*** Nikolaus ("Chläus", "Nik") Stieger ***

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Johann Oswald

Stieger

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Elisabetha (Elise)

Stieger-Egeter

... Eltern von ...

Nikolaus ("Chläus", "Nik")

Stieger

* Fr, 1942-10-02
† Mi, 2015-09-02

... verheiratet mit ...

...

 

 

Sa, 1967-05-06

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Margrith

Stieger-Hangartner

...

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«T. S.»

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*** Report ***


Personalien

Name

Nikolaus ("Chläus", "Nik") Stieger

Bürger von

Freienbach, Oberriet, SG

Geboren am

1942-10-02

Gestorben am

2015-09-02

Beruf(e)

Buchdrucker; Texter

Wohnort(e)

Baar, ZG (1967); Seldwyla, Zumikon, ZH (1978); Uster, ZH (1992)


Eltern

Vater

Johann Oswald Stieger (1911-01-18)

Mutter

Elisabetha (Elise) Stieger-Egeter (1912-01-26)


Partner

Ehefrau

Margrith Stieger-Hangartner (?)
Hochzeit am 1967-05-06 in Forstkapelle, Altstätten, SG


Kinder

Tochter

T. S.

Tochter

F. S.

Tochter

M. S.


Nikolaus oder Chläus oder Nik wurde am 2. Oktober 1942 als 5. Kind von Johann und Elisabeth Stieger in Altstätten SG geboren. Ihm folgten noch sechs weitere Geschwister und die 13-köpfige Grossfamilie lebte einfach, aber mit einem grossen geschwisterlichen Zusammenhalt. Schon als Dreijähriger wurde er zum ersten Mal vom Reisefieber gepackt und er machte sich auf den Weg. Schmunzelnd und stolz hat er später das Foto gezeigt, auf dem er als kleiner Knirps im Röckli unterwegs war. Vielleicht hatte er auch eine Vorahnung, denn kurz darauf erkrankte er an Kinderlähmung und war lange von daheim und seiner Mama weg. Positiv erlebte er dafür seinen Aufenthalt auf der Insel Bornholm, die er etwas später besuchen durfte.
 
Die Primar- und Sekundarschule besuchte er an seinem Wohnort. Sein Sekundarlehrer Alfons Reck förderte ihn sehr und eröffnete ihm durch die Literatur neue Welten. In einem Schulzimmer entstand so eine lange Freundschaft, welche in den folgenden Jahrzehnten intensiv gepflegt wurde. Nach der obligatorischen Schulzeit machte Chläus bei Büchel Graphik und Buchdruck in Oberriet eine Lehre als Typograph und besuchte die Kunstgewerbeschule in St. Gallen. Er hat nie aufgehört, mit Begeisterung von seinem erlernten Beruf zu erzählen. Und noch Jahrzehnte später durfte man sich am Geburtstag oder an Weihnachten über eine Karte in einer schönen alten Schrift freuen.
 
Im Anschluss an die Lehre hat Chläus die Rekrutenschule als Funker bei der Infanterie in Fribourg absolviert. Obwohl er noch während der RS-Zeit Margrith Hangartner, ebenfalls aus Altstätten, kennengelernt hatte, blieb er nach dem Ende der RS nicht mehr lange im Rheintal. Es zog ihn nach Zürich, wo er durch glückliche Umstände zu seinem wahren Beruf fand und schon bald in den renommierten Werbeagenturen Gisler & Gisler sowie später bei Adolf Wirz als Texter arbeiten konnte.
 
Am 6. Mai 1967 heirateten Chläus und Margrith in der Forstkapelle in Altstätten und bezogen ihre erste Wohnung in Baar im Kanton Zug. Ein knappes Jahr später wurde Tochter Thamar, 1970 Tochter Franziska und 1976 Tochter Marie-Madeleine geboren.
 
Inzwischen hatte sich Chläus selbständig gemacht und erarbeitete sich mit den Jahren einen grossen Kundenstamm. So war er, unter anderem zusammen mit seinem Kompagnon und Grafiker Franklin Willi, verantwortlich für Werbekampagnen des Schweizerischen Beobachters, des Tages Anzeigers, der Migros, etc. und er gestaltete viele Jahre lang die Zeitung für die VerträgerInnen des Tagis. Da die meisten dieser Kunden in Zürich und Umgebung ansässig waren, zog die junge Familie 1978 ins eigene Haus in die Seldwyla nach Zumikon in der Nähe von Zürich. Das gesellschaftliche Leben in dieser dorfähnlichen Gemeinschaft sowie die spezielle Architektur gefielen ihm und faszinierten ihn sehr. Der Wegzug von dort im Jahre 1992 nach Uster war schwierig für Chläus und es dauerte lange, bis er sich am neuen Wohnort wohl fühlte.
 
Chläus liebte Geselligkeit und Gemeinschaft. Als Zehnjähriger trat er der Pfadi St. Michael in Altstätten bei. Balu, wie er mit Pfadinamen hiess, war mit Leib und Seele Pfadfinder und später ein begnadeter Wölfliführer. Schon während seiner Lehrzeit spielte er mit Leidenschaft Theater im Diogenes Keller in Altstätten und begann auch bald, eigene Theaterstücke und Drehbücher zu verfassen. Zusammen mit seinen Freunden Fela, Richi, Armin und Franz sowie später dann auch mit Margrith wurde an den Wochenenden so mancher Schmalspurfilm-Krimi gedreht.
 
Immer wieder zog es ihn aber auch auf Reisen. Zunächst mit Armin und Alfons, später dann auch mit der Familie zog es ihn nicht nur über jeden Schweizer Pass sondern quer durch West- und Mitteleuropa, nach Kalifornien, Bali, Marokko, usw. Dabei handelte er stets nach dem Grundsatz: Was der Bauer nicht kennt, das probiert er erst recht! 1978 packte er die einmalige Gelegenheit, nach China zu reisen. Ein eindrückliches Erlebnis, von dem er lange erzählte.
 
Kurz darauf erkrankte Chläus im Alter von gut 36 Jahren heftig. Eine schwierige Halswirbelsäulenoperation rettete ihm zunächst zwar buchstäblich im letzten Moment die Mobilität. Sein Leben, wie auch das der ganzen Familie, veränderte sich aber schlagartig und war fortan in den nächsten Jahrzehnten durch seine Krankheiten geprägt. Kaum von der Operation erholt, stürzte er sich in die Umsetzung neuer Geschäftsideen. Seine Frau Margrith half mehr und mehr im Geschäft mit, tippte tage- und nächtelang seine Manuskripte, begleitete ihn an Sitzungen, organisierte. So wurde aus der Werbeagentur nach und nach eine, wie man heute sagen würde, Event-Agentur. Grosse Feste wurden von A bis Z geplant, organisiert und mit Hilfe der ganzen Familie durchgeführt. Beispiele dafür sind u.a. die Einweihung der neuen Midor-Fabrik in Meilen, Feiern für den Verlag Jean Frey AG, Mitarbeiteranlässe für die VerträgerInnen des Tagis, Umstrukturierung des Tages-Anzeiger Magazins, usw. Dass dabei unentwegt über die eigentlichen körperlichen und psychischen Kräfte gearbeitet wurde, liegt auf der Hand. Und so gab es immer länger werdende Unterbrüche zwischen den Aufträgen. Zweimal konnte er noch ein Sachbuch resp. eine Biografie im Auftrag schreiben, vor gut 15 Jahren musste er sich zwangsläufig aus der Arbeitswelt zurückziehen. Sein Körper hielt auch mit seinem noch so starken Willen den unzähligen Operationen und immer neu dazukommenden Krankheiten nicht stand und er litt nicht nur körperlich sondern auch seelisch stark darunter.
 
Dafür hatte er nun wieder vermehrt Zeit zum Malen und zum Schreiben und sich seiner starken kreativen Seite im künstlerischen Sinne zu widmen. Ehefrau, Töchter, Grosskinder, Göttikinder wurden mit Bildern, Büchern, Seidentüchern beschenkt. Und er hat gelesen, gelesen, gelesen.
 
Ein weiterer sehr wichtiger Abschnitt in Chläus‘ Leben begann 1994. Er wurde zum ersten Mal Grosspapi. Dies hat ihn mit unglaublichem Stolz erfüllt. Nach und nach kamen der Reihe nach Sidonia, Andrin, Bigna-Maria, Jérôme, Lavinia, Fabian, Frédéric und Matthias auf die Welt und wenn alle zusammen waren, fühlte er sich wohl.
 
Eine weitere grosse Operation vor vier Jahren machte ihn endgültig zu einem Pflegefall. Obwohl er unglaublich dankbar war für die Rund-um-die-Uhr-Pflege durch seine Frau, war es eine grosse Belastung für ihn, der er manchmal fast nicht standhielt. Zu gross waren sein Wille und sein Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit. Und vor allem wollte er leben. Als dann Mitte Mai dieses Jahres auch noch die Diagnose Krebs mit null Aussicht auf Heilung dazukam, meinte er, wenn er all das hätte, was die Ärzte sagten, würde er ja schon längst nicht mehr leben, also habe er das doch alles gar nicht. Er mache einfach weiter wie bisher. Bis zuletzt hat er sich mit seiner ihm eigenen Hartnäckigkeit, die manchmal auch streng sein konnte, gegen das Sterben gewehrt. Er, der das Leben in vollen Zügen und allen Belangen ausgekostet hatte und der das Leben trotz aller Krankheiten so liebte, wollte leben.
 
Vor zehn Tagen nahmen Margrith und er friedvoll Abschied voneinander. Auch wir Kinder, Töchter, Schwiegersöhne und Grosskinder, durften uns daheim von ihm verabschieden. Menschen, die man liebt, muss man ziehen lassen, wenn es Zeit dazu ist. Langsam glitt er immer mehr hinüber, ab und zu noch kämpferisch und auflehnend, am Schluss aber ruhig und mit einem tiefen letzten Atemzug ging er uns am Mittag des 2. Septembers in die geistige Macht voraus.

 

Todesanzeige

Trauerfeier am 7. September 2015, um 13:39 Uhr, in der katholischen Kirche St. Andreas in Uster. Beisetzung anschliessend auf dem Friedhof Uster.

Nikolaus Stieger-Hangartner (1942-2015)

Quelle: Todesanzeige

 

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Aktualisierung: 20.03.2024)
Letzte Änderung der Daten: 2017-07-28
Quellen: http://chläus.ch/
 
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