Schule im Rheintal

Inhalt:

  1. Oberriet

  2. Eichenwies

  3. Montlingen

  4. Kobelwald

  5. Freienbach

  6. Hub / Unterkobelwies

  7. Kriessern


Einleitung

Der Wunsch nach einer allgemeinen Schulbildung kamm im Rheintal erst im 19. Jh. auf. In Ausnahmefällen waren es Klosterschulen, welche Kindern von ambitionierten Eltern Bildung und Wissen vermittelten. D.h., es waren vor allem Söhne des Adels oder von Vätern, welche eine höhere Amtsstelle bekleideten, welche solche Schulen besuchten.

Die älteste Schule auf dem Lande, welche generell den Kindern das Lesen und Schreiben beibrachte wurde 1229 in Rapperswil urkundlich erwähnt. Auch im Rheintal waren es vorerst die Städtchen, welche den Söhnen begüterter Bürger Gelegenheit boten sich auszubilden. In Rheineck war dies 1424 bereits möglich, in Altstätten um 1470. Dorfschulen (typischerweise Halbjahrschulen oder Winterschulen) entstanden um 1479 in Berneck und um 1517 im Hof Marbach. Der Unterricht war freiwillig und musste daher von den Eltern bezahlt werden. Der Unterricht wurde meist in Privathäusern, in der Kaplanei oder in der Wohnstube des Lehrers erteilt.

In frühen Erwähnungen der Schulen im Reichshof Kriessern waren Lehrer fast ausnahmslos auch Organisten, welche in der Johanneskirche in Montlingen den Orgeldienst versahen. Diese Art von Unterricht entwickelte sich relativ früh, da Blatten Sitz der äbtische Vögte war. Im Dorf Oberriet und auch in Eichenwies wohnten in der Regel die bedeutenderen Amtsleute des Hofes. Das in den Hofprotokollen erwähnte Schulhaus war vermutlich auch das Ratshaus (1643 für diese Doppelnutzung erbaut). Diese Tradition wurde weitergeführt, bis die private Mädchenschule im Jahre 1971 aufgehoben wurde.

Schullehrer Johannes Hutter 1741

Ludimagister 'Joannes Huetter' heiratet 1741 die Maria Gisinger aus Mäder. Quelle: Ehebuch Kriessern 1735-1870.

In Kriessern ist schon um die Zeit der Pfarreigründung 1733 eine Schule verbürgt. In einem Dankesbrief "den 14 tag Häuwmonath des 1760 jahr" an den St. Galler Offizial Pater Ivo Walser (Vertreter des Abtes) verdankte "Johannes Huter, wenigster und schlechter schuhl meister" dem Kloster St. Gallen ein Geschenk von 4 Gulden "zur Fortpflanzung unserer armen Schuhl allhier" und erwähnt "dan ich habe schon 21 jahr schuhl gehalten".

« Uns thut sich die gantze gmeind Khriessern um das Gnaden Gelt bedanken. Ich will wünschen, es gäb noch etwa einen Stifter und Wohlthater an die Schuhl zu Khriessern. Keiner wolt um die Schuhl anhalten wegen der schlechten belohnung ... Und was kann ein schulhl meister den schulhl kindern wegen sechs wochen geben, wenn er noch gewartig sein muss, was auf schlechtem Boden waxe, wan es nasse sümer gibt, so liegt an etlichen orten das Wasser drinnen ... »

Eine Person, welche trotz der eher betrüblichen Schulsituation Erfolg hatte war der spätere Fürstabt Jakob « Gallus II » Alt (1610 - † 1687).

Um 1720 gab es in Marbach und in Oberriet 'Freischulen'. In diesen wurde Kinder unentgeltlich unterrichtet.

Früher hörte man vor vielen Schulen ein Gebrumme und Gemurmel. Die Schüler lernten, indem sie laut murmelnd ihre Lektionen auswendig lernten oder irgend etwas buchstabierten. Erst später wurde das Still- und Leiselernen eingeführt. (Vor allem Eltern wollten an der Tradition festhalten, denn in Schulen wo man beim Vorbeilaufen nichts hörte, lernten die Kinder ja auch nichts.)

In der Mediationszeit erhielt ein Lehrer im Kanton St. Gallen einen Lohn von etwa 100 Franken pro Jahr (ein Regierungsrat etwa 1800 Franken). Vielen war auch dies zuviel, denn es tat ihnen weh wenn ein Schullehrer mehr Lohn hatte als ein Knecht oder eine Viehmagd. Viele Lehrer waren so arm, dass sie - um etwas dazuzuverdienen - am Neujahrstag durch die Gassen zogen und vor den Häusern sangen.

In der Kriegszeit (2. Weltkrieg) nannte man die Ferien im Sommer 'Heu- oder Buärli-Ferien'. Der Begriff 'Buärli' (in Zürich: 'Bowärli') stammt aus dem Französischen: 'pois verts'. Im Krieg waren viele Leute im Nebenerwerb als Kleinbauern tätig. Sie bestellten ihren Acker, den sie von der Ortsgemeinde als Teil des Bürgernutzens zur Verfügung gestellt bekamen, mit Kartoffeln, Türgga, Kohl, Bohnen und Erbsen. Die Bohnen und die Erbsen pflanzten sie für eine der Konservenfabriken in Rorschach an. Die Samen bekamen sie vom örtlichen Vertreter der Konservenfabrik. Die Ernte brachten sie in Säcken zur Annahmestelle im Dorf.

Schulgeschichtliches aus Oberriet und aus dem ehemaligen Hof Kriessern

Oberriet Primarschule

Erinnerungsblätter auf die Einweihung und Eröffnung des neuerbauten Primarschulhauses in Oberriet im Mai 1936 (von Pfarrer Arnold Hürlimann).

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Personen

  • Hans Jakob Bentz (Schulmeister und Organist von Markdorf, 1644) - p. 35

  • Karl Anton Binzegger (Pfarrer von Kobelwald, Inspektor) - p. 27, 28, 29

  • Michael Bongarter [Baumgartner] (des Rats 1761) - p. 5

  • Johann Heinrich Bösch aus St. Johann in Eichenwies (Organist und Ludimagister, 1652, 1680) - p. 36

  • Hans Kaspar Bösch in Eichenwies (1690-1692) - p. 36

  • Johannes Dietschi (Ammann 1625) - p. 33, 35

  • Joseph Dietschi (Rathauswirt 1650) - p. 12

  • Jakob Dux (Sattler) - p. 40

  • Joseph Dux - p. 40, 41

  • Johannes Ebnöther (des Rats, Kirchenpfleger 1761) - p. 5

  • Johann Ender (Ortkassier, Moos, 1934) - p. 54

  • Joseph Ender (Unterrichter 1835) - p. 46

  • Anna Enisin (Stipendienstiftung) - p. 36

  • A. Ewald (Kantonsbaumeister St. Gallen, 1934) - p. 54

  • Maria Frizin (1654) - p. 36

  • Pfarrer Johannes Franziskus Fuchs (Schulinspektor 1836) - p. 46

  • Johannes E. Gächter (Baumeister 1874) - p. 48

  • Albert Graber (Gemeinderat Oberriet, 1935) - p. 55

  • Karl Albert Hasler (Schulpräsident Oberriet, zur Krone 1916, 1935) - p. 4, 45, 53, 54, 55

  • Hans Conrad Heidegger (Bürgermeister des Stands Zürich 1776) - p. 16

  • Jakob Her (Rüthi) - p. 36

  • Arnold Hürlimann (Pfarrer und Administrationsrat) - p. 54

  • Johannes Hutter (Schulmeister 1760) - p. 6

  • Uli Inhelder (Opfer einer Kanne, 1645) - p. 35 (siehe unten)

  • Inspektor Kasader (Pfarrer in Kriessern) - p. 45

  • Heinrich Kluser (alt Gemeinderat Moos, 1935) - p. 55

  • Karl Kluser (im Rehag zum Hecht, 1934) - p. 54

  • Joseph Knupp *1893 (Lehrer 1913 bis mind. 1936) - p. 52

  • Walter Kobler (*1894, Lehrer 1926 bis mind. 1936) - p. 52

  • Anna Kolb in Eichenwies (1652) - p. 36

  • Johann Kolb (Elektriker Oberriet, 1935) - p. 55

  • Katharina Kolb (Blatten, oo 1731) - p. ???

  • Leo Kolb *1895 (Lehrer 1916 bis mind. 1936) - p. 52

  • Hans Koller (Schulmeister 1625) - p. 33

  • Georgius Kottel (Organist und Schulmeister, 1654) - p. 36

  • Joseph Kühnis "Lehnen" (Schulrat bis 1808) - p. 17

  • Joseph Kühnis (Präsident 1835) - p. 46

  • Hedwig Loher *1911 (Lehrerin seit Frühjahr 1936) - p. 52

  • Robert Loher (alt Gemeinderat Moos, 1935) - p. 55

  • Franz Lüchinger *1895 (Lehrer 1924 bis mind. 1936) - p. 52

  • Johann Lüchinger (Kreisammann 1816, Verwaltungspräsident 1835, Schulratspräsident 1835) - p. 42, 46

  • Johann Jakob Lüchinger (Distriktspräsident 1800) - p. 19

  • Paul Lüchinger (Kantonsrat 1934) - p. 54

  • Kaplan Lumpert (Schulinspektor 1806) - p. 43

  • Caspar Marquard (Organist und Lehrer, Eichenwies 1697 und Oberriet ab 1703, starb 1733) - p. 37

  • Egyd / Egidius Marquard (Organist und Schulmeister, Lehrer bis 1747) - p. 37, 38, 39, 40

  • Karl Marquard (1695) - p. 37

  • Karl Anton Marquard *1703 (Eichenwies, Blatten, Ludimagister 1739, Lehrer bis 1746) - p. 37, 38, 39, 40, 41

  • Hans Mattli (alt Rathauswirt 1647) - p. 12

  • Jakob Mattle (Stipendienstiftung) - p. 36

  • Joseph Mattle (Lehrer an der Mittelschule 1835) - p. 46

  • Dr. Joseph Müller (Stiftsarchivar in St. Gallen 1927) - p. 4, 5, 17

  • Pfarrer Alois Oberholzer (1910) - p. 18

  • Hans Jörg Schmied (Ludimagister, 1660) - p. 36

  • Kaplan Ludwig Spirig (Oberriet, 1935) - p. 55

  • Pfarrer Johann Peter Ulrich Städler (1800) - p. 28

  • Philipp Albert Stapfer (Bildungsminister, Minister für Erziehung, 1800) - p. 21, 32

  • Paul Stärkle (Stiftsarchivar in St. Gallen) - p. 4, 14

  • Oberlehrer Stieger [1? 2?] (1831, Oberschullehrer 1835) - p. 44, 45, 46

  • C[aspar?] St[ieger] (~1801) - p. 27

  • Jakob Stieger von Kobelwald (Grammatist) - p. 28

  • Jakob Stieger (Lehrer 1817) - p. 43

  • Johannes Stieger von Kobelwald (Grammatist) - p. 12, 28

  • Johann Kaspar Stieger (Organist und Lehrer, Kobelwald) - p. 38, 39, 40

  • Joseph Stieger (Pfarrherr zu Waldkirch, 1746) - p. 38

  • Joseph Stieger *1732 (Organeda und Ludimagister) - p. 40, 41

  • Joseph Stieger ("Dritt-" Lehrer 1834, 1835) - p. 45, 46

  • Joseph Stieger (Förster, 1935) - p. 55

  • Kaspar Stieger - p. 40

  • Klemens Stieger (Werkführer, 1935) - p. 55

  • Hans Jakob Thurnherr (des Gerichts und Rats 1761) - p. 5

  • Jakob Thurnherr (1816) - p. 43

  • Johannes Thurnherr (Bürger Munizipalpräsident 1800, 1802) - p. 19

  • Lukas Thurnherr (Ammann 1645) - p. 35

  • Paul Trüdinger 1895-1961 (Stadtbaumeister St. Gallen, 1934) - p. 54

  • Pater Iso Walser (St. Galler Offizial 1761) - p. 5, 6, 7

  • Alfred Weder (Kantonsrat 1934) - p. 54

  • Franz Xaver Weder (Organist, Lehrer) - p. 17, 21ff, 28, 41ff

  • Jakob Weder (Lehrer) - p. 24, 28, 41, 42

  • Johann Weinlin zu Yssni [Isny] (Organist zu Ravensburg, 1638) - p. 34

  • Stephan Weiser [Wiser von Appenzell] (Schreiber und Schulmeister zu Wyssen, 1632) - p. 35

  • Andreas Wieland (Organist und Schulmeister, 1640) - p. 35

  • Johann Petrus Wilhelm (Organist und Schulmeister, 1683) - p. 36

  • Magdalena Wilhelmin (filia Ludimagistri) - p. 36

  • Franz Xaver Weder (*1771) - p. 41

  • Jakob Weder (*1775 [?]) - p. 41

  • Wüst (Hofammann 1800) - p. 19

  • Brosi Wüst (Ammann, 1645) - p. 35

  • Jakob Wüst (Rathauswirt) - p. 12

  • jung Jakob Wüst (Rathauswirt 1651-57) - p. 12

  • Johann Wüst (Sattlermeister Oberriet, 1935) - p. 55

  • J.J. Wüst (Untergerichtspräsident in Eichenwies) - p. 46

  • Joseph Wüst (Gemeinderat Montlingen 1835) - p. 46

  • Zäch (Kreisrichter 1800) - p. 19

  • Zäch (Gemeinderat, Schulrat ab 1808) - p. 17

  • Dr. med. Wilhelm Zäch 1875-1948 (Oberriet, 1934, 1935) - p. 54, 55

  • J. Sigmund Zäch (Advokat, Kommandant 1849-1850) - p. 47

  • Ulrich Zäch (Totschläger, 1645) - p. 35

  • Valentin Ziegler (Schulmeister, 1654) - p. 36

Der in Oberriet amtierende Lehrer Franz Xaver Weder machte um 1800 zu den Entfernungen der Schulen zum Ort Oberriet die folgenden Angaben [AL2009]: « Hauptort [Oberriet], selbst eine starke Viertelstunde, Eichenwies das Gleiche, Moos und Rehag, Kobelwald und Montlingen eine starke halbe Stunde, Freienbach, Grubach und Kobel wird indes eine starke Stunde, Hard 5 Viertelstunden und Griesseren 1½ Stunde entfernt. »

Artikel 7 der katholischen Schulorganisation ("Verordnung des katholischen Grossrathkollegiums des Kantons St. Gallen" vom 15. November 1839) sah periodische 'Konkursprüfungen' für Primarlehrer vor. Für die Oberrieter Lehrer fand diese Prüfung in der Schulstube des Frauenklosters in Altstätten statt (Quelle: St. Galler Zeitung, 24. August 1852).

Im Jahre 1844 wurden die Schulabsenzen streng geahndet. Wer die Bussen nicht zahlte, musste Frondienste leisten oder sie im Arrest absitzen.

1853 wurde in der Schulgemeide beschlossen die Abrechnungen statt in Gulden und Kreuzer nunmehr in Franken und Rappen zu machen. 1856 wurde die Schulsteuer eingeführt. 1857 wurden 116.15 Franken eingenommen (2% des Steuerertrags) und dazu 22.19 Franken (7 Rappen Haushaltssteuer).

1862 wurde das 7. Schuljahr eingeführt.

1873 wird der Schulbeginn neu auf den ersten Montag im Mai festgesetzt
(statt wie bis dahin am Allerseelentag).

Oberriet Sekundarschule

Eine grosse Bürgerschaft der politischen Gemeinde Oberriet sprach sich Sonntags, den 10. Oktober 1875 im 'Rössli' in Oberriet für Anstrebung einer hiesigen zweistufigen Realschule aus, und beauftragte ein siebengliedriges provisorisches Realschulcomité, die einleitenden Schritte zu tun. Das Comité wurde aus folgenden Herren bestellt:

  • Alt Vermittler C. Sartory, Präsident

  • Gemeindeammann J. Lüchinger, in Oberriet

  • Ingenieur C. Saylern, in Oberriet

  • Lehrer Johann Jakob Eugster, in Kobelwald

  • Bauführer Emil Stieger, in Oberriet

  • Präsident Loher, in Montlingen

  • Kantonsrat Lüchinger, in Montlingen

Vier Säulen sollten die Finanzierung sichern: 1) Jähliche Beiträge der politischen Gemeinde und der Ortsgemeinden, 2) Staatsbeiträge (Staat und katholische Administration), 3) jährliche Beiträge der Aktienzeichner (Garanten), und 4) das Schulgeld, welches initial auf 50 Franken festgelegt wurde (ab 1887 30 Franken um nicht des Staatsbeitrags verlustig zu gehen).

Noch gab es aber Zögerer, welche meinten, dass die "Schuldressur" ins Wasser geworfenes Geld sei. Die jungen Leute sollten eher lernen orderntlich zu arbeiten. Quelle: St. Galler Volksblatt, 19. November 1875.

Am 1. Mai 1876 fand die Aufnahmeprüfung statt. Alle 17 Knaben und 4 Mädchen wurden aufgenommen. Darunter befanden sich 17- bis 18jährige Burschen, die vorher keine Gelegenheit hatten, eine Realschule zu besuchen.

Ausschreibung Sekundarschule Oberriet 1875 Eröffnung Sekundarschule Oberriet 1876

Quellen: Die Ostschweiz, 25./29./30. Dezember 1875 und Dienstag, den 9. Mai 1876.

Am 15. Mai 1876 begann unter Lehrer Sebastian Rüst die erste Klasse der Realschule Oberriet mit ihrem Unterricht. Vier Tage nach Schulbeginn kam der Befehl: "Als obligatorische Kopfbedeckung soll von sämtlichen Schülern ausschliesslich eine hechtgraue Mütze mit weissem und grünem Band getragen werden".

Sekundarschule in der alten Post

Präsident Sartory stellte ein eigenes Schullokal (eine ausgediente Werkstatt neben seinem Haus) gratis zur Verfügung). Die ehemalige Post in Oberriet-Eichenwies war ursprünglich eine mechanische Werkstatt. Das Gebäude diente der Sekundarschule im Sommersemester 1876 und von 1910 bis 1914 als Schullokal.

1. und 2. Klasse Realschule Oberriet 1913

1878 wurden nur 5 Anmeldungen registriert.

Im Jahre 1879 wurde es aus wirtschaftlichen Gründen gleich zweimal abgelehnt die obere Halbjahrschule zu einer Dreivierteljahrschule zu erweitern. Die Schullgemeinde musste sich dazu 1880 vor der Öffentlichkeit verantworten (Quelle: Die Ostschweiz, 18. November 1880).

1887 verzeichneten die beiden Klassen total nur noch acht Knaben und sechs Mädchen. Nach der Umwandlung der Schule von einer Garantenschule zur Gemeinderealschule am 10. Oktober 1897 ging es mit den Schülerzahlen wieder aufwärts. 1910 konnte erstmals eine freiwillige 3. Klasse eingeführt werden. Die 1. und 2. Klasse von 1913 (siehe Bild oben) musste noch in der Werkstatt zur Schule.

Um einer notwendigen Erweiterung auszuweichen, gründete man im Jahre 1937 eine private Mädchenrealschule. Wiederum übernahm eine Garantenversammlung die Trägerschaft. Als Lehrerinnen wurden Schwestern von Ingenbohl angestellt (welche zu einem bedeutend niedrigeren Lohn arbeiteten als die weltlichen Lehrkräfte).

Sekundarschule im Primarschulhaus

1876 bis 1909 war die Sekundarschule im oberen Stock des ehemaligen Primarschulhauses (später Rathaus) untergebracht. Von 1937 bis 1971 diente der obere Stock der privaten Mädchenschule als Lokal.

Sekundarschule im eigenen Schulturm Sekundarschule im eigenen Schulturm

Am 26. November 1911 musste die Realschulbürgerversammlung über den Neubau eines Schulhauses befinden. Am 2. Januar 1914 nahm Realschullehrer Eberle im Neubau (ein "Schulturm" mit zwei Klassenzimmern und einer Lehrerwohnung) den Schulbetrieb auf.

2. Klasse Realschule Oberriet 1914

Das Bild oben zeigt die 2. Klasse von 1914/15 im neuen Schulhaus mit Lehrer Eberle.

Primarschule Oberriet 1921

Das Bild oben zeigt die Primarschule Oberriet im Jahre 1921. Die Photographie ist von M. Rottmann, St. Gallen.

Realschule Oberriet 1923

1923 ging die Schulreise per Auto nach Rapperswil. Die Knaben (im Bild vor dem Schloss Rapperswil) trugen die Schildmütze und die Mädchen ein Kopftuch. Als 1892 der ursprünglich hechtgraue Stoff für die Schirmmütze nicht mehr erhältlich war, welchselte man bei der Mütze auf blau mit weissrotem Band.

Oberriet Realschule 1932 - 1. Klasse

Realschule 1932/33, 1. Klasse.

Oberriet Realschule 1932 - 2./3. Klasse

Realschule 1932/33, 2. und 3. Klasse.

Oberriet Jahrgang 1882

Schülervereinigung Jg. 1882 / 1883 am 13. April 1934 auf dem Weg nach Schloss Weinstein

Realschule Oberriet 1936

Das Bild zeigt die letzten gemischten Klassen im Jahre 1936, vor der Gründung der privaten Mädchenschule.

Am 28. Februar 1937 beschloss die Garantenversammlung in der Krone in Oberriet einstimmig, die "Private Mädchensekundarschule Oberriet" zu gründen. Der erste Schulrat setzte sich zusammen aus:

  • Dr. Wilhelm Zäch, Oberriet, Präsident

  • Pfarrer Anton Heim, Montlingen, Vizepräsident

  • Jakob Benz, Gemeindeammann, Eichenwies

  • Hans Büchel, zur 'Sonne', Eichenwies

  • Linus Stieger, zum 'Felsenhügel', Kobelwald

Die Schülerinnen wurden bis 1969/70 (Rückzug der ersten Lehrerin) resp. 1970/71 (Rückzug der beiden anderen Lehrerinnen) von Schwestern des Klosters Ingenbohl unterrichtet.

Quelle: 100 Jahre Sekundarschule Oberriet (1876-1976), Alois Loser, 1976 [AL1976].

Anfangs Juni wurde ein Erweiterungsbau der Sekundarschule Oberriet-Rüthi der Bestimmung übergeben. Mit der Idee zu diesem Erweiterungsbau befasste sich der Schulrat bereits 1986. Er vergab im Sommer 1986 einen Auftrag an das Architekturbüro Cristuzzi in Widnau, dieser wurde 1988 bewilligt.

Oberriet - Schule 1991.jpg

Im Januar 1995 konnte das renovierte Sekundarschulhaus wieder seiner Zweckbestimmung übergeben werden (Unser Rheintal 1995, p. 47).

Eichenwies

Im Jahre 1816 erwarb die neue Schulgemeinde von Anton Stieger, Schneiders, in seinem Hause pachtweise eine "Schulstube" und es wurde der erste Lehrer angestellt in der Person des Herrn Johann Zäch in Montlingen mit einem Gegalt von 33 fl. für Besorgung der Winterschule. Im Jahre 1818 wurde mit dem Verpächter der Schulstube ein Bodenkauf abgeschlossen für einen Schulhausplatz im Betrage von 110 fl. Diese Bodenkaufsumme soll der Schulgemeinde erlassen werden unter der Bedingung, dass dafür dem Verpächter bis zu seinem Ableben jährlich für die Benützung des Lokals 18 fl. ausbezahlt werden, was durch einen schriftlichen Vertrag geregelt worden ist.

Gemäss Dekret des kathol. Grossratskollegiums vom Jahre 1834 wurden alle kathol. Schulgemeinde angehalten, an Stelle der gemieteten Schullokale eigene Schulhäuser zu erstellen. Anno 1841 baute Eichenwies sein neues Schulhaus neben der inzwischen abgerissenen Kapelle.

Schulhaus Eichenwies

Im Jahre 1840 wurden die Schulen in Montlingen und Eichenwies auf Anordnung des katholischen Erziehungsrates aus dem bisherigen Schulkreis Oberriet herausgelöst und sie bildeten künftig den Schulkreis Montlingen-Eichenwies, der in etwa dem Gebiet der gleichnamigen Pfarrei entsprach [AL2009].

Viktor Kobler wurde 1867 in Oberriet eingeschult und wechselte aufgrund eines Umzugs seiner Eltern nach Eichenwies 1868 in die Eichenwieser Schule. Für ihn war dies ein Abstieg, da die Eichenwieser Schule damals im Argen lag. 1873 wurde er frühzeitig (nach 6 Schuljahren) aus der Schule entlassen, da man Platz für jüngere Schüler brauchte (im Zeugnis wurde kurzerhand sein Geburtsjahr abgeändert). Er bemängelte auch, dass - kurz nach seiner Schulentlassung - der Unterricht durch einen "Pferdehändler im Nebenamt" erteilt wurde.

Neueres Verzeichnis mit Löhnen

Lehrersaläre Eichenwies

Die Quelle oben stammt aus 'Geschichte der altehrwürdigen Pfarrei Montlingen' [AO1910] von J. Alois Oberholzer.

Oberschule (5. bis 9. Klasse) Eichenwies von 1921:

Eichenwies - Schulklasse 1921.jpg

Auf dem Bild ist möglicherweise Maria Bertha Stieger (*1907), Maria Christina Loher-Wüst (*1908), Ida Clara Stieger (*1908) und Maria Regina Schneider-Stieger (*1911) zu sehen?

1911 erreichte der Schülerbestand seinen Höhepunkt. 114 Kinder wurden damals von einem Lehrer in zwei Abteilungen im gleichen Schulzimmer unterrichtet.

1913 erwarb die Schulgemeinde ein zweites Haus. In dem darin vorhandenen Sticklokal wurde mit gleichzeitiger Anstellung einer zweiten Lehrkraft die Unterschule untergebracht. Die schultechnischen wie auch die sanitären Verhältnisse waren in beiden Schulhäusern äusserst ungenügend.

Der Erziehungsrat bewilligte im Frühjahr 1953 den Bau eines Schulhauses.

Schulhaus Eichenwies (1955)

Zusammenfassungen im Zusammenhang mit der Einweihung des Schulhauses in Eichenwies um 1956 von Ernst Eberle, Margrit Stieger und Hans Burkard (Architekt in St. Gallen).

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Personen

  • Johann Allgaier (Lehrer aus Rorschach, 1913-1919) - p. 9

  • Baumgartner (Lehrer und Verweser, 1875) - p. 7

  • Alexander Baumgartner (Messmer, 1878) - p. 7

  • Johann Georg Breu 1810-1872 (Lehrer aus Montlingen) - p. 5

  • Paul Bruggmann (Lehrer aus Walenstadt, 1919-1925) - p. 9

  • August Büchel (Schmied, Schulrat, 1956) - p. 11

  • Walter Büchel (Vize-Schulratspräsident, 1956) - p. 11

  • Hans Burkard (Architekt, St. Gallen, 1956) - p. 11

  • Buschor (Lehrer aus Altstätten, 1891) - p. 7

  • Ernst Eberle (Lehrer aus Oberriet, 1926) - p. 9, 11

  • Hans Gächter (Lehrer aus Eichenwies, 1919) - p. 9

  • Johann Jakob Gächter (Lehrer, 1854-1858) - p. 5

  • Jakob Hangartner (Lehrer aus Altstätten, 1858-1860) - p. 5

  • Josef Häni (Lehrer aus Niederwil, 1880-1881) - p. 7

  • Johannes Hugentobler (Kunstmaler) - p. 17

  • Jakob Kobler (Kaufmann, Schulrat, 1956) - p. 11

  • Johannes Kobler (Baumeister, 1841) - p. 5

  • Alfred Kolb (Kassier, 1956) - p. 11

  • Heinrich Kolb (Schulratspräsident, 1956) - p. 11

  • Johannes Kolb (Lehrer aus Eichenwies, 1820-1840) - p. 5

  • Robert Köppel (Lehrer aus Widnau, 1847-1853) - p. 5

  • Josef Lüchinger (Lehrer aus Oberriet, 1844-1847) - p. 5

  • Maier (Lehrer aus Sais-Trimmis im Graubünden, 1892-1923) - p. 7, 9

  • Frau Maier-Lardi (wurde 101 Jahre alt) - p. 9

  • Karl Müller (Primarlehrer aus Schmerikon, 1887-1891) - p. 7

  • Ernst Oberle (Lehrer aus Oberriet, 1926) - p. 9

  • Florian Ramensberger (Lehrer aus Rütishaus im Thurgau, bis 1887) - p. 7

  • Dr. A. Römer (Regierung) - p. 19

  • Johann Baptist Schlamp (Verweser aus Holzi in Baden, 1875) - p. 7

  • Josef Schmied (Lehrer aus Lomes im Thurgau, 1878) - p. 7

  • Anton Stieger, Schneiders (1813) - p. 5

  • Josef Stieger (Lehrer aus Oberriet, 1860-1869) - p. 5

  • Margrit Stieger (Lehrerin aus Rorschach, ~1935) - p. 9, 11, 13-15

  • Martha Stieger (Verweserin aus Libingen, 1925/26) - p. 9

  • Roman Stieger (Bauführer) - p. 19

  • Johann Weder (Lehrer aus Kriessern, 1853-1854) - p. 5

  • Johann Zäch (Lehrer aus Montlingen, 1842-1844) - p. 5

  • Johannes Zäch (Lehrer aus Montlingen, 1813-1820) - p. 5

  • J. Zäch (Verweser und Lehrer aus Montlingen, 1887) - p. 7

  • Gottlieb Zigerlig (Lehrer aus Motlingen, 1872-1875) - p. 7

Die Bilder sind grösser abgelegt, als sie hier erscheinen. Durch Rechtsklick und Speichern / Kopieren können die Bilder besser gelesen werden.

1989 bis Sommer 1991 wurde das Schulhaus umgebaut und ein Erweiterungsbau zugefügt. Neu hatte jede der sechs Primarklassen ein eigenes Klassenzimmer. Zudem gab es nun einen neuen Mehrzweckraum, welcher auch den Vereinen zur Verfügung stand.

Eichenwies - Schule 1991.jpg

Montlingen

In den Pfarrbüchern wird um 1780 ein «Aegidius Marquart, Organist und Schuhlmeister allhier» genannt. Dieser hat 1787 an die Pfarrkirche einen ewigen Jahrtag gestiftet.

Eine Gemeindeschule (eine sogenannte 'Schulstube') wird erst 1808 erwähnt. Es dürfte sich dabei um jene handeln, welche der Schule diente, die Lehrer Weder schon im Jahre 1800 in seinem Bericht über die «Hauptschuhl am Oberriedt» aufgezählt hatte. (Die bisherige einfache Schulstube frand an der nordöstlichen Ecke des Friedhofes, unmittelbar im Schatten des Kirchturms.) Am 2. Februar 1816 meldet der Erziehungsrat des Kantons St. Gallen dem löbl. Schulrat der Gemeinde Montlingen (als Folge der 1815 erlassenen neuen Verfassung): « Wohlgeachte Herren! Wir haben mit Misslieben vernommen, dass bei einer grossen Zahl schulfähiger Kinder die Schule äusserst schlecht besucht wird, obgleich der Lehrer geschickt und in seinem Berufe fleissig ist; daher ermahnen wir Sie, für einen bessern Schulbesuch zu sorgen u. saumselige Eltern, laut Gesetz, dem Friedensrichter zur Bestrafung anzuzeigen, indem wir sonst genöthigt würden, gegen Sie selbst klagend aufzutreten. ...» [AL2008].

Altes Schulhaus Montlingen

An der Stelle des 1889 gebauten Schulhauses stand das erste Schulhaus mit einer einzigen Schulstube, auf welche 1823 ein zweites Schulzimmer gesetzt wurde.

1823 beschloss die Schul- und Rhodsverwaltung, auf die beim östlichen Eck des Friedhofs gelegene Schulstube eine zweite, neue bauen zu lassen. Ein zweiter Lehrer (Weder) wurde 1827 angestellt und mit einem Jahresgehalt von bescheidenen 35 Gulden besoldet (gesetzlich wären 100 Franken vorgeschrieben gewesen). Dies brachte von seiten der Kommission des kathol. Erziehungsrates (Präsident Falk) prompt einen Rüffel ein. Der Vertrag wurde für Nichtig erklärt und neue Lehrer mussten mit mindestens 100 Fr. besoldet werden.

Am 18. November 1839 beschloss der Schulrat Maria Anna Zäch auf ein Jahr als Arbeitslehrerin zu bestellen (pro Tag zu 20 Kreuzer).

Auf das Examen im Grühjahr 1840 wurde beschlossen: « Am künftigen Examen soll jedem Schulkind für 2 Kreuzer Brod, dem Hr. Schulinspektor und den Hr. Schulräthen und Lehrer jedem eine Mass Wein, Brod und eine Wurst gegeben werden. ». 1848 wurde der Beschluss ergänzt: « ... den austretenden Ergänzungsschülern jedem für 2 Kreuzer Brod und einen neuen Schoppen Wein. ». Obwohl die Rechnungskommission opponierte wurde dieser Brauch weiterhin (bis in die heutige Zeit) aufrechterhalten.

Im Jahre 1840 wurden die Schulen in Montlingen und Eichenwies auf Anordnung des katholischen Erziehungsrates aus dem bisherigen Schulkreis Oberriet herausgelöst und sie bildeten künftig den Schulkreis Montlingen-Eichenwies, der in etwa dem Gebiet der gleichnamigen Pfarrei entsprach [AL2009]. In den neuen Schulrat wählte die Genossenversammlung in der Pfarrkirche Montlingen die folgenden 5 Mitglieder:

  • Josef Benz, Präsident, Montlingen

  • Johan Turnherr, Verwalter, Montlingen

  • Josef Benz, Gemeinderat, Montlingen

  • Joseph Anton Zäch, Glaser, Eichenwies

  • Johann Kolb, alt Gemeinderat, Eichenwies

Als Ratsschreiber konnte der Ortspfarrer Jos. Martin Fäh gewählt werden [AL2008].

Am 19. Dezember 1840 wurde die folgende Weisung erlassen: « Die Lehrer sollen aufgefordert werden, dass sie bessere Aufsicht über die Jugend beim Gottesdienst halten als bin anhin, so dass an Sonn- und Feiertagen Vor- und Nachmittag wenigstens ein Lehrer dem Gottesdienst beiwohne. »

1842 wurde der neue Pfarrer Jakob Breu Präsident. Er hatte diesen Posten jedoch nur ein Jahr, da er danach als Schulinspektor des Inspektoratsbezirks Oberriet gewählt wurde.

Der Schulkreis Montlingen-Eichenwies blieb bestehen bis zum Eintritt der neuen Verfassung im Jahre 1861, die auch das konfessionell getrennte Schulwesen aufhob und eine paritätische Erziehungsbehörde ins Leben rief.

1865 wurden die Schulen nach Geschlechtern getrennt. In diesem Jahr wurde eine Lehrschwester angestellt. Die Mädchenlehrerin erhielt 600 Franken (ab 1889 800 Franken pro Jahr). Der Lehrer an der Knabenschule erhielt 850 Franken (ab 1889 1300 Franken).

Pfarrer Alois Oberholzer (Pfarrer in Montlingen seit 1884) sagte zum alten Schulhaus (Vorwort zur Montlinger Geschichte): "... das alte Schulhaus hatte runde Butzenscheiben, altväterische, zersprungene Lehmöfen und terassenförmig aufsteigende Bänke ...".

Neues Schulhaus Montlingen

Im Sommer 1889 wurde das alte Schulhaus mit seinen Lehmöfen und Butzenfenstern im oberen Lokal und mit der Klosterzelle für die Lehrschwester im Dachgiebel fast gänzlich abgebrochen, erhöht und gegen Norden bedeutend erweitert [AO1910]. Der Bau wurde an Euseb Gächter in Oberriet und an Anton Baumgartner in Montlingen vergeben und kostete 18'000 Franken.

Eintrag von Pfarrer Oberholzer im Taufbuch (Jahr 1888):

« Im Sommer 1889 wurde das alte Schulhaus fast gänzlich abgebrochen & an dessen Stelle ein neues für 18'000 frs gebaut. Assec'wert: frs 30'000. Baumeister: Eus. Gächter v. Oberriet & Ant. Baumgartner v. hier. Schulbehörde; Als Pberholzer Pfr, Or... [?], Fr. A. Rohner Gmdrath & Ant. Baumgartner z. "Hirschen". »

Pfarrer Oberholzer: Renovation Josefskapelle

Die Montlinger Schulgeschichte wurde im Festspiel 1973 (siehe Seite 9 unter '5. Klasse') von Walter Mattle zusammengefasst.

Im November 1889 wurden die Winterhalbjahrschulen in Halbtagjahrschulen umgewandelt, wobei die oberen Kurse jeweils am Vormittag und die unteren Kurse am Nachmittag die Schule besuchten.

Im Sommer 1903 wurde in Montlingen eine Wasserversorgung samt Hydrantennezu eingeführt. Der Schulrat beschloss, dafür zu sorgen, dass für das Schulhaus ebenfalls zwei Wasserhahnen abonniert wurden. 1904 wurde dann der Beschluss gefasst auch das elektrische Licht zu abonnieren.

Am 19. November erfolgte die Umschaffung des vierten Kurses an der Knaben- und Mädchenschule in eine Ganzjahrschule. Und im Sommer 1904 wurden die nach Geschlechter getrennten Schulen in eine gemische Ober- und Unterschule umgestaltet. Die Lehrschwester wurde von der Arbeitsschule entlastet und die neue Nählehrerin, Fräulein Frieda Lüchinger z. Schäfle, für wöchentlich drei halbe Tage mit 240 Franken pro Jahr besoldet. Für die Arbeitsschule wurde ein separates Lokal gemietet.

Schulhaus Bergli Montlingen

Postkarte aus dem Jahre 1918.

Schulhaus Bergli Montlingen

Aus 'User Rheintal' 1991, p. 42.

Schulhaus Bergli Montlingen

Im Frühling 1908 wurde mit dem Bau des neuen Schulhauses 'Bergli' begonnen (bereits mit elektrischem Licht). 1909 durften dann die Klassen ins neu erbaute Berglischulhaus umziehen. Das bisherige Schulhaus wurde zum Wohnhaus umgebaut. Die beiden kleinen Wohnungen im Dachgeschoss wurden zu einer Wohnung zusammengelegt und 1910 wurde das obere Klassenzimmer in eine Lehrerwohnung umgebaut (die Arbeitslehrerin, eine Ingenbohler Schwester, war bis dahin in der Schwesterngemeinschaft im Armenhaus Feldhof in Oberriet untergebracht - sie verdiente mit 725 Franken wesentlich weniger als eine weltliche Lehrerin). Das untere Klassenzimmer wurde erst 1936 umgebaut, da bis dahin dort die Näherei Lutz & Klee untergebracht war. Am 21. April 1961 erwarb Paul Zigerlig das Haus für 25'500 Franken. 1967 zog die Schwesterngemeinschaft aus (in die Wohnung im Kindergarten Agersten). 1968 ging das Haus käuflich an seinen Bruder Benno Zigerlig über, der 1970/71 einen umfassenden Innenumbau vornahm. Bei diesem wurde die Anordnung der Fenster geändert (damit verschwanden die grossen Kreuzstöcke, die dem Gebäude den typischen Schulhaus-Charakter gegeben haben). Bei der Renovation 1989/90 wurde an der Gebäudehülle nichts verändert. Hingegen wurde bei den Fenstern Wert auf die Wärmedämmung gelegt. Als Vorbild für die Sprosseneinteilung dienten die Fenster an der Nordseite, welche noch aus dem Jahre 1908 stammten. Der alte Tankraum wurde zu einem von aussen zugänglichen Abstellraum umfunktioniert.

Als im Jahre 1928 erstmals eine Ordensschwester aus dem Kloster Ingenbohl an die Arbeitsschule geholt werden konnte, befasste man sich auch schon mit der Schaffung eines Kindergartens. Das Vorhaben scheiterte jedoch aus finanziellen Gründen.

Lehrer Viktor Wachter (1934)

Im Bild oben aus dem Jahre 1934 ist die 3. und 4. Klasse mit Lehrer Viktor Wachter und Kaplan Schmid abgebildet. Im Giebel des Haupteingangs ist die Jahreszahl 1908 erkennbar. Diese Jahreszahl wurde 1962 entfernt. Quelle: [AL2008], p. 18.

Pfarrer und Schulpräsident Anton Heim, der von der Posthalterin Fanny Neumeyer tatkräftige Unterstützung erhielt, griff in den 40er Jahren das Thema 'Kindergarten' wieder neu auf. In der Wattenau (an der Rheinstrasse) fand man ein ausgedientes Sticklokal, welches einfach als Klassenzimmer eingerichtet werden konnte. Im Frühjahr 1944 schickte das Kloster Ingenbohl Sr. Fernanda Ruppnig als erste Kindergärtnerin nach Montlingen. Der Besuch war freiwillig und so mussten die Eltern ein Schulgeld bezahlen. Anfänglich kamen auch Kinder auch Eichenwies nach Montlingen (ab 1965 konnten diese jedoch aus Platzgründen nicht mehr berücksichtigt werden, jedoch bekam Eichenwies 1966 einen eigenen Kindergarten). 1950 bekam auch Montlingen einen zweckmässigeren Bau (Agersten), wo dann auch das Montlinger Archiv eingerichtet wurde. In dieser Zeit wurde auch die Kindergartenkommission gegründet.

Sr. Fernanda-Maria Ruppnig (1944)

Die Ingenbohler Schwester Fernanda-Maria Ruppnig eröffnete 1944 mit den Jahrgängen 1938/39 den ersten Kindergarten. Quelle: [AL2008], p. 52.

Lehrerin Dolores Wüst (1956)

Im Bild oben aus dem Jahre 1956 ist die 2. Klasse (Jahrgang 1942) zu sehen mit ihrer Lehrerin Dolores Wüst. Quelle: [AL2008], p. 21.

Lehrer Martin Hangartner (1956)

Im Bild oben aus dem Jahre 1956 ist die 5. und die 6. Klasse zu sehen mit ihrem Lehrer Martin Hangartner. Quelle: [AL2008], p. 20.

Lehrer Walter Mattle

Das Bild zeigt den Jahrgang 1956 mit seinem Lehrer Walter Mattle. Quelle: [AL2008], p. 24.

Sr. Myrtha (Kindergarten Agersten)

Die Jahrgänge 1960/61 mit Sr. Myrtha im Kindergarten Agersten. Quelle: [AL2008], p. 53.

Lehrer Alois Loser (1966)

Im Bild oben aus dem Jahre 1966 ist - gemäss [AL2008] - die 1. Klasse resp. der Jahrgang 1956 zu sehen mit ihrem Lehrer Alois Loser. Wenn das Bild tatsächlich die 1. Klasse darstellt, dann wäes es etwa der Jahrgang 1959. Anderenfalls wäre es die 4. Klasse.
Quelle: [AL2008], p. 32.

Am Wochenende vom 26./27. Oktober 1973 wurde mit einem Schulfest die neue Schulanlage 'Kirchgut' feierlich eingeweiht. Den etwa 350 Schülern stehen damit drei Schulhäuser (1908, 1955 und 1973) und zwei Turnhallen zur Verfügung.

Sr. Fernanda-Maria Ruppnig (1944)

Quelle Bild: Unser Rheintal 1975, p. 107.

Die Primarschulgemeinde erstellte im Jahre 1976/77 den Kindergarten Studen. 2003 kam im gleichen Areal der Kindergarten-Pavillon als Provisorium dazu.

Im Oktober 1985 konnte der Kindergarten Agersten, in welchem die Ortsgemeinde ein Sitzungszimmer und ein Archiv besitzt, nach umfassender Renovation seinem Zweck wieder voll dienen.

1993 erbauten die Montlinger - zusammen mit den Ortsvereinen - die Bergli- (Mehrzweck-) Halle (Unser Rheintal 1995, p. 41). Damit bildeten die Schulhäuser Bergli, Litten und Kirchgut mit zwei Turnhallen eine bauliche Einheit für Primarschule und Oberstufe.

Ende 1996 konnten eine wichtige Erweiterung der Schulhausanlagen zum Oberstufenzentrum Montlingen eingeweiht werden (Unser Rheintal 1998, p. 42).

Kobelwald

Zusammenfassung aus [AL2009].

In Anbetracht der Entfernungen der einzelnen Rhoden und Weiler zur Hofschule in Oberriet ist anzunehmen, dass auch um Berggebiet schon Ende des 18. Jh. Unrterrichtsmöglichkeiten geschaffen wurden, wenn auch auf eher niedriger Stufe. Die älteste Erwähnung betreffend eine solche Schule in Kobelwald findet sich in einem Steuerrodel von 1794.

Schulhaus Hub/Hard 1920

Das Bild oben zeigt untere Klassen im alten Schulhaus von Hub-Hard mit Lehrer Alois Wüst, um 1920.

Im Jahre 1840 wurden die Schulen in Montlingen und Eichenwies auf Anordnung des katholischen Erziehungsrates aus dem bisherigen Schulkreis Oberriet herausgelöst.

Das älteste Protokoll im Archiv der Schulgemeinde Kobelwald-Hub-Hard beginnt im Jahre 1843: "Protokoll für Besammlungsbeschlüsse der Schulgenossenschaft Kobelwald". Die erste protokollierte Versammlung führte am 21. Mai 1843 Präsident Johannes Baptist Kühnis, Kobelwald. Schreiber war Johann Baptist Gächter.

Das älteste Dokument bezüglich einer eigenen Schule im Berggebiet trägt den Titel "Protokoll für Verhandlungen des Schulraths und für Beschlüsse der Versammlung des Schulkreises Kobelwald 1847". Die erste Sitzung fand am 28. Juli 1847 in der Pintenwirtschaft zu Kobelwald statt. In dieser wird der Badwirt Dietrich gerügt: "Der Schulrat gibt sein Missfallen zu Protokoll, dass Herr Badwirth Dietrich (Bad Kobelwies) seine Kinder ohne irgend eine Anzeige an den Schulrath aus der Schule Hub Hard entzogen, nachdem er dieselben den ganzen Winter dorthin geschickt hat aus besonderer Begünstigung des Schulraths.".

Obwohl die Schulen im Berggebiet nicht wie andernorts als 'katholische Schule' bezeichnet wurden, so standen sie doch nur katholischen Kindern offen. Im Februar 1865 stellte Kobelwald an den Erziehungsrat das Ansuchen auch die evangelisch niedergelassenen Einwohner zuzulassen (deren Kinder besuchten bis anhin die ausschliesslich reformierte Schule in Eichberg). Am 17. März 1865 entsprach die Erziehungsbehörde diesem Ansuchen und nannte auch die drei betreffenden Familien: a) Johannes Kuster, zum Kreuz, Kobelwald, b) Florian Ahorn, zum Bad, Kobelwies, c) Jakob Schneider, zur Säge, Kobelwies.

Am 8. Januar 1871 wurde die Grenze zwischen den Schulgemeinden Kobelwald und Hub-Hard klar definiert. Der Kobelwieserbach stellt die Grenze dar mit Ausnahme des Hauses von Johannes Benz, Gabelmacher, deren Bewohner auch fürderhin der Schulgemeinde Kobelwald zugeteilt blieben.

Pfarrer Karl Thüringer - damals Mitglied des Bezirksschulrates - stellte am 26. März 1899 den Antrag das neue Schulhaus zu bauen. Dem wurde zugestimmt und dem damaligen dreiköpfigen Schulrat wurde eine Baukommission bestehend aus den Mitgliedern Ortspfarrer Karl Thüringer, Josef Anton Stieger, Pfleger, Fidel Stieger, Verwalter, und Ulrich Schneider, Säger, Kobelwies, gewählt.

Kobelwald neues Schulhaus Kobelwald neues Schulhaus Kobelwald neues Schulhaus

Für das Grundstück wurde Land von Johann Bösch (Schulrat und Zimmermann), Eduard Kühnis und Johann Kobler (Sohn) erworben.

Das Gebäude wurde am Sonntag, dem 3. Juni 1900 mit einer einfachen, aber würdigen Feier eingeweiht. Präsident der Festkommission war Pfarrer Karl Josef Thüringer. An diesem Tag begannen auch die Sommerferien. Es ist daher anzunehmen, dass die Schüler erst zum Beginn der Winterschule am 4. November 1900 ins neue Schulhaus eingezogen sind.

In der Zeit des Schulhausbaues schrieb der Kanton vor, dass bei jedem Schulhaus «ein gutes Wasser» vorhanden sein müsse. dies war jedoch beim Brunnen vor dem Schulhaus nicht der Fall. Im Jahre 1904 bewilligte der Schulrat Kobelwald vorerst einen Hahnen im Schulzimmer. Für den zweiten Hahnen in die Küche der Wohnung erwartete er vom Lehrer einen Beitrag, wozu aber Lehrer Giger nicht bereit war. Der Schulrat stellte es daher der Bürgerversammlung anheim, über diese Installation zu entscheiden. Die Versammlung vom 5. Juni 1904 beschloss dann: «In hies. Schulhaus zwei Wasserhahnen zu erstellen u. zwar den ersten vor dem Schulzimmer im Gang, den zweiten in der Küche der Lehrerwohnung.»

Der Schulrat Kobelwald beauftragte erst am 16. Mai 1915 die Gebrüder Kolb (Hugo und Ernst), Elektriker in Oberriet, eine Kostenberechnung über die elektrische Beleuchtung ins Schulhaus zu erstellen. Ein gutes Jahr später hatte eine ausserordentliche Versammlung über ein Gutachten betreffend dieser Sache zu befinden. Darin schrieb der Rat: «Die Frage betreff Einführung elektrischer Beleuchtung ins Schulhaus ist sozusagen zur Tagesfrage geworden, da bald der grösste Teil unseres Dorfes sich doch entschlossen hat, den Abonnenten der elektrischen Beleuchtung beizutreten, zumal das Petrol ein so teurer Artikel geworden.» (Im Januar 1917 wurde an Stieger, «Schäfle», für einen Liter Petrol Fr. 2.52 bezahlt.) Anfangs 1917 wurden 5 (anstelle der ursprünglich geplanten 6 Lampen) installiert. Im Sommer 1919, also mehr als zwei Jahre nach der ersten Installation, befasste sich der Schulrat mit der Ausweitung des elektrischen Lichtes in die Lehrerwohnung. Am 8. Juni 1919 genehmigte die ausserordentliche Bürgerversammlung dieses Vorhaben. Lehrer Kistler musste gemäss Vereinbarung Fr. 95.40 übernehmen.

Pfarrer Georg Egle und Lehrer Anton Scherzinger

Schule Kobelwald um 1934 mit Pfarrer Georg Egle (links) und Lehrer Anton Scherzinger (rechts).

Im Schuljahr 1936/37 zählte die Gesamtschule 89 Kinder, 68 von Kobelwald und 21 von Freienbach-Stein. Im Schuljahr 1938/38 waren bei Schulbeginn in der Unterschule (1.-3. Klasse) 39 Kinder und in der Oberschule (4.-6. Klasse) 46 Kinder. Trotz dieser Verbesserungen resignierte Lehrer Scherzinger von der Oberstufe per 31. Oktober 1937
(er wechselte von der damaligen Dreivierteljahrschule in Kobelwald auf eine Jahrschule). Es folgte Hans Bischofberger, der auch den Organistendienst übernahm.

Lehrerin Ida Goldener

Schule Kobelwald, 2. und 3. Klasse, Jahrgänge 1938 / 1939 mit Lehrerin Ida Goldener. Die Aufnahme muss etwa um 1946 / 1947 entstanden sein.

Klasse Erich Spirig

Klassenfoto von 1959 mit der 4. bis 8. Klasse von Lehrer Erich Spirig.

Klasse Kreszentia Keiser

Klassenfoto von 1965 mit der 1. bis 3. Klasse von Lehrerin Kreszentia Keiser.

Klasse Hermann Blöchlinger

Klassenfoto von 1965 mit der 4. bis 6. Klasse von Lehrer Hermann Blöchlinger.

Kindergartenklasse von Schwester Vitalis Bon

Erste Kindergartenklasse 1972 von Schwester Vitalis Bon (Franziskaner-Schwester aus dem Franziskusheim in Eichenwies).

Klasse Hermann Blöchlinger

Klassenfoto (um 1974) mit Lahrer Hermann Blöchlinger, Jahrgänge 1960 bis 1963.

Mitte September 1996 konnte die neue Mehrzweckhalle beim Schulhaus Kobelwald offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden. Die neue Anlage umfasst eine Turnhalle mit den dazugehörenden Garderoben, Duschräume und WC-Anlagen, ein Lehrer- / Sanitätszimmer, das Foyer, den Werkraum, verschiedene Nebenräume und das Schul- und Ortsgemeindearchiv, zwei Zivilschutzräume mit je 50 Plätzen sowie ein Raum der PTT Telecom.

Kobelwald Mehrzweckhalle

Mit dem Verkauf des Gasthauses Bad Kobelwies war der Bevölkerung von Kobelwald-Freienbach und Hub-Hard ein Stück alte Kulturplattform verloren gegangen, verfügte doch das Restaurant als einziges Lokal der ganzen Ortsgemeinde Holzrhode über einen Saal mit Bühne. Die Tragweite der Schliessung bekamen vor allem die Vereine bitter zu spüren, als keine Unterhaltungen mehr durchgeführt werden konnten. Der Verkehrsverein Kobelwald suchte nach Lösungen und fand sie gemeinsam mit der Primarschulgemeinde Kobelwald-Freienbach. Die Primarschulen Kobelwald-Freienbach und Hub-Hard schlossen zwar im Jahre 1986 eine Vereinbarung für die gemeinsame Führung der Primarklassen, des Kindergartens und des Handarbeitsunterrichtes ab. Nach wie vor verfügten aber beide Schulgemeinden über eine schlechte Infrastruktur in Sachen Sport, mussten doch die Turnlektionen in Oberriet, Eichenwies und zuletzt auch noch Eichberg durchgeführt werden. So kam der Schulgemeinde der Vorschlag des Verkehrsvereins zum Bau einer Mehrzweckhalle nicht ungelegen. Die politische Gemeinde benutzte die Gelegenheit, im Neubau zweckmässige Anlagen für den Zivilschutz zu integrieren. Damit die Halle eine Einheit mit den bestehenden Schulanlagen bilden konnte, stimmten die Schulbürger von Kobelwald-Freienbach 1991 dem Kauf von 6042 Quadratmetern Land unmittelbar an die bestehende Schulanlage angrenzend zu.

Quelle Bild und Textauszug: 'Unser Rheintal 1997, p. 68'.

Freienbach

Zusammenfassung aus [AL2009].

Die «Hauptschuhl» des Hofes in Oberriet stand auch den Freienbacher Kindern offen. Zieht man aber die damaligen Strassenverhältnisse und die enormen Distanzen in Betracht, dann war doch der grössere Teil der Bergkinder mit einem Schulbesuch im Tal überfordert. Das älteste Buch ist ein Kassabuch, das mit folgendem Titel beginnt: «Schulrechnung, abgelegt von Schulvogt Hr. Ulrich Kobler im Freyenbach der Schulverwaltung alda. d. 24. Nov.1829.» Auf der einen Seite stehen die Einnahmen: Sie betragen in sieben Posten 64 Gulden 10 Kreuzer. Interessant darunter sind folgende: «Von Jos. Mattly auf der Stieg f. 3 Kinder schulen 3 Gulden, von Joh. Kühnis auf der Stieg f. 1 Kind schulen 1 Gulden.» (Die Kinder auf der Stieg wären eigentlich nach Oberriet schulpflichtig gewesen.) Auf der andern Seite sind die Ausgaben eingetragen. Die fünfzehn Posten ergeben die Summe von 66 Gulden 33 Kreuzer. Auch hier sind einige davon bemerkenswert:
Zahlt dem Schullehrer sein Jahreslohn 45 fl (Gulden)
Zahlt für Schulbücher 2 fl 48 x (Kreuzer)
Zahlt für ein Rechnungsbuch u. den Schulkindern am Examen 2 fl 25 x
Zahlt für Negel [Nägel] u. Arbeitslohn für den (Schindel-) Schirm machen 1 fl 44 x

Freienbach altes Schulhaus

Das alte, nach Osten ausgerichtete Schulhaus in Freienbach war gleich gegenüber der alten Kapelle.

Freienbach altes Schulhaus

Die Kinder von Freienbach am Eingang des alten Schulhauses (links). Hinten, vor der Krone, einige Hausfrauen oder Bedienstete.

Klasse Marie Steiner

Klassenfoto (Gesamtschule) vom 17. April 1912 mit der Lehrerin Marie Steiner von Brunnen (SZ). Fräulein Marie Steiner war die erste Lehrerin in Freienbach.

Die Schule in Freienbach litt andauernd unter finanziellen Problemen. Ein besonderer Glücksfall war das Vermächtnis von Marie Lüchinger ("Kaufmanns") im Jahre 1920. Laut Testament erhielten die Schul- und Kapellgemeinde Freienbach 950 Franken (wovon die Schule 450 Franken).

Finanziell war dies ein Tropfen auf den heissen Stein. Freienbach konnte am 17. Oktober 1923 an einer Konferenz mit dem Erziehungschef, Landammann Dr. Weber und weiteren Vertretern der Oberbehörde, vorbringen. Dabei kam erstmals die mögliche Verschmelzung mit der Schulgemeinde Kobelwald zur Sprache. Diese wurde dann am 13. Mai 1936 durch einen Beschluss des Kantonsrates besiegelt.

Am 22. Juli 1936 kam der Schulrat Freienbach in der 'Krone' zu seiner letzten Sitzung zusammen. Das Kassenbüchlein enthielt den stolzen Betrag von 16'583.60 Franken. Und dieses musste an Kobelwald abgegeben werden.

Hub / Unterkobelwies

Im Verzeichnis des Oberrieter Lehrers Weder vom Jahre 1800 zuhanden des zuständigen Ministers im damaligen Kanton Säntis wird auch eine Schule in Hard erwähnt, fünf Viertelstunden von Oberriet entfernt. Der lange Weg dürfte Eltern davon abgelaten haben, die Schüler nach Oberriet zu schicken. Die Lehrer der Schulen bezeichnen sich denn auch als "Bauernsöhne". Wie damals üblich wurde auch hier nur im Winter unterrichtet, vermutlich in einer Bauernstube. Der Inspektor, Pfarrer Binzegger von Kobelwald, wünschte sich bereits damals Hard und Hub zusammenzulagen um die Ressourcen zu bündeln und ggf. einen "anständigen Lehrer zu unterhalten".

1836 wird das gemeinsame Schulhaus Hub-Hard gebaut.

Hub-Hard altes Schulhaus von 1836

Die "Schulfönd" wurden jedoch (bis zur Verschmelzung von Hard und Hub) weiterhin von Hard und Hub separat verwaltet (letzterer Fond war am 21. Mai 1857 mit 5427.02 Franken vermutlich bedeutend höher dotiert als derjenige von Hard). Dies drückte sich in äusserter Zurückhaltung bei Anschaffungen aus. Als im Dezember 1858 der einheimische Lehramtskandidat J.J. Dietsche als Lehrer eingesetzt wurde, mahnte der Kreisschulrat Kobelwald: "In der Schule Hub-Hard wird der Schulgutsverwaltungsrath schriftlich angegangen, wenigstens eine neue Wandtafel anzuschaffen.".

Im März 1871 wurde eine Primarlehrerstelle für die katholische. Winterhalbjahrschule ausgeschrieben.

Kriessern - Primarlehrerstelle (1871)

Quelle: Neues Tagblatt aus der östlichen Schweiz, 19. März 1871.

1875 musste der Schulratspräsident Johann Jakob Stieger auf die Suche nach einer neuen Lehrperson gehen für die "theilweise Jahrschule".

Hub-Hard - Ausschreibung einer Stelle 1875 Hub-Hard - Ausschreibung einer Stelle 1875

Quelle: Die Ostschweiz, Die Ostschweiz, 14. Juni 1875 und 13. Oktober 1875.

Zu jedem Schlhaus gehörte nach damaliger Vorschrift ein Brunnen mit gutem Wasser (für die Schule, aber auch für die Lehrerwohnung). Im Sommer 1873 beschloss der Schulrat "noch diesen Herbst einen laufenden Brunnen erstellen zu lassen". Der erste Brunnen (mit Holztücheln) lieferte offenbar "schlechtes" Wasser. Erst im Oktober 1882 wurde eine vermeintlich bessere Quelle gefunden (beim Rank bei Hilarius Hilti). Lehrer Kobler übernahm von den 217.50 Franken deren 30. Im Winter 1893/94 lieferte dieser Brunnen gar kein Wasser. Eine neue Quelle in der Neugasse wurde 1894 für den Brunnen erschlossen (Besitzer Johann Dietschi, Sticker in der Watt, verkaufte diese für 30 Franken). 1904 versiegte der Brunnen erneut. Man beschloss haher die erste Quelle mit den Holtücheln wieder neu zu legen und die Quelle neu zu fassen.

Hub-Hard altes Schulhaus von 1836 mit schlechtem Wasser

Nach dringenden Reparaturen (die Schulzimmerdecke, resp. der Boden der Lehrerwohnung hatte sich um 20 cm gesenkt), welche um Jahrzehnte verschleppt wurden, wurden 1899 12 neue Schulbänke (von Schreiner Bischoff in Altstätten) eingesetzt. 1913 wurde auf Wunsch des Lehrers im Estrich ein zusätzliches Schlafzimmer eingebaut. Ebenso erhielt die Küche erstmals einen Schüttstein mit Ablauf nach aussen. 1921 gab es dann elektrisches Licht. 1937 regte Lehrer Wüst erneut an, bei der notwendigen Brunnenreparatur auch eine Hauswasserleitung zu erstellen. Doch erst 1955 wurde dieses Vorhaben realisiert!

Klasse Hermann Blöchlinger

Gesamtschule 1. bis 8. Klasse in Hub-Hard von Lehrer Albert Holenstein (um 1947).

1939 wurde klar, dass eine Gesamtschule mit über 80 Kindern gesetzlich nicht konform ist. Im Herbst 1940 erklärte sich Kobelwald bereit, auf Zusehen hin die acht Schüler aus Kobelwies aufzunehmen. 1945-47 wurden drei Standorte für das neue Schulhaus evaluiert: 1) am alten Dürrenbach, 2) bei der neuen Dürrenbachbrücke (Strasse Watt-Hard), 3) an der Strassenkreuzung Oberriet-Hard und Kobelwies-Eichberg, wobei die Bemerkung fiel "dass der Standort des alten Schulhauses als ein Schattenloch bezeichnet werde". Es wurde der Bauplatz nordwestlich des alten Schulhauses gewählt. Am 7. November 1952 konnte die Einweihung des neuen Schulhauses gefeiert werden. Zur Schonung des Neubaus schaffte die Schule 38 Paare Finken à 6 Franken an. Das alte Schulhaus (mit Ausnahme des Schulzimmers) wurde für 30 Franken pro Monat vermietet. Im Herbst 1957 erhielt das Schulhaus einen Telefonanschluss un ein (Occasions-) Klavier.

Hub-Hard neues Schulhaus mit schlechtem Wasser

1964 wurde das alte Schulhaus an Linus Dietschi zum Preise von 18'000 Franken verkauft. Nach einer Erweiterung wird es heute als Wohnhaus benutzt.

Ebenfalls 1964 wurde die 7. und 8. Klasse in Hub-Hard aufgelöst. Die Schüler gingen danach in eine der umliegenden Abschlussklassen. Nachdem 1965 auch Eichberg Abschlussklassen eingeführt hatte, hatten die Schüler die Wahl zwischen Montlingen und Eichberg.

Am 25. April 1996 wurde der Entscheid gefällt, die Schulen Freienbach-Kobelwald-Hub-Hard zu fusionieren. Dies wurde per 1. Januar 1998 vollzogen. Die Schüler fahren per Schulbus zum entsprechenden Schulhaus. 1996 Kindergarten und die 5. und 6. Klasse in Kobelwald, 1. bis 4. Klasse in Hub-Hard. 2001/2002: Kindergarten bis 2. Klasse in Kobelwald, 3. bis 6. Klasse in Hub-Hard. Seit 25. September (mit dem Erweiterungsbau in Kobelwald) gehen alls Schüler nach Kobelwald. Seit der Fassadebsanierung 2008 erstrahlt das Schulhaus in roter Farbe.

Kriessern

Im Dorf Kriessern hat es bereits bei dessen Trennung von der Mutterpfarrei Montlingen 1733 eine eigene Schule gegeben.

In [AL2009] wird auf Seite 7 ein Dankesbrief an den St. Galler Offizial erwähnt: « den 14ten tag Häuwmonath des 1760 jahr » verdankt « Johannes Huter, wenigster und schlechter schuhl meister » dem Kloster St. Gallen ein Geschenk von 4 Gulden « ... zur Fortpflanzung unserer armen Schuhl allhier », und er erklärt seine Gründe für die Dankbarkeit: « Dan es ist weit herumb kein schlechtere schuhl pfrund als zu Krieseren. Dan das schuhlen ist mich ale zeit ring an komen, sonst hete ich es nicht gethan. Dan ich habe schon 21 jahr schuhl gehalten und hab niemalen müssen darumb anhalten, laute dessen, dass ein so schlechter belohnung zu verdienen ist. ... Und was kann ein schuhl meister sambt den under gegebenen schuhl kinder wegen sechs wochen und noch gewartig sein muss, was ihm auf dem schlechten boden waxe; dan wan es nasse sümer gibt, so liegt an etlichen orten das wasser darinen. ».

Kriessern Jahresrechnung 1832

Schulrechnung 1833.

Am 24. Dezember 1833 wurde unter dem Vorsitz des Herrn Präsidenten Benedikt Hutter, in Gegenwart des Verwaltungsrats, über die Einnahmen und Ausgaben, die sich seit dem 22. Oktober vorigen Jahres angeführten Schulrechnung befunden. Die Rechnung wurde vom Pfleger Jakob Thurnherr verfasst.

Die Beträge sind in Gulden und Batzen aufgeführt. Erst mit dem «Bundesgesetz über das eidgenössische Münzwesen» vom 7. Mai 1850 wurde der Franken, der sich nun am französischen (Silber-) Franc orientierte, als Währung der Schweiz eingeführt. Initial galt der Gulden 2.10 Franken und der Batzen 14 Rappen (sieben Batzen wurden 1850 für einen neuen Franken eingetauscht).

Die Rhodsverwaltung hatte der Schule einige Bodenparzellen überlassen, deren Pachterlös der Schule zugute kam.

Der Schullehrer erhielt für die ganze Winterschule (von Allerheiligen, 1. November, bis Ostern) 140 Gulden. Für die ganze Sommerschule 25 Gulden (diese wird nach dem Anpflanzen bis Mariä Geburt, 8. September, gehalten, aber nur bei Regenwetter). Zwischen 1796 und 1840 war Joseph Hutter Organist und Ludimagister in Kriessern.

Bei der herrschenden Armut und Verdienstlosigkeit musste in erster Linie die Selbstversorgung der Familien sichergestellt werden. Daher wurde die Sommerschule nur lückenhaft geführt (bei Schönwetter rief die Feldarbeit). Von einem Lernerfolg konnte bei dieser Schulführung kaum gesprochen werden.

1859 findet man die Schule im sogenannten Lachendorf, damals Altstätterstrasse 122, später Altstätterstrasse 5. Zwei Lehrkräfte unterrichten die gesamte Schülerzahl. Justina Heilig, eine Lehrschwester († 15. Oktober 1904 an einem Schlaganfall in Menzingen) aus dem Kloster Menzingen, betreut die Mädchenschule und ist zugleich Arbeitslehrerin. Die Halbjahresschule begann Anfang November und endete zwei Wochen nach Ostern.

Im März 1871 wurde eine Primarlehrerstelle für die katholische. Winterhalbjahrschule ausgeschrieben.

Kriessern - Primarlehrerstelle (1871)

Quelle: Neues Tagblatt aus der östlichen Schweiz, 19. März 1871.

Benedikt Dietsche wurde für die Knabenschule gewählt. Er wirkte bis zum Ende des Schuljahres 1903/1904 an der Schule.

Weil das Schulhaus unter den Rheinüberschwemmungen immer stark litt, sollte es 1885 etwas aufgestockt und renoviert werden. Infolge der Nachlässigkeit der Bauleute stürzte das Haus bei diesem Vorhaben ein. Der Neubau erhielt dann einen gemauerten Unterstock, während die beiden oberen Stockwerke in Fachwerk erstellt wurden. Auch dieses Schulhaus (siehe Bild unten) befriedigte aufgrund der hohen Unterhaltskosten nicht.

1904 wird im Schulhaus fliessendes Wasser eingeführt (3 Wasserhahnen). Am 16. August 1908 wird bestimmt, dass im Schulhaus das elektrische Liche eingeführt werden soll.

Kriessern zweites Schulhaus - Google

Architekt Johann Peter Labonté (* 24. November 1866 in Weisenau bei Mainz; † 21. Juni 1945 in Heerbrugg) erhielt den Auftrag, auf der neu erworbenen Liegenschaft von Edmund Baumgartner's Erben ein Gebäude zu projektieren, das auf lange Sicht hinaus den Bedürfnissen genügen würde. Ein erstes Projekt wurde vom Heimatschutz abgelehnt, das zweite fand auch die Genehmigung der Bürger.

1921/22 wurde das Vorhaben realisiert. Auf Edmunds Wiese an der Oberdorfstrasse wurde das neue Schulhaus gebaut. 1923 vollzog sich der feierliche Umzug des Schulbetriebs vom alten Schulhaus im Lachendorf ins neue Schulhaus. Das Schulhaus bot drei Lehrstellen und der Arbeitsschule Platz und wies im Dachstock zwei Wohnungen auf. Lehrerin Frl. Lydia Schwarz von Rorschach übernahm die Unterstufe und gesellte sich zu den bisherigen Lehrern Josef Hutter (seit 1905, Oberschule) und Karl Kühnis (Mittelschule).

Kriessern altes Schulhaus Kriessern altes Schulhaus Kriessern altes Schulhaus

Quelle des ersten Bildes: [WL1979]. Quelle des zweiten Bildes und auch einiger Textpassagen: Unser Rheintal (1957) p. 130. Quelle des dritten Bildes (vom früheren Hexenwegli aus aufgenommen): Unser Rheintal (1988) p. 68.

Das untenstehende Bild zeigt die Mittelschulklasse von Lehrer Kühnis im neubezogenen Schulhaus (um 1923). Die mehr als 70 Schüler konnten noch von den Heu-, Buwärli- und Emdferien "profitieren". In der hintersten Reihe: Wendel Langenegger (späterer Lehrer in Kriessern).

Kriessern Mittelschulklasse um 1923

Quelle: Unser Rheintal 1988, p. 67.

Bei der Mobilmachung 1939 wurden die Soldaten für den Grensschutz auf dem Schulplatz eingezogen.

Kriessern Mobilmachung auf dem Schulplatz 1939 Flüchtlinge an der Oberschule Kriessern

Quellen: Unser Rheintal 1995, p. 91 und Unser Rheintal 1995, p. 102.

Wendel Langeneggers Schulzimmer in der damaligen Oberschule diente den Flüchtlingen als Lager.

Oberschule Kriessern um 1946: Die 60 Schüler der 6. bis 8. Klasse wurden (Bild unten) von Wendel Langenegger unterrichtet. Die Mittelschule betreute Emil Hutter von Diepoldsau, und die Unterschule (1. und 2. Klasse) unterwies Lehrerin Lydia Schwarz von Rorschach.

Kriessern Oberschule um 1946

Quelle: Unser Rheintal 1997, p. 181. Zwei Schüler sind abwesend. In der obersten Reihe, der 6. von links ist Hugo Dietsche, Messmers. In der untersten Reihe, der 5. von links ist sein Bruder (später Gemeindeangestellter in Marbach). 1997 war Fritz Hutter (Rebsteinerstrasse) bereits verstorben (in Rorschach beerdigt).

Im Jahre 2015 wurde auch dieser Bau abgerissen. Anton Hutter war zwölf Jahre lang Präsident der Primarschulgemeinde Kriessern, ihm gehörte später auch die Liegenschaft 'Altstätterstrasse 5'. Sein Schwager hatte das einstige Schulhaus 1994 der Schulgemeinde abgekauft. Nach dem Tod seiner Schwester hat Anton die Liegenschaft übernommen. Das Anpassen des Hauses und seine Instandstellung wäre sehr teuer gewesen, weshalb sich Anton letztlich für den Abbruch entschied.

Kriessern zweites Schulhaus - Google Kriessern zweites Schulhaus - Google Kriessern zweites Schulhaus - Google Kriessern zweites Schulhaus - Google

Quelle der Bilder: Google Map Bilder von 2014 (heruntergeladen am 28. Oktober 2018).

Kriessern zweites Schulhaus

Quelle des Bildes: Rheintaler, Kurt Latzer 9 Juli 2015.

Aber schon Ende der Vierziger Jahre drängte sich immer mehr die Notwendigkeit auf, für einen vierten Lehrer Raum zu schaffen und die Abschlussklassen einzuführen. Hiefür genügten die Räume nicht und es musste ein Ausbau vollzogen werden. Da ein Erweiterungsbau im bestehenden Schulhaus aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kam, wurden die neu benötigten Räume in einem Neubau untergebracht. Es gelang 1954 einen neuen Schulhaustrakt mit Turnhalle, neuer Arbeitsschule und Wohnung zu realisieren.

1955 wurde eine 4. Lehrerstelle geschaffen (nebst der Arbeitsschule). 1956 wird die Oberstufe in eine Abschlussklasse übergeführt. Eine 5. Lehrerstelle wird geschaffen.

Kriessern neues Schulhaus Kriessern neues Schulhaus

Quelle des Bildes und auch einiger Textpassagen: Unser Rheintal (1957) p. 130. Das Bild rechts stammt aus dem Jahre 1978.

Eine Lawine begrub am 24. Februar 1957 das hoffnungsvolle und vielversprechende Leben des erst 24-jährigen Lehrers Theo Germann (Neue Zürcher Nachrichten, Nummer 50, 28. Februar 1957 Ausgabe 02).

Lehrer Theo Germann

Quelle des Bildes und des Texts: Unser Rheintal (1958) p. 150.

Der auf so tragische Weise aus dem Leben Geschiedene wuchs in Wattwil auf. Nach dem Schulabschluß trat er in Rüthi (ZH) in die Lehre als Maschinenschlosser, entschied sich dann aber für den Lehrerberuf und begann 1953 seine Seminarstudien. Nach der erfolgreichen Patentierung kam er als Lehrer nach Kriessern.

Am Sonntag, 24. Februar 1957, begab er sich auf eine Skitour nach dem Pizol. Wegen des herrschenden Sturmwetters musste er ein Teehaus aufsuchen. Von dort aus unternahm er zusammen mit einer um ihre vier Kinder besorgten jungen Mutter und mit drei andern Berufskollegen sowie dem Besitzer des Gasthauses den Weg ins Tal. Beim Abstieg wurde die Fünfergruppe von einer Lawine überrascht. Während sich die vier Männer aus dem Schnee herausarbeiten konnten, blieb die junge Mutter unter den Massen begraben. Der junge Lehrer suchte zusammen mit einem Berufskollegen, die Verschüttete zu bergen, während die drei Kameraden Hilfe holen wollten. Eine zweite und dritte Lawine begrub dann den jungen Helfer zusammen mit seinem Kameraden. Alle Rettungsversuche blieben leider erfolglos.

Nach Ostern 1995 konnten die Kriessener Kinder den neuen Kindergarten an der Schulstrasse beziehen. Der Bau nach den Plänen des Architekturbüros 'Rausch, Ladner und Clerici' beherbergt im Untergeschoss auch ein Ringerausbildungszentrum. Es besteht ein Fussweg zum bestehenden Kindergarten 'Feld'.

Kriessern neue Kindergarten

Quelle des Bildes: Unser Rheintal (1996) p. 53.

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Erstellt durch Daniel Stieger (letzte Nachführung am 19. Dezember 2023)