*** Josef Peter (Peter) Loher ***

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Joseph Anton (Joseph, "Küfers")

Loher

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Maria Bertha (Bertha)

Loher-Loher

... Eltern von ...

Josef Peter (Peter)

Loher

* Sa, 1918-07-27
† So, 1984-02-26

... verheiratet mit ...

...

 

 

 

 

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*** Report ***


Personalien

Name

Josef Peter (Peter) Loher

Geboren am

1918-07-27 in Montlingen, Oberriet, SG

Gestorben am

1984-02-26 in Oberrieterstrasse, Montlingen, Oberriet, SG

Beruf(e)

Priester, Missionar

Wohnort(e)

Montlingen, Oberriet, SG (1918); Oberrieterstrasse, Montlingen, Oberriet, SG (1984)


Eltern

Vater

Joseph Anton (Joseph, "Küfers") Loher (1896-03-07 bis 1977-04-05)

Mutter

Maria Bertha (Bertha) Loher-Loher (1893-02-11 bis 1977-02-15)


Eingetreten am 21. September 1941. Priesterweihe am 30. März 1947. Missionar in Südrhodesien / Simbabwe (1848-1983). Societas Missionum Exterarum de Bethlehem in Helvetia (Missionsgesellschaft Bethlehem) - Immensee. Aus der Abdankung: "Was er für uns war, wird er immer sein: ein Bruder, der den mühsamen Weg mit uns geht, mitfühlend, ermutigend und fürbittend. Zusammen mit ihm preisen wir den Gott unseres Glaubens, unserer Hoffnung und unserer Liebe.".

 

Karte

 

Bericht

Kamen die Missionare der Weissen Väter, wenigstens der jüngeren Generation via Widnau nach Afrika, so diejenigen der Missionsgesellschaft Bethlehem via Rebstein. Sie stellten ihre Kräfte bei dem Aufbau der Diözese Gwelo in Rhodesien zur Verfügung. Als ersten Rheintaler treffen wir hier den 1918 in Montlingen geborenen P. Peter Loher. 1947 zum Priester geweiht, konnte er bereits 1948 mit dem vorbereiteten Sprachstudium beginnen, in welchem er es zu einer grossen Fertigkeit brachte. Auf allen Posten, zuerst in untergeordneter, dann aber schon bald in leitender Stellung bewährte er sich als ruhiger, aber zäher Rheintaler. So entsandte ihn das Vertrauen seiner Mitbrüder bereits 1957 zum Generalkapitel der Missionsgesellschaft Bethlehem. Und als er zehn Jahre später zu einem neuen Heimaturlaub eintraf, leitete er die grosse Mukaro-Mission mit zirka 10 000 Katholiken und 2 500 Taufbewerbern, die sich neben der Hauptstation Mukaro auf weitere 15 Aussenstationen verteilen. In der Zeit seiner 20-jährigen Tätigkeit erlebte er den grossen Aufschwung der Gwelo-Mission von zirka 30 000 auf 100 000 Katholiken.

Pater Peter Loher (1918-1984)

Quelle: Unser Rheintal (1967) p. 152.

 

Nachruf

In seinem Heimatdorf Montlingen, wo er nach einer Operation zur Genesung weilte, verstarb am Sonntag, 26. Februar 1984, Peter Loher, Priester der Missionsgesellschaft Bethlehem, Immensee. Im Abschiedsgottesdienst charakterisierte ein enger Mitarbeiter von der Missionsstation den Verstorbenen mit folgenden Worten: «Peter war ein Mann der Stille, er war die Ruhe selbst. Nie beklagte er sich und nie brauste er auf. Er konnte gelassen vieles hinnehmen: Enttäuschungen, Rückschläge, Schmerzen und sogar Kritik. Er wusste um seine eigene Begrenztheit, verlor aber nie den Mut. Bei ihm gab es keine Resignation. Er war ein Optimist, ein realistischer Optimist. Diese heilige Gelassenheit war die Frucht seines gereiften Glaubens an Gott, den Jesus den guten und sorgenden Vater nannte.»

Peter Loher kam am 27. Juli 1918 zur Welt. Er war das erste von dreizehn Kindern der Eltern Josef und Berta Loher-Loher, Küfers. Die Jahre nach dem ersten Weltkrieg und später die Krisenjahre waren für solche Grossfamilien besonders schwer. Mit den Eltern mussten auch die Kinder täglich mithelfen zur Besorgung des notwendigen Lebensunterhaltes. Trotzdem durften die Ansprüche nur auf ein Minimum angesetzt werden. Vor allem aber lernte jedes, auf das andere Rücksicht zu nehmen. Diese Genügsamkeit blieb ein prägender Wesenszug während seines ganzen Lebens.

Schon in der Sekundarschule in Oberriet meldete sich Peter Loher für den Lateinunterricht an. Dies ermöglichte ihm den Eintritt ins Progymnasium in Rebstein, das dort von der Missionsgesellschaft Bethlehem geführt wurde. Im Jahre 1939 schloss er in Immensee das Gymnasialstudium mit der Matura ab. Dann wurde sein Jahrgang durch die Mobilmachung erfasst. Deshalb konnte Peter erst 1941 die sechsjährige Ausbildung am Missionsseminar Schöneck beginnen. Am 30. März 1947 erteilte ihm der Churer Bischof Christianus Caminada die Priesterweihe. Der darauffolgende Ostermontag war ein Freudentag für ihn, seine Familie und die ganze Pfarrei. In der Johanneskirche Montlingen durfte Pater Peter seine Primiz feiern, assistiert von den beiden Kapuzinerpatres Hugo Loher und Theofrid Benz, die ihm beide schon im Tod vorausgegangen sind.

Geht hinaus in alle Welt ...

Im Jahre 1948 erhielt Pater Peter die Sendung zur Missionsarbeit in der Diözese Gweru. 35 Jahre schenkte er der jungen Kirche im heutigen Zimbabwe. Anspruchslos, wie er schon von Haus aus war, schien er der richtige Typ eines Buschmissionars zu sein. Verschiedene Missionsstationen und Pfarreien sind seine Gründungen. Die wichtigsten Stationen, die er als Oberer leitete, sind Silveira (1953-58), St. Joseph's (1959-63), Mukaro (1964-77) und die Pfarrei Don Bosko in Masvingo, dem früheren Fort Viktoria (1978-83).

Der Missionar Peter Loher war in erster Linie Priester. Er wusste aber, dass der Boden fruchtbarer wird für das Evangelium, wenn die Menschen durch tatkräftigen Einsatz den Beweis der Hilfsbereitschaft erfahren dürfen. Für Peter war daher nicht die Kanzel der wichtigste Platz. Oft stampfte er mit den eigenen Füssen Lehm für Ziegel, wenn er wieder eine Kirche, eine Schule oder ein Spital aufbaute. Er war Bauleiter und zugleich Handlanger, wenn er in Mukaro einen Damm baute, damit der dahinter entstehende Stausee helfen konnte, die Dürrezeiten zu überbrücken. In St. Joseph's leitete er den Bau der Kirche, die tausend Gläubigen Platz bietet. Es war daher eine besondere Geste des Dankes, dass sein Bischof, Tobias Chiginya, zur Beerdigung aus Gweru angereist kam. Beim Abschiedsgottesdienst in der Montlinger Pfarrkirche erzählte er vom Wirken des Verstorbenen. Der Bischof war als Bub in St. Joseph's zu Pfarrer Peter Loher in den Unterricht gegangen. Er hatte ihn seit seiner Jugend gekannt. Nun durfte er im Namen der Gläubigen seines Bistums dem nimmermüden Priester von Herzen danken.

Der unentwegte, optimistische Einsatz während 35 Jahren zehrte an den Kräften von Pater Peter. Er achtete nicht darauf. Das war wohl auch der Grund, dass er vielleicht den Ernst seiner Krankheit nicht wahrhaben wollte. Nach einer ersten Operation in Zimbabwe suchte er im Dezember 1983 noch ärztliche Hilfe im Kantonsspital St. Gallen. Aber auch die beste Betreuung, zuletzt bei seinen Angehörigen im Elternhaus, konnte sein Leben nicht mehr retten. Zu sehr hatte er sich für seine ihm liebgewordenen Afrikaner verbraucht. Nach einer längeren Leidenszeit ist er zu seinem Herrn und Meister zurückgekehrt.

Fern der Heimat hat Pater Peter Loher im Dienste der jungen afrikanischen Kirche als Missionar und als Entwicklungshelfer Grosses geleistet und Bleibendes geschaffen. Er ist dadurch ein echtes Vorbild geworden im restlosen Einsatz für die christliche Nächstenliebe.

Pater Peter Loher (1918-1984)

Quelle: Unser Rheintal (1985) p. 115.

 

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Aktualisierung: 20.03.2024)
Letzte Änderung der Daten: 2021-11-28
Quellen: Unser Rheintal (1985) p. 173; http://portraitarchiv.genealogie-zentral.ch/h_freedetail.php?sprache=de&hid=109479
 
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