*** Maria Johanna ("Goggis") Zäch-Mattle ***

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Franz Joseph ("Sägenmeisters", "Hansbubafranzsepp")

Mattle

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Maria Anna ("Marianna", "Fehris", "Fehres", "Goggis")

Mattle-Zäch

... Eltern von ...

Maria Johanna ("Goggis")

Zäch-Mattle

* Fr, 1856-05-23
† So, 1943-04-04

... verheiratet mit ...

...

 

Sa, 1879-05-31

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Karl

Zäch

...

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Karl Selin (Selin) Zäch

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Rosa Frieda Zäch

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Leonhard Walter Zäch

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Johanna Mathilde Lidia (Johanna Mathilda) Zäch

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Maria Eugenia (Eugenia) Zäch


*** Report ***


Personalien

Name

Maria Johanna ("Goggis") Zäch-Mattle

Bürgerin von

Rehag, Oberriet, SG

Geboren am

1856-05-23 in Moos, Oberriet, SG

Gestorben am

1943-04-04 in Moos, Oberriet, SG

Beruf(e)

Nählehrerin an der Primarschule von Oberriet (1874-1882); Wirtin und Näherin / Damenschneiderin

Wohnort(e)

Moos, Oberriet, SG (1856); Schäfle, Moos, Oberriet, SG (1880, 1882, 1884, 1888, 1889, 1890, 1894); Moos, Oberriet, SG (1943)


Eltern

Vater

Franz Joseph ("Sägenmeisters", "Hansbubafranzsepp") Mattle (1820-03-12 bis 1896-10-23)

Mutter

Maria Anna ("Marianna", "Fehris", "Fehres", "Goggis") Mattle-Zäch (1820-04-19 bis 1887-10-22)


Partner

Ehemann

Karl Zäch (1845-03-23 bis 1920-02-22)
Hochzeit am 1879-05-31 in Oberriet, SG


Kinder

Sohn

Karl Selin (Selin) Zäch (1880-11-16 bis 1966-04-23)

Tochter

Rosa Frieda Zäch (1882-01-09 bis 1882-02-07)

Sohn

Leonhard Walter Zäch (1884-02-10 bis 1884-03-12)

Tochter

Johanna Mathilde Lidia (Johanna Mathilda) Zäch (1888-09-09 bis 1889-03-11)

Tochter

Maria Eugenia (Eugenia) Zäch (1890-06-12 bis 1894-08-16)


Die Chronik des Selin Zäch erwähnt folgende Geburtsdaten: 23. März, 21. Mai und 23. Mai 1856. Gemäss Bürgerregister Oberriet No. 2303 geboren am 23. Mai 1856. Geboren als Tochter des Franz Josef Mattle und der Anna Maria Zäch, Fehris von Blatten, auch Goggis genannt. Johanna besuchte 1873 für ¾ Jahre im Seminar Rorschach einen Nählehrerinnenkurs. Am 1. Juni 1874 übernahm sie die Stelle als Arbeitslehrerin an der Primarschule Oberriet und behielt diese bis am 1. Mai 1882. An Pfingsten 1879 heiratete sie Karl Zäch und zog mit ihm in das im März 1879 erworbene Haus im Moos ein, wo sie dann im August 1879 die Wirtschaft 'Schäfli' eröffnete. Die Wirtschaft wurde durch Johanna betrieben, unter Mithilfe ihrer jüngsten Schwester Waldburga. Der Sohn Selin übernahm nach dem Tod des Vaters 1920 die Wirtschaft (zu welcher sich dann ein Landwirtschaftsbetrieb gesellte). Johanna beteiligte sich noch an häuslichen Arbeiten bis 3 Monate vor ihrem Tod.

 

Bild (1901)

Das Bild wurde 1901 von Carl Heinrich Baer (1836-1897) in St. Gallen / Altstätten aufgenommen. C.H. Bär fotografierte von etwa 1883 bis 1897. Nachfolger von Johann Konrad Baer. Vorgänger von Carl August Baer-Imholz (Sohn). Mitglied der Fotografenfamilie Baer. Bruder von Johann Jakob Bär-Villiger, Johann Konrad Baer und Rosina Meyer-Bär.

Johanna Zäch-Mattle (1856-1943)

Lebenslauf

Sie wurde am 23. Mai 1856 geboren als Tochter des Franz Josef Mattle und der Maria Anna Zäch, Fehris von Blatten, auch Goggis genannt.

Sie besuchte die Primarschule in Oberriet und liess sich nachher zur Näherin ausbilden. Im Frühjahr 1873 trat sie ins Lehrerseminar in Rorschach ein und absolvierte den Nählehrerinnenkurs. Am 1. Juni 1874 übernahm sie die Stelle als Arbeitslehrerin an der Primarschule Oberriet und behielt sie bis am 1. Mai 1882.

An Pfingsten 1879 verheiratete sie sich mit Karl Zäch, Mühlemacher von Rehag, und zog dann mit ihm in das im März 1879 erworbene Haus in Moos ein. Im August 1879 eröffneten sie die Wirtschaft «Schäfle», Moos, wo der Ehemann seinen Beruf als Mühlemacher weiter betrieb. Infolge seiner beruflichen Tätigkeit in Vorarlberg, im Walsertal, Tirol und in Graubünden war er oft monatelang abwesend, und so wurde die Wirtschaft durch Johanna betrieben, unter Mithilfe ihrer jüngsten Schwester Waldburga. Nebenbei war sie weiterhin als Näherin (Damenschneiderin) tätig.

Am Abend des Eidgenössischen Bettages anno 1890 wurde beim Dorfbrand von Rüthi und Moos auch ihr Heimwesen eingeäschert. Im folgenden Jahr wurden Haus und Stall wieder aufgebaut. Wirtschaft und Mühlemacherei wurden bis zum Ableben des Vaters am 22. Februar 1920 weiter betrieben. Sohn Selin übernahm die Aufgabe, zu der sich ein Landwirtschaftsbetrieb gesellte. Mutter Johanna beteiligte sich noch an allen häuslichen Arbeiten bis ungefähr ein Vierteljahr vor ihrem Tod. Sie erfreute sich immer an einer soliden Gesundheit und unverwüstlichen Kraft und war im Leben nie krank, abgesehen von einer Blinddarmentzündung, die eine Operation nötig machte, von welcher sich die 83-jährige aber wieder gut erholte.

Die Ehe war mit fünf Kindern gesegnet, wovon aber vier schon im Kindesalter starben, und so blieb nur Sohn Selin als Stammhalter übrig.

Tief religiös erzogen, blieb sie es auch bis zu ihrem Ableben. Sie achtete exakt darauf, dass die ganze Familie den sonntäglichen Gottesdienst besuchte und an den häuslichen Andachten während der Woche teilnahm. Das war ihr Prinzip!

Auch in der Wirtschaft war sie weitherum bekannt als freundliche, aber stramme Ordnung haltende Wirtin. Streit oder wüstes Reden wurden von ihr nicht geduldet. «Lustig in Ehren wird euch niemand verwehren!» lautete ihr Sprichwort. Mit den Armen und den vielen Handwerksburschen war sie gut, von denen in den Jahren bis zum 1. Weltkrieg in derselben Woche oft mehr als zwanzig vorsprachen, sei es, dass sie Arbeit suchten, sei es, dass sie einfach in der Wirtschaft einkehrten. Damals war es eben noch Brauch, wenn nicht sogar Pflicht, dass jeder, der eine Lehre absolviert hatte, eine Zeit lang auf die sogenannte Walz, das heisst Wanderschaft ging, um von Ort zu Ort nach Arbeit zu suchen und sich so in der Fremde weiterzubilden. Oft hatten die Gesellen fast kein Geld im Sack, versuchten bei den Meistern ihres Faches unterzukommen, doch wenn das nicht klappte, blieb nur das «Fechten», indem sie bei andern Häusern um einen Fünfer oder Zehner bettelten, mit dem sie es bis zur nächsten Herberge oder Naturalverpflegungsstation schafften. In Altstätten zum Beispiel war eine solche Herberge in der Wirtschaft «zur Weinburg» (1971 abgebrannt, heute 'Hopfenstube'), die nächste befand sich im «Grütli» bei Buchs (Werdenberg). Es war also von Altstätten bis Buchs zu Fuss eine recht lange Strecke, wenn man sie ohne Zwischenverpflegung schaffen wollte, und weil das «Schäfle» so ziemlich in der Mitte lag, hatten wir immer viele Handwerksburschen in der Wirtschaft. Anständige Gesellen gingen bei uns nie leer aus; ein Glas Most, ein Püürli oder einen Teller Suppe bekam ein jeder gratis. Mein Vater und meine Mutter sagten mir oft: «Selin, denke daran: Schick keinen Armen fort ohne eine kleine Gabe; ein mildes Aug und gutes Wort sind die kleinste Gabe. Es wird sich's hundertmal vergelten!»

Am 27. März 1939 musste die Mutter infolge der oben erwähnten Blinddarmentzündung, verbunden mit einem austretenden Leistenbruch, ins Bett. Der Arzt, Dr. Wilhelm Zäch, veranlasste die Überführung ins Spital Altstätten, wo die nötige Operation sofort durchgeführt wurde und gut gelang. Allerdings trat nach 3 Wochen eine böse Eiterung der Wunde ein, welche die Mutter für mehrere Wochen ans Spitalbett fesselte. Schliesslich kehrte sie geheilt in unsere Familie zurück. Im März 1943 brachte ihr dann eine Erkältung ein böses Asthmaleiden, welches ihre Kräfte derart angriff, dass sie das Bett hüten musste. Infolge Altersschwäche, wohlversehen mit den Sterbesakramenten und bis zuletzt bei vollem Verstand, starb sie am 4. April 1943 im Alter von 88 Jahren. Der Herr gebe ihr den Himmel, sie hat ihn verdient!

 

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Aktualisierung: 14.03.2025)
Letzte Änderung der Daten: 2023-07-09
Quellen: Oberriet, Bürgerregister (No. 1168) - Kind; Oberriet, Bürgerregister (No. 2303) - Partner; Oberriet, Bürgerregister (No. 3254[3264]) - Eltern; Selin Zäch 1880-1966
 
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