Stiger / Styger im Kanton Schwyz

Die Anfänge um 1530

Seit 1500 wurden die Landrechtsvergaben im Landbuch von Schwyz aufgezeichnet.

Pfarrer Albert Iten nennt in seinem 1956 erschienenen Buch 'Die Anfänge einiger Zuger Geschlechter' auf Seite 25 die Glaubenserneuerung (Reformation) als Grund der Einwanderung: «Solche [Einwanderer] verliessen auch das Rheintal ..., um im Gebiete der katholischen Orte eine neue Heimat zu finden. ... An die drei Dutzend nennt sodann Stygers Wappenbuch für das Schwyzerland, ... In Sattel siedelten sich von der Pfarrei Montlingen her, dem Hof Stig bei Kobelwald, die Styger [Stiger], ebenso die Lander vom Rhein oder von Land und die Kabis an, um weiter ins Aegerital vorzugringen.»

Ebenfalls von Pfarrer Albert Iten ist folgender Eintrag auf Seite 338 des Buchs 'Zuger Namestudien': «Im St. Gallischen Rheintal dagegen waren anfänglich die Styger [Stiger] angesessen, wo sie den Namen vom Hofe Stig bei Kobelwald-Oberriet geliehen haben und die Namenform Stieger heute noch führen. Sicher verliessen sie ihre alte Heimat während der Religionswirren1, als die Pfarrei Montlingen sich der Reformation widersetzte und deshalb einen Überfall durch 600 reformierte Rheintaler erlebte. So erwarb Hans Styger [Stiger] 1530 das Landrecht von Schwyz und nahm noch im gleichen Jahrzehnt seinen Wohnsitz "am Sonnenberg" [geografische Bezeichnung des ganzen südsüdöstlich ausgerichteten Hanges zwischen Sattel und Biberegg] bei Sattel, wo der Name der Stygerig [Plural von 'Styger'] mit dem Hofe Lustnau bis heute verknüpft ist [bis 2010 wohnte an der Lustnaustrasse 51 Josef Styger, seit 2011 an der Lustnaustrasse 52 die Familie Josef Styger-Tschümperlin (Viehhändler) mit Adrian].»

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1 1528 beschlossen die Rheintaler die Annahme der Reformation, allerdings verblieben katholische Minderheiten. Nur Altstätten, Widnau, Kriessern und Rüthi waren mehrheitlich katholisch. Zum Überfall gemäss dem 'Jahrbuch für schweizerische Geschichte': «Am Neujahrstag 1531 vollführte Vogler eine Gewaltthat, welche ihn später teuer zu stehen kommen sollte. Die Oberrieter hielten noch immer am alten Glauben fest. Hauptmann Frey von Zürich, der die Stiftsherrschaft nach der vorübergehenden Aufhebung des st. gallischen Klosters verwaltete, veranstaltete nun einen Überfall der Gemeinde mit 700 Gotteshausleuten. Es ist möglich, dass der Ammann zu Altstätten die Hand im Spiele hatte, der am liebsten im ganzen Rheinthal die neue Religion gesehen hätte, um eine möglichst einheitliche Organisation durchführen zu können. Man war aber in Oberriet gewarnt und kampfbereit. Zum Blutvergiessen kam es nicht; gütliche Unterhandlungen bewirkten eine Verständigung über die schuldigen Zehnten und Gefalle, die dem Rechtsnachfolger des Fürstabtes entrichtet werden sollten, und welche als formeller Grund des Überzugs" hatten dienen müssen. Während dieser Verhandlungen Hess nun Vogler die Bilder und Altäre aus der Kirche und Kapelle entfernen und verbrennen, ob auf Befehl der Zürcher, wie er später behauptete, lässt sich nach dem vorliegenden Material nicht entscheiden. Während seines Prozesses meinte er, der Überzug von Oberriet habe ihm nicht gefallen, "dann was er darinn ghandlet hab, daz hab er ton us kraft sins amptz und ayd, och ghaiss hoptmann Frygens, und in dem und anderm ghorsam müssen sin." »

Paul Styger schreibt im Wappenbuch des Kantons Schwyz, dass sich Hans Stiger wahrscheinlich vorerst in Ingenbohl niedergelassen hatte. (Der erste bekannte Beleg von Sattel ist in der Tat die Gült vom 15. April 1545 - siehe weiter unten.)

Das Historisch-Biographische Lexikon der Schweiz verweist auf frühere Nennungen: «Styger, Stiger. Landleutengeschlecht des alten Landes Schwyz. Eine ältere Gruppe (Stiger) erscheint seit mindestens dem 15. Jahrh. in der Pfarrei Schwyz u. im Iberg. Jost aus dem Neuviertel † 1515 bei Marignano. Wahrscheinlich starb diese Gruppe in den Pestzeiten im 1. Viertel des 17. Jh. aus. Sie steht in keinem nachweisbaren Zusammenhang mit der jüngeren Gruppe (Stiger, seit Mitte des 19. Jh. 'Styger'), deren Stammvater Hans, aus dem Rheintal (Oberriet) 1530 das schwyzerische Landrecht erhielt [HBLS-06].».

Quellen

Das Landbuch sagt im Eintrag vom May 1530: «... anno 1530 zuo Meyen zuo Ibach vor der Brugk, Klaus Törig, Hans Räber, Hans Stiger ... [und andere] ist Landtmann worden und hat umb sin Landtrecht geben 50 [Pfund].» In Ibach war der Landsgemeindeplatz vor der Brücke. Möglicherweise wohnte Hans Stiger damals (noch) in Ingenbohl.

Um 1530 erscheinen unter den Stiftern der St. Lienhardsbruderschaft im Urbar der Kirche Ingenbohl (Blatt 9v nach neuer Paginierung):

«Hans Stiger und sin Husfrau, hand gen 1 Gld. durch yr Sel Heil und auch aller jro Kinden; ist im Lützle ze Hus gsin."»

Das Jahrzeitbuch der Pfarrkirche St. Martin, Schwyz wurde von Kaspar Abyberg (1. Hand) um etwa 1580 angelegt. Dieser hatte nicht nur das überlieferte Gut (ältere, nicht mehr erhaltene Anniversarien) neu gefasst, sondern hat auch die zu seinen Lebzeiten errichteten Gedächtnisstiftungen eingetragen. Kaspar Abyberg starb 1597.

Seite 194: Aus der 'Job'-Jahrzeit, die "im September, am nechstenn Mentag nach Sannt Verena Tag [1. September]" gehalten wurde: «… Gotthart Job und Barbara Stiger, sin husfrow … [1. Hand]». Seite 202: Die 'Stiger'-Jahrzeit, die "im September, an Unnser Frowen [8. September, Fest Mariä Geburt] Abendt zu Herpst" gehalten wurde: Ulrich Stiger, Fridly Stÿger, Jost und Fridli Stiger, Cunrad und Claus Stiger, Eva Stiger, frow Margrett Stiger, ein closterfrow Uff dem Bach2, Dorathea Stiger, Magdalena Stiger, Thoman Stÿger, Anna Balldeggerin, sin wirtin, … [1. Hand]. Seite 206: "Jost Styger aus dem Nüw vyertell» fiel in der Schlacht bei Marignano.

Alle diese 'Stiger' gehörten vermutlich zum älteren, gemäss Paul Styger, seit dem 17. Jh. ausgestorbenen Stamm.

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2 Dominikanerinnenkloster St. Peter am Bach in Schwyz (vor 1275 gegründet).

Das Jahrzeitbuch von Sattel sagt:

«Hatt Marti Am Riedt gen 3 lib geltz zwey der Kilchen vnd 1 lib
gl. der Spend/:

Der Stigrigen Jarzitt.

Eß falt ouch Jarzitt vff dissen tag Hans Stiger vnd Ferena
Zwyer sin Husfrouw gabend zwen Dicken Pfg an die Kilchen, Jtem
Melcher Stiger, Dorathe Stiger, Margrett Stiger, gaben zwen Dick
pfennig in die Kilchen, Margrett Küng was Jost Stigers Husfrouw
gab zwenzig Batzen an die Kilchen/: Aber gedenckend vm gottes Wyl-
len Dorathea guott Waß Jost Stigers Eefrouw Hatt gën Ein pfund
geltz an die Kilchen, Anna Hünenberg was Bartlj Stigers Eefrouw
gab anderhalben guldi an diß Gotzhus/: Gedenckend vm Gottes
willen Meister Lienhart Schleipfers des Raths Zuo Appenzell
gsin. Gedencken Vmb Gotes Willen schultheiß Heinrich stiger
Sellig Hatt an seinem lesten sterbstüendli der Kirchen vermacht
20 gl. Vnnd 25 gl Vnsser Frawen Bruoderschafft Vnd sein Eheliche
Hußfraw Magdalena Beler hatt der Kirche verehrt beim lebendig
lib 6 gl 10 ß. Gedencken Vmb Gotes Willen Jacob Stiger ist
schultheiß Heinrich stiger Bruoder gsein. Ittem Jost stiger vnnd
Frauw Dorathea guott sind des schultheiß Heinrich stiger Vatter
Vnnd Muoter gsein. Ittem Herrn Vogt Caspar Guott Vnnd Fraw An-
na stiger war schultheiß Halbherren Ehegemachell gsein.
»

Ein weiterer Eintrag aus dem Jahre 1606 findet sich am Anfang, auf der zweiten (nicht gezählten) Seite des Jahrbuchs eine Art von Vorwort, in welchem Barthly Stiger erwähnt wird (vermutlich der oben erwähnte 'Barthlj', welcher mit der Anna Hünenberg verehelicht war):

«Hienach Volget des loblich Werckh des Jarzitbuochs Am
Sattell Ales Gott dem Almwchtigen vn Siner werden lieben Muotter
Maria vnnd Hilff allen Abgestorbnen Cristglëübigen Seelen Heil willen,
So Jn Dissem Jarzitt Buoch verscheiden, vnd noch darin verschei-
den werdent, Vmd Ist disses Jarzitt Buoch widerumb vff ein
Nüws Abgeschriben worden Durch Mich Andreaß Wispell Der Zitt
Landtschriber zu Schwytz, Zu Sölchem verding diß Jarzitt Buochs,
Hand Gmeine Kilchgnossen Am Sattell Erwelt vnd geornett, Die Eren-
vesten fürsichtigen Ersamen vnd wyssen Herren Vllrich Holdener
Alter Stadthalter zu Schwytz, Killenvogtt H. Martj Betschart Der
zitt Landvogt Jn Höffen, Anthoni HalbHerr, Anthoni Beller Beid
des Raths zu Schwytz Jacob Schuller Killenvogt der Nuwen pfrund
thomma Schnüeriger, Deuß Jngly, Stoffell Metler, Alt Hanß Schuller,
Jorg Schuler, vnd Barthly Stiger, Vff den Eindlifften thag Bra-
chett Nach der Geburt vnssers Herren Jessu Cristi Sechszechen
Hundert vnd Jm Sëchstenn Jare.
»

Der St. Martinsbruderschaftsrodel der Pfarrkirche Schwyz, Sonderdruck aus den Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz, Heft 90, 1998, von Franz Auf der Maur und Fridolin Gasser sagt auf Seite 15:

«Dieser Der St. Martinsbruderschaftsrodel der Pfarrkirche Schwyz wurde gegen Ende des 16. Jh. von einer Hand angelegt und enthält wenige Nachträge von einer späteren Hand. Da die erste Hand Personen aus dem Zeitraum vom Ende des 15. Jh. bis ins späte 16. Jh. eingetragen hat, muss es sich um die Erneuerung eines älteren, vermutlich um 1504 angelegten Rodels handeln.»

Auf Seite 32 wird ein 'Jost Stiger' [Eintrag von der 1. Hand] erwähnt.

Im Wappenbuch des Kantons Schwyz 1936 von Martin und Paul Styger, steht unter Styger (Seite 115/116) folgendes:

«Alte Landleute des Neuviertels. Die richtige Schreibart bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Stiger. Von zwei Stämmen scheint ein älterer seit dem 15. Jahrhundert in Schwyz sesshaft gewesen zu sein, zu dem Jost Stiger ("aus dem Neü-Viertel")3, gefallen bei Marignano 1515 gehörte und ein jüngerer Stamm, der zur Reformationszeit eingewandert ist. Zusammenhänge zwischen den zwei Linien sind nicht nachweisbar. Die erstere ist zudem seit dem 17. Jahrhundert ausgestorben.

Das Verzeichnis der Landrechtserteilungen im Landbuch von Schwyz nennt um 1530 einen Hans Stiger aus dem Rheintal, von Kriesern, Gemeinde Oberriet, wo auf der "Stieg" (Steig) heute noch Stiger heimisch' sind. Wahrscheinlich hat sich Johann Stiger in Ingenbohl niedergelassen, denn unter den dortigen Stiftern der St. Lienhardsbruderschaft um 1530 erschienen: "Hans Stiger und sin Husfrau, hand gen 1 Gld. durch yr Sel Heil und auch aller jro Kinden; ist im Lützle ze Hus gsin" [siehe dazu auch unter Urbar der Kirche Ingenbohl]. Nachkommen sind auf den Sattel gezogen, wo im 17. Jahrhundert verschiedene Stiger-Familien anzutreffen sind. Eine alte Jahrzeitstiftung mit 20 Pfund Gelds (=100 Fr.) nennt Hans Stiger mit seiner Frau Verena Zweyer [Zwyer, siehe oben] und Bartlime [Bartli] Stiger mit seiner Frau Anna von Hünenberg.

In den Pfarrbüchern vom Sattel stehen im 17. Jahrhundert verschiedene Familien Stiger am Sattel-Sonnenberg: diejenige des Ratsherrn Josef Karl, Sohn des Jost in der Lustnau, an der alten Gasse nach Biberegg und die Familien des Basch und des Fridli Stiger, auf der Fluh, oberhalb der Lustnau. Die alte Heimstätte im Rheintale hatte auch "Lustnau" [vermutlich ist 'Lustenau' gemeint?] geheissen. Laut Zinsrodel der Kirche zu Steinen hatte Landspfyffer Stiger 1611 ein Haus an der Mühlegasse zu Steinen. 1746 ist Jos. Anton Stiger Besitzer der Matte Schornen in Steinen. 1554 war ein Melchior Stiger von Schwyz Pfarrer in Schüpfen im Entlebuch.»

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3 Aus den Neuviertel starben:
«Herr Georg Wagner "Pannermeister", Jans, Heini, und Fridli
Püri, Hans Luönd, Hans Ehrler, Georg Wagner der jüngere.
Jachim Schiesser, Jachim Strübi, Jost Stiger, Uoli Betschi,
Jost Betschart, Kaspar Knobler, Jakob Appenzeller, Klaus und
Marti Hänggeler, Barthlime und Georg Fritsch-
herz, Gilg Hunkeler, Jost Dietschi, Georg, Lienhard und Jost
Metler, Gilg, und Hans Wiser, Heini Stadler, Heini Tätsch,
Heini Guot, Klaus, und Marti Schlegel, Stephan Jüzer.
»

Zur besseren Verwaltung des Landes gliederte man das Gebiet in Viertel ein. Ursprünglich waren es vier Viertel, nämlich: rechts der Muota das Obwässer- und links derselben das Nidwässerviertel, das Steiner- und das Muotathalerviertel. Später teilte sich das Obwässerviertel in Alt- und Neuviertel, zudem kam das Artherviertel dazu. Die Einteilung des Landes in die sechs Viertel hatte schon 1397 ihre bleibende Form gefunden und ist bis heute fassbar bei der Oberallmeindgemeinde im Ring zu Ibach, wo sich die Korporationsbürger nach Vierteln geordnet versammeln und die Stimmenzähler aus den einzelnen Vierteln gewählt werden.

Frühe Erwähnungen

Erwähnung

Text

1515

Jost Stiger (aus dem Neuviertel), gefallen bei Marignano im Jahr 1515 (siehe oben).

1530-05

Hans Stiger erwarb im May 1530 an der "Landsgemeinde" in Ibach das Landrecht von Schwyz und nahm noch im gleichen Jahrzehnt seinen Wohnsitz am Sonnenberg bei Sattel (siehe oben).

1545-04-15

Am 15. April 1545 besass Heini Frÿ in Sattel das Gut Schächs Egg [heute: Schäfsegg], das an die Husmatt von Hans Styger, die Husmatt des verstorbenen Heini Brunner und die Dorneren des Heini Willi stösst. [Hans Stiger's Hof wird nicht namentlich genannt. Er grenzt jedoch an die 'Schächsegg' des Heini Frÿ.] Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 7.4

1546-12-17

Am Freitag [17. Dezember] nächst nach Lucie [13. Dezember] der heiligen Jungfrau 1546 besass Heinÿ Fries in Sattel Haus und Hof Schächsegg und die dazugehörigen Rietmatten. Haus und Hof stossen an die Dorneren, des Heiny Willi, oben an die Schächsegg [heute: Schäfsegg] des Hans Stiger und an die Kurzinen. [Hans Stiger besass also auch eine 'Schächsegg', welche offenbar geteilt war.] Die Riedmatt stösst an das Müssly [heute: Unter- und Obermüsli in Biberegg] des Uolÿ Beler und an die Riedmatt des Jakob Egli. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 105.4

1552-08-06

Die N.N. Stigerin an eins arenissen [Armeisen] leggen lassenn. Quelle: STASZ, Ratsprotokolle vom Land Schwyz, Band 1 (1548-1556), Blatt 42v.4

1554-01-20

St. Sebastianstag 1554: Ballisar Steger [nicht Stiger] soll noch eine Nacht und ein Tag im Turm liegen. Das Wirtshaus und Spiel wird ihm wieder ganz verboten, und er hat die Kosten in einem Monat zu erleggen [bezahlen]. Nach dem Schwören der Urfecht [Urfehde] soll er ausgelassen [entlassen] werden. Quelle: STASZ, Ratsprotokolle vom Land Schwyz, Band 1 (1548-1556), Blatt 109v.4

?

Das Jahrzeitbuch von Sattel (siehe oben) erwähnt:"
Hans Stiger und Verena Zwyer ("Husfrouw")
Melchior Stiger, Dorothea Stiger, Margaretha Stiger
Jost Stiger und Margaretha Küng ("Husfrouw")
Bartli Stiger und Anna Hünenberg (Ehefrau)
Schultheiss Heinrich Stiger und Magdalena Beler ("Husfrouw")
Jacob Stiger (des Schultheiss Heinrich Stiger's Bruder)
Jost Stiger und Dorothea Gut (des Schultheiss Heinrich Stiger's Vater und Mutter)
Schultheiss Halbherren und Anna Stiger (dessen Frau / "Ehegemachell")

1571-10-07

Am 7. Oktober 1571 besass Jost Stiger Haus und Hof Schächsegg [heute: Schäfsegg] in Sattel, Weiden, Hausweide, Rotten Schwendy [heute: Unter- und Oberberg in Biberegg] und Rieder. Haus und Hof stossen an die Kurtzinen, das Geissmos und die Lustnouw [Lustnau]. Die Rotten Schwendy stösst an die Rotten Schwendi des Hans Schuoler, die Allmend und an die Rägenhütte. Die Riedtmatte stösst an das Riettli und an die Pfannerschwendi. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 7.4

Möglicherweise war Jost Stiger mit Dorothea Gut oder Margaretha Küng verheiratet? Siehe oben.

1573-12-05

Am 5. Dezember 1573 besass Bartli Stiger das Gut, Haus und Husmatten, Müsslÿ [heute: Unter- und Obermüsli in Biberegg] und die dazugehörigen Riedmatten in Sattel. Das Müsslÿ stösst oben an die Landstrasse, daneben an die 'Mettleren Güter', an die Riedmatten von Christen Ingli und unten an die Rieder. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 107.4

Möglicherweise war Bartli Stiger mit Anna Hünenberg verheiratet? Siehe oben.

1577-11-11

Am 11. November 1577 besass Andreas Stiger Haus, Husmattli, das Schwändely [die Weide Schwändeli gliedert sich heute in Unter- und Oberschwändeli in Biberegg, mit einem Hof auf dem Unterschwändeli (bei map.search.ch fälschlicherweise mit 'Biberegg' bezeichnet)] und die Weide Regenhütten in Biberegg. Quelle: Urbarium der Pfarrkirche Sattel, Gültregest Nr. 31a.4

1578-01-31

Jakob im Riedt in Sattel besass Haus und Hof Zingennass, die an die Landstrasse, die Hässigen und an die Matten und Weide unter der Gasse des Andreas Stiger stösst. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film B, Gült, Sattel, GB-Nr. 302.4

1578-02-08

Am 8. Februar 1578 besass Andreas Stiger in Sattel das Gut Husmat mit dem Schwendelÿ [die Weide Schwändeli gliedert sich heute in Unter- und Oberschwändeli in Biberegg, mit einem Hof auf dem Unterschwändeli (bei map.search.ch fälschlicherweise mit 'Biberegg' bezeichnet)] und der Weide Rëgennhütten, alles in Biberegg. Die Husmat stösst an die Aa und die alte Landstrasse. Die Rëgenhütte stösst an die Nüwensel und die Haffneren. Das Schwendeli stösst an die Rottenschwendi und unten an die alte Landstrasse. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, Nr. 82.4

15??-10-18 [Jahr verdeckt durch den Bug]

Jakob Im Ried in Sattel besass Haus und Hof Zingennass ob dem Sattel, die an die "Sigermatt [Matte eines 'Stiger'], die Hässinen und an die Landstrasse Richtung Thuren stösst. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film B, Gült, Sattel, GB-Nr. 302. 4

1587-03-15

Am 15. März 1587 besass Jost Stiger Haus und Hof Schächsegg [heute: Schäfsegg] in Sattel, die oben an das 'Geismos' des Klaus Fischer, daneben an die Hausweide des Klaus Zwÿer und unten an die Hausmatt des Andreas Stiger stösst. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 7.4

1588-12-15

Jost Stiger in Sattel beass Haus und Hof Schëchseeg [heute: Schäfsegg] mit der nideren Schëchseeg und der Rirternen alles beisammen gelegen, die oben an das Geismos und unten an das Haus und den Hof Lustouw [Lustnau] des Andreas Stiger und die Thornerren stösst. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film A, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 8.4

1589-01-19

Am 19. Januar 1589 besass Hans Gerig das Gut Lützenmatt in Biberegg, das an die Lützenmatt des Hans Schuoler, an die Rottenschwendy [heute: Unter- und Oberberg in Biberegg] des Bartli Stiger und an die alte Landstrasse stösst. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film A, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 126.4

1589-08-15

Am St. Marientag 1589 Clouss Zwier in Sattel besass Haus und Hof Zinnggennas in Sattel, die an die Landstrasse Richtung Turren, unten an die Hässinen und vorne an die Husmatten des Vogt Melchior Metter, genannt "Sigenmat" stösst. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film B, Gült, Sattel, GB-Nr. 302.4

15??-02-12 [Jahr verdeckt durch den Bug]

Johann Zwÿer in Sattel besass Haus und Hof Zinggennass, die an die Landstrasse Richtung Turren, unten an die Hesinnen und vorne an die Husmat "Sigenmatt" des Vogt Metler stösst. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film B, Gült, Sattel, GB-Nr. 302.4

1590-02-14

Am 14. Februar 1590 besass Fridli Beeler das Gut Rotten Schwendi [heute: Unter- und Oberberg in Biberegg] in Sattel, das nebenan an die Rotten Schwändi des Bartli Stiger, oben an die Allmend und nebenhalb an die Rägenhütten stösst. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 7.4

1590-11-06

Am 6.11.1590 besass Kaspar Steiner in Sattel, Biberegg Haus, Hof und Gadenstatt Clousseren und die angrenzende Weide Dornerrenn in Biberegg, die an die Aa, an die Landstrasse, vorne an die Hausweide des Jost Stiger und oben an die Hausmatten des Jung Martin Schuoller stösst. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 22.4

1591-10-08

Fridli Beller in Sattel beass Haus und Hof Schëchsegg [heute: Schäfsegg] und die Weide Rotschwänndi [heute: Unter- und Oberberg in Biberegg], alles im Kirchgang Sattel. Die Schëchsegg stösst an die Husweid des Claus Zwier, das Geissmoss, die Lustnouw [Lustnau] und die Dorrneren. Die Roteschwänndi stösst an die Allmend, die Regennhütten und die Rotschwänndi des Bartli Stiger. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film A, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 16.4

1592-02-20

Uollin Schnüeriger in Sattel besass Haus und Hof Schechs Egg [heute: Schäfsegg] und die Weide Rotaschwendi [heute: Unter- und Oberberg in Biberegg]. Die Schechs Egg stösst an die Husweid des Clous Zwier, das Geismoss und die Lustnow [Lustnau]. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film A, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 16.4

1592-06-16

Am 16. Juni 1592 besass Martin Schuoler Haus und Hof mit der Weide Hasenschwendi alles in Biberegg [Hof bei der heutigen Kapelle Biberegg (damals in der Nähe des Burgturms)]. Haus und Hof stossen an die alte Landstrasse, nebenan an das Müssli [heute: Unter- und Obermüsli in Biberegg] des Bartli Stiger, an die Husmatten des Kaspar Stiger. Die Weide Hasenschwendi stösst an die Pfannderschwendi und oben an Morgarten. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 42.4

1593-02-10

Am 10. Februar 1593 besass Fridli Beler in Sattel Haus und Hof Schechsegg [heute: Schäfsegg] in Sattel, die unten an die Krutzeren, oben an das Geissmoss und nebenhalb an die Lustnouw [Lustnau] des Jost Stiger stösst. Dann das Gut Rottenschwend [heute: Unter- und Oberberg in Biberegg] in Biberegg, das an das Schwandli [die Weide Schwändeli gliedert sich heute in Unter- und Oberschwändeli in Biberegg, mit einem Hof auf dem Unterschwändeli (bei map.search.ch fälschlicherweise mit 'Biberegg' bezeichnet)], die Regenhütten, oben an die Allmend und an die Rottenschwändi des Bartli Stiger stösst. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 7.4

1593-08-26

Am 26. August 1593 besass Fridli Beeler in Sattel Haus und Hof Schächseck [heute: Schäfsegg] in Sattel mit den dazugehörigen Riedern und Weiden. Das Haus und der Hof stossen an die Tornern des Klaus Zwÿer, an die Kurzern und das Geissmoss. Die Weide stösst oben an die Allmend, seitwärts an die Schwendi [die Weide Schwändeli gliedert sich heute in Unter- und Oberschwändeli in Biberegg, mit einem Hof auf dem Unterschwändeli (bei map.search.ch fälschlicherweise mit 'Biberegg' bezeichnet)] und an die Rotten Schwendi [heute: Unter- und Oberberg in Biberegg] des Bartli Stiger. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 6.4

1594-11-11

An Martini 1594 Fridli Beler, Fähnrich, in Sattel, besass Haus und Hof in Sattel, die unten an die Dorneren, seitwärts an die Kurtzeren des Bartli Stiger und oben an das Geyssmos stossen. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film A, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 16.4

1596-03

Am ?.3.1596 besass Fridli Beeler Haus und Hof Schächseeck [heute: Schäfsegg] in Sattel und die dazugehörige Weide Rotenschwendi [heute: Unter- und Oberberg in Biberegg]. Haus und Hof stossen unten an die Torneren und die Lustenau, oben an das Geissmoss und daneben an die Kurzeren. Die Rotenschwendi stösst an die Allmend, die Rägenhütten und die Rotenschwendi des Bartli Stiger. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 105.4

1597-12-14

Fridli Beler, Fähnrich, in Sattel, besass Haus und Hof in Sattel und die Rottschwendi [heute: Unter- und Oberberg in Biberegg]. Haus und Hof stossen an die Torneren, an die Kurtzeren des Bartli Stiger und oben an das Geyssmoss. Die Rottschwendi stösst an die Allmend und unten an die Rottschwendi des Bartly Stiger. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film A, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 6.4

1598-02-07

Fridlin Beeler in Sattel besass Haus und Hof Schächs Egck [heute: Schäfsegg] und die Weide Rotschwenndi [heute: Unter- und Oberberg in Biberegg], alles im Kirchgang Sattel. Die Schächsegck stösst an die Husweid des Clous Zwyer, das Geyssmoss und die Lustnow [Lustnau]. Die Rotschwenndi stösst an die Rotschwenndi des Bartli Stiger, die Allmend und die Rägenhütten. Die 400 Pfund Hauptgut besass Jost Stiger. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film A, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 6.4

1599-04-26

[Gesessner Landtrath uff den 26. Tag Aprilis Anno 99.] a. Uff disen Tag ist Bartly Stigers Sohns Sohn [Enkel?], Jacob genannt, uff sin Wollhalten unnd tragen hin zum Landts Pfyffer angenommen worden. Quelle: STASZ, Ratsprotokolle vom Land Schwyz, Band 2 (1590-1613), Blatt 322.4

1600
(vor 17. Juni)

Dem Balthassar Müller am Kiemen, Küssnacht Kilchgangs, ist uff disen Tag vergönnen, dz er möge den Sitz, so sin Thochterman Lienhart Hediger von Bartli Stiger erkhoufft zu Biberegck gelegen, da er Müller den Zusatz für inne Theils zallt und zu zallen versprochen, in die Handt nemmen unnd den Bewerber nach guot Bedunckhen. Doch dz es khünt werde, im Val etwan ein ehlicher Landtman des Hoffs begerte, den selbigen in Jars Frist wol ziechen möge. Quelle: STASZ, Ratsprotokolle vom Land Schwyz, Band 2 (1590-1613), Blatt 366.4

1603-10-24

[Gesessner Landt Rath uff den 24. Tag Octobris Anno 1603.] Uff obgemellten Tag habent unsere gnädig Herren und Obern den Anderes Stiger wegen sines Vorhabens, dem Balthassar Müller den Hoff, so von Barthli Stiger erkhoufft worden [siehe 1600], zu züchen abgewiesen und hingegen denselbigen des Leonhart Hedigers seligen Sohn, so noch in Kindtlichen Jaren, als gedachten Müllers Tochter Khindt sölle uffenhallten werden. Jedoch dz Müller den Hoff so lang biss diser Knab zu sinem mannlichen Alter kompt, wol nutzen und bewerben möge. Quelle: STASZ, Ratsprotokolle vom Land Schwyz, Band 2 (1590-1613), Blatt 473.4

1606-06-11

Bartli Stiger im Vorwort zum Jahrzeitbuch von Sattel.

Möglicherweise identisch mit dem Bartli Stiger, welcher mit Anna Hünenberg verheiratet war? Siehe oben.

1607-07-23

[Gesessener demnach ein dryfacher Landt Rath gehalten den 23. Tag Höuwmonett 1607.] b. Dem Ulli Widwillter, des Schwartz Hanssen Dochtermann, ist den Thusch gegem Andres Stiger vergünstigett. Quelle: STASZ, Ratsprotokolle vom Land Schwyz, Band 2 (1590-1613), Blatt 596.4

1611-07-16

[Gesessener dearnach ein zwifacher Landtrath gehallten uff den 16. Tag July Anno 1611.] Uff obgemellten Tag habent ein zwifacher Landtrath dem Herren Sekelmeyster Jost Ullrich unndt Schultheis Niderst wie auch dem Landtschriber Lienhardt Büeller uff iren Anhallten ein Waldt im Albthal gelegen, so durch Herren Comisari Horet undt Hanss Spörli us Bevelch miner Herren besichtiget undt die Marchen gezeigt unndt nach selbiger gethaner Relation ist obermellten solcher Waldt uff iren Costen uszerüten vür eigenthumblich selbigen Grundt und Boden in Ewikheidt ubergeben. Stost selbiger Wald nidtsich an dess Stigers Eigen, nebethalb an der Einsiedlern Haag, anders Theils an ein Bach Tobell, obsich gegen der Firscht. Quelle: STASZ, Ratsprotokolle vom Land Schwyz, Band 2 (1590-1613), Blatt 777.4

1??? [Datum verdeckt durch den Bug]

Josef Am Gwerd in Sattel besass Matten und Weiden Huttenberg in Sattel, die an die Landstrasse Richtung Sattel und die Oberhus Husmatten des Heinrich Stiger stösst. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film B, Gült, Sattel, GB-Nr. 302.4

1630-03-08

Am 8.3.1630 auf der Grundlage der Gült von 1589 besass Christoph Stëdelin in Arth Haus und Hof 'Schäch Eg'
[heute: Schäfsegg] mit Rieder und 'Rotten Schwändli' [heute: Unter- und Oberberg in Biberegg], alles in Sattel. Die Schächs Egg stösst an das Geissmuoss, unten an die Lustnauw [Lustnau] des Heinrich Stiger und an die Dorneren und Kurtzeren des Marti Gasser. Die Rot Schwändi stösst an die Rotenschwändi des Hans Horner, oben an die Allmend und unten an die Rägenhüten. Quelle: STASZ, Gült, Rothenthurm, GB-Nr. 105.4

1632

Melchior Stiger wird bei den Schützen unterm Landesfähndli, Heinrich Stiger beim Harnisch unterm Panner erwähnt (siehe unten).

1634-01-20

Am 20.1.1634 Hans Melchior Amgwerdt in Sattel besass Haus und Hof Zingennass und das Hutenbergli in Sattel, die vorne an die Husmatt des Hans Schuller, unten an die Hässenen, oben an die Landstrasse und hinten an die Matten des Heinrich Stiger. Quelle: STASZ, Mikrofilm Magnus Styger, Film B, Gült, Sattel, GB-Nr. 302.4

1661

Jost Stiger am Sattel zinste 1661 ab der Lustenauw 21 Pfund. Quelle 'Alte Landleute von Schwyz, Schwyz 1993' von Fridolin Gasser, Seite 296.

1664

Andres Stiger am Sattel zahlte 1664 einen Zins von 20 gl. Quelle 'Alte Landleute von Schwyz, Schwyz 1993' von Fridolin Gasser, Seite 140.

1680

Jost Stiger, stirbt 1680 am Sattel (siehe unten).

1704-07-06

Am 6. Juli 1704 besass Dominik Stiger den Bibereggerhof mit Grossmatt, Riedmatt, Moos und Weide, alles beisammen. Quelle: Urbarium der Pfarrkirche Sattel, Handschriftregest Nr. 8.4

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4 Angaben gemäss Gebhard Johann Sutter, Kirchgasse 13, Schaffhausen.

Mutmassliche Nachfahrentafeln

Die folgenden mutmasslichen Nachfahrentafeln resultieren aus den Quellen und frühen Erwähnungen.

Älterer Stamm in Schwyz (15. Jh., seit dem 17. Jh. vermutlich ausgestorben):

Frühe Stiger / Stÿger bei Schwyz

Jüngerer Stamm aus dem Rheintal (ab 1530 im Kanton Schwyz, spätestens 1545 beim Sattel):

Frühe Stiger / Stÿger bei Sattel und Biberegg

Die wichtigen Orte sind im unten stehenden Bild hervorgehoben:

Lustnau und Schächsegg / Schäfsegg auf dem Sunneberg bei Sattel, Müsli, Schwendi und Schwändeli in Biberegg

Die Familie teilte sich (nach den alten Stammsitzen Fluo und Lustnau am Sattel) in die zwei Hauptlinien der Fluo-Styger (Bürger von Sattel) und die Lustnau-Styger (Bürger von Sattel, Rothenturm, Schwyz, Steinerberg und Morschach) [HBLS-06].

Gesicherte Stammbäume ab Jost Stiger († 1680)

«Die Erstellung eines zuverlässigen, bis über die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückgehenden Stammbaumes der Stiger ist nicht möglich. Den Faden gibt uns erst Jost Stiger, gest. 1680 am Sattel, der Stammvater der heute noch in den Gemeinden Schwyz, Sattel, Rothentthurm, Morschach, Steinerberg ansässigen Familien. Vorher begegnen uns einzelne Namen, die die wir nicht einzureihen wissen: so im Rodel von 1632: den Melchior Stiger bei den Schützen unterm Landesfähndli, den Heinrich Stiger beim Harnisch unterm Panner.

Wappen von Josef Karl Stiger

Josef Karl Stiger, ein Sohn des Jost (Jodok) hatte von seiner Ehefrau Katharina Schuler von Biberegg vier Söhne. Drei davon, Franz Viktor, Dominik und Xaver, führten das Geschlecht in ebensovielen Linien weiter. Im Jahre 1692 kaufte der Vater Josef Karl Stiger, Ratsherr und Kirchenvogt am Sattel, von seinem Schwiegervater Hans Lienhard Schuler den Bibereggerhof, bestehend aus der Grossmatt, der Hasenmatt und der Waldegg mit Riedmatt und den Weiden Hasenschwendi und Geissmoos, um 1200 Münzgulden (= 10500 Fr.).

Wappen: in Blau ein weisses Hauszeichen (Kreuz und rechts gerichteter Merkurstab) [HBLS-06].

Nach dem Tode des Vaters, 1734, übernahm der älteste Sohn, Franz Viktor, die väterliche Liegenschaft Lustnau am Sattel, während sich die beiden anderen Brüder durchs Los in den grossen Bibereggerhof teilten. Xaver bekam die Hasenmatt und Dominik die Grossmatt. Von diesen drei Söhnen stammen die drei Linien der Stiger her.

Von Franz Viktor, Kirchenvogt am Sattel, gest. 1763, stammen die Stiger in Sattel (Torneren), Rothenthurm (Dorf und Altmatt), Schwyz (Grosshaus), Morschach, Steinerberg und Goldau.

Aus derselben Linie kamen auch Josef Karl Styger, geb. 3. April 1791 Sattel, gest. 12. November 1850 in Schwyz (von Rothenthurm, Sohn des Josef Karl, Land- und Gastwirt, und der Maria Magdalena Schuler), letzter Siebner des Neuviertels (1829-1847), Bezirkslandammann 1840-1842 und Gründer des schweizerischen Studentenvereins. Sein Sohn Karl, geb. 1822 in Rotenthurm (aus der ersten Ehe seines Vaters mit der Anna Maria Aloisia von Rickenbach), 1851 verheiratet mit Agatha Mettler (Tochter des Josef, Regierungsrat), gestorben 1897 in Schwyz, war Nationalrat 1852-1872, Landammann 1854-1856, 1861-1864.

Karl Styger: Grabstein auf dem Friedhof Schwyz (1), photographiert durch Ruedi Immoos

Karl Styger: Grabstein auf dem Friedhof Schwyz (2), photographiert durch Ruedi Immoos

Josef Maria Schuler von Schwyz (*1853 in Schwyz, +1915 in Schwyz), Sohn des Josef Maria, Bezirksammanns, und der Anna Maria geb. Schibig. Heiratete 1896 Marie Styger, Tochter des Karl Styger. Realschule des Kollegiums Schwyz, Sprachaufenthalt in Aigle. Landwirt, daneben Leiter einer Versicherungsagentur. 1876-82 Bezirksrichter, 1880-84 Gemeinderat, 1881-89 Säckelmeister der Oberallmeind, 1886-94 Bezirksrat, 1888-98 Bezirksammann, 1903-05 Präsident der Oberallmeind. 1884-1900 Schwyzer Kantonsrat (1892-93 Präs.), 1904-15 Regierungsrat (Militär- und Polizeidepartement, ab 1908 Volkswirtschaftsdepartement) und 1906-08 Landammann. 1911-15 katholisch-konservativer Ständerat.
 
Quelle: Friedhof Schwyz (Bilder von Ruedi Immoos).

Ein anderer Sohn, Meinrad, geb. 1834, gest. 1883, war Offizier in neapolitanischen Diensten und erhielt während der Chlolera in Palermo das Ritterkreuz des St. Franziskusordens.

Wappen von Pfarrer Karl Stiger am Sattel

Von Xaver Stiger, geb. 1704, gest. 1770, stammt der Kapuzinerpater Paul Styger ab, geboren am 16. März 1764 als Sohn des Kirchenvogts Martin Joachim Styger (besass Matten und Weiden in Biberegg und eine ausgedehnte Liegenschaft auf der Altmatt und die Alpfahrt Saas in den Muotathaler Bergen) und der Maria Elisabetha Ulrich von Schwyz, gestorben 1824. In den Heldenkämpfen gegen die Franzosen 1798 war er nicht nur Feldprediger, sondern auch Organisator und Führer des Volkes. Wappen mit weissen Symbolen auf rotem Hintergrund.

Wappen von Xaver Stiger in Biberegg (Brand- und Viehzeichen)

Ein Bruder des Kapuziners, der sich ebenfalls aktiv an den Kämpfen beteiligte, war Pfarrer Karl Stiger am Sattel, geb. 1773, gest. 1859. Zum gleichen Stamm gehörte Martin Styger, alt Kanzleidirektor, der Verfasser dieses Wappenbuches, geb. 17. September 1856, gest. 6. September 1935.

Die Nachkommen des Dominik Stiger, geb. 1707, gest. 1768, genannt "Ziegler", sind heute noch auf der Grossmatt bei der Kapelle in Biberegg.»

Stammbuch der bürgerlichen Geschlechter der Pfarrgemeinde Morschach

Das Stammbuch der bürgerlichen Geschlechter der Pfarrgemeinde Morschach wurde 1916 von Pfarrer A. Rigert verfasst. Es sind diverse Einträge zur Familie Stÿger zu finden. Da die Texte in der zur Verfügung stehenden Kopie sehr schlecht lesbar waren, konnte nicht alles transkribiert werden. In den vorhandenen Transkribierung können Fehler vorhanden sein. Hier wird lediglich die Stammfamilie angegeben.

1

1793 Jän 15

Martin v. Rothenturm d. Meinrad, Bresschüler [?] Landschaftsvogt

1870 Juni 24

1775 Sept 22

Josephs Wiget v. Sattel (: Schwester der F. Elisabeth ...
1816 Mai 20 __ Wiget __ Steiner No 16 :)

1858 Juni 28

1817 Febr 13

Josefa Anna Maria † ledig

1893 April 30

1818 März 25

Magdalena Josefa vm. Reichlen Franz v. Laurenz in Lachen

1902 Mai 10

1819 März 22

Michael Martin † ledig

1853 Aug 15

1822 April 26

Anna

Katharina

1830 Sept 9

1824 Juni 2

Anonymes Mädchen

1824 Juni 2

1825 Mai 7

Josef Maurer (?) vm. Reg. Abegg Milchhändler u. blind

1893 Mai 10

1826 März 17

Josef Maria Franz vm. Maria Abegg (...)

1873 April 18

1827 Mai 9

Josef Franz Karl Martin, No. 2 d. A. Jmmoos & II, Rosa Schmid

1910 Jän 12

1829 Jän 21

Josef Franz Karl Martin*, No. 3 d. ...
verheiratet am 11. Februar 1861 mit Elisabetha Maria Josefa Immoos (15. April 1829 - 7. September 1878)

1878 Sept. 7

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* Hasliberg, die traditionelle Schwingerhochburg
Die Schwingersektion Hasliberg, wurde unter dem Patronat von alt Schwingerkönig Simon Fuhrer und Beat Tännler zusammen mit mehreren Schwingerkameraden im Jahre 1908 aus der Taufe gehoben. Geschwungen wurde am Hasliberg aber schon lange vor dieser Zeit. So wissen alte Urkunden und Chroniken von vielen kraftstrotzenden Schwingergestalten auf dem Hasliberg und den umliegenden Alpen wie Käserstatt und Mägisalp zu berichten. Wohl einer der ältesten, chronistisch erfassten Schwinger vom Hasliberg ist ein Josef Willi, geboren 1780. Der hätte Glieder und Muskeln gehabt wie von zähem Eschenholz, daher wurde er der "eschige Willi" genannt. Er wurde am Unspunnenfest 1805 auch als unbestrittener Schwingerkönig ausgerufen. Später war ein gewisser Hans Fuhrer (Bruder des späteren Schwingerkönigs Simon Fuhrer) für Schlagzeilen besorgt. Er erhielt an einem grossen Schwingfest im Kanton Schwyz den vermeintlich unbezwingbaren [Karl] Styger zugeteilt. Der starke und flinke Hasliberger donnerte diesen jedoch platt auf dessen Breitseite. Der Schwyzer war dermassen beeindruckt, dass er die Vermutung verlauten liess, der Berner Oberländer könne hexen. Quelle.

Als weitere Einträge sind vorhanden die Familien:
Franz Karl Martin Stÿger (1827) verh. mit Anna Maria Immoos (1860) und Rosa Schmid (1877),
Karl Stÿger 1809-1878 verh. mit Elisabetha Immoos (1861),
Martin Stÿger 1862, Metzger in Paris verh. mit Alice Portal v. Nantes (1889),
Karl Stÿger 1869-1933 in Paris verh. mit Angela Ernestina Ander... (1898),
Franz Karl Stÿger 1865-1946 verh. mit Elisabetha Ott (1906), und
Joseph Stÿger 1879-1942 verh. mit Karolina Reichmuth (1903).

 

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Nachführung am 3. Juli 2016)