17 Liter, einmal pro Woche). Später bekam er einen Telefonanruf vom Waidspital, der Mann sei bei ihnen und sie kämen mit dem Trokar nicht durch. Später (bis kurz nach 1950) gab es Spritzen (Strophanthin für das Herz und Esidron - eine Quecksilberpräparat - um die Nieren anzuregen) und später Entwässerungspillen.
Die Leute konnten nicht in die Sprechstunde kommen, da es in Oberriet noch keine Autos gab. Bei einem ungeheuer dicken Mann im Grubach war es schwierig die Adern zu finden. Die Besuche (welche oft 2 Stunden dauerten, davon eine halbe Stunde um die Ader zu finden) verschob Savay auf Samstag Abend, da sonst alle anderen warten mussten. Vom Kobelwald in den Grubach musste er jeweils laufen (und der Mann wohnte zudem zuhinterst am Waldrand). Die Ehefrau hatte vom Grubach her bis zum Haus jeweils selbst "gebahnt" (Schnee geräumt), wenn sie wusste, dass der Arzt kam. Savary kam am Samstag Abend meist erst um 23 Uhr oder etwas später nach Hause.
Dr. Savary hatte in Montlingen zunächst (1948) an der Dorfstrasse / Hinterburgstrasse eine Praxis gegründet. Er heiratete dann nach wenigen Jahren und baute ein Haus im Bergli (an sehr schöner Wohnlage). Es hatte zwar das Reservoir auf dem Montlinger Berg, aber dieses erzeugte zuwenig Druck für Häuser am Bergli. Die Frau von Dr. Savary wollte aber standesgemäss eine Waschmachine (sie war eine der ersten in Montlingen mit diesem Komfort) und eine Ausschwingmaschine (wasserbetrieben, Vorläufer des Tumblers). Niemand glaubte Martin Lüchinger vom Bauamt, dass der Druck zu klein sein könnte. Kaum waren die Savary aber im Haus, gab es erzürnte Telefonanrufe von der "Frau Doktor", sie könne nicht waschen, sie habe zu wenig Wasser. Das Problem wurde danach behoben.
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