Urbar

Abschrift des Urbars über dem Kloster Erlach, der Schaffnereÿ Geÿss, in den Ämteren Willisau und Ruswÿl. Lobl. Stands Luzern Bottmässigkeit gelegene Todfällige Gütter

Renoviert Ao 1757.

Das Original ist im Staatsarchiv Luzern unter der Identifikation 'COD 740' zu finden (Berner Exemplar). Unter 'COD 735' gibt es noch eine weitere Abschrift.

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 1

Kund und zuwüßen
seye hiermit, daß nach-
dem die Hochgeachten Wohl Edlen
Gestrengen, Ehren, Nohtveste, Fürnemme, Für-
sichtige, und weisen Herren Schultheiß und
Raht der Statt Bern gespührt und erfahren,
wie daß etliche in hohem Stand Lucern Bot-
mäßigkeit, als Namlich in der Grafschaft
Willisauw und Amt Rußwyl gelegenen Hööf,
Stuck und Güther, die ordentlich in diesem
Urbar zu finden, welche von des Kloster
Erlass wegen, Ihnen mit Eigenthum zugehörig, auch
dahero Lechenpflichtig, Erb=zinsig, und fällig sind, Seit et-
lichen Jahren her in Veränderung kommen, auch mit
nohtwendigen Anstößen nicht in der form, und wie Es
Sonsten Erforderlich beschrieben gewesen; Derowegen
Sie auß gewohntem Eyfer, großem Fleiß, und ...
Vorsorge

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 2

Vorsorg zu Ihrem gemeinen Nutzen, Freyheiten,
Rechtungen, und Zugehörden, auch um Vermeidung
vieler mehreren Unordnungen, und Unrichtigkeiten,
wie auch erfolgenden Schadens und Nachtheil, Ihnen
vorgenommen, an den obgemelten Orten und Enden
alles auf ein Neües wiederum bereinigen, auch Solch
Ihr Besinnung den 7:ten Septembr: 1754 an die Hoch=
geachten, WohlEdlen, Gestrengen, Ehren, Nohtveste, Für=
nemmer, Fürsichtige und Weise Herren Schultheiß und
Radte der Stadt Lucern, als der Enden Rechtmäßige
Oberherren, Ihre getreüe Lieb, Alt Eydtgnoßen -.
Langen, und Selbige um Einwilligung, und Beyhülf
Eydtgnößisch Ersuchen laßen; Welche denn Hierin
So billich als willig den 21:ten Novembr: 1754 will=
fahret; Gestalten beyde Lobliche Ort Sich der Mahlstatt
Zeit, und Tags freündlich verglichen; Wiedann zu Voll=
zeüchung (?) deß Wercks, die Hochgeachten, WohlEdlen, Vesten,
Frommen, Fürnemmen, Fürsichtigen, und Weisen Herren,
Herren Abraham Ahasverus Tscharner, Regierender
LandVogt

Anm. zu Abraham Ahasverus Tscharner:
Zwischen 1756 und 1764 lässt Abraham Ahasverus von Tscharner zwei alte Häuser an der Herrengasse in Bern abbrechen und vermutlich von Niklaus Sprüngli durch den heutigen Bau Nr. 6 ersetzen. Der Vater von Abraham war vermutlich Samuel Tscharner. Siehe Schloss Landsitz Lohn, Kehrsatz.

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 3

Landvogt zu Trachselwald, mit Herren Commissario
Carl Friederich Bucher in Lobl: Stand Bern Namen.
Denne die Hochgeachten, Wohledelgebohrnen, Frommen,
Fürnemmen, Fürsichtigen, und Weisen Herren, Herren
Rudolph Dietrich Mohr, des Inneren Rahts, Regie=
render Landvogt des Amts Rußwyl, und Herren Jost
Niclaus Joachim Schumacher, auch des Inneren Rahts,
und Regierender Landvogt der Grafschaft Willisauw,
mit Herren Commissario Joseph Corneli Mahler den 5:ten
Augstmonat 1755 zu Willisauw, als zu beyden Seiten
beliebter Mahlstadt Einbefunden, und gleich nach dem
MittagEßen, in Beysein des WohlEdelgebohrenen
und gestrengen Herren Franz Xaveri Anthonj
Schumacher des großen Rahts der Stadt Lucern,
und Stadtschreiber zu Willisauw, denne Herren
Daniel Herrmann Schultheißen zu Hintwyl, und
Herren Johann Jacob Bart, Stadthalter und des
Rahts zu Willisauw, als Schaffneren zu Reiß, habend
hochgemelte Herren Committierte auf dasigen Raht=
hauß der Herren Commissarien gemachte Arbeit gegen
Einanderen gehalten, und alle Hööf, Stuck (?) und Güter
nach

Anm. zu Niclaus Joachim Schumacher:
1762 wurde gegen Seckelmeister Jost Niklaus Joachim Schumacher wegen Diebstahls von Staatsgeldern der Prozess gemacht.

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 4

Nach Sach und Außweisung alter Urbarien, Rödlen, und
gewahrsammen getreülich aufs Neüe mit jezigen Ihren
Namen und Anstößen verschreiben laßen; Nach demme
nun Solches alles nach Hochermelten Herren Land=
vögten genugsammen Ermahnung bey Ihren Geschwor=
nen Schwehren Eyden ernstlich vermahnt, auch den
Interessierten ordentlich und offentlich vorgelesen
worden; habend Sie algemeinlich, und Sonderlich, daß
Es also Recht und die Wahrheit seye, bezeüget und bekant;
auch fürohin jez und Ins künftig Hoch= und Wohlge=
dachtem Herren Schultheiß und Raht Loblichen Stadt
Bern von des obbemelten Closter Erlachs wegen darbey
verbleiben, In= und außerthalb Rechtens geschüzet und
geschirmet werden sollen.
 
Da dann der [ ]ahl Rechten halber Einige Miß=
fäligkeiten entstanden, als Sind Selbige, laut
gengewärtigem Urbario Eingeruhtem Abscheid
de 16t May 1757 in gehaltener Conferenz zu
Lucern Freünd Eydgnößisch beygelegt worden.

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 5

Rechter Rand:

Alt-Urbar
de Ao 1654
Pag: 55

Hauptteil:

Die Gerechtigkeiten belangend,
So Ein Hoch Lobliche Statt Bern,
zu Namen und von wegen des Gottshaus
Erlach, auf den hinter Ihren Eigenthumlichen
Läihen, und Zins pflichtigen fälligen Rüthern (Güthern!)
halber besitzend, Sind Solche sowohl im alten Urbar
de Anno 1532, als Erneüerten de Anno 1654
Buchstäblich also beschrieben.
 
Hienach Stahnd Verschrieben
die Freyheit, Rechtung, und Herkommen
der Erlach=Gütheren, So zu dem Twing=Hooff
zu Menznauw gehörend, Samt anderem, was die
Gnoßen und Inhaber der Gütheren, Bey Leben,
und nach dem Tod schuldig, ordenlich aus den rechten
Haubt=Briefen gezogen, durch weyland Eberharden
von Rümlang Seckelschreiberen der Stadt Bern im
1532. Jahr.
 
des

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 6

Deß Ersten
Ein Recht=Spruch

durch die gnoßen, So Erlach=Güther hand
Ingehabt, mit Urtheil zu Menznauw im Twing
Erkent,

Wer um Erlach=Güther
Richten Sölle

Daß Niemand um die Gottshaus=Güther, die
da hörend in den Twing=Hoof zu Menznauw Er=
kennen sölle, dann die der selben Güther gnoß sind, oder
die Inhand, und fählig davon sind, Es brächte dann
Einer mit Ihme ein Fürsprech, der mag auch darum
Erkennen, und So ein Urtheil stößig wurd, die Soll man
Ziehen für den Keller=Hooff gen Erlach in das Closter.

Fürsprech: Anwalt.

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 7

Wer ein Pfenning Zins gibt,
Daß der auch Fählig Sya

Auch ist erkent, wer ein Pfenning=Zins gibt,
derselb soll auch Fählig syn, und als Manig Guth
Er empfangen hat, als manchen Fahl Soll Er
auch geben.

Wie mann um Gricht ver=
künden soll

Und wann ein Schaffner oder Pfleger von Erlach
hir im Twing=Hooff, von Ihren Gottshauß=Güthern
begen (wegen?), Richten wöllend, So Soll Mann Solches den Gnoßen
Inglichem Sonders verkünden, und wölcher dann un=
der den Gnoßen mit komt, derselbig seye dem
Schaffner zu rechter Buß verfallen [ ]: [ ] Er [ ]ende dann
für, daß Ihme deßmahl Leybs oder Herren=Nooht geirret
haben.

Schaffner: Vermögensverwalter (hier des Klosters Erlach).

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 8

So einer in Jahrs=Frist nit Em=
pfacht, daß Man Einem Anderen soll Lychen.

Und wer der wäre, der Erlach=Güther kaufte, oder Ihme
dero Eins in Erbes weis ankommen wärend, und von einem
Schaffner, oder Amtmann gemahnet wurde zu Empfachen, und
die nach der Mahnung, innert Halb Jahresfrist, von Ihnen
nit Empfiengend, nach Empfangen hättend, da Soll und
mag dann der Schaffner, oder Ihre Amtleuth von Erlach,
dieselben Ihre Gottshauß=Güther wohl hinterleychen,
wem Sie wollens, und dasselbig Lychen soll auch in
kräften bestähn und bleiben.

linker Rand:

Alt=Urbar
de 1654
Fol: 56.b

Hauptteil:

Denne Ein anderer Brieff,
Ist Ein Recht Spruch von Schultheiß, und
Raht der Statt Lucern Erkent

Deß Ersten

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 9

Von Wannen Ein Ammann
zu Menznauw seyn sölle.

Daß Herr Abbt zu Erlach und Seine Nachkommen wohl
mögend, jez und hienach Ihren Ammann gen Menznauw
sezen, der Ihnen füeglich, und ein fromm Mann
seyn, Er Seye von Lucern, Willisauw, Rußwyl, oder zu
Menznauw, Er seye daselbst Gnoß, Twinggehörig,
geseßen oder nit, von den von Menznauw unge=
hindert.

So die Fähligen Güther ge=
theilt werden.

Und wenne die Fähligen Güther keinest getheilt
werden, So sollend der und die, denen dann der
Gütheren zutheilt worden ist, die Empfahen, ver=
Ehrschazen, und die Fähl (?) davon geben, So das zu
Schulden komt, als das von alter her Recht und her=
kommen ist.

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 10

linker Rand:

Alt=Urb:
Fol: 57b

Hauptteil:

Ein Ausspruch von Schultheiß
und Raht der Statt Lucern
Von den Fählen
 
Deß ersten, weliche Person von Manns=stammen
mit Tod abgaht, die Erlach=Güther zuhat, die Soll Schul=
dig seyn dem Gottshaus von Erlach einen Fahl zugeben;
Namlich das Best Haubt [V]ie[d]; deß abgegangenen
Erben mögend dann auß Gnaden mit deß Gotts=
Hauß trager, und mit Seinem Willen güetlich
übereinkommen; Ein Trager mag auch das best Haubt
Vieh, als als für einen Fahl zu Seinen handen nemmen,
von Männiglichen ungehinderet.
 
Von Erlach=Gütheren [I]e Em=
pfachen und Ehrschäzen.
 
Item wann auch ein [V]atter abstirbt, der Erlachgüther

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 11

Inhat, und Kind hinder Ihnen verlaßt, So soll allwegen
nacher denselben Kindern, Jeder Ältest Sohn, die
Güther Empfachen von deß Gotts Hauß Trager zu
Sein Selbst, und in Tragers weis, gemeinlich zu
Seiner Geschwüsterten Handen, und wann derselbig
ältest Sohn, auch mit Tod abgaht, So soll Er auch Schuldig
seyn den Fahl zugeben, wie vorstaht, und demnach
Sollen die anderen Geschwüsterte, Jeder ältest Sohn
under Ihnen, für und für Schuldig seyn, die Güther
also zu empfachen, und welcher die Güther Ererbt,
der Soll zu Ehrschaz gän, Jeden Schilling Lucerner
Währung; welcher aber die überkomt in Tausch=
oder Kauffs weis, der gibt zu Ehrschaz dreyßig
Schilling Lucern=Währung.
 
Von Empfachen und Fählen
Wÿbs=Persohnen
 
Und so ein Persohn, die Fählig wäre, Tods ab=
gienge, und kein Kind Mansbild, Sonder

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 12

Frauen=Bild verließen, die Sein Erb wärend, deren
Soll auch gelichen werden, in allermaß als vorstaht,
und wenn demnach dieselb Persohn von Frauenbild
abgaht, und Vieh hinder Ihren laßet, Es seyend Roß,
Rinder, oder Kühe, So mögend Ihr Erben mit dem
Trager deß Fahls halber abkommen, wie hievor staht, Ob
Sie aber nit möchtend Eins werden, So mag der Trager
das best Haubt Vieh, als für einen Fahl, zu des Gots=
Hauß handen nemmen, auch in gestalt, wie vorstaht.
 
Von Fählen, da nit Vieh ist.
 
Verließe auch dieselb Persohn kein Vieh hinder Ihren,
So soll Sie als für einen Fahl das beste Kleid gän, wie sie
am Heiligen Tag zu Kilchen ist gangen.
 
So Einer in Jahrsfrist nit Em=
pfienge
 
Und So Einer in Jahrs=Frist nit Empfienge,

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 13

Nachdem als Einer die Güther hätt Erkaufft, Er=
tauschet, oder Ererbt. So mag deß Gottshauß Trager
daßelbig Guthzu Seinen handen ziehen, in nahmen
des Closters Erlach, von Männiglichen ungehinderet.
 
Von Zinßen zu bezahlen.
 
Und die Zinß, So die Baursamme (?) zu Menz=
nauw von Erlach=Gütheren Schuldig sind, die Sollend Sie
deß Gottshauß=Trager, alle Jahr auff St. Johans Tag zu
Wienachten außrichten, und gan Menznauw zu Seinen
Handen antworten, ohne allen Sein Kosten und Scha=
den, dann wo Kosten darauf giengen, Sollend die von
Menznauw den auch ausrichten: Und dagegen
die Faßnacht= und Stuffel=Häner, und Erlach=
Haber Soll ein Trager zu Menznauw Selbs Samlen
und einziehen in Seinem Kosten, und welcher die
Hüner hat, der Soll auch die Hüner in guter
Wärschafft geben, und welcher die nit hate,

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 14

linker Rand:

Alt=Urbar
Fol: 56

Hauptteil:

Der Soll Eim Trager für ein Huen zween Schilling
geben Lucerner Währung.
 
Bestähtigung der Urbar Rödel,
und Brieffen
 
Und was auch die Baursamme von Menznauw dem Gotts=
Haus von Erlach ander Dingen halber, nach Laut deßelben
Gotts Hauß Brieff, Urbar, und Rödel, Zethun Schuldig ist,
das hierin nit gemeldet wird, darbey Soll es auch bleiben,
und dieser Vertrag demselben in allweg Unschädlich
seyn.
Datum nach Unßer Lieben Frauen Tag in der Fasten (?)
Im 1503. Jahr

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 15

Abscheid
der
Gehaltenen Conferenz zu Lucern,
Entzwüschen
Den Loblichen Ständen Bern und Lucern,
Wegen
Des Loblichen Gotts=Haußes Erlach, Fahl, Ehrsaz,
und Bodenzinßpflichtigen Gütheren, ange=
fangen den 16ten Meyen Anno 1757.

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 16

Nahmen
der Herren Ehren Deputierten
Bern, Herr Johann Jacob Wagner, Alt=Landvogt
Lucern, Herr Johann Carl Christoph Pfyffer, Herr
zu Altishofen
Herr Ulrich Franz Joseph Segeßer von
Brunegg, Banner=Herr
Herr Rudolph Dietrich Rohr, Alt Landvogt
Herr Jost Nicolaus Joachim Schumacher, Alt=
Landvogt; alle des Inneren Rahts.

 

...


 

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 69

rechter Rand:

Alt Urbar
Fol: 20

Hauptteil:

Menznauw
Elswÿl.
 
Ein Huob hat Er Vich, Hauß, Heimb,
Kraut= und Baumgarten, Samt der Hauß=
Matten, haltet Selbige biß an den Wald zwölff
Jucharten ohngefahrlich, welche gegenwärtig
von zweÿ Besitzeren beseßen werden, wie nachstehende
Abtheilung zeiget.
 
Erstlich Hauß, Heimb Samt Halber Scheür und
Speÿcher, Kraut= und Baumgarten, Samt zu die=
nenden Erdtrich, haltet Sechs Jucharten, Stoßt
Erstlich Einseits an die Landstraß, Zweÿtens neben
an Peter Achermans Güther, Drittens auch neben
an deß Sigristen Pfrund=Güther, Viertens oben
Anthoni Hunckelers Weÿd, Fünfftens Neben an das
Klein Feldli, Sechstens unden an das Storck=Weÿdli,

Namen:

  • Peter Achermann / Ackermann
  • Anton Hunckeler / Hunkeler

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 70

Sibendens ob sich an Hanß Schürmanns Wald, -
Achtens neben an Marti Hunckelers Matten, so
da(r)von vertheilt worden:
 
Besizt Ullrich Fischer, Trager.
 
Demenach und am anderen ein Weydli, ge=
nannt Mösch-Weydli, haltet zwo Jucharten, stoßt
erstlich oben an die Menzmauer Allmend, zweÿtens
neben an Balz Lischers Mäsch, drittens an Ullrich Fischers
Granggel-Weydli, viertens neben an die
Schlatt-Weyd.
 
Besizt Ullrich Fischer.
 
Ferners und am Dritten, eine Weyd die Schlatt=
Weyd genannt, haltet zwölf Jucharten ohnge=
fahrlich, stoßt erstlich obsich an die Menzmauer=
Allmend, zweÿtens neben an Hanß Schürmanns,
Jrenen Roggers Wald, drittens neben an Ullrich
Fischers Ober-Matt, viertens unden an Marti

Zum Begriff 'Trager':
Sind die Söhne und Töchter bei einem allfälligen Tod noch minderjährig, müssen sie innert Jahresfrist einen Trager bestimmen, der den Eid ablegt.

Namen:

  • Hans Schürmann
  • Marti Hunckeler / Hunkeler
  • Ulrich Fischer
  • Balz Lischer
  • Irene Rogger

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 71

Hunckeleres Stock-Weydli, fünftens neben an
Ullrich Fischers Mäsch-Weydli und Wyer.
 
Besizt Ulrich Fischer.
 
Die vorbemerkte Schlatt=Weyd ist zwar laut alten Urbars,
wie dermahlen auch beschehen für ohnge=
fahr Zwölf Jucharten eingeschrieben, welche
sich aber in dem Määs nit alßo groß befinden solle:
Hingegen der Besitzer selbst bestanden, das, was
an ersagter Schlatt-Weyd am Määs abgehe, er an
denen zuerst bemelten sechs benamseten Juchar=
ten zu viel erfunden, alßo zwar, wann er eines
gegen dem anderen rechne, sich nit zu beschwären
habe, und seine ihme gebührende zwanzig Juchar=
ten wohl besitze, darum er eydtlich globdt.
 
Weiters und zum Vierten halbe Scheuer, und
halbe Speycher, nebst sechs Jucharten von obgetheiltem
Guth, stoßt neben an Ullrich Fischers Matten,-
Zweytens obsich an Ullrich Fischers Ober=mast, drittens

Namen:

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 72

Neben und Unden an Marti Hunckelers Stock=
Weÿdli, Viertens Nebenseits an Marti Hunckelers
Matten, Fünfftens Unden an Ullrich Fischers Baum=
gärtli.
 
Besizt Marti Hunckeler
 
Danne und zum Fünfften Sechs Jucharten acker
der Stein=Acker haltend, Stoßt Erstlich an vorderen
Rein=Acker, Zweÿtens Neben unden an Mauritz
Fischers Matten und Mößli, Drittens Nidsich an
Jacob Sidlers Häldeli, Viertens unden an Joseph
Wermelingers Weÿd zu Blochwÿl, Fünftens hin=
den an Jung Holtz=Wald, Sechstens oben an Anthoni
Hunckelers Weÿd, Siebendens Oben an deß Besitzers
Marti Hunckelers Oberen Rein=Acker.
 
Besizt Marti Hunckeler
 
Endlich und am Sechsten ein Weÿd das Möößli
genant, haltet ohngefahr dreÿ Jucharten, Stoßen
Erstlich unden an Marti Hunckelers Rein=Acker,

Namen:

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 73

Zweytens hinden an Jacob Sÿdlers Häldeli drit=
tens Neben an deß Besizers Amman Mauritz
Fischers Eymatt, Viertens unden daran an Mühli=
Rein.
 
Besizt Amman Mauritz Fischer.
 
Letzlich und am Sibenden ein Weÿd genant
der Tann-Acker, haltet ohngefahr Sechs Jucharten,
Stoßt Erstlich neben an Peter Grüters Weÿd,
Zweÿtens oben an Balz Lischers Weÿd, drittens
neben an Ullrich Fischers Weyd, Viertens
an die Landstraß von Menznauw auf Geiß.
 
Besizt Amman Mauritz Fischer.
 
Nebend solche obbeschriebene Stück Samethaft
Rechts jährlings auf St. Johanß deß Evange=
listen Tag zu Weynachten fallenden Ewigs und
unabläsigs Grund- und Boden-Zinßes, wie
vorgemelte jezige Besizer es Selbst angeben,

Namen:

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 74

Und Sich förmlich darum Erkent, auch an
Eÿdes statt angelobt haben.
 
An Pfenningen XV.III Schilling
Haber ein Viertel
Ein Alt= und
Zweÿ Junge - Hüöner
Und geben Ein Fahl.

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 75

rechter Rand:

Alt=Urbar
Fol: 22a

Hauptteil:

Menznauw
Elswÿl
 
Ein Hoof zu Elswÿl, namset sich
Schrecken=Guth, hat Hauß, Heimb, Kraut=
und Baumgarten, haltet Vier Jucharten, Stoßt
Einseits an Landstraß von Willisauw nacher
Geiß, Zweÿtens neben an deß Besitzers Jacob
Hunckelers Märckt=Matten, Drittens auch
neben an das Geißer=Feld, Viertens oben
daran an die Ober=Matt, Fünftens Hinden
und Unden an die Straß, wo mann auf die
Güther fahrt.
 
Besizt Jacob Hunckeler, Trager.
 
Demmenach eine andere Matten So Creätz=
Matten geheißen, und dreÿ Jucharten haltet,

Namen:

  • Jakob Hunckeler / Hunkeler

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 76

Nun aber in zweÿ Theil, wie folget, vertheilt
worden.
 
Anderthalb Jucharten Creütz=Matten,
Stoßt Erstlich Nidsich an die Landstraß auf Blochwÿl,
Zweÿtens unden daran, an Irene Roggers besitzen=
den Antheil Creütz=Matten, drittens neben an
Deß Besitzers Hanß Schürmans Weÿd, Viertens
oben an die Landstraß, wo mann auf Willisauw
fahrt, Fünftens auch oben daran an Jost Dula
Baumgärtlin
 
Besizt Hanß Schürmann.
 
Item anderthalbe Jucharten Creütz=Mat=
ten, Stoßt Erstlich Nidsich an die Landstraß
auf Blochwÿl, Zweÿtens unden daran an deß Jacob
Peters Schaltenmatt zu Blochwÿl, 3 Oben an Irene

Namen:

  • Irene Rogger
  • Hans Schürmann
  • Jakob Peter

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 77

Roggers Matten, Viertens, oben daran an Hanß
Schürmans Weÿd, Fünftens Oben daran an Irene
Roggers Matten.
 
Besizt Irene Rogger.
 
Weiters Ein Matten, genent die Eÿ=
Matten, haltet Acht Jucharten; stoßt Erstlich unden
an Irenen Roggers Matten, Zweÿtens Nidsich an
Jacob Peters Matten zu Blochwÿl, Drittens neben
an Jacob Sidlers Matten, Viertens Oben an
Amman Mauritz Fischers Matten, Fünftens oben
an deß Besitzer Amman Mauritz Fischers [S]:v:
Kalber=Weÿdli.
 
Besizt Amman Mauritz Fischer.
 
Danne und ferner Ein Weÿd daß Möößli ge=
heißen, haltet drei Jucharten, Stoßt Erstlich
unden an die Landstraß auf Blochwÿl, Zweÿtens

Namen:

  • Irene Rogger
  • Hans Schürmann
  • Jakob Peter
  • Jakob Sidler
  • Moritz Fischer (Ammann)

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 78

Neben an die Eymat, drittens auch oben an
Irenen Roggers Maten
 
Besizt Irene Rogger
 
Endlichen von dem Gubel ohngefarlich zehen
Jucharten, stossen erstlich neben an die Landstraß,
nacher Blochwÿl, Zweÿtens neben an Irenen
Roggers Maten, drittens oben an Hanß Schür=
manns Baumgarten, viertens unden an Amman
Mauriz Fischers Scheür=Waÿd, fünftens neben
an deß Besizers Amman Mauriz Fischers anderen
Hubel=Weÿdli.
 
Besizt Ammann Mauriz Fischer
 
Nebend diese Stèck Sammethaft Rechts, Jähr=
lichs, ewigs, allwegen auf St: Johanß des Evange=
listen Tag zu Weÿnachten fallende Grund= und

Namen:

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 79

Boden=Zinßes, wie Vorbeschriebe Besitzer und
Selbsten angeben, und sich förmlich darum
Erkent.
 
An Pfenningen XVI Schilling
Haber ein Viertel
Ein Alt= und
Zweÿ Junge - Hüöner
Und geben Einen Fahl.

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 80

linker Rand:

Alt=Urbar
Fol: 23b

Hauptteil:

Menznauw
Elswÿl.
 
Ein Guth Appenzeller oder Jagers=
Guth geheißen, hat Hauß, Heimb, Speÿcher,
Kraut= und Baumgarten, und viel ander Erdrich,
Samethafft über die Fünffzig Jucharten haltend.
 
Namlich und Erstlich, So haltet der Baum=
garten Ein gute Jucharten, stoßt Einseits an die
Landstraß von Willisauw nacher Geiß, Zweÿtens
unden und oben an deß Besitzers Jacob Huncke=
lers Gaß=Acker, Drittens an deß Besitzers hin=
deren Baumgarten, Viertens an die Straß von
Geiß auf Stättenbach.
 
Besitzer Jacob Hunckeler Trager

Namen:

  • Jakob Hunkeler

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 81

Demmenach und am Anderen Ein Matten,
das Schlatt=Mätteli geheißen, au[]zo Klemp
genant, haltet dreÿ Jucharten, Stoßt Erstlich neben
an Ulli Fischers Gaußacker, Zweÿtens Nid sich an
die Willisauwer Landstraß nacher Geiß, Drittens
unden an deß Besitzers Jacob Hunckelers Matten,
Viertens oben daran an das Stock=Weÿdli.
 
Besizt Jacob Hunckeler.
 
Ferner und am Dritten Ein Weÿd genant
Rein=Acker, haltet ohngefahrlich SechsZehen
Jucharten, stoßt neben an deß Besitzers Jacob
Hunckelers Obermatt, Zweÿtens unden an die
Gaß, wo mann in die Hindere Weiden fahrt, Drittens
neben an deß Besitzers Jacob Hunckelers Underen
Rein Acker, Viertens oben an Anthoni Huncke=
lers Weid Jung Holz genant, Fünftens oben daran
an Steffen Schürmans Weid, Sechstens oben

Namen:

  • Ueli Fischer (vermutlich Ulrich Fischer)
  • Jakob Hunkeler
  • Anton Hunkeler
  • Steffen Schürmann

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 82

An deß Besitzers Jacob Hunckelers Beÿde Nuß=
Baum=Acker.
 
Besizt Jacob Hunckeler
 
Weiters und am Vierten ein Acker, genannt
der Ganß=Acker, haltet vier Jucharten ohngefahr=
lich, Stoßt Einseits an die Landstraß von Geiß
nacher Willisauw, anderseits an den Tannacker,
Drittens an Balz Lischers Mäsch, Viertens ne=
ben an Ullrich Fischers Granggel=Weÿdli, Fünftens
neben an Jacob Hunckelers Stock Weÿdli, Sechstens
Nidsich an die Klemp.
 
Besizt Ulrich Fischer.
 
Dannethin und am Fünften, ein Möößli Samt
einer Weid, die Hinder Weÿd geheißen, Ligende beÿde
Stuck beÿ Einanderen, Haltend zusammen Vier=
zehen Jucharten Lands, und stoßend Erstlich unden
an Joseph Bächler deß Besitzers Möößli, zum

Namen:

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 83

Anderen underhar an Bläsi Dula Bielacker,
Drittens neben an die Bachthalen, Viertens oben
daran an Bläsi Dula Boden Weÿd, Fünftens obsich
an Jacob Hunckelers Nußbaumacker, Sechstens
neben an Steffen Scheürmanns Weÿd und Mößli.
 
Besizt Joseph Bächler.
 
Über diß und am Sechsten zwo Jucharten,
So vor dennen zu der hinderen Weid gehört
haben, Stoßen Erstlich oben und neben an deß
Besitzers Steffen Scheürmans Weÿd, Zweÿtens
unden an Joseph Bächlers Möößli, Drittens neben
an Joseph Bächlers Weid.
 
Besizt Steffen Schürmann.
 
Endlich und am Sibenden ein Weid, Boden weid
geheißen, haltet Siben Jucharten ohngefahrlich, Stoßt
Erstlich obsich an Jacob Hunckelers Nußbäüm Äcker,
Zweÿtens neben an Jacob Hunckelers Kreüz=Weÿdli,

Namen:

  • Bläsi Dula
  • Jakob Hunkeler
  • Steffen Schürmann
  • Joseph Bächler

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 84

Drittens unden an Bläsi Dula deß Besitzers Hünnerli,
Viertens nebenseits an Joseph Bächlers Groß=Weid.
 
Besizt Bläsi Dula.
 
Danne und am Achten ein Matten, genant Ried=
Matten, haltet Vier Jucharten, stoßt Einseits an die
Landstraß von Geiß nach Willisauw, Zweÿtens obsich
an den Mühli=weg, Drittens neben unden an Mühli=
Bach.
 
Besizt Amman Mauriz Fischer.
 
Gebend diese Stuck Samethaft zu recht jährlichen
Ewigen, allwegen auf Joannis deß Heiligen
Evangelisten Tag zu Weÿnachten fallenden Grund=
und Bodenzinß, wie vorbeschriebene Besitzer Es
selbst angeben, und förmlich darum sich erkent,
auch an Eÿdts statt angelobet haben.
 
Dieweilen Jacob Hunckeler, So wegen hochen
Alter, Laut zeügsammen Amts Weibel Hanß Kaspar

Namen:

  • Bläsi Dula
  • Joseph Bächler
  • Moritz Fischer (Ammann)
  • Hans Kaspar Bühler

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 85

Büehler, und Amman Mauritz Fischer, nit selbst im
Stand gewesen zu Erscheinen, hat durch Marti-
Hunckeler Eÿdtlich loben lassen.
 
An Pfenningen VI Schilling
Haber ein Viertel
Ein Altes und
Zweÿ Junge - Hüner
Sind vier Schupposen
und gebend ein Fahl.

Namen:

  • Hans Kaspar Bühler
  • Moritz Fischer (Ammann)
  • Marti Hunkeler (leistet Eid für Moritz)

Schupposen:
Kleineres, abgabepflichtiges Bauerngut (losgelöst von einem Hof oder Teile eins Hofs nach dessen Auflösung). Eine Schuppose konnte bis in 11 Teile geteilt werden, deren Inhaber eine "Schupposen-Gemeinschaft" bildeten. Vice versa, konnte ein Bauer mehreren "Schupposen-Gemeinschaften" angehören. Auch Flächenmass: 1 Schuppose hatte eine Viertel Hube oder 10-15 Jucharten.

 

...


 

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 120

Geiss
Die Güther genant der
Hoof, im Hoof werdend zwar im alten
Urbar für zweÿ underwchiedliche Güther, jedes für
zwo Schuposen beschrieben, auf Tringenliches be=
gehren aber der Besizeren, und in ansehen die
zu Solchen Gütheren gehörige Stuck under ein=
ander gemischt, wurden sie Zusammen gestoßen,
der Zinß auch zusamen gezogen, und Solcher in
form für ein Guth aufgesetzt und beschrieben.

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 121

Namlich und erstlich Haus, Heimb, Samt Spÿcher
Enert der Straß, Schür, Kraut= und Baumgarten,
mit der Hausmatten, haltet beÿ Acht Jucharten
Stoßt neben an die Landstrass nacher Wohlhusen,
Zweÿtens unden an Anthony Hunckelers Baum=
garten, und übrigen seinem Mattland, drittens
neben an Herren Pfarrherren zu Geiss Pfrund=
Mooß, viertens oben an Hanß Sidlers Hoof=
Mätteli.
 
Besizt Hanß Sidler, Trager
 
Demenach und am anderen Ein Acker, der
Palm=acker geheißen, haltet vier Jucharten,
stoßt neben an Peter und Marti Schürmanns Hünnerli (?),
Zweÿtens neben an Joseph Bächlers Hünnerli=Weÿd,
drittens unden an deß Sigristen zu Geiß Pfrund=
acker, fünftens oben an das Palm=Hölzli, sechstens neben
an Hanß Sidlers Krumm= oder Palm=acker.  
Besizen Peter und Marti Schürmann miteinander
untertheilt

Namen:

  • Anton Hunkeler
  • Pfarrherr zu Geiss
  • Hans Sidler
  • Peter Schürmann
  • Marti Schürmann
  • Joseph Bächler
  • Sigrist zu Geiss

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 122

Ferner und am Dritten Dreÿ Jucharten Acker
im Üsseren feld, stoßt oben an die Landstraß auf
Zuch (?) Holz, Zweÿtens neben an daß Sigristen zu Geiß
Pfrund=acker, drittens neben und unden an Peter
Ackermanns Acker, viertens neben an Marti
und Peter Schürmanns Kalber=Weidli
 
Besizt Hanß Sidler
 
Weiter und am Vierten ein Matten, namset
Sich die Weigers=acher Schwändel=Matten, haltet ohnge=
fahrlich Vier Jucharten, stoßt unden an daß Sige=
risten zu Geiß Pfrund=Mooß, Zweÿtens unden und
neben an Stephan Buchers Mooß, drittens oben an
Hanß Sidlers Läng=Weÿd, Viertens oben an die
Landstraß auf Wohlhusen, Fünftens neben an
Anthoni Hunckelers Schwändelmatten.
 
Besizt Hanß Sidler
 
Über das und am Fünften ein Mättelin, Ried=
Mättelin geheissen, haltet Dreÿ Jucharten, stoßt
Erstlich unden an die Landstraß nacher Wohlhusen,

Namen:

  • Sigrist zu Geiss
  • Peter Ackermann
  • Marti Schürmann
  • Peter Schürmann
  • Hans Sidler
  • Stephan Bucher
  • Anton Hunkeler

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 123

Zweÿtens an Stephan Buchers Matten
drittens oben an die Schlatthaußmatten, vier=
tens neben an Peter Ackermanns Rind=Matten
 
Besizt Hanß Sidler
 
Dannethin und am Sechsten ein Weÿdli Breit=
Lehe (?) gegeiß en, haltet ein Jucharten, stoßt oben
an Joseph und Leonti Steiners Breit=Lehe, zweÿtens
neben an Joseph und Leonti Steiners Haußmatten,
drittens unden an Stephan Buchers Weÿd, viertens
neben an Hanß Sidlers Sfäni (?) Hauß-Weid
 
Besizt Stephen (?) Bucher
 
Weiter und am Sibenten wiederum zweÿ an=
einander Ligende Stuck Erdtrich, namentlich ein
Stuck Hock (?) =acker, daß andern der Rüthi=acker;
darzwüschen diesen zweÿ Gütheren anjezo ein Hauß
stehet, waren Zuvor Weÿden, jez aber Matten,
haltend zusammen Acht Jucharten ohngefahr=
lich, stoßt unden an die Landstraß nacher Wohl=
husen, Zweÿtens neben an Herren Pfarherren

Namen:

  • Stephan Bucher
  • Peter Ackermann
  • Hans Sidler
  • Joseph Steiner
  • Leonz Steiner
  • Pfarrherr zu Geiss

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 124

Zu Geiß Pfrund=Weÿd, Drittens neben und oben
an Hoof Gaßmiß Hauß, zuvor genant Waltisperg, vier=
tens neben an Steffen Büchers Weÿd und Matten.
 
Besizt Hanß Sidler.
 
Mithin und am Achten Ein Weÿdli, Zmetti Hauß=
Weÿdli geheißen, haltet dreÿ Jucharten, darauf anjezo
Ein Hauß Erbauet worden, Stoßt Erstlich unden an Metti=
Huß=Wald, zweÿtens oben an die Landstraß nacher Wohl=
husen, drittens neban an Hanß Sidlers Läng Weid,
und Klein Weidli, viertens neben an Jeremias Under=
fingers Matten.
 
Besizt Jeremias Underfinger.
 
Inzwischen und am Neünten Ein Matten, genant
die Stock=Matten, haltet dreÿ Jucharten, Stoßt Erstlich
oben an Fußweg auf Buchholz führend, zweÿtens
neben und unden an Steffen Schürmanns
Stockmatten, drittens unden an Schwarzenbach,
viertens neben an Peter Ackermans Hauß=
Matten.

Namen:

  • Pfarrherr zu Geiss
  • Stephan Bucher
  • Hans Sidler
  • Jeremias Underfinger
  • Stefan Schürmann
  • Peter Ackermann

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 125

Besizt Peter Ackermann.
 
Ferner und am Zehenden Ein Matten, die
Eh[ ]le Matten geheißen, haltet Vier Jucharten,
Stoßt Erstlich unden an Anthoni Hunckelers Stock=
Matten, zweÿtens neben an Peter Ackermans
Stock=Matten, drittens oben an Peter, und
Marti Schürmans Kilch=Weid und Feld=Acker,
viertens an Peter Ackermans Wüesti, und
Kühe=Moos.
 
Besizt Peter Ackermann.
 
Mehr und am Elften ein Acker auf dem
Dieters Rüthi=Feld gelegen, haltet dritthalb
Jucharten, stoßt oben an die Schlattfeld=Matt,
zweÿtens neben an die Elßwÿler=Güther, drittens
unden an Anthoni Hunckelers Dietis Rüthi, viertens
neben an Hanß Sidlers Feld=Acker, Fünftens neben
an Steffen Buchers Feld Acker.
 
Besizt Ulrich Fischer.

Namen:

  • Peter Ackermann
  • Anton Hunkeler
  • Peter Schürmann
  • Marti Schürmann
  • Hans Sidler
  • Stephan Bucher
  • Ulrich Fischer

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 126

Überdies und am zwölften ein Jucharten
an dem Palmen=feld, Stoßt Erstlich oben und neben
an Peter Ackermanns Acker, zweÿtens unden und
neben an Anthoni Hunckelers Herren Weg=acker,
drittens oben an Marti und Peter Schürmanns Acker, viertens oben an daß Sigristen zu Geiss Pfrundacker.
 
Besizt Peter Ackermann.
 
Danne und am Dreÿzehenden Dreÿ Jucharten
auf dem Feld gegen den Balgenberg, stoßt erst=
lich oben und neben an Hanß Sidlers Acker,
Zweÿtens oben an deß Sigristen zu Geiss Pfrund=
acker, drittens neben an Peter Acker=
manns Acker, Fünftens unden an Peter und
Marti Schürmanns Wüesti-Weÿd, Sechstens neben
an Peter Ackermanns Acker.  
Besizt Peter Ackermann.

Namen:

  • Peter Ackermann
  • Anton Hunkeler
  • Peter Schürmann
  • Sigrist zu Geiss
  • Hans Sidler
  • Marti Schürmann

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 127

Endlich und am Vierzehenden, So gehört hierzu
auch ein Stuck Wald, ligt im Balgenberg, haltet
Sechs Jucharten, Stoßt erstlich neben an Hanß
Sidlers Wald, Zweÿtens neben an Kaspar Under=
fingers Wald, drittens neben an Anthoni Hunke=
lers Wald, viertens neben hinauf an Peter und
Marti Schürmanns Wald, fünftens obendurch an
Hans Schmidlins Wald, Sechstens neben an deren
Junkeren am Rhynen (?) zu Buchholz Wald, und
Weid, Siebendens unden an Kaspar Underfin=
gers Hauß und Heimb.  
Von disem benamseten Stuck Wald besizen nach=
stehende, wiefolgt
Hanß Sidler Anderthalb Jucharten.
Anthoni Hunckeler Ein Jucharten.
Hanß Jacob, und Kaspar Müller Ein Vierling.
Katharina Zißwyler Ein Vierling.
Hanß Sidler wiederum Anderthalb Jucharten.
Joseph Wüest drey Vierling, und
Hanß Schürmann Zwey Vierling.

Namen:

  • Hans Sidler
  • Kaspar Underfinger
  • Anton Hunkeler
  • Peter Schürmann
  • Marti Schürmann
  • Hans Schmidlin
  • Junker am Rhynen zu Buchholz
  • Hans Jakob Müller
  • Kaspar Müller
  • Katharina Ziswiler
  • Joseph Wüest
  • Hans Schürmann

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 128

Dieser obbeschiebene zusammegestoßene zweÿ
Güther gebend jährlich Ewigs unabläsis und allwe=
gen auf Joannis deß heiligen Evangelisten Tag zu
Weÿnachten fallenden Grund= und Bodenzinßes,
welcher Hanß Sidler, Marti auch in Nahmen seines
Bruders Peter Schürmann, Stefan Bucher, Jeremias
Underfinger, Peter Ackermann, Ullrich Fischer,
Anthoni Hunckeler, Hanß Jacob, auch in Namen
Kaspar Müller, Anthoni Hunckeler auch in Namen
Katharina Zißwÿler, Joseph Wüest, und Hanß Schür=
mann, als Besizern Solcher Gütheren, und darzu
gehörigen Stucken, zu Selbsten angeben, und Sich
darum Erkant, auch Eÿdtlich angelobt haben.
 
An Pfenningen XVI Schilling
Haber zweÿ Viertel.
Zweÿ alte und Vier junge Hüöner.
Und gebend zween Zähl.

Namen:

  • Hans Sidler
  • Marti Schürmann
  • Peter Schürmann
  • Stephan Bucher
  • Jeremias Underfinger
  • Peter Ackermann
  • Ulrich Fischer
  • Anton Hunkeler
  • Hans Jakob Müller
  • Kaspar Müller
  • Katharina Ziswiler
  • Joseph Wüest
  • Hans Schürmann
 

...


 

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 155

rechter Rand:

Alt=Urbar
Fol: 50a

Waltisperg
Der Hoof genant Waltisperg
hat Hauß, Heimb, Schür, Spÿcher,
Kraut= und Baumgarten, und ander Erdrich, ligt
alles in Einem Einfang, und haltet an Mattland
Dreÿsig Jucharten, an Weÿd Land Sechzig
Jucharten, und an Holz zehen Jucharten alles
ohngefarlich
 
Stosst einseits an den Hoof Schlatt, anderseits
an Stephen Buchers Weÿd, drittens an Hanß Sidlers
Weÿd, viertens an Herren Pfarhers Pfrund=
Weÿd zu Geiß, fünftens an die Straß so von Geiß
auf Wohlhusen führt, sechstens an Hoof Underfingen
sibendens an die Güther zu Dutisee.
Diese Stuck und Güther, obzwar selbe nach
Inhalt des Letsten Urbars nur von

Namen:

  • Stephan Bucher
  • Hans Sidler
  • Pfarrherr zu Geiss

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 156

Einem beseßen, anjezo aber in dreÿ zerschiedene
Theil, wie folgt zerstucket worden
 
Erstlich Haus, Heimb, Schür, Spÿcher, Kraut=
und Baumgarten, nebst dem Mattland so ohngefahr
Dreÿ Jucharten Wald, stoßen erstlich oben an den
Hoof Schlatt, zweÿtens Nidsich an Hanß Sidlers Weÿd,
drittens unden an Herren Pfarherren zu Geiss
Pfrund=Güther, viertens unden daran an die Straß
nacher Geiss, fünftens neben hinauf an den Hoof
Underfingen, sechstens anderseits Nidsich an die
Güther Dutensee, sibentens oben über die Höche
durch an deß Balz Wermelingers Weÿd.
 
Besizen Ullrich der Trager,
 
Andreas, Joseph, und Michael Gebrüdern die
[?f?] miteinanderen gemeinsamlich.
Danne ein Hauß, samt Kraut= und Baumgarten,
und Weÿd=Land ongefahr Fünfzehen Jucharten,

Namen:

  • Hans Sidler
  • Pfarrherr zu Geiss
  • Balz Wermelinger
  • Ulrich (Fischer?)
  • Andreas, Joseph und Michael (Brüder)

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 157

Stoßt Erstlich obsich an den Hoof Waltisperg, Zweÿ=
tens Nidsich an Leonti Fischers Heimwesen, drittens
auch Nidsich an Joseph und Leonti deren Steineren
Güther zu Dutensee, viertens neben an den Hoof
Schlatt
 
Besizt Balz Wermelinger.
 
Ferner ein Hauß, und fünf Jucharten in der
underen Bÿgen, stoßen Erstlich an die
Ober Bÿgen, Zweÿtens neben daran an Melcher
Wandelers Bÿgeli=Matten, drittens Nidsich an Leonti
Fischers Matten, viertens neben hinauf an Joseph
und Leonti der steineren Margle=Weÿd.
 
Besizt Leonti Fischer.
 
Gibt das Guth Waltisperg, jährlich, ewigs,
allwegen auf St. Johanß des Evangelisten tag
zu Weÿnachten fallenden Grund= und Boden=
Zinßes, wie es die vorgemelte Besizer es

Namen:

  • Leonz Fischer
  • Joseph
  • Balz Wermelinger
  • Melcher (Melchior?) Walndeler

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 158

Selbsten angegeben, und förmlich sich darumm
Erkent, auch an Eÿdstatt gelobet haben.
 
An Pfenningen X. Schilling.
Haber ein Viertel.
Ein altes und zweÿ junge Hüöner.
Und gibt ein Fahl.

 

...


 

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 163

Dutensee
Der Hoof genannt Duten=
see hat dießmahlen Siben Häüser anstat
in der alten Verein nur Dreÿ gewesen, auch Scheüren,
Spÿcher, samt anderen Gezimmer, Idem Kraut=
und Baumgarten, und viel ander Erdrich, haltet mit
zugehörigem Guth Burgacker ohngefahrlich beÿ hun=
dert und Neünzig Jucharten offen Lands, ligt alles
bey und an Einanderen in einem Einfang; Dieser
Hoof ist nun vertheilt, und wird beseßen, wie folgen
wird, und stoßt Erstlich obsich an den Hoof Nider=
Treÿen, Zweÿtens neben an den Rüdellwald, drittens
hinab an das Lauwi=Güthli, viertens hinab an die Straß
nacher Lucern, fünftens unden an Joseph Steiners Lauwi=
Moos, sechstens oben daran an Joseph Steiners Großmoos,
sibendens unden durch an Joseph Steiners Winterhalden,
achtens obsoch deß Hoofs Schlatt Margel=Weid, neünt.

Namen:

  • Joseph Steiner

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 164

Neüntens obsich an Balz Wermelingers Weÿd und
Matten, Zehendens neben hinab und neben hinauf an
Leonti Fischers Weÿd, Elftens obsich an den Hoof Waltisperg,
so jez Gaßmans=Hauß genant, Zwölftens obsich an Stägacker
und Vogelgfang, dreizehendens Nidsich an Joannes Grüters,
zu Underfingen Weÿd, Matten und Wald, vierzehendens an
deß Hoofs Underfingen Seeweÿdli, See, und See=Moos
Fünfzehendens Inwerts an deß Franz Erniß Möößli, sechs=
zehendes obsich an Jacob [?]ingeringers Moos, Sibenzehendens
obsich an Jacob Bechers (?) Moos, achtzehendens obsich an Melck
Dürigs Moos zu under schlechten, neunzehendens innen
daran an Kaspar Küngen (?) Matten, zwanzigstens on=
sich über die Landstraß nach Lucern, einundzwanzig=
stens obsich hinauf an Kaspar Küngen (?) Weÿd, zweÿ=
undzwanzigstens obendurch an Ebnit-Wald, dreÿ=
undzwanzigstens obsich an die Großschwand=Weÿd,
vierund zwanzigstens obsich an die Klein Schwand.
 
Besizt Jacob Wandeler der Trager für dritthalben
fahl zweÿ Jucharten Wald

Namen:

  • Balz Wermelinger
  • Leonz Fischer
  • Joannes Grüter
  • Franz Erni
  • Jakob (?)ingeringer
  • Jakob becher (?)
  • Melck (Melchior(?) Dürig
  • Kaspar Küng (?)
  • Jakob Wandeler

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 165

Joseph, und Leonti Steiner, für anderthalben fahl,
      dreÿ Häüser, und Zweÿ und Fünfzig Jucharten
      Land; Besitzen miteinander untertheilt
      Der Joseph Steiner war auch Trager.
Klauß Eß, ein halb Hauß, Samt Vuer und Ein
      halb Jucharten Land.
Jost Dula, Ein Halb Haus, und Vier und Ein Halb
      Jucharten Land.
Leonti Lischer, anderthalb Jucharten Land.
Bernhard Fischer, ein halb Jucharten Land.
Kaspar Näf, zu Under Treÿen zwo Jucharten.
Melck Wandeler, vier Jucharten, von gedachtem
      anderthalben fall.
Adam Wandeler zwo Jucharten von dem
      anderthalben fall.
Kaspar Büöhler ein Hauß, samt vierzig Juchar=
      ten Matten und Weÿd.

Namen:

  • Joseph Steiner
  • Leonz Steiner
  • Klaus Ess
  • Jost Dula
  • Leonz Lischer
  • Bernhard Fischer
  • Kaspar Näf
  • Melck (Melchior?) Wandeler
  • Adam Wandeler
  • Kaspar Bühler

Urbar Geiss (Ämter Willisau und Ruswil), Seite 166

Melck Wandeler Birchmeÿer, Ein Hauß, samt
      Sechs und Zwanzig und ein Halb Jucharten
      Matten und Weÿd Land.
Adam Wandeler Ein Hauß, samt Zweÿ und Fünfzig
      und ein halbe Jucharten Matten und
      Weÿd Land.
 
Besizt Solcher gemelte Hoof Dutensee zu
ordentlichem Jährlichem Ewigen Zinß schuldig
Vier Vierling Wachs, gut zusammen Ein Pfund
Wachs, und gibt jeder Vierling solchen Pfund
Wachses ein Fahl, kommt also von demselben
Pfund Wachs Vier Fähl; Ein solches der alte
Urbar außweißt, und die vorgemelte Besitzer
Es selbsten angeben, und darum sich formlich
Erkennt, auch alle in Persohn, außer daß Joseph
Steiner auch für seinen Bruder Leonti an
Eÿdstatt gelobt haben.

Namen:

  • Melck (Melchior?) Wandeler
  • Adam Wandeler
  • Joseph Steiner
  • Leonz Steiner

 

 

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Last update by Daniel Stieger (11 September 2006)