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Alte Geschlechter aus Oberriet
Die Angaben hier sind zum grössten Teil dem Buch 'Geschichte des Reichshofs Kriessern (1979)'
[WL1979] entnommen.
Typische alte Familiennamen aus Oberriet sind: Alt, Ammann, Baumgartner, Bont, Büchel, Dux, Enis, Gächter, Graber,
Hersche, Hutter, Kluser, Kobler, Kolb, Kühnis, Lüchinger, Mattle, Meÿer, Schegg, Stieger, Thurnherr,
Weder, Wüst und Zäch. Ferner: Hasler, Loher, Sonderegger und Zigerlig.
Albrecht
Etymologie:
Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Albrecht.
Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch adal, altsächsisch *athali 'Geschlecht, Adel' und althochdeutsch beraht, altsächsisch berht 'hell, glänzend'
(das Erstglied erscheint zu 'Al-' kontrahiert).
Die Familie Albrecht ist in Oberriet ausgestorben.
Albrecht in Oberriet:
1566 |
Brosi Albrecht, Lehensmann in Eichwiserfeld, Lutenschlagersauw, Herbrugg in Balgach
[LL-OBT-1566]. |
vor 1600 |
Hans und seine Brüder (Jahrtagbuch p. 97). |
Alt
St. gallisches Geschlecht.
Der Name ist im 15. Jh. in verschiedenen rheintalischen Gemeinden nachweisbar, ao auch im Reichshof Kriessern.
Etymologie:
Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch 'alt', mittelniederdeutsch 'olt': 'alt, althergebracht' für eine alte Person.
Schreibweisen: Alt, Alten, ausserhalb Oberriet auch: Itten. Frauen: Altin.
Alt in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1405 |
Ein Hug Alt von Berneck tat 1405 während der Appenzeller Kriege Botendienste für die Stadt St. Gallen.
[HBLS-01]. |
1412 |
Ritter Marquard von Ems und Hans von Ems, Vettern,
verkaufen dem ehrbaren Knecht Hans Alt zu Kriessern im Montlinger Kirchspiel für 6 1/2 Pfund 2 Schilling Konstanzer Münze zwei Güter,
welche er sich ...
[Vorarlberger Landesarchiv - Hohenems, Signatur: 7936].
Ich Marquart von Ämptz Ritter vnd ich Hans von Ämptz Vettern verichent offenlich mit disem brieff allermenklichem für vns und
unser erben das mir baid gesundes libs und mit rechter anlligen hochen achtung zu den ziten und tagen da kein es mit dem rechten wol
tun mohtend recht und redlich aigenlich verköfft habend ains staten ewigen begenklichen köffs. Dem genanden erbarn Knecht Hans
Alten ze kriesseren gesessen im Muntigl Kilchspel und sinen erben. Die nachbenampten güter die wir mit dem rechten an dem geriht ze
muntigel nach gant recht und lanzrecht behebt haben umb die schuld su uns Hans Haller selig schuldig ...
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1437 |
Hans Alt von Platten, sowie Jos und Thoman Alt
[Charter: Hohenems, Reichsgrafschaft 8015] (18. März 1437).
Heinrich Stüdlin, Freilandrichter auf Leutkircher Heide und in der Piers,
mit Gewalt Kaiser Sigmunds und durch Gnade des Junkers Georg Truchsess von Waldburg Landvogt in Ober- und Unterschwaben,
spricht die Hofleute zu Kriessern von den Ansprüchen, die Eberhard von Ramschwag an sie stellte, frei und ledig.
Als er Freitag vor "Lätare" 1437 zu Ravensburg auf offener freier Reichsstraße zu Gericht saß,
klagte Eberhard von Ramschwag durch seinen Fürsprech Heinrich Stoll, Bürger von Ravensburg, gegen die Leute des Hofs zu Kriessern -
vogtliche Leute, eigene Leute, Gotteshausleute, kurz gegen alle, die in den Marken des Hofs Kriessern sitzen, -
sie seien ihm "Ruthgeld" und Ersatz anderer Brüch und Schaden schuldig;
es sei dies seine dritte Klage und er verlange nunmehr gerichtliche Entscheidung.
Seinem Begehren widersprachen Hermann Han, Ammann zu Kriessern, und Kaspar Schmied von Rain als Bevollmächtigte jener Hofleute zu Kriessern,
die ob der Kirche wohnen und den Brüdern Ulrich und Konrad den Paigrern "zu Versprechent staund",
durch ihren Fürsprech Hans Buklin, Bürger von Ravensburg, und verlangten,
der Kläger solle seine Ansprüche spezifizieren und namentlich angeben, wer ihn um seine Intervention gebeten habe.
Darauf ließ der Kläger antworten, seine Forderung belaufe sich auf ungefähr 200 Pfund Heller,
und habe es sich um Tratt, Straße und andere "Ruttung" gehandelt;
die Händel hätten vor beiläufig sechs Jahren statt gehabt,
und sei er durch Hans Alt von Platten und Uli Grübler und Küni Goldiner und andere im Namen der Gemeinde Kriessern gebeten worden,
sich der Sache anzunehmen.
Nach langer Rede und Widerrede wurden die obgenannten Hermann Han und Kaspar Schmied jeder Verpflichtung auf Ersatz ledig gesprochen;
den andern Hofleuten von Kriessern des Teils ob der Kirchen und so weiter solle binnen der nächsten drei "vierzehn Tagen" ein neuer Gerichtstag angesetzt werden.
Alle jene, welche beschwören würden, dass sie dem Hans Alt von Platten und so weiter keinen Auftrag gegeben hätten,
sollten jeden Anspruchs ledig gesprochen sein; jene, welche nicht schwören können oder wollen, müssen sich einer eigenen Gerichtsverhandlung unterziehen.
Also wurde eine neue Tagfahrt nach Lindau auf Montag nach "Judica" angesetzt.
Auf diesem Tag beschworen die Nachgenannten, dass sie dem Hans Alt und so weiter keinerlei Auftrag erteilt hätten
und wurden in Folge dessen von jeder Ersatzpflicht und Haftung ledig gesprochen;
nämlich: der alte Hans Han und Hermann Han, sein Bruder; Konrad Schmied von Rain und Hänsli Schmied von Rain und Künzli Schmied, sein Bruder;
Künzli Schmied und Küni im Moos; Jos Graber; Clemens im Graben; Hans Luchinger; Uli Gächter; Jos Küny, Christian Ägerder;
der junge Hans Han; Hans Hilter; der junge Hans Kolb im Schachen; Jos Wägeler; Heinrich Strigel; Bartholomä Zäch; Hans Schöri;
Uli Schell; Hans Willer; Klaus, Jos und Thoman Alt, Gebrüder; Hans Zilg im Moos; Hans Götti; Mathias in Kobelweid; Hans und Küni die Hamer, Gebrüder;
Hans Käss am Hard; Rudi Väsler am Hard; und Uli Scherer. Darüber erhalten sie einen gesiegelten Gerichtsbrief.
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1504 |
Hans Klenn der Müller, genannt Bangolte und sesshaft zu Widnau, verkauft am 6. November 1504 seinen Geschwistern Rüdi, Ulrich, Leonhard und Anna
für 24 Pfund Pfennig Landswährung einen ablösbaren, am Martinstag in Widnau zu entrichtenden Zins von einem Pfund 4 Schilling Pfennig aus der Uolsbünt zu Widnau,
zwischen Konrad Altens von Kriessern, der eigenen Brüder Ulrich und Leonhard, Heinrich Thurnherrs Gut und dem Giesen, mit einer Last von 5 Schilling Heller Kirchengeld jährlich.
Der Rückkauf darf nicht in einer Münzwende, sondern nur mit neu angehender Münze, wodurch sie keinen Verlust haben, geschehen.
Quelle: Vorarlberger Landesarchiv - Hohenems, Reichsgrafschaft; Signatur: 8307 |
1532 |
Landrechnungsbuch 1532: Me ingnom zway lib. bracht Hans Alt ab dem oberriet an den Zins jn sämbtis was am xiiij tag abrell Im 32 jar
[Jakob Signer – Geschichtsblätter Rüte]. |
1575 |
Hans Alt ist im Hofe Kriessern 1575 als Hofammann bezeugt.
Sein Siegel zeigt über zweien nach rechts und links schauenden Halbmonden ein Kreuz (Stiftsarchiv St. Gallen).
[HBLS-01]. |
1654 |
Jakob Alt (* 10. September 1610 - † 4. März 1687) als Abt Gallus II.
[HBLS-01]. |
Ammann
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Etymologie:
Benennung nach dem Beruf zu mittelhochdeutsch amman 'Diener, Beamter, Verwalter, Gemeindevorstand, Amtmann',
einer durch Kontraktion entstandenen Form zu mittelhochdeutsch ambetman, amtman.
In Einzelfällen kann der Familienname auf ein Dienstverhältnis zu einem Amtmann zurückgehen.
Wappen-Neuschöpfung 1956
Schreibweisen: Aman, Amma, Amman, Ammann. Frauen: Ämin.
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Ammann in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1294 |
C. Ammann der Aeltere und Johann, Brüder, Ammann von Rheineck,
treten als Zeugen auf beim Verkauf des Hofs zu Blatten. |
1426 |
Ulrich Ammann von Hundwil ist Ammann im Rheintal. |
1506 |
Erstmals tritt ein Ulrich Ammann auf als Vertreter des Hofs Kriessern im Steuerstreit mit Altstätten. |
1724 |
Michael Amma, Forster, Oberriet, und Franz Amma, Holzrhode,
nehmen als Rhodsvertreter an einer Einigungsversammlung wegen Alp Strüssler teil. |
1766 |
Forster Jakob Ammann klagt im Namen der oberrietischen Beamten beim Abt wegen dem "Zeitgericht". |
1793 |
Die Holzrhode wird durch Richter und Ausschuss Joseph Ammann und Kaspar Ammann vertreten
bei der Gebietsaufteilung der Rhoden. |
1795 |
Obige Richter vertreten die Holzrhode auch im Streitfall der Rhode Oberriet und Eichenwies. |
Baumgartner
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Etymologie:
Benennung nach einem Ort.
Der Familienname geht auf das mittelhochdeutsche Wort 'boumgarte' (mit Fruchtbäumen bestandenes Landstück) zurück.
Früher hatte beinahe jeder Hof einen Baumgarten.
Wappen-Neuschöpfung 1956.
In Silber auf grünem Schildfuss grüner Baum mit rotem Stamm, umzäunt mit rotem Staketenzaun.
Schreibweisen: Boumgatren, Banngarter, Bangarter, Bangartner, Bombgarter, Bomgartter, Bongarter, Bomgarter,
Bomgerter, Bomgartner, Bamgartner, Baumgarter, Baumgartner.
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Baumgartner in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1294 |
Albrecht zu dem Boumgarten bebaut den Hof zu Blatten. |
1437 |
Hans Bongarter von Kriessern erscheint vor Bürgermeister und Rat. zu Lindau und
ersucht um eine amtliche Uebersetzung des von ihm vorgelegten lat. Briefes von Kaiser Ludwig an Kriessern. |
1470 |
Am 20. Juni 1470 verkaufte Ludwid Litscher zwei Zehnte zu Blatten und Eichwies an Peter und Algast, Gebrüder, Josef Bombgartner, Hans Herschi und Hans Schöri um 233 Pfund Pfennig.
Quelle: alte Pergamenturkunden 1470.06.20 im Staatsarchiv AI. |
1486 |
Hans, Heni und Ulrich Bombgartner sind im Steuerrodel aufgeführt. |
1523 |
Heine Bangartner möchte sein Alprecht auf Camor verkaufen. |
1532 |
Lienhart Bamgartner soll sich auch am Bildersturm in der St.-Wolfgangs-Kapelle beteiligt haben. |
1564 |
Konrad Bangarter ist als Hofvertreter (Kriessern) bei einer Aussprache wegen dem Isenried. |
1600 |
Jacob Baumgartner, Hofmann im freien Reichshof Kriessern.
Quelle: Familienarchiv von Salis, Urkundensammlungen II (Staatsarchiv Graubünden D VI A II/1 Nr. 112 - Alte Signatur: classis tertia, No 14) unter 24. Februar 1600:
« Jacob Baumgartner, Hofmann im freien Reichshof Kriessern und Oberriet, verkauft an Hanns Köppel, Hofmann zu Widnau und Haslach,
einen Zins von einem Pfund Pfennig um 20 Pfund Pfennig aus einem Gut "im Bündeli" zu Widnau gelegen. Siegel von Jacob Frie,
Ammann des Reichshofs Widnau und Haslach, hängt (beschädigt). » |
1733 |
Die Eingabe an den Bischof von Constanz um Gewährung einer eigenen Pfarrei Kriessern
wird auch von Richter Jakob Baumgartner unterzeichnet. |
1790 |
Joseph Baumgartner, Schreiner, ist Waldbesitzer bei Oberriet. |
Bernhard
Die Familie Bernhard ist in Oberriet ausgestorben.
Schreibweisen: Bernhard, Bernhart.
Bernhard in Oberriet:
1566 |
Diepolt Bernhardt, Lehensmann in Riedtgass, Hagen
[LL-OBT-1566]. |
~1620 |
Hans und seine Kinder (Jahrtagbuch p. 133). |
~1620 |
Hans und seine Kinder (Jahrtagbuch p. 137). |
Benz
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Etymologie:
1) Es handelt sich um ein Patronym zu einer deutschen Rufnamenkurzform mit dem Namenglied althochdeutsch beraht 'hell, glänzend'.
Bei der Form Benz liegt ein zu 'Be-' verkürzter Stamm und ein Diminutiv mit dem Suffix -z vor (z.B. Betz).
Der Eintritt von n lässt sich durch Analogie zu anderen sehr häufigen Rufnamen-Kurzformen auf -nz wie Hinz oder Kunz erklären
oder durch Kontamination mit Kurzformen von Bernhard.
Die Zugehörigkeit zur Rufnamen-Vollform Berthold ist durch zahlreiche Gleichungen in historischen Belegen gesichert.
2) Weiterbildung des Vornamens Ben(n)o, der seinerseits auf den althochdeutschen Namen 'Bero', 'Bern' (Bär) zurückgeht.
Als Rufnamen-Vollform liegt meist Bernhard zugrunde.
Bei der Kurzform Benz liegt ein Diminutiv mit dem Suffix -z vor.
3) Kurzform des Namens 'Benedikt' oder 'Benedicht'.
4) Im örtlichen Dialekt werden die Binsen im Sumpf 'Bensen' genannt.
Diese werden für Flechtarbeiten verwendet.
Es könnte sein, dass der in Widnau Ende des 15. Jh. aufgetauchte Familienname 'Benzer' vom Beruf des Binsenflechters abstammt.
Das Wappen ist eine Variante der Benz von Marbach.
Schreibweisen: Benz.
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Benz in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1417 |
Hans Benz von Marbach wird urkundlich 1417 und 1422 als Abgeordneter des Hofes Marbach erwähnt. |
1474 |
Hofammann Benz von Marbach amtet 1474 und später als Richter und Abgeordneter. |
1483 |
Uli Benzer von Widnau ist 1483 Schiedsrichter. |
1486 |
Schon im 15. Jh. war ein Stamm Benz im 'Hof Kriessern' sesshaft.
Hans Benz zu Kriessern, sowie Thomas und dessen Bruder Martin sind 1486 im Verzeichnis der Leibeigenen der Herrschaft auf Schloss Blatten genannt.
Am Semelenberg bei Kobelwald gibt es den Flurnamen 'Benzenwinkel', vermutlich ebenfalls eine ehemalige Ansiedlung des Stammes Benz.
Aus dieser Gegend sollen zur Zeit der Reisläuferei auch Vertreter des Geschlechtes Benz in französische Kriegsdienste gezogen sein, was ihnen dann den Beinamen "Lyoner Benz" eingetragen hat.
Quelle: Unser Rheintal 1949 (p. 82). |
1486 |
Hans Benz ist im Steuerrodel des Vogts eingetragen. |
1492 |
Erwährung des Konrad Benz und des Lienhard Benz. |
1504 |
1504 ist Hans Benz der alte Besitzer von drei Wohnhäusern und bedeutendem weiterem Liegenschaftsbesitz. |
1523 |
Bernhard Benz ist Abgeordneter der Tagsatzungen von 1523.
Wiederholt tritt er als Fürsprech auf, so z.B. in einem Mordfall 1530. |
1523 |
Alpgenosse Martin Benz möchte sein Alprecht auf Camor verkaufen. |
1528 |
Am 8. November 1528 berief der Reformator Ammann Hans Vogler von Altstätten die vier rheintalischen Höfe
Altstätten, Marbach, Balgach und Bernang zu einer Landsgemeinde im Oberfeld bei Marbach zusammen und rief:
Wer die neue Lehre annehmen will, der stehe zu mir, und alle gingen zur neuen Lehre über, mit Ausnahme von drei Mann.
Die mündliche Überlieferung sagt: Es seien dies drei Brüder Benz gewesen.
Nach der damaligen gespannten Lage mochten viele derart eingeschüchtert worden sein, dass sie es vorzogen, überhaupt nicht an der Tagung zu erscheinen.
Auf alle Fälle brauchte es Mut und Entschlossenheit für die Brüder, an dieser Tagung die Hand gegen die neue Lehre zu erheben,
zumal der damalige Ortspfarrer von Marbach, Benedikt Burgauer, ebenfalls zur neuen Lehre übertrat und ein Dr. Bernhard Benz als erster Prädikant von Marbach wirkte. |
1529 |
Konrad Benz tritt als Zeuge auf im Grenzstreit zwischen dem Hof Kriessern und Appenzell. |
1530 |
Bernhard Benz ist Abgeordneter an die Tagsatzungen von 1530. |
1535 |
Lienhard Benz († 1565) wurde 1535 als 'Fürsprech' bezeichnet. |
1569 |
Lienhard Benz, der junge, wurde erstmals 1569 genannt. |
1609 |
Das Grundstück des Jakob Benz grenzt an dasjenige von Mattli, Kobelwald. |
1622 |
Ammann Lienhard Benz von Marbach ist 1622 in einer Urkunde erwähnt als Zeuge. |
1624 |
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1624 ist Leonhard Benz Hofammann zu Marbach und besiegelt eine Urkunde mit dem Halbmond-Tatzenkreuz-Siegel
(das Original befindet sich im Stiftsarchiv St. Gallen, Signatur X/108 Fsz.).
Quelle Bilder: Karl Benz, Pléguien.
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Von dieser Marbacher Benz-Linie stammen die heute in Oberriet und Montlingen ansässigen Benz ab,
deren altverbürgertes Familienwappen im Schild einen gesichteten, sinkenden Halbmond ("croissant figuré"),
überhöht von einem Tatzenkreuz ("croix pattée", gelb in blauem Schild!) darstellt.
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1654 |
Joseph Benz, Landammann des Gerichts Rankweil und Sulz, besiegelt die Kirchenabkurung Mäder
von Montlingen. |
Der Ring von Karl Benz ist mit dem Benzen-Wappen versehen.
Schön sichtbar die gestürzte, gesichtete Mondsichel ("Halbmond") und das Tatzen- resp. Prankenkreuz.
Darunter der Dreiberg.
Der Dreiberg im Wappen bezeichnet nicht zwangsläufig landwirtschaftlichen Besitz des Wappenträgers.
Oft weist er einfach darauf hin, dass sich deren Träger mit der Landwirtschaft verbunden fühlten.
Oft wurden damit auch einfach Landgeschlechter gekennzeichnet.
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Im Volksmund wird das grosse Geschlecht der Rheintaler Benz nach Haarfarben in drei Kategorien eingeteilt,
nämlich die roten, die schwarzen und die weissen (blonden) Benzen.
Die roten Benz werden auch als "Kruseli-Benz" bezeichnet, die von besonders strebsamer und fleissiger Art sein sollen.
Die schwarzen Benz seien die Gescheiten mit viel Verstand, und die weissen Benz von kritischem ("chiebigem") Charakter.
Bont
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Variante zum Wappen des Josef Bont, von Oberriet, Pfarrer in Bütschwil 1701.
Schreibweisen: Pont, Bondt, Bont.
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Bont in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1294 |
Abt Wilhelm von St.Gallen überträgt dem Kloster Salem das Eigentumsrecht über alle Besitzungen und Leuten zu Kluftern,
darunter 'Mathildin uxorem H. dicti Bont'. |
1486 |
Tagmann (Leiter der Frondienste) Kaspar Ponten und Hofstattbesitzer Hans Ponten werden erwähnt. |
1523 |
Küni Bont besitzt ein Alprecht auf Camor. |
1534 |
Im Grenzstreit Hof Kriessern mit den vier Rheintalerrhoden wird der Hof durch
Vogtsammann Ulrich Pont vertreten. Hiebei wird auch vom Ponten Löhli geschrieben (Loo-Gebietsteil). |
1790 |
Konrad Bont ist Grundbesitzer im Fährenmaad, Bannriet. |
Büchel
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Variante zum Wappen derer von Rüthi.
Schreibweisen: Büchel.
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Büchel in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1486 |
Im Kaufvertrag des Hofes Kriessern an den Abt von St. Gallen
kommt erstmals der Name Büchel vor (Grundbesitzer). |
1529 |
Im Grenzstreit mit Rüthi tritt Rudolf Büchel als Zeuge auf. |
1555 |
Konrad und Steffa Büchel werden als Neu- und Altamtsleute von Rüthi aufgeführt. |
1669, 1671 |
Ein Ulin Büchel beteiligt sich an der Vermarkung der Alp. |
1793 |
Johannes Büchel ist Vertreter der Holzrhode bei der Gebietsaufteilung. |
Dierauer
Die Familie Dierauer ist in Oberriet ausgestorben.
Die Familie war vermutlich aus Berneck eingewandert.
Heute liesse sich kein katholischer Dierauer mehr denken (Quelle: 'Unser Rheintal' 1946, p. 74).
Schreibweisen: Dierauwer, Dierauer, Thierauer.
Dierauer in Oberriet:
28. Sept. 1419 |
Anna Tierowerin, Witwe des Hans Schöri von Eichenwies und ihre 2 Kinder Hans Ulrich und Älli.
Quelle: 'Der Hof Kriessern', J. Hardegger, H. Wartmann, St. Gallen 1878, p. 23 |
28. Aug. 1476 |
Michael Tierouwer.
Quelle: 'Der Hof Kriessern', J. Hardegger, H. Wartmann, St. Gallen 1878, p. 48 |
1566 |
Hans Dierauwer (sel.), Lehensmann: Hoststatt im Eichwiserfeld, Blüwler, Rogenwinkhel, Ker im Eichwiserfeld, Gässerle, Schwarzengraben, Gamor
[LL-OBT-1566 9]. |
1566 |
Jos Dierauer, Lehensmann: Schwarzer Graben
[LL-OBT-1566 12]. |
1566 |
Conrad Dierauwer, Lehensmann: Eichwiserfeld, Schwarzer Graben, Gamor, Büehlmaad
[LL-OBT-1566 17]. |
1566 |
Gertha Dirauer, Lehensfrau in Steinach, Grunauer
[LL-OBT-1566]. |
vor 1600 |
Anna Dierauer (um 1500). |
1626 |
Maria Dierauer (1626; Quelle: Hasler im Rheintal). |
1688 |
Maria Thierauer (Ehebuch 1688). |
Dietsche / Dietschi
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Nach dem Siegel des Caspar Dietschi, Hofammann 1653 (aus Schwyz stammend).
Schreibweisen: Dietschi, Dietschÿ, Dietsche und - nicht angetroffen in den Kirchenbüchern von Oberriet - Düetschi, Dietschen.
In Oberriet wurde der Name (bis zur Einführung der Zivilstandsämter) meistens Dietschÿ oder Dietschi geschrieben.
Der Name 'Dietsche' wurde ursprünglich für den Kriessener Stamm verwendet.
Bei Josef Anton Dietschi wurde jedoch der Name 'Dietsche' als schriftsprachliche Kanzleiform aufgeführt
(diese sollte nach etwa 1800 die Namen nach dem neuhochdeutschen Schriftbild vereinheitlichen).
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Dietsche / Dietschi in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1511 |
Josef Dietschen, Althofschreiber, ersucht um Auskunft über einen 'Fall'.
Im Glarnerland bestand der 'Fall' von Caspar Düetschi, ein köstlich Rössli. |
1571 |
In einer Verleumdung gegen Kaspar Dietschi von Schwyz, Vogt zu Blatten, wird ihm Recht gesprochen. |
1602 |
Johann Dietschi von "Schweitz" (Schwyz), Vogt auf Blatten, führt Gespräche mit den vier Nachbarhöfen.
Die Hofleute von Kriessern sollen nicht als ausländisch geachtet, sondern den andern gleichgestellt werden.
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Nr. 2. Bildscheibe Hauptm. J. Dietschy von Schwyz in St. Gallen, 1613. (Abb. 4, Phot. SL 31553) H 32; B 21.
Oben in der Mitte die Wappen der vier Schirmorte Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus.
L. und r. in den Ecken Bilder zur Geschichte Josephs mit z.T. verdeckten Sprüchen.
Hauptbild: Crucifixus mit Maria (lila Gewand, blauer Mantel) und Johannes (gelbes Gewand, roter Mantel).
Unten zu beiden Seiten des Wappens: Josep Dietschÿ des Rats zu Schwÿtz der 4. Ortten Hauptmann des wirdigen Gotshuß Santt Gallen 1613.
Quelle Bilder: Paul Boesch, Schweizerische Glasgemälde im Ausland:
Die Sammlung in Nostell Church, in Anzeiger für schweizerische Altertumskunde, Nouvelle Série, Band 39, 1937, Heft 1, Seiten 8 und 9.
Digitalisat: E-Periodica - Anzeiger für schweizerische Altertumskunde.
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1624 |
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1624 ist Hans Dietschi Hofammann zu Marbach und besiegelt eine Urkunde mit seinem Siegel
(das Original der Urkunde befindet sich im Stiftsarchiv St. Gallen, Signatur X/108 Fsz.).
Quelle Bilder: Karl Benz, Pléguien.
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1625 |
Auf Ersuchen von Hofammann Johannes Dietschi wird die Gültigkeit der Alpverordnung Sämtis
um 10 Jahre verlängert. |
1647 |
Hofammann und Quartierhauptmann Kaspar Dietschi wünscht bei der Tagsatzung zu Baden
Kostenverteilung für die Grenzbesetzung im Schwedenkrieg. |
1654 |
Bei der Loslösung der Pfarrei Mäder unterzeichnen Neu- und Althofammann Kaspar Dietschi
sowie Georg Dietschi, Landvogtsammann. |
1710 |
Dem Hofausschuss im Streitfall mit den Kobelwieser Schneider gehört auch
Gerichtsammann Johann Joseph Dietschi an. |
1733 |
Das Gesuch an den Bischof von Constanz,
dass die "elteste und gesammte Gemeindsrod" zu Kriessern in Oberriet eine eigene Pfarrei wird,
ist auch von Richter Bartholome Dietschi unterzeichnet. |
Dux
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Etymologie: 'ducere' bedeutet 'anführen' oder 'mitführen'.
Im Römischen Reich war dies die Bezeichnung für einen Befehlshaber, Führer oder Feldherrn.
Wappen in blau mit steigendem, goldenem Hirsch.
Nach dem Siegel des Joseph Dux von Oberriet, Obervogt zu Schwarzenbach 1760.
Schreibweisen: Dux
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Familie der Kantone Graubünden und St. Gallen.
Im Kanton Graubünden tritt 'Dux' als Ratsgeschlecht der Stadt Chur im 15. Jh. auf:
Ulrich, Zunftmeister 1465; Nikolaus, Kanzler 1456-1493 und Bürgermeister 1471.
Dux in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1486 |
Hans Dux ist im Steuerrodel des Vogts eingetragen.
Am 23. Februar 1486 war Hans Dux der einzige Eigenmann der Herrschaft Blatten in Kriessern, seines Geschlechts.
Quelle: J. Hardegger, H. Wartmann, Der Hof Kriessern, St. Gallen 1878, p. 56.
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1737 |
Josef Dux, Verwalter und Amtsmann der Statthalterei Wil.
Maria Cäcilia Reuthin, sein Ehefrau.
Bartholomäus Dux und Martha Matle seine Eltern.
Hans und Jakob Dux seine Brüder.
Quelle: Jahrzeitenbuch Montlingen, p. 77 und 78. |
1760 |
Joseph Jakob (Josef) Dux, Obervogt zu Schwarzenbach.
Fürstäbtischer Kammerdiener 1741, Ratssekretär, Vogt zu Schwarzenbach 1757, Reichsvogt zu Wil 1762,
Pfalzrat und Obervogt zu Romanshorn 1772, † in Romanshorn am 14. November 1782
[HBLS-02].
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Ebnöther
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Variante nach einer alten Hausmarke des gleichnamigen, stammverwandten Geschlechts der March (Kanton Schwyz).
Der Name Ebnöther leitet sich vom Hofnamen Äbnet (althochdeutsch: ëbanôti) ab.
Das Wappen in Gold zeigt einen schwarzen Querbalken mit goldenem Hauszeichen.
Schreibweisen: Ebneter, Ebnäter, Ebnöter, Ebnöther.
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Ebnöther in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1504 |
Ulrich Ebneter von Rebstein wird 1504 als Grundbesitzer erwähnt. |
1536 |
Anselm Ebneter von Kriessern wird 1536 als Rebenbesitzer zu Rebstein erwähnt (Flurname 'am Ebnat', 'am Ebnet', 'Epnot'). |
1655 |
Elisabeth Ebnötherin ist die Frau von Hofammann Hans Dietschi. |
1733 |
Ratsherr Jacob Ebneter ist Mitunterzeichner der Eingabe an den Bischof von Constanz,
in Kriessern eine eigene Pfarrei zu gründen. |
1761 |
Georgius Ebneter ist Mitglied der Dreierdelegation, die in Sachen 'Lindenmaad-Gütern'
beim Official des Abtes in St. Gallen vorsprechen. |
Ender
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Etymologie:
1) Es handelt sich um ein Patronym zu Ander, einer Kurzform des Rufnamens Andreas mit Hiatustilgung ea > e,
Metathese des r und Ausfall des s.
2) Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Andher.
Der Rufname basiert auf den Namengliedern and (ungeklärter Herkunft, eventuell zu althochdeutsch anto, altsächsisch ando 'Eifer, Zorn, Erregung')
und althochdeutsch, altsächsisch heri 'Heer'.
Das Wappen erfuhr 1956 eine Neuschöpfung.
Die Ender, altes Geschlecht des Reichshofs, mehrheitlich in Mäder, aber auch in Oberriet beheimatet.
Schreibweisen: Ender.
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"Der Enderli" ist 1368 Grundbesitzer zu Balgach [JD1943].
Danach verschwindet der Name im Rheintal für eine Weile.
Die Ender von Kobelwies, erstmals nachgewiesen 1465 (gemäss [WL1979] im Jahre 1410 und gemäss [JD1943] im Jahre 1426),
die offenbar von einem Hofmann des Reichshofs Kriessern abstammen,
standen dritthalb Jahrhunderte lang mit Kriessern in Streit und Prozessen um Wunn und Weid,
Trieb und Tratt und Holzhau auf den Alpen und in den Fronwäldern der Hofleute.
Heute kommt das Geschlecht der Ender in Kobelwies selbst nicht mehr vor
[HBLS-03].
Ender in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1437 |
Hans und Hermann Ender, Hofleute von Kriessern, amtieren in Altstätten als Zeugen. |
1465 |
Hermann Ender, Heini Ender, Kobelwies, und Ueli Enders Sohn klagen gegen den Hof,
der ihnen Nutzrecht entziehen will. |
1476 |
Steffan Enders Steuer ist ein Huhn, vermutlich das Minimum. |
1486 |
Hans, Kunz und Klaus Ender ("Klaus über dem Rhein gesessen") sind im Steuerrodel aufgeführt. |
1522 |
Konrad, Hans und Klaus Ender sind im Register der Rhode Mäder aufgeführt. |
1517-1549 |
Josef Hermann Ender zu Kobelwies. |
1523 |
Martin und Konrad Ender, Alpgenossen. |
1533 |
Me Hett man vor 1 lib. gab Marxi Ennder ab dem oberriett am Sonntag, der xiij May, Im 1533 Jar uff Rechnig an treien verflossenen Jaren.
Me hett sin sontomma 1 ? nochen bracht an der mayenkilbi [Jakob Signer – Geschichtsblätter Rüte]. |
1667 |
Matthias Ender, der alt, Thomas Ender, Leonhards Sohn, Jakob und Max Ender verkaufen mit den Kilga und Böcklin
ihre Rechte in der Viehweid zwischen Kriessern und Diepoldsau um 340 Gulden. |
Gächter
|
Variante des Wappens des Ulrich Gächter, Pfarrer in Grub 1674.
Übernommen wurde die rechte Hälfte des Wappens.
Der Löwe mit Baum wurde weggelassen.
Schreibweisen: Gechter, Gächter.
Die Gächter waren ursprünglich auf der heute noch 'Gocht' genannten Liegenschaft sesshaft.
|
Gächter in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1437 |
Uli Gächter
[Charter: Hohenems, Reichsgrafschaft 8015] (18. März 1437).
Heinrich Stüdlin, Freilandrichter auf Leutkircher Heide und in der Piers,
mit Gewalt Kaiser Sigmunds und durch Gnade des Junkers Georg Truchsess von Waldburg Landvogt in Ober- und Unterschwaben,
spricht die Hofleute zu Kriessern von den Ansprüchen, die Eberhard von Ramschwag an sie stellte, frei und ledig.
Als er Freitag vor "Lätare" 1437 zu Ravensburg auf offener freier Reichsstraße zu Gericht saß,
klagte Eberhard von Ramschwag durch seinen Fürsprech Heinrich Stoll, Bürger von Ravensburg, gegen die Leute des Hofs zu Kriessern -
vogtliche Leute, eigene Leute, Gotteshausleute, kurz gegen alle, die in den Marken des Hofs Kriessern sitzen, -
sie seien ihm "Ruthgeld" und Ersatz anderer Brüch und Schaden schuldig;
es sei dies seine dritte Klage und er verlange nunmehr gerichtliche Entscheidung.
Seinem Begehren widersprachen Hermann Han, Ammann zu Kriessern, und Kaspar Schmied von Rain als Bevollmächtigte jener Hofleute zu Kriessern,
die ob der Kirche wohnen und den Brüdern Ulrich und Konrad den Paigrern "zu Versprechent staund",
durch ihren Fürsprech Hans Buklin, Bürger von Ravensburg, und verlangten,
der Kläger solle seine Ansprüche spezifizieren und namentlich angeben, wer ihn um seine Intervention gebeten habe.
Darauf ließ der Kläger antworten, seine Forderung belaufe sich auf ungefähr 200 Pfund Heller,
und habe es sich um Tratt, Straße und andere "Ruttung" gehandelt;
die Händel hätten vor beiläufig sechs Jahren statt gehabt,
und sei er durch Hans Alt von Platten und Uli Grübler und Küni Goldiner und andere im Namen der Gemeinde Kriessern gebeten worden,
sich der Sache anzunehmen.
Nach langer Rede und Widerrede wurden die obgenannten Hermann Han und Kaspar Schmied jeder Verpflichtung auf Ersatz ledig gesprochen;
den andern Hofleuten von Kriessern des Teils ob der Kirchen und so weiter solle binnen der nächsten drei "vierzehn Tagen" ein neuer Gerichtstag angesetzt werden.
Alle jene, welche beschwören würden, dass sie dem Hans Alt von Platten und so weiter keinen Auftrag gegeben hätten,
sollten jeden Anspruchs ledig gesprochen sein; jene, welche nicht schwören können oder wollen, müssen sich einer eigenen Gerichtsverhandlung unterziehen.
Also wurde eine neue Tagfahrt nach Lindau auf Montag nach "Judica" angesetzt.
Auf diesem Tag beschworen die Nachgenannten, dass sie dem Hans Alt und so weiter keinerlei Auftrag erteilt hätten
und wurden in Folge dessen von jeder Ersatzpflicht und Haftung ledig gesprochen;
nämlich: der alte Hans Han und Hermann Han, sein Bruder; Konrad Schmied von Rain und Hänsli Schmied von Rain und Künzli Schmied, sein Bruder;
Künzli Schmied und Küni im Moos; Jos Graber; Clemens im Graben; Hans Luchinger; Uli Gächter; Jos Küny, Christian Ägerder;
der junge Hans Han; Hans Hilter; der junge Hans Kolb im Schachen; Jos Wägeler; Heinrich Strigel; Bartholomä Zäch; Hans Schöri;
Uli Schell; Hans Willer; Klaus, Jos und Thoman Alt, Gebrüder; Hans Zilg im Moos; Hans Götti; Mathias in Kobelweid; Hans und Küni die Hamer, Gebrüder;
Hans Käss am Hard; Rudi Väsler am Hard; und Uli Scherer. Darüber erhalten sie einen gesiegelten Gerichtsbrief.
|
1442 |
Heinrich Gächter tritt als Zeuge auf im Gerichtsstreit mit Mäder.
|
1442 tritt Heinrich Gächter «us dem Hof Griessern» als Zeuge auf.
Er führte ein Siegel, das eine Tanne zeigt (siehe Abbildung links).
Das Siegel ist im Wappenmanuskript von Johann Daniel Wilhelm Hartmann in der Vadiana, St. Gallen, abgebildet.
|
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1462 |
«Uli der Alt und Uli der Jung» sind Grundbesitzer zu Griessern. |
1465 |
Klaus Gächter wird als Bevollmächtigter des Hofes Kriessern erwähnt im Streit mit den Kobelwieser Ender. |
1486 |
Im Verzeichnis der Leibeigenen der Herrschaft Blatten sind i486 Conrad Gächter zu Montlingen und vier andere als zinspflichtig genannt. |
1486 |
Hensli, Uli und Hans Gächter, genannt Löll sind im Steuerrodel eingetragen. |
1523 |
Hans Gechter, Klaus Gechter und seine Geschwister (Jörf und Bastian) sind Zeugen im Streitfall wegen Alp Camor. |
1586 |
Andreas Gächter, Spitalmeister zu St. Gallen. |
1598 |
11. November 1598:
Graf Kaspar von Hohenems verkauft um 40 Gulden dem Christian Gächter, Gerichtsammann der Herrschaft Neuburg am Rhein,
und Kaspar Bongelter, Beisäßen dieses Gerichts, als Gewalthabern der ganzen Gemeinde zu Koblach seinen achten Teil des ganzen Zehenten zu "Koblen".
Quelle: Archiv von monasterium.net
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1607 |
15. November 1607:
Hans Gächter, genannt Schöri, zu Eichwies, Hofammann im freien Reichshof Kriessern-Oberriet,
verkauft der Pfarrpfründe zu Montlingen einen Zins.
Quelle: Archiv von monasterium.net
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1626 |
Am 5. Mai 1626 belehnt Graf Kaspar von Hohenems als Kollator und Lehnherr der Pfarrei 'Montigol' (Montlingen) den
Hans und Andreas Gächter mit 1½ Mannmahd in der Bibliten.
[Vorarlberger Landesarchiv - Hohenems, Signatur: 104,43].
Ich Caspar Graf zue HochenEmbß Gallara
und Vadutz, Herr zue Schellenberg Dornbieren
und Lustenow Bekhennen hirmit, daß wir
alß rechter Collator und Lehnherr der Pfare
Montigol, auff absterben Hansen Gächters
Andreßen Sohn am Oberriedt, seinen zwaÿen
hinderlaßen Söhnen Hansen und Andreßen
Gächter, auff Ir beschechen und ert... Pi... zue
rechten Erblehen ...
|
1671 |
Kaspar Gächter ist als Weibel aufgeführt. |
1674 |
Ulrich Gächter ist Pfarrer in Grub.
|
Ulrich Gächters Siegel zeigt einen gespaltenen Schild mit der Tanne auf der rechten Seite eines die Spaltung überschneidenden Dreibergs, links das alte Dorfwappen (siehe Abbildung links).
Das Siegel ist im Wappenmanuskript von Johann Daniel Wilhelm Hartmann in der Vadiana, St. Gallen, abgebildet.
|
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1795 |
Die Gebrüder Johannes und Jakob Gächter ab dem Stein, Freienbach,
kaufen ein Stück Wald und Staudenboden auf dem Kiemberg vom Hof Oberriet. |
1833 |
Johann Jakob Gächter, von Oberriet,
* 22. September 1833,
Präsident des oberrheintalischen Bezirksgerichts 1891-1904, Nationalrat (katholisch-konservative Partei) ab 1899;
† 29. Juni 1905 in Altstätten [HBLS-03]. |
Gasser
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Variante zu einem der gleichnamigen Wappen aus dem Vorarlberg.
Schreibweisen: Gasser.
|
Gasser in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1486 |
Rüdi Gasser, Hans Gasser alt, Hans Gasser, der jung, werden als Eigenleute aufgezählt
beim Verkauf des Hofes an den Abt. |
1609 |
Hans Gasser's Acker stösst an Brunner's Güter,
und Josue Gasser besitzt einen Acker in der Bitzi, gegen Balgach. |
1637 |
Thöneli Gasser, Diepoltsau, hat eine Beanstandung mit Junker Vogt von Schwarzach wegen dem 'Fa11'. |
1646 |
Johann Konrad Gasser, Notar von Constanz, visiert eine Kopie von 7 Schreiben der regierenden Orte
gegen Ammann H. Dietschi. |
Goldener
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In Rot auf grünem Dreiberg sieben goldene Ähren.
Quelle: Appenzellisches Wappen- und Geschlechterbuch von Ernst H. Koller und Jakob Signer (1877-1955), 1926.
Heute ein Appenzeller Geschlecht (aber ursprünglich aus dem Hof Kriessern stammend).
Schreibweisen: Goldener.
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Die 'Blatten' können eine abgeholzte Stelle, aber auch ein zu Tage liegendes, geschichtetes Gestein bedeuten.
Diese 'Blatten'
am Hirschberg liegt zwischen dem nordöstlich gelegenen 'Blattenmoos' und dem südwestlich gelegenen 'Blattenwald'.
Von alters her war die 'Blatten' ein Ausguck, namentlich auf die gegenüber am Fähnernfuss sich heraufwindenden Wege aus dem Rheintal.
Auf der 'Blatte' wohnte seit alter Zeit eine Familie Goldener aus dem Hof Kriessern, Oberriet, stammend.
Glieder der Familie erscheinen als Abgeordnete und Zeugen in Angelegenheiten,
welche zwischen Appenzell und dem Hof Kriessern Oberriet und Schloss 'Platten', bei Oberriet erledigt werden müssen.
Quellen: 'Appenzellisches Wappen- und Geschlechterbuch', p. 95, ferner Appenzeller Urkundenbuch I und II.
Goldener in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1535 |
Hans Goldener ab der 'Blatten'. Jahrzeitbuch: 27. Februar.
Seine Frau war Barbel Lanker, des Landvogts Uli Lanker Tochter.
Er wohnte 1537 und 1542 den eidgenössischen Tagsatzungen bei,
war 1535 und 1552 des Rats Abgeordneter von Appenzell in Streitigkeiten mit Gais wegen der Gemeinalpen und anderen Anständen.
Er ist mit 200 Mark einer der hablichsten Männer der Rhode Rüte.
Er wurde der 'alt Hans Goldener' genannt. |
? |
Hans Goldener ab der 'Blatten', Jahrzeitbuch 2. März. Seine Frauen waren Vren Lener und Anna Girtanner. |
? |
Anna Goldener ab der 'Blatten', des Kunrat Wisers Frau. |
Graber
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Etymologie:
1) Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch grabære, greber 'Graveur, (Toten-) Gräber',
für den Kupferstecher, Stempelschneider, Pettschierstecher, Notenstecher oder aber den Grabenarbeiter bzw. Totengräber.
2) Benennung nach einer Geländeform zu mittelhochdeutsch grabe 'Graben' für jemanden, der an einem Graben (z.B. dem Stadtgraben) wohnt.
In Oberriet könnten die Wassergraben gemeint sein (z.B. 'Schwarzer Graben').
3) Benennung nach einer herbstlichen Tätigkeit eines Weinbauern: das Graben und Pflanzen der Rebenschösslinge.
Wappen-Neuschöpfung 1956.
Schreibweisen: Graber, Gräber.
|
Gemäss Eugen Gruber (Unser Rheintal 1980, p. 81 ff) wurde der Name Gruober / Grueber im alten Reichshof Kriessern zu Graber / Greber umgeformt.
Dennoch sind die ältesten urkundlichen Erwähnungen im Reichshot Kriessern anzutreffen.
Graber in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1362 |
Ueli Gruber wird am 14. August 1362 als Lehensmann der Herren von Ramswag (Ramschwag) auf einem Hof zu Kobelwald nachgewiesen. |
1362 |
Ueli vom Kobelstein (vermutlich Ueli Grubers Sohn) amtete als Fürsprech vor dem Gericht des Hofs Lustenau V 1431 und erneut 1437 zu Eichenwies, wo es um die Alp Unterkamor ging.
1448 wird er im Hohememser Gericht ui Rebstein erwähnt.
Diesmal heisst es von ihm "och gesessen ze Rebstain" (d.h. er dürfte eine doppelten Wohnsitz gehabt haben).
1451 ist er wieder erwähnt als Ammann des Junkers Heinrich Walther von Ramswag im Reichshof Kriessern und Mitinhaber der Burg zu Blatten. |
1437 |
Jos Graber
[Charter: Hohenems, Reichsgrafschaft 8015] (18. März 1437).
Heinrich Stüdlin, Freilandrichter auf Leutkircher Heide und in der Piers,
mit Gewalt Kaiser Sigmunds und durch Gnade des Junkers Georg Truchsess von Waldburg Landvogt in Ober- und Unterschwaben,
spricht die Hofleute zu Kriessern von den Ansprüchen, die Eberhard von Ramschwag an sie stellte, frei und ledig.
Als er Freitag vor "Lätare" 1437 zu Ravensburg auf offener freier Reichsstraße zu Gericht saß,
klagte Eberhard von Ramschwag durch seinen Fürsprech Heinrich Stoll, Bürger von Ravensburg, gegen die Leute des Hofs zu Kriessern -
vogtliche Leute, eigene Leute, Gotteshausleute, kurz gegen alle, die in den Marken des Hofs Kriessern sitzen, -
sie seien ihm "Ruthgeld" und Ersatz anderer Brüch und Schaden schuldig;
es sei dies seine dritte Klage und er verlange nunmehr gerichtliche Entscheidung.
Seinem Begehren widersprachen Hermann Han, Ammann zu Kriessern, und Kaspar Schmied von Rain als Bevollmächtigte jener Hofleute zu Kriessern,
die ob der Kirche wohnen und den Brüdern Ulrich und Konrad den Paigrern "zu Versprechent staund",
durch ihren Fürsprech Hans Buklin, Bürger von Ravensburg, und verlangten,
der Kläger solle seine Ansprüche spezifizieren und namentlich angeben, wer ihn um seine Intervention gebeten habe.
Darauf ließ der Kläger antworten, seine Forderung belaufe sich auf ungefähr 200 Pfund Heller,
und habe es sich um Tratt, Straße und andere "Ruttung" gehandelt;
die Händel hätten vor beiläufig sechs Jahren statt gehabt,
und sei er durch Hans Alt von Platten und Uli Grübler und Küni Goldiner und andere im Namen der Gemeinde Kriessern gebeten worden,
sich der Sache anzunehmen.
Nach langer Rede und Widerrede wurden die obgenannten Hermann Han und Kaspar Schmied jeder Verpflichtung auf Ersatz ledig gesprochen;
den andern Hofleuten von Kriessern des Teils ob der Kirchen und so weiter solle binnen der nächsten drei "vierzehn Tagen" ein neuer Gerichtstag angesetzt werden.
Alle jene, welche beschwören würden, dass sie dem Hans Alt von Platten und so weiter keinen Auftrag gegeben hätten,
sollten jeden Anspruchs ledig gesprochen sein; jene, welche nicht schwören können oder wollen, müssen sich einer eigenen Gerichtsverhandlung unterziehen.
Also wurde eine neue Tagfahrt nach Lindau auf Montag nach "Judica" angesetzt.
Auf diesem Tag beschworen die Nachgenannten, dass sie dem Hans Alt und so weiter keinerlei Auftrag erteilt hätten
und wurden in Folge dessen von jeder Ersatzpflicht und Haftung ledig gesprochen;
nämlich: der alte Hans Han und Hermann Han, sein Bruder; Konrad Schmied von Rain und Hänsli Schmied von Rain und Künzli Schmied, sein Bruder;
Künzli Schmied und Küni im Moos; Jos Graber; Clemens im Graben; Hans Luchinger; Uli Gächter; Jos Küny, Christian Ägerder;
der junge Hans Han; Hans Hilter; der junge Hans Kolb im Schachen; Jos Wägeler; Heinrich Strigel; Bartholomä Zäch; Hans Schöri;
Uli Schell; Hans Willer; Klaus, Jos und Thoman Alt, Gebrüder; Hans Zilg im Moos; Hans Götti; Mathias in Kobelweid; Hans und Küni die Hamer, Gebrüder;
Hans Käss am Hard; Rudi Väsler am Hard; und Uli Scherer. Darüber erhalten sie einen gesiegelten Gerichtsbrief.
|
1390 |
Stephan Graber
[Charter: Chartularium Sangallense 11 (1390-) 6810.] (23. Juni 1396).
Stephan Graber und seine Geschwister kaufen ein Gut zwischen Eichenwies und Montlingen.
Den frommen wysen luten Vlrichen Rudger, Cunraten Kochler vnd Johansen Eberlin L burgern vnd maistern des spittals ze sant Gallen enbietent wir Haintz im Loh vnda)
L Walti Varser baid burger ze Veltkilch vnser willig dienst vor.
Lieben herren, als wir baid L vnd ôch vnser frund Cuntz im Loh, der ietz selber zu vch vnder ôgen kunt, ain gut von dem obgedachten spittal ze lehen geheppt habint,
das zwuschent Montigel vnd Aichenwis gelegen ist, als das der gegenwurtig koffbrief, der vch mit disem brief gezaigt vnd furbracht wirt,
wol kuntlicher vnd aigenlicher vrkundet vnd wyset, tund wir vwer wyshait ze wissent,
das wir das selb gut dem erbern knecht Stephan Graber vnd sinen geschwustergiden ietz gantzlich ze koffent geben habint,
vnd won wir nv ietz selber nit zu vch komen mugent, das wir das gut vffgebint, als wir billich tun soltent,
davon so schikkent wir vch es vff mit disem offenn brief an vwer aller hand vnd bittent vch och daby ernstlich,
das ir es dem vorgenanten Stephann Graber vnd sinen geschwustergiden nv hinnenhin verlihint vnd inen ôch irn
vorgedâchten kôffbrief nach iro notdurfft darvmb fertigint vnd besigelint, won das vnser guter will ist.
Mit vrkunde dis offenn briefs, den wir vch hiervmb versigelten schikkint vnd ôch ernstlich gebetten habint besigeln
fur vns vnd all vnser erben mit Albrechtz [Albrecht Huser] des stattschribers insigel ze Veltkilch, doch im selb vnd sinen erben vnschadlich.
Geben an sant Johans abend des Toffers ze sunwenden anno domini MoCCCmoLXXXXmo sexto.
|
1532 |
Debas Graber und seine Geschwister sind Zeugen im Streit um die Alp Camor. |
vor 1600 |
Hans Gräber (Jahrtagbuch Montlingen p. 59) |
vor 1600 |
Leonhard und Sohn Hans et al. (Jahrtagbuch Montlingen p. 81) |
1601 |
Hans Graber besitzt einen Acker in der Aichau. |
1609 |
Urich (Ulrich) Graber amtet im Streit mit Widnau (Isenried) als Schreiber. |
1666 |
Claus Graber besitzt Hofstatt im Aichenwieser Feld. |
1673 |
Jacob Graber wird von Landvogt Büler von Schweitz (Schwyz) zu 12 Reichstalern bestraft,
weil er an einem Fasttagabend seinen "Dröscheren" (Dreschern) wissentlich Fleisch zu essen gegeben hat. |
1718 |
Josef Graber ist Alpmeister auf der Alp Sämtis |
Haltiner
|
Wappen-Neuschöpfung 1956.
Schreibweisen: Haltiner.
Ein gleichnamiges Geschlecht (mit anderem Wappen: rotes Herz, überdeckt von steigendem schwarzem Pfeil) ist in Altstätten alt eingesessen.
Die Haltinner (mit Doppel-'n') sind in Eichberg alt verbürgert.
Der Name geht auf "Haltener" zurück (d.h. auf eine Person, welche an einer Halde wohnte).
|
Haltiner in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1523 |
Cunrat Haltiner besitzt ein Alprecht auf Camor. |
1529 |
Hans Haltiner ist Zeuge im Grenzstreit mit Appenzell. |
1534 |
Hans Haltiner ist Ammann von Aichberg (Eichberg). |
1548 |
Hans Schmid, genannt Haltiner, besitzt Weingärten am Semelenberg. |
1607 |
Hans Haltiners Erben verkaufen einen Schuldbrief der Kirche an den ewigen Messpfrund
zu St. Wolfgang, Oberriet. |
Hammerer
Schreibweisen: Hammer, Hamerer, Hammerer.
Etymologie:
Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch hamerære 'Hämmerer, Schmied, Hammerschmied'
für einen Schmied, der Metall nur mit dem Hammer ohne Feuer bearbeitet oder für einen Schmied, der in einem Hammerwerk arbeitet.
Hammerer in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1437 |
Hans und Küni die Hamer
[Charter: Hohenems, Reichsgrafschaft 8015] (18. März 1437).
Heinrich Stüdlin, Freilandrichter auf Leutkircher Heide und in der Piers,
mit Gewalt Kaiser Sigmunds und durch Gnade des Junkers Georg Truchsess von Waldburg Landvogt in Ober- und Unterschwaben,
spricht die Hofleute zu Kriessern von den Ansprüchen, die Eberhard von Ramschwag an sie stellte, frei und ledig.
Als er Freitag vor "Lätare" 1437 zu Ravensburg auf offener freier Reichsstraße zu Gericht saß,
klagte Eberhard von Ramschwag durch seinen Fürsprech Heinrich Stoll, Bürger von Ravensburg, gegen die Leute des Hofs zu Kriessern -
vogtliche Leute, eigene Leute, Gotteshausleute, kurz gegen alle, die in den Marken des Hofs Kriessern sitzen, -
sie seien ihm "Ruthgeld" und Ersatz anderer Brüch und Schaden schuldig;
es sei dies seine dritte Klage und er verlange nunmehr gerichtliche Entscheidung.
Seinem Begehren widersprachen Hermann Han, Ammann zu Kriessern, und Kaspar Schmied von Rain als Bevollmächtigte jener Hofleute zu Kriessern,
die ob der Kirche wohnen und den Brüdern Ulrich und Konrad den Paigrern "zu Versprechent staund",
durch ihren Fürsprech Hans Buklin, Bürger von Ravensburg, und verlangten,
der Kläger solle seine Ansprüche spezifizieren und namentlich angeben, wer ihn um seine Intervention gebeten habe.
Darauf ließ der Kläger antworten, seine Forderung belaufe sich auf ungefähr 200 Pfund Heller,
und habe es sich um Tratt, Straße und andere "Ruttung" gehandelt;
die Händel hätten vor beiläufig sechs Jahren statt gehabt,
und sei er durch Hans Alt von Platten und Uli Grübler und Küni Goldiner und andere im Namen der Gemeinde Kriessern gebeten worden,
sich der Sache anzunehmen.
Nach langer Rede und Widerrede wurden die obgenannten Hermann Han und Kaspar Schmied jeder Verpflichtung auf Ersatz ledig gesprochen;
den andern Hofleuten von Kriessern des Teils ob der Kirchen und so weiter solle binnen der nächsten drei "vierzehn Tagen" ein neuer Gerichtstag angesetzt werden.
Alle jene, welche beschwören würden, dass sie dem Hans Alt von Platten und so weiter keinen Auftrag gegeben hätten,
sollten jeden Anspruchs ledig gesprochen sein; jene, welche nicht schwören können oder wollen, müssen sich einer eigenen Gerichtsverhandlung unterziehen.
Also wurde eine neue Tagfahrt nach Lindau auf Montag nach "Judica" angesetzt.
Auf diesem Tag beschworen die Nachgenannten, dass sie dem Hans Alt und so weiter keinerlei Auftrag erteilt hätten
und wurden in Folge dessen von jeder Ersatzpflicht und Haftung ledig gesprochen;
nämlich: der alte Hans Han und Hermann Han, sein Bruder; Konrad Schmied von Rain und Hänsli Schmied von Rain und Künzli Schmied, sein Bruder;
Künzli Schmied und Küni im Moos; Jos Graber; Clemens im Graben; Hans Luchinger; Uli Gächter; Jos Küny, Christian Ägerder;
der junge Hans Han; Hans Hilter; der junge Hans Kolb im Schachen; Jos Wägeler; Heinrich Strigel; Bartholomä Zäch; Hans Schöri;
Uli Schell; Hans Willer; Klaus, Jos und Thoman Alt, Gebrüder; Hans Zilg im Moos; Hans Götti; Mathias in Kobelweid; Hans und Küni die Hamer, Gebrüder;
Hans Käss am Hard; Rudi Väsler am Hard; und Uli Scherer. Darüber erhalten sie einen gesiegelten Gerichtsbrief.
|
1439 |
Hans Hamer, Landschreiber zu Appenzell 30. Juni 1439
[Jakob Signer – Geschichtsblätter Rüte]. |
1528 |
Jtem me hett man for ij lib., von saintiss bracht Kunrat Hamer ab dem oberriett am pfingst Zinstag was der ij tag im brachet Jm jar
[Jakob Signer – Geschichtsblätter Rüte]. |
1531 |
Hans Hamer laut Mannschaftsrodel Rhode Rüte 1531, gehörten ursprünglich einem Geschlecht in Oberriet an.
Letzterer vermachte laut Seelbuch in Gonten an die Kapelle St. Anna in Gonten und starb 1538.
Er wohnte an Fähnern und von ihm oder seinen Vorfahren hat die Alpweide den Namen «Hämmern» erhalten.
[Jakob Signer – Geschichtsblätter Rüte]. |
1566 |
Hans Hammer, Lehensmann in Gamor, Mosers Feld, Schobingerfeld, Yderen, Jnfang, Brand, Holzauw, Hagen, Schungerwis, Moos, Sulnen,
In der Gass, Wÿs, Kilchakher, Krüel, Inwerd, Hurb [LL-OBT-1566 58]. |
1680 |
Annotatio et Desumptio omnium Familiarum et Personarum totius Parochiae Montlingensis Ao 1680 facta
[??1680]:
Eichenwieser -Rhode:
- 14: Adam Hammerer mit Ehefrau Chathrina Albrechti.
- 48: Ulli Lüchinger mit Ehefrau Maria Hamereri.
Oberrieter-Rhode:
- 49: Jacob Bomgarter mit Ehefrau Barbara Hammererin. Hans Hamerer. Maria Gächteri.
Holz-Rhode, Hard:
|
Hasler
|
Links: nach dem Siegel
des Vinzenz Hasler, 1520 ,
des Johannes Hasler, 1551 und
des Vinzenz Hasler, 1560 .
Das Wappen eines Johannes Hasler (vermutlich Hans Hasler der ältere) von 1531 ist im Staatsarchiv.
Das Wappen rechts stammt von Hasler in Arosa, Bürger von Oberriet (Quelle Ruedi Hasler / Kary Fässler, 2012).
Schreibweisen: Haßlar, Haßler, Hasler.
Die Rheintaler Hasler stammen aus Altstätten.
'Hasla' (Haslen) ist um 1300 die Bezeichnung für ein Gebiet am Forst in Altstätten.
Das Gütchen Haslen war sehr klein, denn der Zins bestand damals in einem einzigen Huhn.
Die Bernecker Hasler, stammen von den Altstättern ab, die St. Margrether Hasler von Widnau-Haslach.
|
|
Hasler in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1210 |
Burkardus de Hasela* (lt. G.L. Hartmann und Pfarrer Josef Müller, Stiftsarchivar in St. Gallen 1872-1947). |
1264 |
Burkardus de Hasela* (lt. G.L. Hartmann und Pfarrer Josef Müller, Stiftsarchivar in St. Gallen 1872-1947). |
1303 |
Burchard und Eglolf Hasla* werden als Besitzer eines Weingartens an der Haslerhalde (Altstätten) erwähnt. |
1396 |
Uli zu Hasela, Bürger von Altstätten wird als Bürge erwähnt (lt. Oesch, Altgemeindeschreiber in Balgach). |
1461 |
Uli Hasler (1410 bis ~1480) ist (Gerichts-) Ammann zu Altstätten.
Uli laut Custos Moser (Carl Moser 1871 bis 1962 vom Museum Prestegg in Altstätten) als der Stammvater des Geschlechtes angesehen werden. |
~1435-1515 |
Hans Hasler war, laut Custos Moser, vermutlich der Sohn obigen Uli (cop. mit Anna Vogler) |
1521, 1522 |
Vincenz Hasler (der ältere) ist 1521 Stadtschreiber und 1522 Ammann zu Altstätten.
Geboren etwa 1462, verstorben um 1540. Sohn vom oben stehenden Hans Hasler. |
1533-1557 |
Hans Hasler (der ältere) ist 1533-1557 Gerichtsammann zu Altstätten.
Geboren etwa 1490, verstorben spätestens um 1562.
I. Ehefrau: Barbara Alt von Oberriet
II. Ehefrau: Helena Blum von Altstätten
III: Ehefrau: Elsbeth Schurtanner von Altstätten
Nebst anderen Kindern hatten sie auch einen Sohn Vinzenz und eine Tochter Barbara. |
1535 |
Jacob Hasler von Altstätten in Schwende musste bei der 'Schatzung der Einwohner der innern Rhoden, Huntwil und Urnäsch' 79 Pfund Pfennig entrichten - ein eher überdurchschnittlicher Betrag
([JZ1837], p. 28). |
1551 |
Vincenz Hasler ist Hofammann von Balgach. |
1555 |
Vincenz Haßlar ist Vogt zu Blatten und Hans Hasler Ammann zu Altstätten. |
1567 |
Gabriel, Graf von Hohenems, verkauft den gemeinen Hofleuten zu Kriessern seinen Wald am Hard und in den Stocken,
der an die Güter von Steffan und Conrad Hassler, Altstätten, stösst. |
1669 |
Conrad Hasler beteiligt sich an der Vermarkung der Alpen Schwamm und Strüssler. |
1671 |
Seckelmeister Konrad Hasler ist Ratsmitglied in Oberriet. |
__________
*
"... quod erat Waltheri dicti Schahtler; vineam dictam der alte Wingarte, sitam in monte dicto
Haslerhalde prope Alstetin in valle Reni, que erat Hermanni ministri de Abbatiscella; C. et
Hermannum dictos Taler; vineam sitam in jan dicto monte Haslerhalde prope Alstetin, contiguam
vinee dominorum de Ramswâg, que erat Burchardi et Eglolfi de Hasla;
vineam in predicto monte Haslerhalde prope Alstetin, contiguam vinee dominorum de
Ramswag, que erat domini H de Alstetin ..."
Herrsche
|
Variante zum Wappen des gleichen Appenzeller Geschlechts.
Alle Hersche- und Herrsche-Wappen zeigen einen springenden Hirsch.
Schreibweisen: Herschis, Herschi, Herrschi, Hersche, Herrsche.
Heute sind die 'Herrsche' mit dem Doppel-r' einzig in Montlingen altverbürgert;
jene mir einem 'r' in Appenzell, Gonten, Urnäsch und Luzern.
|
Herrsche in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1470 |
Am 20. Juni 1470 verkaufte Ludwid Litscher zwei Zehnte zu Blatten und Eichwies an Peter und Algast, Gebrüder, Josef Bombgartner, Hans Herschi und Hans Schöri um 233 Pfund Pfennig.
Quelle: alte Pergamenturkunden 1470.06.20 im Staatsarchiv AI. |
1533 |
Hans Herrschi ist Ammann vom Hof Balgach. |
1724 |
Die beiden Rhoden Oberriet und Holzrhode führen die Alp Strüssler wieder gemeinsam.
Als Rhodmeister von Oberriet zeichnet Kaspar Herrsche. |
Hutter
|
Landvogtsammann Conrad Hutter führte 1593 dieses Wappen.
Schreibweisen: Huter, Huoter, Hurter, Hueter, Hüeter, Huetter, Hutter.
|
Die Herkunft des Namens ist mit Sicherheit auf einen Träger oder Inhaber des 'Meierhutes' zurückzuführen.
Dieser Meierhut war das Standesabzeichen der äbtischen Hofmeier oder Hofverwalter.
Die Vermutung liegt nahe, dass der erste Hutter ein Vertrauensmann der von 1280 bis 1450 mächtigen und einflussreichen
Familie Meier von Altstätten war.
Die Meier hatten sich in kurzer Amtszeit aus dem bürgerlichen in den Adelsstand erhoben,
was nicht durch ritterliche Tugenden, sondern aus rücksichtslosem Eigennutz geschah.
Mit Kunigunde, der nachmaligen Gräfin von Neuburg, endete 1476 das stolze Geschlecht.
Schon zu Lebzeiten wurde ein Vertrauensmann eingesetzt, der die Interessen der kinderlosen Familie zu wahren hatte.
Die Wahl fiel auf Ulrich, genannt Huter, Bürger von Altstätten,
der 1349 erstmals in Erscheinung tritt als Siegler von Urkunden mit gotischem Wappensiegel.
Frühe Hutter:
1349 |
Ulrich Huter besitzt eine Amtsgewalt (vieleicht vom Vater übernommen),
die für eine bürgerliche Familie ein beachtliches Privileg bedeutet.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Hutter mit Jecli und Cumi Huoter, Heinrich Huoter sel. Söhne, von St.Gallen,
in Verbindung stehen. |
1309 |
Letztere haben auf all ihre Rechte in Lüchingen zugunsten des Spitals zu St.Gallen verzichtet.
Ist es Zufall, dass die Geschlechter der Hutter dort beginnen, wo der Niedergang der Edlen von Altstätten einsetzt?
Beachtlich ist das Alter dieses Geschlechts von bald 700 Jahren, aus einer Zeit,
wo die Führung von Siegel und Wappen nur den Adelsfamilien gestattet war.
Bürgerliche Familienwappen aus dieser Zeit sind selten.
Das Hutterwappen zählt nicht nur zu den ältesten Bürgerwappen des Rheintals, sondern auch der Eidgenossenschaft.
Das Wappen der heute noch blühenden Familien blieb seit dem Stammvater 'Ulrich genannt Huter' (1349)
bis heute unverändert (Vadiana St.Gallen). |
Hutter in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1423 |
Rüdi Huter zu den Linden, Kriessern, hat mit denen von Kriessern Streit wegen eines Viehweges längs des Rheins.
Rüdi war kein Leibeigener, er gehörte den Edlen von Ems, besass das Bürgerrecht von St.Gallen, 1423 beurkundet.
Rüdi (Rudolf) gehörte zur Diepoldsauer Rhode, seine Brüder Hans und Konrad wohnten, wie ihr Vater, in Kriessern.
Ein Sohn dieses Stammes war der berühmte Pfarrer Diepolt Huter. |
1470 |
Ruedi, Ammann des Hans von Ems in Kriessern 1438. |
1470 |
Walter Huter ab der Klus wird erwähnt. |
1486 |
In der liste der Hofgenossen der Herrschaft Blatten stehen: Rudolf Huter, gesessen Zu Diepoldsau,
Hans und Konrad Huter, gesessen zu Kriessern. |
1531 |
Diepolt Huter, gebürtig zu Kriessern, Pfarrer zu Appenzell.
Theobald Hutter, von Montlingen, päpstlicher Familiaris 1505, von 1511 an als Pfarrer von Appenzell nachweisbar.
1511-1514 und 1520-1522 befand er sich mit dem Stifte St. Gallen, dem die Pfarrkirche in Appenzell inkorporiert war,
im Streite um das Pfarreinkommen und den Bau des Pfarrhauses.
Der gewandteste Gegner der Reformation im Lande Appenzell, erhielt er die inneren Rhoden beim Katholizismus,
nahm offenbar in deren Auftrag an den Disputationen zu Baden und Bern teil;
an letzterer trat er oftmals als Verteidiger der alten Lehre auf.
Vor 1530 besass er die Pfarrei Montlingen, deren Widerstand gegen die Reformation ihm zuzuschreiben ist;
1534 wieder Pfarrer in Appenzell
[HBLS-04].
|
1577 |
Konrad Hutter ist Gerichtsherr zu Kriessern. |
1593 |
Conrad Huter, Landvogtsammann, führt das Siegel oben. |
1700 |
Conrad Huetter, Hofammann, siegelt eine Urkunde. |
1795 |
Hofammann Gabriel Huetter und Statthalter J. Weder, Diepoldsau,
erreichen bei Abt Beda die Auflösung der Vogtsteuer und Frondienste um 1200 Gulden.
Gleichen Jahres kauft alt Ammann Johannes Huetter, Diepoldsau, das Rossheumahd im Krummensee vom Kloster St.Gallen
um 100 Gulden mit Zinspflichten an die beiden Pfarrpfründe. |
Im Moos
Die Familie im Moos zog ab der Mitte des 15. Jh. im Gefolge von Beamten und Vögten ins Rheintal (vermutlich aus Sisikon).
Sie stammte also vermutlich nicht aus dem Weiler Moos (Teil der Holzrhode), welcher auch zur Namensbebung hätte führen können.
Die Familie ist in Oberriet ausgestorben.
Im Moos in Oberriet:
1461 |
Rüdi im Moß (erwähnt am 23. September 1461 und am 3. November 1462 in Streitsachen zwischen Altstätten und dem Reichshof Kriessern).
(Quelle: Urkundenbuch Band 6 (1442-1463), Stiftsbibliothek St. Gallen).
Im Index des Urkundenbuchs wird Rüdi im Moß als 'Hofammann z. Kriessern', resp. 'Ammann an dem Oberriet' erwähnt.
|
1555 |
Am 5. Juli 1555 steht zu Rudi im Moß im Oberriet:
"6. Rudi im Moos im Oberriet begehrt, auf seinem Eigenthum eine Mühle zu bauen;
er wolle hiermit niemand schädigen, doch die Sache nicht ohne Wissen und Willen der Oberen vollführen.
Es wird nun beschlossen, der Landvogt soll verkünden lassen, dass Rudi im Moos eine solche Mühle bauen wolle;
wenn dann niemand Einsprache erhebt und niemand Schaden dadurch erhält, so hat der Landvogt Vollmacht,
den Bau der Mühle zu bewilligen und soll dann einen ziemlichen Zins darauf schlagen."
(Quelle: Eidgenössische Abschiede).
Im Index des Urkundenbuchs wird Rüdi im Moß als 'Hofammann z. Kriessern', resp. 'Ammann an dem Oberriet' erwähnt.
|
1566 |
Ruodi Moos, Lehensmann in Stainach, Riethgass, Imber, Hagen, Watt, Ob der Gass.
Hans im Moos, Lehensmann in Steinmaad, Ob der Gass, Imber, Gamor.
Ulrich im Moos, Lehensmann in Kobelwÿs ob der Gass, Grasmaad, Gamor.
Jacob im Moos, Lehensmann in Eichwiserfeld.
Hans im Moos, Lehensmann in Schwarzer Graben, Gamor.
Rüedi im Môos, Lehensmann in Eichwiserfeld, Holzersmaad
[LL-OBT-1566].
|
vor 1600 |
Ulrich, Jakob, Hans et al. (Quelle: Jahrtagbuch p. 57). |
vor 1600 |
Anna (Quelle: Notizen zur Geschichte der Familie Benz). |
~1620 |
Johannes mit Kindern Johannes und Barbara (Quelle: Taufbuch 1619, 1621). |
~1650 |
Johannes mit Kindern Katharina und Jakob (Quelle: Taufbuch 1619, 1621). |
Klein
Die Familie Klein ist in Oberriet ausgestorben.
Schreibweisen: Klen, Klenn, Klin, Klein.
Etymologie:
Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch klein, kleine 'klein, schmächtig, zart, mager, niedlich, zierlich, fein'
für jemanden von geringer Körpergröße oder für den Jüngeren von zweien (Sohn, jüngerer Bruder).
Klein in Oberriet:
1566 |
Hans Klin, Lehensmann im Eichwiserfeld (Eichenwieserfeld).
[LL-OBT-1566 100]. |
vor 1600 |
Leonhard Klenn, Schwäher und Schwieger des Hans Zäch und der Margaretha Hueter (Quelle: Jahrtagbuch p. 199). |
~1700 |
Elisabeth Klen, Ehefrau des Ulrich Könis (Quelle: Jahrtagbuch p. 149). |
1713 |
Barbara Kle[i]n (Quelle: Totenbuch 1713). |
Kluser
|
Etymologie:
Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch kluse, klus, kliuse, klose, mittelniederdeutsch kluse
'Klause, Einsiedelei, Kloster, Behausung, Felsspalte, Kluft, Engpass, Schleuse' für jemanden, der an einer solchen Stelle wohnte.
Variante zum gleichnamigen Geschlecht im Wallis.
Schreibweisen: Cluser, Clußer, Klauser, Kluser.
|
Kluser in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1529 |
Hans Klauser ist Zeuge im Grenzstreit zwischen Hof Kriessern und Rüthi. |
1532 |
Hans Clußer in Oberriet beteiligt sich am Bildersturm in der St.-Wolfgangs-Kapelle. |
1563 |
Ulrich Klauser ist Hofvertreter im Streit mit den Endern, Kobelwies. |
1602 |
Das Abkommen von Baden zwischen den Rheintalerhöfen von Anthoni Klauser, des Rats von Zürich
und Landvogt zu Baden, wird unterzeichnet. |
Kobler
|
Etymologie:
Benennung nach Wohnstätte.
Das Wort 'kobil' bedeutet im Althochdeutschen 'Schlucht', aber auch 'Hügel' (engl. 'hill').
Im Mittelhochdeutschen stand 'kobel' für 'Felsenschlucht'.
Prof. Hans Stricker (Universität Zürich):
«Schweizerdeutsch "der Chobel" heisst 'überhängender Fels', aus mhd kobel 'Fels, Schlucht'.
Das Wort stammt aus lat. cubulum 'kleine Lagerstätte' (von Tieren), im Rätorom. heisst es cuvel 'Höhle'.
Koblen (bzw. Choblen) ist die Mehrzahl Dativ zu Kobel, also heisst "bei den Koblen" etwa 'beim Ort mit den überhängenden Felsen'.
Der Namentyp kommt in der fraglichen Gegend recht häufig vor, auch in Vorarlberg.»
Der Name hängt also wohl mit Koblen (Gemeinde Rüthi), Kobel, Kobelwald zusammen
[HBLS-04].
Wappen leicht abgeändert nach Siegel des Johann Jacob Kobler, Müllers und Badmeisters Sohn, Kobelwies 1795.
Schreibweisen: Cobler, Kobler.
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'User Rheintal 1977', p. 162:
« Koblen hat zweifelsohne dem Geschlecht der Kobler seinen Namen gegeben.
Das Wappen der Kobler, den Siegeln der Hofammänner Kaspar (1645), Franz (1706) und Kaspar (1759) Kobler entnommen,
zeigt auf rotem Grund ein von zwei goldenen Sternen flankiertes, weisses Kreuz, dessen Längsbalken unten von einem Andreaskreuz durchschnitten wird.
Das Geschlecht der Kobler wird von allen Rüthner Geschlechtern zuerst erwähnt.
Der erste Cobilar ist um 1300 bezeugt. Alle stammen sie von 'Koblon'.
Als alteingesessene Leute bekleideten die Kobler Aemter im Hof Rüthi, die früher das Kloster Pfäfers und nach 1484 die Gemeinde selbst zu vergeben hatte.
Nachdem sich Rüthi 1538 von der Abtei Pfäfers losgekauft und damit das Recht erhalten hatte, den Hofammann selber zu ernennen,
haben folgende Kobler dieses Amt ausgeübt: 1550 und 1552 Rudolf,
gegen Ende des 16. oder zu Anfang des 17. Jahrhunderts Hans, 1607 Hans, der Müller, 1615 Hans, 1634, 1644, 1645, 1665, 1669, 1670, 1671 und 1673 Kaspar,
1692, 1698 und 1706 Franz, 1701 und 1720 Kaspar, 1735 Jakob, 1738 und 1757 Kaspar und gegen Ende des Jahrhunderts Josef Kobler. »
Letzterer liess 1778 in einer Stiftung die kleine Kapelle in Koblen erbauen.
|
Kobler in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1359 |
Adelheid, Johanns des Köhlers von Bernang Tochter. |
1402 |
Die Brüder Wälti und Rüdi den Koblern, Bürger zu Feldkirch,
betreiben (gemeinsam mit den Vettern Jos und Rudolf, die Meier von Altstätten)
für die Edlen von Altstätten vier Hofstätten, Mühlen, Bleuel, Mühlstätten und Bleuelstätten
zwischen den Stiegen und Kobelstein im Rehag. |
1501 |
Diepolt Kobler von Rüthi eidet beim Gericht auf St. Valentinsberg. |
1523 |
Melchior Kobler besitzt ein Alprecht auf Camor. |
1544 |
Hans Bruder, gen. Kobiler, zu Bernang. |
1555 |
Rudolf Kobler ist Vertreter der Rhode Rüthi beim Gerichtsentscheid über Grenzstreitigkeiten
mit dem Hofe Kriessern. |
1671 |
Kaspar Kobler, Hofammann, Jakob Kobler, Landvogtsammann,
und Adam Kobler, Hofschreiber aus dem Hof Rüthi (Reuthe) bereinigen die Alpgrenzen mit dem Hof Oberriet. |
1746 |
Jakob Kobler, Hard, Heini Jogg genannt, bereinigt die Waldgrenzen zwischen Oberriet und ob dem Hard. |
1777 |
Kaspar Kobler, Wuhrmeister, Montlingen, und Rhodsvertreter, klagt,
weil Messmer Mattli den Bach nicht machen will. |
1795 |
Kobler Joseph ab dem Hard kauft vom Hof Boden 'im Löhle', bei Martis Bergle gelegen. |
Das Geographische Lexikon der Schweiz schreibt (Abkürzungen hier ausgeschrieben):
«Koblen (SG, Bez. Ober Rheintal, Gemeinde Rüthi):
470 m. Häusergruppe, zwischen dem Blosen und Blattenberg und an der dem linken Rheinufer folgenden Strasse;
2,8 km nördlich der Station Rüti der Linie Rorschach-Sargans.
20 kath. Einwohner. Obst-, Mais- und Kartoffelbau, Viehzucht. Stickerei.
Vermutlich Heimat der Familie Kobler.»
Kolb
|
Etymologie:
Benennung nach Übername zu mittelhochdeutsch kolbe, mittelniederdeutsch kolve 'Kolbe, Keule als Waffe' im übertragenen Sinn für einen derben,
gedrungenen, dicken Menschen bzw. für einen Narren und dummen Menschen (da der Kolben zu den Abzeichen der Narrengestalt zählt).
Der Name Kolb könnte auch vom althochdeutschen 'kolb' für 'Stab', 'Knüppel' abgeleitet sein.
Das Wappen gibt den Hinweis, dass der Begriff vom 'Rohrkolben' abgeleitet sein könnte.
Rohrkolben (auch 'Kanonenputzer') sind Wasser- und Sumpfpflanzen, welche in Feuchtgebieten dichte Bestände entwickeln können.
Nach dem Siegel des Diepolt Kolb von Oberriet 1518.
Schreibweisen: Kolb.
|
Der Mais wurde nach 1492 von Amerika eingeführt.
Nach Mitteleuropa kam der Mais erst über den Umweg des Vorderen Orient.
Da seine eigentliche Herkunft bereits in Vergessenheit geraten war, wurde er "Türkisch Korn" oder "türkischer Weizen" genannt.
Im Rheintal hiess er schlicht "Türggen". Der Mais(-kolben) kann daher nicht als Herkunftsbezeichnung dienen.
Kolb in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1419 |
Anna Dierauer, Eichenwies, verkauft ihren Hof, der an Hansen Kolben Hof grenzt. |
1437 |
Hans Kolb
[Charter: Hohenems, Reichsgrafschaft 8015] (18. März 1437).
Heinrich Stüdlin, Freilandrichter auf Leutkircher Heide und in der Piers,
mit Gewalt Kaiser Sigmunds und durch Gnade des Junkers Georg Truchsess von Waldburg Landvogt in Ober- und Unterschwaben,
spricht die Hofleute zu Kriessern von den Ansprüchen, die Eberhard von Ramschwag an sie stellte, frei und ledig.
Als er Freitag vor "Lätare" 1437 zu Ravensburg auf offener freier Reichsstraße zu Gericht saß,
klagte Eberhard von Ramschwag durch seinen Fürsprech Heinrich Stoll, Bürger von Ravensburg, gegen die Leute des Hofs zu Kriessern -
vogtliche Leute, eigene Leute, Gotteshausleute, kurz gegen alle, die in den Marken des Hofs Kriessern sitzen, -
sie seien ihm "Ruthgeld" und Ersatz anderer Brüch und Schaden schuldig;
es sei dies seine dritte Klage und er verlange nunmehr gerichtliche Entscheidung.
Seinem Begehren widersprachen Hermann Han, Ammann zu Kriessern, und Kaspar Schmied von Rain als Bevollmächtigte jener Hofleute zu Kriessern,
die ob der Kirche wohnen und den Brüdern Ulrich und Konrad den Paigrern "zu Versprechent staund",
durch ihren Fürsprech Hans Buklin, Bürger von Ravensburg, und verlangten,
der Kläger solle seine Ansprüche spezifizieren und namentlich angeben, wer ihn um seine Intervention gebeten habe.
Darauf ließ der Kläger antworten, seine Forderung belaufe sich auf ungefähr 200 Pfund Heller,
und habe es sich um Tratt, Straße und andere "Ruttung" gehandelt;
die Händel hätten vor beiläufig sechs Jahren statt gehabt,
und sei er durch Hans Alt von Platten und Uli Grübler und Küni Goldiner und andere im Namen der Gemeinde Kriessern gebeten worden,
sich der Sache anzunehmen.
Nach langer Rede und Widerrede wurden die obgenannten Hermann Han und Kaspar Schmied jeder Verpflichtung auf Ersatz ledig gesprochen;
den andern Hofleuten von Kriessern des Teils ob der Kirchen und so weiter solle binnen der nächsten drei "vierzehn Tagen" ein neuer Gerichtstag angesetzt werden.
Alle jene, welche beschwören würden, dass sie dem Hans Alt von Platten und so weiter keinen Auftrag gegeben hätten,
sollten jeden Anspruchs ledig gesprochen sein; jene, welche nicht schwören können oder wollen, müssen sich einer eigenen Gerichtsverhandlung unterziehen.
Also wurde eine neue Tagfahrt nach Lindau auf Montag nach "Judica" angesetzt.
Auf diesem Tag beschworen die Nachgenannten, dass sie dem Hans Alt und so weiter keinerlei Auftrag erteilt hätten
und wurden in Folge dessen von jeder Ersatzpflicht und Haftung ledig gesprochen;
nämlich: der alte Hans Han und Hermann Han, sein Bruder; Konrad Schmied von Rain und Hänsli Schmied von Rain und Künzli Schmied, sein Bruder;
Künzli Schmied und Küni im Moos; Jos Graber; Clemens im Graben; Hans Luchinger; Uli Gächter; Jos Küny, Christian Ägerder;
der junge Hans Han; Hans Hilter; der junge Hans Kolb im Schachen; Jos Wägeler; Heinrich Strigel; Bartholomä Zäch; Hans Schöri;
Uli Schell; Hans Willer; Klaus, Jos und Thoman Alt, Gebrüder; Hans Zilg im Moos; Hans Götti; Mathias in Kobelweid; Hans und Küni die Hamer, Gebrüder;
Hans Käss am Hard; Rudi Väsler am Hard; und Uli Scherer. Darüber erhalten sie einen gesiegelten Gerichtsbrief.
|
1442 |
Hans Kolb tritt als Zeuge auf für die in den 'Mäderen'. |
1486 |
Konrad Kolb ist im Steuerrodel des Vogts aufgeführt. |
1502 |
Hans Kolb, Altammann zu Rheineck,
sitzt im Gericht im Streitfall der Schobinger (Hard) gegen den Hof Kriessern. |
1507 |
Diepolt Kolb, äbtischer Vogt, vertritt die von Kriessern am Oberriet im Streit gegen die Ender,
Kobelwies. |
1652 |
Uli Kolb, genannt der Kriessner, am Oberriet Hofammann,
verkauft an die Frühmesspfründ ein Gut auf der 'Suweid'. |
1790 |
Fridli Kolbens Witfrau, Josef und Johann Kolbens Hofstatt liegt gegen die Blatten Häuser hinauf. |
1795 |
Johann Kolb, Kölblis, kauft ein Stück Staudengereut am Semelenberg. |
Kühnis
|
Nach Siegel des Johannes Kühnis, Hofammann 1752.
Schreibweisen: Konis, Könis, Künis, Künnis, Küenis, Kühnis.
|
Kühnis in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1437 |
Jos Küny
[Charter: Hohenems, Reichsgrafschaft 8015] (18. März 1437).
Heinrich Stüdlin, Freilandrichter auf Leutkircher Heide und in der Piers,
mit Gewalt Kaiser Sigmunds und durch Gnade des Junkers Georg Truchsess von Waldburg Landvogt in Ober- und Unterschwaben,
spricht die Hofleute zu Kriessern von den Ansprüchen, die Eberhard von Ramschwag an sie stellte, frei und ledig.
Als er Freitag vor "Lätare" 1437 zu Ravensburg auf offener freier Reichsstraße zu Gericht saß,
klagte Eberhard von Ramschwag durch seinen Fürsprech Heinrich Stoll, Bürger von Ravensburg, gegen die Leute des Hofs zu Kriessern -
vogtliche Leute, eigene Leute, Gotteshausleute, kurz gegen alle, die in den Marken des Hofs Kriessern sitzen, -
sie seien ihm "Ruthgeld" und Ersatz anderer Brüch und Schaden schuldig;
es sei dies seine dritte Klage und er verlange nunmehr gerichtliche Entscheidung.
Seinem Begehren widersprachen Hermann Han, Ammann zu Kriessern, und Kaspar Schmied von Rain als Bevollmächtigte jener Hofleute zu Kriessern,
die ob der Kirche wohnen und den Brüdern Ulrich und Konrad den Paigrern "zu Versprechent staund",
durch ihren Fürsprech Hans Buklin, Bürger von Ravensburg, und verlangten,
der Kläger solle seine Ansprüche spezifizieren und namentlich angeben, wer ihn um seine Intervention gebeten habe.
Darauf ließ der Kläger antworten, seine Forderung belaufe sich auf ungefähr 200 Pfund Heller,
und habe es sich um Tratt, Straße und andere "Ruttung" gehandelt;
die Händel hätten vor beiläufig sechs Jahren statt gehabt,
und sei er durch Hans Alt von Platten und Uli Grübler und Küni Goldiner und andere im Namen der Gemeinde Kriessern gebeten worden,
sich der Sache anzunehmen.
Nach langer Rede und Widerrede wurden die obgenannten Hermann Han und Kaspar Schmied jeder Verpflichtung auf Ersatz ledig gesprochen;
den andern Hofleuten von Kriessern des Teils ob der Kirchen und so weiter solle binnen der nächsten drei "vierzehn Tagen" ein neuer Gerichtstag angesetzt werden.
Alle jene, welche beschwören würden, dass sie dem Hans Alt von Platten und so weiter keinen Auftrag gegeben hätten,
sollten jeden Anspruchs ledig gesprochen sein; jene, welche nicht schwören können oder wollen, müssen sich einer eigenen Gerichtsverhandlung unterziehen.
Also wurde eine neue Tagfahrt nach Lindau auf Montag nach "Judica" angesetzt.
Auf diesem Tag beschworen die Nachgenannten, dass sie dem Hans Alt und so weiter keinerlei Auftrag erteilt hätten
und wurden in Folge dessen von jeder Ersatzpflicht und Haftung ledig gesprochen;
nämlich: der alte Hans Han und Hermann Han, sein Bruder; Konrad Schmied von Rain und Hänsli Schmied von Rain und Künzli Schmied, sein Bruder;
Künzli Schmied und Küni im Moos; Jos Graber; Clemens im Graben; Hans Luchinger; Uli Gächter; Jos Küny, Christian Ägerder;
der junge Hans Han; Hans Hilter; der junge Hans Kolb im Schachen; Jos Wägeler; Heinrich Strigel; Bartholomä Zäch; Hans Schöri;
Uli Schell; Hans Willer; Klaus, Jos und Thoman Alt, Gebrüder; Hans Zilg im Moos; Hans Götti; Mathias in Kobelweid; Hans und Küni die Hamer, Gebrüder;
Hans Käss am Hard; Rudi Väsler am Hard; und Uli Scherer. Darüber erhalten sie einen gesiegelten Gerichtsbrief.
|
1486 |
Ein Grundbesitz bei der Fähre stösst an Hans Künis Besitz. |
1486 |
Künis Hansen Andreas ist im Steuerrodel eingetragen. |
1555 |
Andreas Küness [HBLS-04]. |
1563 |
Hans und Andreas Künis als Abgeordnete des Hofes klagen gegen die Ender, Kobelwies. |
1724 |
Gallus Könis, Oberriet,
gehört dem Ausschuss an in der Einigung mit der Holzrhod wegen der Alp Strüssler. |
1732 |
Johann Könis, Hofschreiber, beteiligt sich beim Setzen der Gerichtsmarken. |
1752 |
Johannes Könis ist Hofammann in Kriessern am Oberriet. |
1793 |
Jakob Könis, Richter, vertritt mit fünf andern die Holzrhode beim Aufteilen der Hofgüter unter die Rhoden. |
1858-1912 |
Josef Franz Kühnis, von Oberriet,
* 1858 in Walenstadt, † 1912 in Altstätten.
Verdienstvoller Förderer des Feuerwehr- und des Turnwesens
[HBLS-04]. |
Kuster
Etymologie:
Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch koster, kuster, mittelhochdeutsch kuster, guster, küster, koster
'Aufseher, Küster, ursprünglich Hüter des Kirchenschatzes, später Aufseher über das Kirchengebäude'.
Kuster in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1523 |
Lienhart Kuster besitzt ein Alprecht auf Camor. |
1566 |
Christa Custer, Lehensfrau in Hausen.
Hans Custer, Lehensmann in Graüwe (zu Diepoltsauw).
Hans Custer, Josen Sohn, Lehensmann in Greüe / Graüwe, Fendenwÿs
[LL-OBT-1566]. |
1669 |
Jakob Kuster, Rhodmeister, ist bei der Vermarkung der Alpen Schwamm und Strüssler beteiligt. |
1790 |
Johannes Kuster ist Hofammann von Diepoldsau. |
1798 |
Jakob Laurenz Kuster, Präsident, nimmt als Ehrendelegierter des Rheintals an der Tagsatzung zu Frauenfeld teil,
die das Rheintal als selbständiges Glied der Eidgenossenschaft anerkennt. |
Langenegger
|
Farbenvariante zum gleichnamigen Geschlecht in Appenzell Ausserrhoden.
Schreibweisen: Langenegger.
|
Langenegger in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1486 |
Der Langenegger ist auch auf der Liste beim Verkauf des Hofes an den Abt von St. Gallen um 1500 Gulden. |
1529 |
Hans Langenegger tritt als Zeuge auf im Grenzstreit zwischen dem Hof und den Appenzellern. |
1532 |
Ulrich Langenegger klagt mit andern gegen den Bilderstürmer Hans Hübschli. |
1533 |
Obiger Ulrich Langenegger ist mit Rüdis Enis Reichshofvertreter,
sie treten als Zeugen auf über den Zug des Hauptmanns Jakob Frei nach Oberriet.
Ulrich ist auch Hofvertreter im Grenzstreit mit den vier Höfen. |
1761 |
Martin Langenegger spricht mit zwei andern beim Abt vor
betreffend 8 Gulden Steuern vom Lindenmahd an die Kirche Kriessern. |
1778 |
Johannes Langenegger, Kirchenpfleger, erhält die Erlaubnis,
das alte Bildkreuz auf seinem Boden durch ein "Kapellulein" zu ersetzen. |
1793 |
Richter Johann Langenegger bespricht mit andern Hofvertretern
das neue Reg1ement für die fünf Rhoden der Gemeinde Oberriet. |
Loher
|
Etymologie:
a) mittelhochdeutsch 'lohe' (Gebmittel aus zerkleinerter Baumrinde);
b) Bezeichnung für den Eichenwald, der das Material für die 'lohe' lieferte;
c) kleine, lodernde Flamme (z.B. im Zusammenhang mit einer Köhlerei).
Ein Loher bezeichnete also einen Beruf in der Gerberei, in der Waldwirtschaft oder in der Köhlerei.
In Montlingen muss es einen Flurnamen mit dieser Bezeichnung gegeben haben.
Farbenvariante des gleichnamigen Geschlechts aus dem 15. Jahrhundert von Bregenz, jedoch ausgestorben.
Schreibweisen: Lohen, Locher, Loher.
Der Name wurde lange als 'Loocher' ausgesprochen.
|
Loher in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1362 |
Die Brüder von Ramswag verpfänden an ihre Schwester Kathrine Heinrich von Lohen
ehliche Wirtin samt Gütern zu Kobelwald und ihre Fähre zu Blatten für 50 Mark gutes Silber. |
1396 |
Lehensbrief vom Spital der Stadt St. Gallen:
Die zwei Bürger von Feldkirch (ehemals Montlinger Bürger), Heintz im Loh und Wälti Värser (wohl ein Verwandter) hatten ein Lehen in Montlingen
(zwischen Montlingen und Eichenwies, also in der Gegend Platz-Wiesen).
Die beiden hatten einen Vetter 'Cuntz [Konrad] im Loh'.
Dieser war Mitbesitzer des Landstücks, welches in der Urkunde als 'Meder' (Wiesland) bezeichnet wird.
Das Landstück war nicht nur Pachtgut, sondern Eigentum, welches mit Genehmigung des Spitals verkauft werden konnte.
Das Landstück wurde an Stephan Graber uns seine Geschwister verkauft.
Die Nachkommen dieser 'im Loh' nannten sich 'Loher'.
Ein Ast dieser Feldkircher Loher wurde später in Bregenz heimisch (von einem Bürgermeister dort stammt das Wappen). |
1506 |
Alt Ammann Ulrich Locher tritt zweimal als Vertreter des Hofes auf im Grenzstreit mit Altstätten. |
1512 |
Ulrich Locher, äbtischer Vogt zu Blatten, verhandelt mit Altstätten. |
1523 |
Peter und Jörg Locher, Jack Locher sel. Kinder und die alt Locherin sind Alpgenossen auf Camor. |
1577 |
Sebastian Loher sitzt im Gericht gegen die Ender, Kobelwies. |
Lüchinger
In der 'Geschichte des Reichshofs Kriessern' von Wendel Langenegger werden zwei Lüchinger-Stämme erwähnt, die Eichenwieser und die Montlinger.
Die Eichenwieser Lüchinger haben einen Mann im Wappen.
Das Wappen der Montlinger Lüchinger zeigt einen aufrecht stehenden, goldenen Löwen auf rotem Grund.
|
Eichenwieser Stamm, nach Rudolf Lüchinger, Hofammann 1590, und Ulrich Lüchinger, Hofammann 1622.
Wappen (siehe links): In Gold wilder Mann, über der rechten Schulter rote Keule haltend.
Später:
Siegel von Hofammann Jakob Lüchinger, 1660 (Mann mit Baum samt Wurzelwerk),
Siegel von Hofammann Josef Lüchinger (1701-1771) aus dem Jahr 1756 (Mann mit Stern und Baum),
Siegel von Hofammann Johann Jakob Lüchinger (1750-1805) aus dem Jahr 1780 (Bauer mit Lüchnerstange).
Die Lüchnerstange wurde zum Prüfen des Heustocks oder zum Rhoden benutzt (sie hat vom Sinn her eher keinen Zusammenhang mit dem Namen Lüchinger) [JD1943].
Schreibweisen: Leuchinger, Leuhinger, Lüchinger.
|
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Montlinger Stamm.
Wappen (siehe links): In Rot aufgerichteter, silbern bewehrter, silbern bezungter, goldener Löwe.
Nach dem Siegel des Melchior Lüchinger (1653 Ammann und Statthalter des Gerichts zu Kriessern).
|
Die Lüchinger stammten ursprünglich aus Lüchingen (zwei Kilometer nordöstlich von Altstätten), welches im Jahre 1255 erstmals unter dem Namen 'Liuchingin' verzeichnet wurde.
Die erstmals um 1396 und 1397 urkundlich erwähnten 'Lüchinger' waren zugezogene Bürger von Altstätten.
Geschlecht der Gemeinde Oberriet, 1404 erstmals erwähnt, im 15. Jh. im Rheintal verbreitet, seit 1448 in Oberriet nachweisbar.
In einem Zweige ging dort das Ammannamt während 280 Jahren von Vater auf den Sohn über
[HBLS-04].
Lüchinger in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1437 |
Hans Lüchinger
[Charter: Hohenems, Reichsgrafschaft 8015] (18. März 1437).
Heinrich Stüdlin, Freilandrichter auf Leutkircher Heide und in der Piers,
mit Gewalt Kaiser Sigmunds und durch Gnade des Junkers Georg Truchsess von Waldburg Landvogt in Ober- und Unterschwaben,
spricht die Hofleute zu Kriessern von den Ansprüchen, die Eberhard von Ramschwag an sie stellte, frei und ledig.
Als er Freitag vor "Lätare" 1437 zu Ravensburg auf offener freier Reichsstraße zu Gericht saß,
klagte Eberhard von Ramschwag durch seinen Fürsprech Heinrich Stoll, Bürger von Ravensburg, gegen die Leute des Hofs zu Kriessern -
vogtliche Leute, eigene Leute, Gotteshausleute, kurz gegen alle, die in den Marken des Hofs Kriessern sitzen, -
sie seien ihm "Ruthgeld" und Ersatz anderer Brüch und Schaden schuldig;
es sei dies seine dritte Klage und er verlange nunmehr gerichtliche Entscheidung.
Seinem Begehren widersprachen Hermann Han, Ammann zu Kriessern, und Kaspar Schmied von Rain als Bevollmächtigte jener Hofleute zu Kriessern,
die ob der Kirche wohnen und den Brüdern Ulrich und Konrad den Paigrern "zu Versprechent staund",
durch ihren Fürsprech Hans Buklin, Bürger von Ravensburg, und verlangten,
der Kläger solle seine Ansprüche spezifizieren und namentlich angeben, wer ihn um seine Intervention gebeten habe.
Darauf ließ der Kläger antworten, seine Forderung belaufe sich auf ungefähr 200 Pfund Heller,
und habe es sich um Tratt, Straße und andere "Ruttung" gehandelt;
die Händel hätten vor beiläufig sechs Jahren statt gehabt,
und sei er durch Hans Alt von Platten und Uli Grübler und Küni Goldiner und andere im Namen der Gemeinde Kriessern gebeten worden,
sich der Sache anzunehmen.
Nach langer Rede und Widerrede wurden die obgenannten Hermann Han und Kaspar Schmied jeder Verpflichtung auf Ersatz ledig gesprochen;
den andern Hofleuten von Kriessern des Teils ob der Kirchen und so weiter solle binnen der nächsten drei "vierzehn Tagen" ein neuer Gerichtstag angesetzt werden.
Alle jene, welche beschwören würden, dass sie dem Hans Alt von Platten und so weiter keinen Auftrag gegeben hätten,
sollten jeden Anspruchs ledig gesprochen sein; jene, welche nicht schwören können oder wollen, müssen sich einer eigenen Gerichtsverhandlung unterziehen.
Also wurde eine neue Tagfahrt nach Lindau auf Montag nach "Judica" angesetzt.
Auf diesem Tag beschworen die Nachgenannten, dass sie dem Hans Alt und so weiter keinerlei Auftrag erteilt hätten
und wurden in Folge dessen von jeder Ersatzpflicht und Haftung ledig gesprochen;
nämlich: der alte Hans Han und Hermann Han, sein Bruder; Konrad Schmied von Rain und Hänsli Schmied von Rain und Künzli Schmied, sein Bruder;
Künzli Schmied und Küni im Moos; Jos Graber; Clemens im Graben; Hans Luchinger; Uli Gächter; Jos Küny, Christian Ägerder;
der junge Hans Han; Hans Hilter; der junge Hans Kolb im Schachen; Jos Wägeler; Heinrich Strigel; Bartholomä Zäch; Hans Schöri;
Uli Schell; Hans Willer; Klaus, Jos und Thoman Alt, Gebrüder; Hans Zilg im Moos; Hans Götti; Mathias in Kobelweid; Hans und Küni die Hamer, Gebrüder;
Hans Käss am Hard; Rudi Väsler am Hard; und Uli Scherer. Darüber erhalten sie einen gesiegelten Gerichtsbrief.
|
1444-1448 |
In einem Urbar, einem Güter- und Abgabenverzeichnis, aus den Jahren 1444 -1448 mit Zinseinträgen aus dem Hof 'Aichenwysg' findet sich unter anderem die Notiz:
"Der Lüchinger soll [bezahlen] 8 Schillinge, gibt er ab dem Bützlin hinderem Löwg." |
1486 |
Die Lüchinger besitzen ein Gut in den Ouen (Auen). |
1501 |
Christian Lüchinger ist Gutsbesitzer im Isenried.
[Da noch um 1500 herum nur eine Lüchinger-Familie in Eichenwies nachgewiesen ist, kann daraus gefolgert werden, dass der im Urbar genannte Christian Lüchinger der Stammvater der Eichenwieser Lüchinger ist.] |
1577 |
Andres Lüchinger ist Richter im Streit mit den Ender, Kobelwies. |
1583 |
Andres Lüchinger, Ammann am Oberriet, klagt den eidgen. Boten in Bern wegen Meiningen,
die im Rhein drei neue Wuhren geschlagen hatten. |
1602 |
Hofammann Rudolf Lüchinger
vertritt den Hof in Baden im Streitfall mit den vier Rheintalerrhoden: Altstätten, Marbach, Balgach und Berneck. |
1625 |
Alt- und Neuhofammann Ulrich Lüchinger verhandelt mit Appenzell wegen der Alp Sämtis und Wideralp. |
1639 |
Richter Jacob Leuchinger bespricht sich mit den Appenzellern in gleicher Sache. |
1639-1662 |
Jacob Lüchinger,
Ammann von Oberriet (Sohn des Hofammann Rudolf Lüchinger)
[HBLS-04]. |
1688 |
Jacob Lüchinger,
Ammann von Oberriet (Sohn des Ammann Jacob Lüchinger - siehe 1639-1662)
[HBLS-04]. |
1689 |
Hans Lüchinger, Ammann Melchiors sel. Sohn,
untersteht nicht dem Tagmann, weil er der Pfarrei dienstbar ist. |
1715 |
Johannes Lüchinger,
Ammann von Oberriet (Sohn des Jacob Lüchinger - siehe 1688)
[HBLS-04]. |
1743 |
Des "Schulmeisters Hofstätte" bei Antoni Lüchinger im Eichenwies ist an den Meistbietenden
zu verkaufen. |
1764 |
Hofammann Josef Lüchinger besiegelt eine Eingabe an den Abt. |
1771 |
Alt Hofammann Johannes Lüchinger erhält in Frauenfeld die Bestätigung,
von der Alp Sämtis keine Grasrechte ausser den Hof zu verkaufen. |
1795 |
Johann Jakob Lüchinger,
Ammann von Oberriet (Enkel des Johannes Lüchinger - siehe 1715) -
er erwirkte die Befreiung der Gemeinde von Fall und Fastnachtshuhn
[HBLS-04]. |
? |
Johannes Lüchinger,
Kreisammann und Administrationsrat von Oberriet (Sohn des Johannes Lüchinger - siehe 1795)
[HBLS-04]. |
1816-1881 |
Jakob Lüchinger,
Kantonsrat (Enkel des Johannes Lüchinger - siehe 1795)
[HBLS-04]. |
1859-1933 |
Jakob Martin Lüchinger,
Sohn des Jakob Lüchinger - siehe 1816-1881.
Geboren am 14. November 1859, Ingenieur bei den Vereinigten Schweizerbahnen in St. Gallen 1886-1887,
Oberingenieur der Firma Locher und Cie. in Zürich von 1905 an,
war mit der Oberleitung von grosssen Wasserkraftwerken in Italien, Frankreich und Spanien betraut.
Dozent an der ETH 1906-1913, u.a. Mitglied der eidg. Wasserwirtschaftskommission,
der Schweizerischen Schiffahrtsexpertenkommission, verfasste Publikationen über hydraulische Akkumulierungs- und Pumpanlagen
[HBLS-04]. |
Mattle
|
Variante vom Wappen der Wüst.
Das Wappen des Hofammann Kaspar Mattle führt in der oberen Hälfte die Zeichen des Hofwappens von Kriessern (Löwe mit Baum),
in der unteren Hälfte das Wüstwappen (doppelte Wolfsangel).
Schreibweisen: Matli, Matle, Mattli, Mattle.
|
Mattle in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1501 |
Fürsprech Hans Matli von Rüthi führt im Auftrag von Hofammann Zäch
die Grenzverhandlungen mit Altstätten. |
1529 |
Cunratt Mattli ist Zeuge im Grenzstreit der Alpen. |
1607 |
Ully (Ulrich) Mattli, Kobelwald, Hofammann in Kriessern und Oberriet,
verkauft an die Montlinger Frühmesspfründe von seinem Grundstück in Kobelwald. |
1682 |
Im Namen der hochheiligsten Dreifaltigkeit gründen Jacob Mattlin und Anna Enisin eine Stiftung
zugunsten Studierender und ehrlicher Handwerker.
Beide waren mit Dekan Diepolt Huter, Appenzell, befreundet. |
1640-1700 |
P. Dionysius, 1640-1700, Sohn des Jacob Mattlin (siehe 1682),
Stiftsarchivar in St. Gallen 1675, Stiftsbibliothekar 1679, Küchenmeister in Wil 1684, Statthalter in Rorschach 1695,
verfasste ein Trauerspiel und verschiedene Gedichte
[HBLS-05]. |
1775 |
Alt Hofammann Mattli beteiligt sich im Streit um die Alp Sämtis. |
1777 |
Johannes Mattli, Messmer, Montlingen, sollte vor seiner Hofstatt den Bach machen (instand halten). |
Meier
|
Etymologie:
Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch, mittelhochdeutsch meier, meiger 'Meier, Oberbauer', entlehnt aus lateinisch maior 'der Grössere, Höherstehende'.
Der Meier führte im Auftrag des Grundherrn unter anderem die Aufsicht über die Bewirtschaftung der Güter und übte in dessen Namen die niedere Gerichtsbarkeit aus.
Seit dem späten Mittelalter wurde die Bezeichnung auch auf den freien Bauern als Pächter eines Gutes ausgeweitet.
Wappen-Neuschöpfung 1956.
Schreibweisen: Meÿer, Meyer, Meier.
|
Meier in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1289 |
Die Meier von Altstätten verkaufen das Gut zum Raine,
zwischen Montigel (Montlingen) und Blatten an das Kloster St. Gallen. |
1400 |
Ein Meier von Oberriet ist Waldbesitzer an der Stieg, Rehag. |
1492 |
Johannes Mayer, Priester des Johannesordens Feldkirch,
quittiert den Empfang der jährlichen Zinsen von Gütern in Kriessern. |
1486 |
Carl Caspar Meyer ist Vogt zu Blatten. |
vor 1600 |
Jakob, Hans et al. (Jahrtagbuch p. 61). |
Mesner
'Messmer' ist ein Geschlecht des St. Gallischen Rheintals (insbesondere der Gemeinden Rheineck und Thal).
Schreibweisen: Messmer, Mesner
Mesner in Oberriet:
1398 |
Hans Mesner von Montlingen
[HBLS-04]. |
Mock
Die Familie Mock war in Oberriet zwischenzeitlich ausgestorben.
Schreibweisen: Monk, Monkh, Mock.
Mock in Oberriet:
vor 1600 |
Uli Monkh, Hans Monkh, Anna Monk / Mock (Quelle: Jahrtagbuch p. 87). |
1703 |
Anna Monk / Mock (Quelle: Ehebuch 1703). |
Muth
Vermutlich gehörten die Muoth zu den Kohlenbrennerfamilien im Rüschgraben bei Oberdorf im Kanton Solothurn.
Die Familie Muth ist in Oberriet ausgestorben.
Schreibweisen: Muott, Muth.
Muth in Oberriet:
1663 |
Johannes und Tochter Barbara (Quelle: Taufbuch 1663). |
Pfeiffer
Die Familie Pfeiffer ist in Oberriet ausgestorben.
Schreibweisen: Pfeÿffer, Pfeiffer.
Etymologie:
Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch phifer 'Pfeifenbläser, Pfeifer, Spielmann'.
Es kann sowohl der fahrende Musikant als auch der fest angestellte Stadt- oder Hofmusiker gemeint sein.
Im niederdeutschen Raum kann es sich um Verhochdeutschungen handeln (Pieper).
Pfeiffer in Oberriet:
vor 1600 |
Hans Pfeiffer mit Kindern (Anna, Johannes und Jakob) und Maria et al. (Quelle: Jahrtagbuch p. 55). |
Rohner
|
Wappen-Neuschöpfung 1956.
Schreibweisen: Roner, Rohner.
|
Rohner in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1522 |
Martin Roner vertritt die Hofleute als Fürsprech im Grenzstreit mit den Appenzellern am Camor und Forst. |
1609 |
Konrad Roner nimmt mit Ammann Hans Hammerer als Vertreter von Marbach
an einer Besprechung der Rheintalerhöfe teil. |
1732 |
An einer Aussprache der Rheintalerhöfe wegen der Marken im Isenried ist Marbach mit
Hofammann Ender und Statthalter Roner vertreten. |
Schegg
|
Wappen-Neuschöpfung 1956 (Wappenkommission unter Dr. Josef Rohner).
Schreibweisen: Scheg, Schegg.
|
Bauerngeschlecht von Bernang / Berneck.
Der Name ist in Oberriet und in Berneck seit dem 15. Jh. verbreitet.
So wurde z.B. 1463 die "Wiese in den Rorschachers, die der Schägg innehat" und um 1475 ein Ueli Schegg in Berneck erwähnt.
1477 besitzt Ulrich Schegg in Bernang eine Mühle und 1495 ist Gallus Schegg Hofammann zu Balgach
(sein Siegel zeigt den Becher der Ruggen, Rittergeschlecht / Edlen von Tannegg.
Der Stammsitz der Schegg dürfte auf Hausen gewesen sein.
Im Graubünden und um Bern und Basel war der Name dereits im 12. und im 13. Jh. verbreitet.
Der Name leitet sich vermutlich von einem Beinamen ab für eine "gescheckte" Person
(z.B. Haare mit unterschiedlichen Farben oder Farbfehler in der Haut wie unterschiedliche Pigemtierung oder von einer Krankheit wie die Gürtelrose).
Andere Interpretation: Übername für eine Person, welche eine Schecke trug (ursprünglich ein eng anliegender gestreifter Waffenrock).
In [FW2019] ist folgende Geschichte zu lesen:
Es gab die Sippschaft Schegg, deren Angehörige dem alten Glauben untreu wurden. Das Dorf kam in Aufruhr. Was geschah?
Die Schegg wurden aus dem Dorf vertrieben und fanden in Berneck eine neue Bleibe.
Nach kurzer Zeit kamen Schegg-Familien reumütig nach Montlingen zurück.
Unter der Empore wurde ein Gatter errichtet, das «Scheggengatter!».
Hier mussten die Scheggen bis Ostern im andern Jahr eingesperrt bleiben.
Es war für sie die passive Teilnahme an den Feiern.
So kommt es, dass die Schegg in Berneck evangelisch und jene in Montlingen katholisch sind.
Schegg in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1456 |
Konrad Scheg ist Gutsbesitzer an der Holzhald, vermutlich am Montlingerberg. |
1669 |
Johannes Schegg nimmt bei der Vermarkung von Alp Schwamm und Strüssler im Auftrag der Hofgenossen teil. |
1777 |
Vor Gericht tritt Johannes Schegg, Schuhmacher, als Kläger gegen Messmer Mattli, Montlingen, auf. |
1793 |
Bei der Zusamenkunft der Rhodsverwaltungen der Gemeinde Oberriet ist
Joseph Scheg bei den Vertretern von Montlingen. |
Stieger
|
Etymologie:
Benennung nach Wohnort.
Im konkreten Fall ist der Familienname hergeleitet vom Wohnort 'an der Steigen' (Steig).
Dieser befindet sich im Rehag, an dem durch Freienbach (Teil der Politischen Gemeinde Oberriet) fliessenden Bach.
Quelle: 'Das Rheintal' von J. Drittenbass (1943).
Nach dem Siegel des Hofammann Hans Stieger 1532.
Schreibweisen: Stiger, Stieger.
In Oberriet wurde der Name (bis zur Einführung der Zivilstandsämter) meistens 'Stiger' oder 'Stÿger' geschrieben.
Der Name wird vom Ortsteil 'Stig' bei Rehag abgeleitet.
|
Der Ursprung des rheintalischen Geschlechtes liegt im Hofe Stieg (früher Stig) in der Gemeinde Oberriet (in Kobelwald),
wo die Stieger heute noch das weitaus grösste Geschlecht sind.
Der Name kommt dort seit dem 14. Jh. vor.
Wappen: in Gold ein schwarzer entwurzelter Eichbaum
[HBLS-06].
Eine seit 1432 in der Stadt St. Gallen verbürgerte Familie Stiger erlosch dort 1821.
Wappen: in Rot weisses Hauszeichen (links gerichteter Merkurstab mit Widerhaken)
[HBLS-06].
Dieses Wappen ist ähnlich zum Wappen der 'Styger' in Schwyz!
Stiger, später Stieger, nennt sich eine seit 1419 genannte Familie in Ausserrhoden,
die seit dem 16. Jh. in Hundwil verbürgert ist und sich von dort weiter verzweigt hat (in Stein: 'Styger').
Wappen: in Blau eine silberne Rose, überhöht von einem goldenen Hifthorn mit silbernem Riemen
[HBLS-06].
Stieger in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1437 |
Im Jahre 1437 ist im Hofe Oberriet als Zeuge genannt Frick an der Stige. Hans Stiger ebenfalls.
|
1442 |
Ein Josef Stiger ist wohl sechs Jahre Knecht auf Blatten. |
1486 |
Gertrud von Hörnlingen, Witwe des Jakob Mangold von Konstanz, verkauft Schloss und Herrschaft Blatten an Abt Ulrich VIII für 1500 rhein. Gulden.
Im Steuerrodel sind aufgeführt (halb der Gertrud und halb Ulrich von Ramswag pflichtig):
Frick Stiger (Kobelwald), Thoman Stiger (Schneiders Sohn an Stiegen), Frick Stiger,
Hans Stiger, Heini Stiger, Konrad Stiger der alt und der jung und Frick (Thoman Sohn) - alle im Freienbach. |
1523 |
Ulrich Stiegers Erben, Rüdi, Hans und der jung Häusli Stiger besitzen Alprechte auf Camor. |
1530-1542 |
Hans, Ammann des freien Reichshofes Kriessern 1530-1532 und 1540- 1542,
Landvogts-Ammann, wiederholt Schiedsrichter
[HBLS-06]. |
1531 |
Hans Stiger, Ammann, und Stigers Hensi nehmen als Hofvertreter beim Schiedsgericht
mit den Neugläubigen teil. |
1532 |
Hans Stieger in Kobelwald beteiligt sich am Bildersturm in der St.-Wolfgang-Kapelle Obelrriet. |
1662 |
Meister Hans Stiger, Balbierer (Haarschneider), Oberriet, Hofammann von Kriessern und Oberriet,
schuldet der Frühmesspfründe Montlingen 300 Gulden, jährlicher Zins 1½ Gulden auf Martini.
Am 5. Mai 1650 und 29. Mai 1654 wird im Taufbuch Montlingen 'Hanß Stiger, Balbierer', als Taufpate genannt
(vermutlich der Sohn des oben genannten Hans). |
1724 |
Franz Stieger in Freienbach, Jakob Stieger, Josen Sohn Ulrich Stieger sind Vertreter der Holzrhode. |
1755 |
Joseph Stieger,
Organist, beteiligt sich mit den Hofvertretern an einer Aussprache in Frauenfeld
wegen Entzug der Alp Sämtis durch die Appenzeller. |
1793 |
Jakob Stieger ist ein Vertreter der Holzrhode bei der Versammlung der Rhodsausschüsse. |
Thurnherr
|
Wappen-Neuschöpfung 1956.
Schreibweisen: Turnherr, Turnher, Thornher, Thumher, Thumherr.
|
Thurnherr in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1436 |
Bernhart Thurnherr, Kaplan in (Hohen-) Ems 1436; erwähnt in Oberriet 1486, in Berneck 1506, Balgach 1583
[HBLS-06]. |
1486 |
Lienhart Turnher und Heinrich Turnher stehen im Steuerrodel des Vogts. |
1522 |
Jörg Turnherr und sein Bruder besitzen Alprechte auf Camor. |
1551 |
Jörg Turnherr ist Hofvertreter im Grenzstreit mit Widnau. |
1643 |
Der Landvogt zu Rheineck hat dem Hof von sich aus Lukas Thumherr zum neuen Landvogtsammann vorgesetzt,
ohne ihre Vorschläge abzuwarten, wogegen die Hofleute protestieren. |
1693 |
Hans Thurnherr, Hofammann in Widnau
[HBLS-06]. |
1712 |
Hans Thurnherr, Ammann in Au
[HBLS-06]. |
1790 |
Abt Beda verkauft an den Hof Oberriet Wald und Güter zu Blatten,
wobei auch Ratsmitglied Johann Thurnherr zugegen ist. |
1793 |
Zur Rhodsvertretung von Oberriet gehören auch Jakob Thornher und alt Seckelmeister Johann Thornher. |
Weder
|
Wappen-Neuschöpfung 1956.
Schreibweisen: Wider, Weder.
|
Weder in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1525 |
Gallus Wider, Hofmann zu Kriessern , verkauft dem Hofmann Franz Frig zu Bernang für 20 Pfund Pfennig Landswährung
einen ablösbaren Martinizins von einem Pfund Pfennig aus seinem Acker im Hof Kriessern zwischen des Gotteshauses von Bregenz Gütern,
Kaisers Erben, Henni Frig und der Straße an der Husserbünt.
Quelle: Vorarlberger Landesarchiv - Hohenems, Reichsgrafschaft; Signatur: 8410. |
1566 |
Jacob Wider, Lehensmann: Werd, Schobinger Feld, Sür
[LL-OBT-1566 45]. |
1566 |
Hans Wider, Sohn des Sergius, Lehensmann: Graüwe, Mädli, Wÿs zu Diepoltsauw, Wÿs, Fendenwÿs
[LL-OBT-1566 132]. |
1566 |
Uli Wider, Lehensmann: Grauwe, Eichenwisefeld, Fürmaad
[LL-OBT-1566 192]. |
1569 |
Anno 1569 hat Landvogt "Vetter" einen Hierma Wyder aus dem Hof Oberriet in Rheineck gefangen genommen,
obschon er eigentlich als unter der Vogtei vom Abt stehend nach Schloss Blatten gehört hätte.
Der Landvogt bittet Fehlen ab und verspricht dem Abt, es solle nie mehr geschehen.
Quelle: Josef Landtwing - Chronik vom Hof Thal. |
1605 |
Zinsbrief vom 11. Februar 1605 über 5 Gulden jährlichen ablösbaren Martinizins aus 100 Gulden Hauptgut für
Hans Wider, Hofammann des freien Reichshofs Kriessern und Oberriet.
Aussteller ist Christian Hugg am Fahr zu Widnau.
Verpfändete Güter sind das halbe Fahr "Oberfahr", über den Rhein zwischen Widnau und Lustenau, mit allem Zugehör; und ein Acker im Werd an der Werdgassen.
Sonstige Belastung: Das Fahr zinst dem Ammann Hagen jährlich 10 Schilling Pfennig und 2 1/2 Gulden nach Lindau, unbeschadet des jährlichen Schirmgeldes an die Hofamtleute;
auf dem Acker ruhen an Jahreszinsen 6 Schilling Pfennig an den Rod und ein Pfund 5 Schilling Pfennig an die Erben Jakob Mesmers.
Quelle: Vorarlberger Landesarchiv - Hohenems, Reichsgrafschaft; Signatur: 8732. |
1669 |
Magnus Weder hilft bei der Vermarkung von Alp Schwamm und Strüssler. |
1775 |
Der Hofdelegation in Frauenfeld, die für die Rückerstattung der Alp Sämtis durch die Appenzeller eintritt,
gehört auch Ratsmitglied Jakob Weder an. |
1793 |
Im Ausschuss der Ortsgemeinde Oberriet sitzt auch Richter Jakob Weder,
der mit den andern Ortsgemeinden das Reglement berät. |
1795 |
Der gleiche Hofvertreter unterzeichnet auch bei der Ablösung der Vogtsteuer. |
Wegeler
Die Familie Wegeler ist in Oberriet ausgestorben.
Wegeler in Oberriet:
1531 |
Bildersturm: Jörg Dierauer, sein Sohn, zwei Wegeler, ein Lienhart Baumgartner, Hans Kluser, Bastian Gächter, Hans Stiger und Ulrich Zäch
beraubten die Pfarrkirche in Montlingen und die St. Wolfgangskapelle in Oberriet ihrer Tafeln, Bilder und Kerzen und sonstigen Schmuckes. |
vor 1600 |
Ammann Ulrich Wegeler (verheiratet mit der Anna Langenegger) mit den Kindern Hans, Anna uns Ursula (Quelle: Jahrtagbuch p. 201).
Geschwister: Franz und Balt[h]as[ar]. |
Wiler
Die Familie Wiler ist in Oberriet ausgestorben.
Schreibweisen: Weÿller, Wiler.
Wiler in Oberriet:
1437 |
Hans Willer
[Charter: Hohenems, Reichsgrafschaft 8015] (18. März 1437).
Heinrich Stüdlin, Freilandrichter auf Leutkircher Heide und in der Piers,
mit Gewalt Kaiser Sigmunds und durch Gnade des Junkers Georg Truchsess von Waldburg Landvogt in Ober- und Unterschwaben,
spricht die Hofleute zu Kriessern von den Ansprüchen, die Eberhard von Ramschwag an sie stellte, frei und ledig.
Als er Freitag vor "Lätare" 1437 zu Ravensburg auf offener freier Reichsstraße zu Gericht saß,
klagte Eberhard von Ramschwag durch seinen Fürsprech Heinrich Stoll, Bürger von Ravensburg, gegen die Leute des Hofs zu Kriessern -
vogtliche Leute, eigene Leute, Gotteshausleute, kurz gegen alle, die in den Marken des Hofs Kriessern sitzen, -
sie seien ihm "Ruthgeld" und Ersatz anderer Brüch und Schaden schuldig;
es sei dies seine dritte Klage und er verlange nunmehr gerichtliche Entscheidung.
Seinem Begehren widersprachen Hermann Han, Ammann zu Kriessern, und Kaspar Schmied von Rain als Bevollmächtigte jener Hofleute zu Kriessern,
die ob der Kirche wohnen und den Brüdern Ulrich und Konrad den Paigrern "zu Versprechent staund",
durch ihren Fürsprech Hans Buklin, Bürger von Ravensburg, und verlangten,
der Kläger solle seine Ansprüche spezifizieren und namentlich angeben, wer ihn um seine Intervention gebeten habe.
Darauf ließ der Kläger antworten, seine Forderung belaufe sich auf ungefähr 200 Pfund Heller,
und habe es sich um Tratt, Straße und andere "Ruttung" gehandelt;
die Händel hätten vor beiläufig sechs Jahren statt gehabt,
und sei er durch Hans Alt von Platten und Uli Grübler und Küni Goldiner und andere im Namen der Gemeinde Kriessern gebeten worden,
sich der Sache anzunehmen.
Nach langer Rede und Widerrede wurden die obgenannten Hermann Han und Kaspar Schmied jeder Verpflichtung auf Ersatz ledig gesprochen;
den andern Hofleuten von Kriessern des Teils ob der Kirchen und so weiter solle binnen der nächsten drei "vierzehn Tagen" ein neuer Gerichtstag angesetzt werden.
Alle jene, welche beschwören würden, dass sie dem Hans Alt von Platten und so weiter keinen Auftrag gegeben hätten,
sollten jeden Anspruchs ledig gesprochen sein; jene, welche nicht schwören können oder wollen, müssen sich einer eigenen Gerichtsverhandlung unterziehen.
Also wurde eine neue Tagfahrt nach Lindau auf Montag nach "Judica" angesetzt.
Auf diesem Tag beschworen die Nachgenannten, dass sie dem Hans Alt und so weiter keinerlei Auftrag erteilt hätten
und wurden in Folge dessen von jeder Ersatzpflicht und Haftung ledig gesprochen;
nämlich: der alte Hans Han und Hermann Han, sein Bruder; Konrad Schmied von Rain und Hänsli Schmied von Rain und Künzli Schmied, sein Bruder;
Künzli Schmied und Küni im Moos; Jos Graber; Clemens im Graben; Hans Luchinger; Uli Gächter; Jos Küny, Christian Ägerder;
der junge Hans Han; Hans Hilter; der junge Hans Kolb im Schachen; Jos Wägeler; Heinrich Strigel; Bartholomä Zäch; Hans Schöri;
Uli Schell; Hans Willer; Klaus, Jos und Thoman Alt, Gebrüder; Hans Zilg im Moos; Hans Götti; Mathias in Kobelweid; Hans und Küni die Hamer, Gebrüder;
Hans Käss am Hard; Rudi Väsler am Hard; und Uli Scherer. Darüber erhalten sie einen gesiegelten Gerichtsbrief.
|
1566 |
1566 Hans Wÿler, Eichwiserfeld, Fürwandt, Schwarzgraben, Lehen
[LL-OBT-1566]. |
1658-1680 |
Anna Wiler und Vater Rudolph Wiler (Quellen: Taufbuch 1658, Ehebuch 1680). |
~1670 |
Ulrich Wiler und Kinder |
1672 |
Katharina Wiler (Quelle: Ehebuch 1672). |
Wüst
|
Nach dem Siegel des Hans Wüst, Hofammann 1560.
In allen alten Siegeln dieses Geschlechts wird das alte Wappen des Hofes Kriessern verwendet: Der Löwe am Baum.
Die doppelte Wolfsangel im Schildfuss verwendet auch das Geschlecht 'Mattle'.
Schreibweisen: Wuest, Wüest, Wüst.
Vor der Einführung der Zivilstandsämter wurde der Name in Oberriet meist in der Form 'Wüest' verwendet.
|
Wüst in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1452 |
Die Gebrüder Josef, Hans und Konrad Wüst, gesessen im Hof Kriessern,
Eigenleute der Frau Clara von Ramswang, kaufen sich, ihre Weiber und Kinder frei um 40 Gulden Rhein. Währung [JH1878]. |
1461 |
Josef Wüst ist Ammann zu Kriessern. |
1476 |
Hans und Konrad die Wüsten zinsen dem Hause Feldkirch vier Hühner. |
1503 |
Jakob Wüst in Ammann (Quelle: Stiftsarchiv SG, Altstätter Urkunden). |
1523 |
Hans Wüst besitzt ein Alprecht auf Camor. |
1531 |
Josef Wüst vertritt den Hof bei den Reformationsverhandlungen. |
1555 |
Hans Wüst, Amtsmann, im Alp-Grenzstreit mit Rüthi. |
1555 |
Hans Wüst, Landvogtsammann, Hofvertreter im Streit mit den Schobinger. |
1591 |
Hans Wüst ist Landvogtsammann von Kriessern. |
1607 |
Jakob Wüst ist Ammann und siegelt als solcher eine Urkunde [JH1878]. |
1652 |
Hans Wüst,
Brosis Sohn zu Montlingen,
hinter der Burg, verkauft von seinen Gütern an die Pfarrkirche Montlingen. |
1671 |
Ambrosi Wüst ist Hofammann zu Kriessern (Quelle: Stiftsarchiv SG, Altstätter Urkunden). |
1722-1729 |
Die drei Wüsten Joseph, Landvogtsammann, Joseph, Seckelmeister, und Jakob
haben Streit mit dem Abt von St. Gallen betreffend Leibeigenschaft. |
1781 |
Quartierhauptmann Jakob Wüst, alt Hofammann von Oberriet,
klagt in Frauenfeld wegen der vielen Strassenzölle. |
1793 |
Seckelmeister Jakob Wüst, alt Hofammann, leitet die Zusammenkunft der Ortsverwaltungen der Gemeinde. |
Zäch
|
Nach dem Siegel des Jakob Zäch, Ammann 1678, und Jakob Zäch, Hofammann 1740.
Schreibweisen: Zeh, Zech, Zäch.
Die Zäch sind nach einer Urkunde vom 1. Hornung 1442 auch in Mäder sesshaft gewesen.
Sie wurden dort zusammen mit den Familien Stark und Ender erwähnt
(sie waren jedoch bereits damals Hofgenossen von Kriessern).
|
Zäch in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1437 |
Bartholomä Zäch
[Charter: Hohenems, Reichsgrafschaft 8015] (18. März 1437).
Heinrich Stüdlin, Freilandrichter auf Leutkircher Heide und in der Piers,
mit Gewalt Kaiser Sigmunds und durch Gnade des Junkers Georg Truchsess von Waldburg Landvogt in Ober- und Unterschwaben,
spricht die Hofleute zu Kriessern von den Ansprüchen, die Eberhard von Ramschwag an sie stellte, frei und ledig.
Als er Freitag vor "Lätare" 1437 zu Ravensburg auf offener freier Reichsstraße zu Gericht saß,
klagte Eberhard von Ramschwag durch seinen Fürsprech Heinrich Stoll, Bürger von Ravensburg, gegen die Leute des Hofs zu Kriessern -
vogtliche Leute, eigene Leute, Gotteshausleute, kurz gegen alle, die in den Marken des Hofs Kriessern sitzen, -
sie seien ihm "Ruthgeld" und Ersatz anderer Brüch und Schaden schuldig;
es sei dies seine dritte Klage und er verlange nunmehr gerichtliche Entscheidung.
Seinem Begehren widersprachen Hermann Han, Ammann zu Kriessern, und Kaspar Schmied von Rain als Bevollmächtigte jener Hofleute zu Kriessern,
die ob der Kirche wohnen und den Brüdern Ulrich und Konrad den Paigrern "zu Versprechent staund",
durch ihren Fürsprech Hans Buklin, Bürger von Ravensburg, und verlangten,
der Kläger solle seine Ansprüche spezifizieren und namentlich angeben, wer ihn um seine Intervention gebeten habe.
Darauf ließ der Kläger antworten, seine Forderung belaufe sich auf ungefähr 200 Pfund Heller,
und habe es sich um Tratt, Straße und andere "Ruttung" gehandelt;
die Händel hätten vor beiläufig sechs Jahren statt gehabt,
und sei er durch Hans Alt von Platten und Uli Grübler und Küni Goldiner und andere im Namen der Gemeinde Kriessern gebeten worden,
sich der Sache anzunehmen.
Nach langer Rede und Widerrede wurden die obgenannten Hermann Han und Kaspar Schmied jeder Verpflichtung auf Ersatz ledig gesprochen;
den andern Hofleuten von Kriessern des Teils ob der Kirchen und so weiter solle binnen der nächsten drei "vierzehn Tagen" ein neuer Gerichtstag angesetzt werden.
Alle jene, welche beschwören würden, dass sie dem Hans Alt von Platten und so weiter keinen Auftrag gegeben hätten,
sollten jeden Anspruchs ledig gesprochen sein; jene, welche nicht schwören können oder wollen, müssen sich einer eigenen Gerichtsverhandlung unterziehen.
Also wurde eine neue Tagfahrt nach Lindau auf Montag nach "Judica" angesetzt.
Auf diesem Tag beschworen die Nachgenannten, dass sie dem Hans Alt und so weiter keinerlei Auftrag erteilt hätten
und wurden in Folge dessen von jeder Ersatzpflicht und Haftung ledig gesprochen;
nämlich: der alte Hans Han und Hermann Han, sein Bruder; Konrad Schmied von Rain und Hänsli Schmied von Rain und Künzli Schmied, sein Bruder;
Künzli Schmied und Küni im Moos; Jos Graber; Clemens im Graben; Hans Luchinger; Uli Gächter; Jos Küny, Christian Ägerder;
der junge Hans Han; Hans Hilter; der junge Hans Kolb im Schachen; Jos Wägeler; Heinrich Strigel; Bartholomä Zäch; Hans Schöri;
Uli Schell; Hans Willer; Klaus, Jos und Thoman Alt, Gebrüder; Hans Zilg im Moos; Hans Götti; Mathias in Kobelweid; Hans und Küni die Hamer, Gebrüder;
Hans Käss am Hard; Rudi Väsler am Hard; und Uli Scherer. Darüber erhalten sie einen gesiegelten Gerichtsbrief.
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1437 |
Am 14. Weinmonat 1437 wird der Fürsprech Bartholome Zech im Zusammenhang mit einem Streit um die Alp Unter-Kamor erwähnt
[SZ1999]. |
1442 |
Es wird bezeugt, dass die Zächen Ulrich und Burkhart denen von Ramswag gesteuert und gedient haben. |
1486 |
Gerold Zäch [Leibeigener des Hofs Kriessern] und noch einer sind im Steuerrodel eingetragen. |
1501 |
Bei der Zeugeneinvernahme auf St. Valentinsberg vertritt Diepolt Zäch, Hofammann zu Kriessern,
seinen Hof beim Grenzstreit. |
1532 |
Ulrich Zäch wird angeklagt, beim Bildersturm in der St.-Wolfgangs-Kapelle mitgewirkt zu haben. |
1583 |
Anno 1583 kauft Hans Zäch, Hofammann, wohnhaft im Schachen in Oberriet, von Andreas Hagger aus dem Hof Marbach ein Stück Rebland am Blattenberg um 99 Gulden. |
1601 |
Hans Zäch im Schachen, Ammann im Hof Kriessern und Oberriet,
verkauft von seinem Acker in der Aichau eine Spende an die Pfarrpfründe Montlingen. |
1625 |
Hans Zäch ist Alpmeister auf Sämtis und Wideralp. |
1710 |
Quartierhauptmann Hans Caspar Zäch vertritt den Hof im Streit mit den Schneider in Kobelwies. |
1732 |
Franz Zäch, Hofammann, und Hans Caspar Zäch bereinigen die Grenze im Isenried. |
1793 |
Amtshofammann Johannes Zäch führt den Vorsitz bei der Versammlung der Gemeinde-Hofverwaltungen. |
Zigerlig
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Wappen-Neuschöpfung 1956.
Schreibweisen: Zigerli, Zigerling, Zigerlig.
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Zigerlig in Oberriet mit spezieller Erwähnung:
1336 |
An das Kloster Salm wird ein Gut verkauft zu Juggen, zwischen Montlingen und Diepoldsau,
das Küni Zigerli[g] und Witwe Hermann bebauen (siehe Chartularium Sangallense p. 237). |
1486 |
Drei Zigerling sind im Steuerrodel des Vogts aufgeführt. |
1523 |
Michael Zigerlis Tochter und Heinrich Zigerling besitzen Alprechte auf Camor. |
1548 |
Ulrich Zigerlig ist Bevollmächtigter des Reichshofs Kriessern
bei den Verhandlungen über die ersten Weingärten am Semelenberg. |
1793 |
Richter Johannes Zigerlig vertritt die Rhode Montlingen beim Erarbeiten des Ortsgemeindereglements. |
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